Drama am Blutsee
Aus Mulm und Moos glotzt trüb das Auge,
darin ein Schneckenkind ertrinkt,
und seine Leiche treibt in Lauge
die stinkend sich zur Zäre zwingt.
Es regnet schon seit vielen Tagen,
nur selten bricht ein heller Strahl
hervor, ertastet in dem toten Ragen
der Bäume längstvergangne Qual.
Um ihre Wurzeln welkt der Schimmer
von Lilien im hohen Ried
aus dichtem Röhricht dringt Gewimmer-
wer war's, der nicht den Rasen mied?
Denn nun füllt sich das Loch im Wald.
Am Rand der Soden die nichts tragen
quillt Wasser modrig, schwarz und kalt
hervor und rinnt, beladen mit den Plagen
von tausendfacher Gier und Wut,
durch einen längstvergessnen Graben.
Es ist so rot, so rot wie Blut.
[hr]
Übrigens: am Blutsee wunderbares Pilzwetter
LG, Uli