Bestimmungshilfe: Weiße Pilze auf der Wiese

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 4.580 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Tuppie.

  • Halli Hallo =)


    Seit ein paar Tagen erhöhe ich wieder meine Aufmerksamkeit für Pilze.
    Heute morgen bin ich auf folgende Kollegen gestoßen.


    Ich tippe, dass es eine Art von Champignon ist. Allerdings, habe ich hier unheimlich Respekt, vor tödlicher Verwechslunggefahr =).
    Nichtsdestotrotz habe ich zur Fortbildung ein paar Fotos mitgebracht.
    Bei Mehrbedarf, kann ich morgen noch weitere machen.


    Der Geruch war mild, Anis konnte ich nicht wahrnehmen. Es waren insgesamt, mit den kleinen zusammen, bestimmt 20 Stück.
    Aufgrund des leichten, milden (angenehmen) Geruchs tippe ich zunächst auf den Wiesenchampignon.
    Mich irritiert allerdings das leicht schuppige auf der Huthaut, außerdem kommen mir die Stile so lang vor,
    der Pilz scheint recht groß zu werden.


    Freue mich auf eure Tipps =)


    Bild 1

    Bild 2

    Bild 3

    Bild 4

    Bild 5

  • Hallo Kleee,


    wenn du etwas am Pilz kratzt und dann daran riechst, kommt dann ein Geruch nach Anis oder Marzipan (Bittermandel)?
    Falls ja, würde ich auf einen Anischampion tippen.


    Liebe Grüße,
    Rotfüßchen

    "Pilze sind erst einmal nicht anwesend, sie verstecken, verbergen, verschließen und tarnen sich, aber es gibt eine Wahrscheinlichkeit und eine Hoffnung, sie zu finden. Die Suche bedeutet Aufbruch, Verheißung, Abenteuer, und je vergeblicher und erfolgloser der letzte Pilzgang war, desto mehr Spannung, Erfüllung, Belohnung verspricht der nächste." (Hans Helmut Hillrichs: Pilze sammeln)


    Pilzmärchen

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    wie sind denn die Stielbasen bei deinen Funden ausgeprägt? Knollig oder nicht? Dann wäre wichtig, wie die Stielringe vom Stiel abgezogen werden können. In Richtung Hut oder in Richtung Stielbasis.


    Reib mal bitte an den Stielbasen und guck mal bitte wie die dann riechen und wie die sich verfärben. Sobald die nach Heftpflaster, bzw. phenolisch riechen und sehr stark gilben, dann sind das Karbolis. Falls von denen ein süßlicher Geruch ausgeht (Anisgeruch ist manchmal undeutlich), dann sind das auch Anischamgignons (eine gefühlt 5-6 Arten, die es da gibt).


    An A. campestris (Wiesenchampignon) gaube ich nicht. Dein Fund scheint leicht zu gilben (aufgrund der Fotos ist das zu erahnen) und das können Wiesenchampignons nicht. Vielleicht kennst du jemanden, der Pilze mikroskopisch bestimmt. Bin mal gespannt, was das Mikroskop zu deinem Fund sagt. Ein guer Egerlingsschlüssel ist im "Gröger" Band 2 enthalten.


    Ich halte mich hier bewusst etwas zurück, aufgrund der jungen Fruchtkörper, die du abgebildet hast. Egerlinge sind das aber allemal.


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

  • Bei solchen Marshmallow-Köppen würde ich aber noch mal ganz genau schnuppern, ob es nicht doch nach Heftpflaster riecht und an der Knolle gilbt ;)


  • Hallo nochmal



    Ich war gerade nochmal zur am besagten Platz,
    ich habe wie Climbinfreak mir geraten hat an den Stilen gerieben.
    Und: Ja, es riecht medizinisch, karbolisch, phenolisch (?)


    Erinnert mich tatsächlich etwas an Heftpflaster und etwas an den Laphroaig 10 Single Malt Whiskey, der auch als etwas medizinisch, phenolisch riechend beschrieben wird =D


    Aber, warum riechen Pflaster nach Karbol? =D


    Vielen Dank für eure Hilfe.


    Anbei ein neues Foto für die Nachwelt, nachdem ich an dem Pilzstil gerieben habe. Daneben der zerdrückte Hut.
    Man sieht jetzt auch deutlich die gelbe Verfärbung.



  • Hallo, ich habe mich das beim Mitlesen auch schon gefragt und im Bad an einer Rolle Heftpflaster geschnuppert. Roch nahezu nach nichts, so ähnlich wie das Mehl in meiner Küche ;)


    Anscheinend wurde Phenol früher als Desinfektionsmittel bei Wundverbänden eingesetzt, bis wann habe ich nicht so einfach herausfinden können. Ob man heutzutage überhaupt noch irgendwo damit in Berührung kommt außer im Chemielabor?


    Was ich mich auch frage: riecht der Karbolchampignon so, weil er tatsächlich Phenol enthält, oder sind das andere aromatische Verbindungen, die nur so ähnlich riechen?


    LG, Craterelle


  • [..]
    Erinnert mich tatsächlich etwas an Heftpflaster und etwas an den Laphroaig 10 Single Malt Whiskey..[..]


    Sehr schöne Beschreibung, das werde ich mir merken :) Du hast recht, die extrem torfigen Whiskeys (Laphroig; Ardberg, ...) riechen in der Tat sehr chemisch - da ist der Vergleich mit Karbolchamignons gar nicht so abwegig :)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Nochmal als Bestätigung: Ja, dieser Gartenfund ist eindeutig Agaricus xanthodermus (Karbolegerling).


    Mann muss in den Geruch (der übrigens wie das Gilben nicht immer so schön deutlich ist) nicht karbol hineininterpretieren.
    Iod geht auch, das ja ebenfalls in diversen Desinfektionsmitteln enthalten ist. Welche Aromaten da jeweils aufgebaut werden, das müsste mal ein Chemiker erklären. Ich denke aber, das werden auch Verschiedene sein.



    LG, Pablo.