Ein Entoloma.

Es gibt 21 Antworten in diesem Thema, welches 3.308 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo Pilzfreunde besonders die Rötlings Experten,


    bei diesen Rötling komme ich nicht wirklich weiter, irgend wie bin ich bei Entoloma sordidulum stehen geblieben, habe ich aber zweifeln das ich in die Richtige Untergattung bin.


    Zu den Pilz:
    Kleiner Pilz mit ca 4 cm Hut Durchmesser grau braun gefärbt und mit durchscheinender Riefung, der Stiel ist sehr Stark faserig, kann man auf die Bilder auch gut erkennen. Einen besonderen Geruch konnte ich nicht feststellen.
    Gefunden haben wir den Pilz in einen Parkplatz auf eine Insel mit Robinie und ein paar andere Sträucher.


    Hier ein Paar Bilder.








    Sporen sind 5 bis 6 Eckig






    Bei den Maßen habe ich versuch irgendwie der am weitesten Punkt der Spore irgendwie zu messen, ich weis nicht ob das so richtig ist. Bei mein Messokular sind 5 Teilstriche 10 mu sollte jemanden nach messen wollen.


    # Länge Breite Q. Fläche (L*B)


    [ µm] [ µm] [ µm ²]
    ---------------------------------------------------
    1 8,71 7,63 1,14 66,46
    2 8,02 6,94 1,16 55,66
    3 7,53 6,74 1,12 50,75
    4 7,36 6,55 1,12 48,21
    ---------------------------------------------------


    min 7,36 6,55 1,12 48,21
    max 8,71 7,63 1,16 66,46
    mittel 7,91 6,97 1,14 55,27


    Basidie.




    Und hier noch mal HDS



    Was kann ich noch bei steuern um auf ein Name zu kommen, falls überhaupt möglich.


    Kann jemand da helfen?


    Danke schon mal.

    Gruß Mario
    Ein Gruß aus den Bergischen Land


    Pilzchips 40 / 13 PC fürs APR.


    Bei Geschmackprobe bitte nicht runter schlucken.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Mario!


    Die Sporen und die Huthaut (ohne inkrustiertes Pigment) könnten auch zu Entoloma rhodopolium (im weiteren Sinne) passen.
    Da hatte ich auch mal eine Kollektion mit recht schmächtigen Fruchtkörpern. Der hatte allerdings eher breit angewachsene Lamellen, wie variabel das ist kann ich nicht sagen. Im Schlüssel (Noorderloos - Monografie) sind da einige schwierige Punkte, wie zB Beurteilung der Stieloberfläche...


    ...ich hänge mal die Doku von Entoloma rhodopolium s.l. aus Norditalien hier an:



    Lamellenschneide (fertil, keine Zystiden):

    Huthaut - Elemente (Kutis, recht breite, liegende Hyphen, Pigment nicht inkrustiert):


    PS.: Makroskopisch passt bei deinem Fund die deutlich längsfaserige Stieloberfläche und der Lamellenansatz aus meiner sicht nicht so gut dazu.



    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Mario,


    was evtl. noch wichtig wäre: Sind Schnallen vorhanden ja/nein. auch ein Grund, warum ich Rötlinge nicht so mag. HDS-Schnitte sind der 2. Grund: ich mag auch keine HDS-Schnitte. Ich gehe mal davon aus, dass sich hier Sven oder Karl noch melden. Die haben von Rötlingen Ahnung. ;)


    l.g.
    Stefan

  • Hallo Mario


    In der richtigen Untergattung bist Du bestimmt. Die kurzen wurstkettenartigen Hyphen aus der Subkutis sind typisch. Zum Messen der Sporen musst Du Dir ein Rechteck vorstellen, in dem die Spore liegt. Die Seitenlängen des Rechtecks entsprechen dann Länge und Breite der Spore. Grundsätzlich ist in der UG noch das Pigment (intrazellulär-inkrustiert) und die An- oder Abwesenheit von Schnallen wichtig. Schnallen findet man oft nur an der Basis von jungen Basidien.


    LG Karl

  • Alles klar Leute dann werde ich mir die noch mal vornehmen und nach schnallen suchen. Wie sieht denn überhaupt aus wenn das Pigment intrazellulär-inkrustiert ist? Kann jemand viell ein Bild posten?

