Glöckchennabeling ?

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 2.076 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo zusammen,


    heute fand ich (12.209936 E, 47.881208 N) auf einem 2cm-Holzstück in einer Fichtenmonokultur diese gelben Pilzchen.


    Höhe: bis 17 mm
    Hut: Durchmesser bis 4 mm, leicht genabelt, Hutzentrum etwas dunkler
    Lamellen: angewachsen, gegabelt, nur kurz am Stiel herablaufend, in der Tiefe angedeutete Querverbindungen
    Stiel: gelb, zur Basis etwas dunkler werdend
    Stielbasis: mit gelbem Filz (im Bild 3 Farbe ins Rote verfälscht wegen der schwierigen Ausleuchtung)


    Ich dachte an Gesellige Glöckchennabelinge. Was nicht so zu den Beschreibungen in Internet/Buch passt, ist die geringe Hutgröße, aber auf so einem kleinen Holzsplitter ist vermutlich nicht genug Substrat vorhanden für Größeres.


    Liege ich mit meiner Vermutung richtig?


    Danke und viele Grüße
    Dieter


    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    zumindest sieht das auf dem unteren Bild schon nach Basidien aus. :thumbup: Allerdings habe ich bei den Geselligen Glöckchen-Nabelingen so meine Zweifel. Wenn sie es doch sein sollten, dann sind die noch recht jung. Eine bessere Alternative habe ich allerdings auch nicht.


    In welcher Seehöhe hast du die denn gefunden? Ich finde die Art meist in montanen Lagen (bei mir ausschließlich im Elbsandsteingebirge und Erzgebirge).


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

  • Hallo Stefan,


    die wuchsen auf etwa 500 m Höhe. Zunächst hatte ich an Rickenella gedacht, aber büschelig und an Holz und so niedrig und keine richtig herablaufenden Lamellen - nee.


    (Für die entfernte Frage samt Foto mit den Basidien? muss ich mich entschuldigen, die gehörten zu einem anderen Pilz, den ich auch noch vorstellen wollte - kommt also wieder)


    Zunächst danke ich Dir.


    Viele Grüße
    Dieter

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Dieter!


    Bei Xeromphalina laufen die Lamellen ja auch stark am Stiel herab.
    Es gibt neben dem geselligen (Xeromphalina campanella) noch zwei drei weitere Arten in der Gattung, die dann mehr auf dem Boden bzw. an Holzspänen und kleinen, teils vergrabenen Holzresten wachsen.
    Passt hier aber auch nicht, wenn die Lamellen nicht wirklich herablaufen. Ebenso wenig wie eine der beiden Haasiella - Arten (wäre auch haariger) oder eine Chrysomphalina (mehr grünlichgelb und glatter).


    Da stehe ich auch erstmal im Wald bei dem Pilz...



    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Moin, Björn!


    Die Hutform liegt meiner Ansicht nach außerhalb des für Mycena acicula möglichen Spektrums: Bei so jungen Fruchtkörpern muss das bei M. acicula glockig sein, auf gar keinen Fall abgeflacht wie hier.


    Je mehr ich drüber nachdenke, glaube ich hier doch jüngere Fruchtkörper von Xeromphalina zu sehen. Wenn das Holzstück offen im Wald rum lag, wäre X. campanella wohl die naheliegendste Option.



    LG, Pablo.

  • Hallo,


    für die bisherigen Beiträge danke ich euch. Zu Björns Vorschlag Mycena acicula hab ich mein Pilzchen mit meinen Büchern und Internetfotos verglichen. Ich finde, wenngleich das büschelige Wachstum passen könnte, so stimmt doch die kegelige bis gebuckelte Hutform bei Mycena und die Nabelung bei meinem nicht so gut überein und auch die Lamellenanheftung sieht anders aus.


    Bei Wikimedia https://commons.wikimedia.org/…lina_campanella_13456.jpg sind auch junge Exemplare des Glöckchennabelings abgebildet. Da find ich die Ähnlichkeit schon vorhanden, was halt gar nicht passt, ist da der dunkle Stiel - aber vielleicht ist das dem geringen Alter meines Fundes zuzuschreiben. Auf anderen Fremfotos von ganz jungen Exemplaren ist die Stielfarbe vergleichbar zu meinen Pilzen.


    Auch mit Rickenella fibula hab ich nochmal verglichen, aber die soll weißen Filz am Fuß des Stieles haben und bei mir war er klar und kräftig gelb, wie es für den Glöckchennabeling beschrieben ist.


    Viele Grüße
    Dieter


    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Dieter!


    Und hier, wo der Lamellenansatz gut zu sehen ist, passt das auch sehr gut zu jungen Glöckchennabelingen. :thumbup:
    Dunkle Stiele entwickelt die Art nach meiner Erfahrung etwas später.
    Bei den bodenbewohnenden Arten (Xeromphalina cauticinalis etc.) mag das sogar noch ausgeprägter sein.
    Rickenella fibula ist ein Moosbewohner, der sollte nicht so direkt auf einem unbemoosten Holzstück sitzen.


    Und Mycena acicula wächst nicht büschelig. Die kenne ich nur als vereinzelte fruchtkörper, selten mal zwei oder drei nahe beisammen stehend, aber auch dann nie mit zusammenwachsender Stielbasis.



    LG, Pablo.