Hallo,
seit gestern ist die Jahresniederschlagsmenge von 2015 , 603 mm, geknackt. Gut, 2015 war wohl das trockenste Jahr, seit die Engländer den Regen erfunden haben, oder so. Aber daß das so schnell geht hätte ich nicht gedacht. Für uns Pilzler ja eigentlich ein Grund zur Freude, aber wenn man sieht, mit welchen Tragödien dieser Umstand einhergeht, ist man mit Jubelschreien doch eher zurückhaltend. Da gehen ganze Existenzen buchstäblich den Bach runter. Auch hier in Sulzbach stehen wiederholt Keller und Einliegerwohnungen unter Wasser. Auch mein Schummelchen mußte gestern durch eine tiefe Lache, ist aber nix in dem Motorraum oder an irgendeine empfindliche Elektronik gekommen. Trotzdem habe ich es mir nicht nehmen lassen, einmal durch das Ruhbachtal zu laufen. Vom Parkplatz aus geht es entlang der Ruhbach bis zu einer Schutzhütte. Dort kann man über eine Brücke auf die andere Seite der Ruhbach und wieder zurück.
Der Juni ist hier immer ein eher pilzarmer Monat. Die Frühjahrspilze sind weg und die Sommerpilze noch nicht da. Den Anfang der vermehrt auftretenden Arten machen hier immer die Gallertfleischigen Stummelfüßchen und die Behangenen Faserlinge. Zu sehen waren bisher einige Vertreter der Wulstlinge: ein Perlpilz, ein Narzissengelber Wulstling, ein Grauer Wulstling und der Wulst eines Wulstlings. Den Rest des Fruchtkörpers haben eine oder mehrere Schnecken verspeist und eine Art "Becherling" daraus kreiert. Ferner gab es eine Hundsrute, mehrere Stinkmorcheln, eine alte Hexe, ein Täubling, Buchenwald-Wasserfüße und diverse Schwindlingsarten - und - Gallertfleischige Stummelfüßchen sowie Behangene Faserlinge. Es beginnt also!
Einige Schleimer, die haben zur Zeit Hochsaison
Noch einer
Offenbar die selbe Art, nur etwas jünger
Behangene Faserlinge (Psathyrella candolleana). Nur die jungen zeigten noch den Behang.
Halsbandschwindlinge (Marasmius rotula)
Ein Zulauf der Ruhbach, normalerweise nur ein Rinnsal
Raus aus der Schutzhütte und über die.......ääähhhh.........Brücke????
Die Ruhbach macht dicke Backen, die überfluteten Uferzonen sind wieder größtenteils frei. Man sieht schön, wie hoch der Pegel war.
Ein Durchwaten war unmöglich, selbst für die Gummistiefel war es zu tief. Über einen großen, flachen Stein konnte ich dann doch noch auf die andere Seite und zurück in Richtung Auto.