    Gruß Mario
    Ein Gruß aus den Bergischen Land


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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Mario!


    Zur Schnallensuche: Ein Lamellenschnitt unters Mikro, ordentlich quetschen und schieben, ruhig auch mit Kongo anfärben und dann suchen. Wenn Schnallen vorhanden, dann hast du bei jungen Basidien / Basidiolen an der Basis die besten Erfolgsquoten.


    Zum inkrustierten Pigment siehe oberen Teil des folgenden Bildes von Entoloma vernum:

    Wird beim Anklicken größer.
    Das ist dann aber schon kräftig inkrustiertes Pigment, manchmal ist das viel feiner ausgeprägt.



    LG; pablo.

  • Hallo Leute ich habe noch ein bisschen mikroskopiert und habe keine Schnallen gefunden und auch keine Inkrustrierten Pigment.


    Gleich kommen ein paar Bilder.

    Gruß Mario
    Ein Gruß aus den Bergischen Land


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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Mario!


    hier mal ein Bild, wo ich neulich minutenlang (bei Entoloma myochroum) nach Schnallen gesucht habe, bevor ich ein paar fand. Auf dem Bild müsste sie zu sehen sein, aber ungefähr so undeutlich ist das auch im Präparat. ;)



    Einen Namen für deinen Pilz habe ich leider nicht, die oben gezeigte Entoloma rhodopolium hatte Schnallen, sogar vereinzelt schon an den HDS - Hyphen.



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,


    na ja, ich kann auch damit leben selbst wenn mein Pilz kein Name bekommt.


    So hier noch ein paar Bilder.


    Sporen habe ich jetzt so gemessen.




    # Länge Breite Q. Fläche (L*B)


    [ µm] [ µm] [ µm ²]
    ---------------------------------------------------
    1 8,95 8,13 1,1 72,76
    2 8,45 8,3 1,02 70,14
    3 8,78 8,78 1 77,09
    4 10,1 8,64 1,17 87,26
    5 8,29 8,62 0,96 71,46
    6 8,62 7,64 1,13 65,86
    7 8,13 7,31 1,11 59,43
    8 9,11 7,8 1,17 71,06
    9 9,12 9,1 1 82,99
    ---------------------------------------------------


    min 8,13 7,31 0,96 59,43
    max 10,1 9,1 1,17 87,26
    mittel 8,84 8,26 1,07 73,12


    Schnallen habe ich keine finden können wie gesagt.
     



    Sind das Cheilos?



    Und noch mal die Hutdeckschicht.



    Gruß Mario
    Ein Gruß aus den Bergischen Land


    Pilzchips 40 / 13 PC fürs APR.


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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Mario!


    Oh ja, das sieht sehr nach Cheilos aus. :thumbup:
    Macht zwar bei mir immer noch nicht klick, da müsste ich jetzt auch Noorderloos schlüsseln, aber das ist ein wichtiges Merkmal.



    LG, Pablo.

  • Hallo Mario


    Du kniest Dich ja richtig rein :thumbup: . Das sieht schon nach Zystiden aus, obwohl es sich auch noch um herausragende Tramahyphen handeln könnte. Wenn Du derartige Elemente mehrfach entlang der LS gesehen hast und eventuell sogar noch bei einem weiteren Schnitt oder von einem anderen Fruchtkörper, würde ich die als Zystien ansehen. Damit zum nächsten Problem. Du hast ein Präparat gemacht in dem die Basideinbasen sehr schön frei liegen. An ausgewachsenen Basidien sind die Schnallen aber oft nicht mehr zu sehen, weshalb ich (und inzwischen auch Pablo) von junge Basidien geschrieben hatte. Aller Anfang ist eben schwer :) Außerdem glaube ich in der Bildmitte eine Schnalle erahnen zu können. Auch an dem aus der LS herausragenden Element meine ich eine Schnalle zu sehen, wenn das kein Fremdmaterial ist. Inkrustiertes Pigment scheint wirklich nicht vorhaden zu sein. Zu einer Art bin ich bisher noch nicht gekommen, da irgendein Merkmal immer daneben liegt.


