Überraschender Pilz im Garten

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 2.534 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo,
    in meinem Garten (Rheinebene zwischen Heidelberg und Darmstadt) fand sich unter Gebüsch und Nadelbäumen ein relativer großer Hutpilz. Da ich das einzige Exemplar nicht zerstören will, gibt es nur Fotos. Die Unterseite habe ich mithilfe eines Spiegels fotografiert und das Bild dann umgedreht. Der Hut hat einen Durchmesser von 10 cm, die Gesamthöhe beträgt 7 cm. Kann man den Pilz bestimmen?


    Gruß, Peter


  • Der Pilz ist schon sehr betagt und sollte der Gattung der Champignons angehören.
    Eine Art zu erkennen ist bei dem nicht mehr wirklich machbar. Eine gewisse Wahrscheinlichkeit liegt beim giftigen Karbolchampignon, Agaricus xanthoderma.
    Falls du mal ein frischeres Exemplar nachkommen siehst müßtest du uns den kompletten Pilz zeigen, also auch den Teil unter der Erde.
    Du wirst also nicht umhin kommen den dann auszugraben. Und bei Champignons sind außerdem Geruch, Verfärbung durch Reibung am Hut und an der Stielbasis, sowie im Schnitt (von oben bis unten durchschneiden) bestimmungsrelevant.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Peter!


    Ja, das ist in der Tat schwierig: Dieser Fruchtkörper hat seine besten tage hinter sich. Ich bin nicht mal sicher, ob das tatsächlich ein Champignon (Gattung: Agaricus) ist. Der Stiel sieht so glatt aus, ohne jedes Velum (Ring, Beflockung, abstehende fasern oder Gürtel).
    Aber ich denke, der wird sich irgendwann noch mal mit frischen fruchtkörpern melden. Dann gucken wir einfach noch mal, was es so sein könnte.
    Mausmann hat schon völlig recht: Je mehr man an den fruchtkörpern untersuchen kann, desto besser. Der Pilz selber sitzt ja im Boden als unsichtbares Hyphengeflecht, dem schadet das Entfernen eines Fruchtkörpers nicht, Wenn die Bedingungen passen, bildet er einfach neue Fruchtkörper.



    LG; pablo.

  • Hi, Peter,


    die Idee mit dem Spiegel ist cool...! :thumbup:
    Hätte von mir sein können... :)



    Ansonsten haben meine Vorredner schon das Wesentliche gesagt.


    Es spielt hier auch keine Rolle,
    ob ich bei dem vorliegenden Bildmaterial noch weitere Pilzgattungen in den Ring werfen täte.


    Bleibe (nur, wennste magst) bitte am Ball,
    lasse den Pilz nicht aus den Augen
    und schreibe uns weiter darüber -
    da geht noch was!



    LG
    Peter

    Link zu Pilzlehrwanderungen: Pilzschule Rhein-Main

    Link: Verzehrfreigaben gibt es online nicht

    Galerie: Pilzfotos "zum Anfassen"/Stereobilder

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  • Hallo liebe Pilzfreunde,
    als Neuling in eurem Forum eine Vorbemerkung: Da mich für meine Naturfotos alle Lebewesen interessieren, bin ich in zahlreiche Foren zugange, aber von diesem hier habe ich sofort einen überaus positiven Eindruck!


    Zu meinem Pilz:
    1. Vom Hutrand hingen 2 oder 3 Fetzen herunter.
    2. Das zuerst eingestellte Bild wurde am 29.6. um 18 Uhr aufgenommen. Nach der ersten Antwort wollte ich dem (ja schon alten) Pilz dann doch noch zu Leibe rücken, aber am 30.6. um 17 Uhr war nur noch ein flacher schwarzer Haufen vorhanden, den ich heute (1.7. 10 Uhr) fotografiert habe. Einen so schnellen Verfall kenne ich sonst vom Schopftintling.
    3. Wann sich an dieser Stelle wieder Pilze zeigen, steht in den Sternen, da dieser Platz im Garten unweit dreier großer Fichten und noch dazu auf einem leichten Erdwall überaus trocken ist. Ich vermute, dass nur die immensen Regenfälle der jüngsten Vergangenheit den Hut zum Vorschein brachten. Dazu passt, dass sich im Kiesbett an der Hauswand vor kurzem ein Netzstieliger Hexenröhrling einfand (wir wohnen nicht im Wald!).


    Gruß, Peter


    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Peter!


    Bei der Witterung im moment (feucht und warm) geht das sehr schnell mit der Zersetzung der Pilzfruchtkörper.
    Daß es so schnell geht, könnte ein Zeichen sein, daß es eher ein faserling als ein Champignon war. Einen Tintling kann man ausschließen: Die Hutform passt nicht (bei so großen Arten rollen sich die Hutränder im Alter meist nach oben ein) und der Hutrand müsste zudem deutlicher gerieft sein.


    Wir werden den anhand dieses vergangenen Fruchtkörpers nicht mehr knacken können. Aber normalerweise sollte da noch was nachkommen, ein Mycel gibt sich selten mit nur einem Fruchtkörper zufrieden.



    LG, Pablo.