    LG Karl


    Schnallen an der Basis von jungen Basiiden (Basidiolen)


    Unechte Zystiden (nur zwei an einer ganzen Lamellenschneide)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Mario!


    Treffer. :thumbup:
    Trotzdem bin ich ratlos, Entoloma rhodopolium ist das nicht (der hat keine Zystiden).
    Wegen der Optik: Die ist vermutlich durchaus ok, denn durchs 40er sind die Bilder ja wunderbar scharf. ich denke, da ist entweder was verschmiert / verschmutzt oder es stimmt was an den Einstellungen nicht. Da kann ich aus der Distanz aber keine sinnvolle Hilfe geben. Mikros sind für mich wie Pilze: Den fehler finde ich immer nur mit Gerät in der Hand.



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo und Karl,


    ich denke das der Pilz irgendwas aus der sordidulum Gruppe sein wird ich finde aber keine gute Schlüssel dazu oder ich bin einfach zu blöd zum schlüsseln.


    Wenn ich denn unter Entoloma cf sordidulum ab speichere, wäre das falsch?

    Gruß Mario
    Ein Gruß aus den Bergischen Land


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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Mario!


    Entoloma sordidulum hatte ich noch nicht in der Hand, da traue ich mir kein "richtig" oder "falsch" zu.


    Mit was schlüsselst du denn? Am besten ist derzeit >dieses Buch<. Sicher sind da in den letzten 10 jahren noch ein paar Arten hinzugekommen, bei anderen hat sich die Sichtweise verändert. Aber das ist ja immer so, es gibt keine Monografie, die nach 10 jahren noch perfekt ist. Soweit mir bekannt ist, ist dieser Noorderloos - band derzeit das umfassendste und beste Werk zu der Gattung (und zudem noch auf englisch und italienisch).


    Auch eine Möglichkeit: Der Schlüssel in den Großpilzen Baden-Württembergs ist zwar alles andere als vollständig, beruht aber in wesentlichen Punkten auf dem Schlüssel der >ersten Ausgabe der Noorderloos - Monografie<. Ich finde den nicht einfach, aber immerhin erreicht man recht viele Arten damit. Auch gut: Der Schlüssel in Funga Nordica (beruht ebenfalls auf den Arbeiten von Machiel Noorderloos). Den finde ich in der Handhabung sogar noch besser als den GPBW - Schlüssel. Manko: Dort fehlen detaillierte Beschreibungen der Arten und Mikrodokumentationen. Dafür sind die Fungi Europaei - Bände natürlich ideal.



    LG, Pablo.


  • ich denke das der Pilz irgendwas aus der sordidulum Gruppe sein wird


    Hallo Mario


    Die Schnallen sind jetzt eindeutig. E. sordidulum hat inkrustiertes Pigment in der Hutdeckschicht und wohl auch größere Sporen. Hat sich die Anwesenheit von Zystiden denn auch bestätigt, oder sind das nur vereinzelte Hyphenenden?


    LG Karl

  • Hallo Pablo,


    geschlüsselt habe ich sowohl mit ein paar Schlüssel die ich hier und da gefunden habe die aber wohl auch nach Noordeloos basieren als auch mit dieser hier


    http://www.funghiemicologia.co…iewtopic.php?f=448&t=8560


    ich weiß jetzt aber nicht ob du da Zugriff hast, es handelt sich um eine Schüssel von den User Mefi bearbeitet und die auch nach Noordeloos basiert.


    Leider sind solche Bücher bei mir nicht drin.
    [hr]


    Ne ich konnte keine mehr finden so wirklich glaube ich nicht an Zystiden, also nicht bestätigt.

    Gruß Mario
    Ein Gruß aus den Bergischen Land


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    Einmal editiert, zuletzt von Trino ()

    • Offizieller Beitrag

    MoinMoin!


    Also dann wohl nur seltsam verwachsene Basidiolen.
    ich hab' da mal was vorbereitet:

    Diese angedeutet flaschenförmigen Elemente (schwarze Pfeile) hätten aus meiner Sicht Zystiden sein können. Hätte ich da früher genau hingeschaut, hätte das auch die Schnallensuche verkürzt (siehe roter Pfeil). :shy:



    LG, Pablo.