Mondphasen und Pilzwachstum

Es gibt 61 Antworten in diesem Thema, welches 42.262 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Maria.

  • Hallo an Alle


    Ich weiß, ich weiß - dieses Thema gab es schon immer wieder einmal in einem Thread hier. Auch scheiden sich bei diesem Thema die Geister - die Einen sagen der Mond hat keinen Einfluss darauf, die Anderen sagen doch hat er. In einem anderen Thread hatten wir gerade wieder dieses Thema und so habe ich einmal etwas gegoogelt. Das Ergebnis meiner Recherche ist jetzt nicht gerade aufschlussreich, denn exakte (wissenschaftliche) Untersuchungen scheint es bisher nicht zu geben.


    Das einzige wirklich verwertbare was ich (in deutscher Sprache) gefunden habe ist eine überraschende Auswertung des Ehepaares Hirschmann der Naturhistorischen Gesellschaft in Nürnberg. Über mehrere Jahrzehnte stellten diese fest, dass bei zunehmendem Mond signifikant mehr Anfragen bei den Pilzexperten eingingen als bei abnehmenden Mond und dies, obwohl das Ehepaar Hirschmann selbst nicht an einen Einfluss des Mondes glaubt(e). Diese Auswertung des Ehepaares wurde unter anderem von Volker Guiard reanalysiert. Ein eindeutiges Ja oder Nein ist auch dabei nirgends herausgekommen.


    Das Problem liegt hauptsächlich an den vielen anderen wichtige(re)n Faktoren für ein Pilzwachstum und genau diese Faktoren für wissenschaftlich verwertbare Statistiken exakt festzuhalten ist eben beinahe unmöglich bzw. sehr aufwendig. In einer der Analysen wurde deswegen vorgeschlagen in einer professionellen Champignonzucht eine Studie zu machen, da dort eben die allermeisten der wichtigen Faktoren immer gleich sind.


    Das Fazit ist also: Nichts genaues weiß man nicht!


    Wie ist Eure Erfahrung dazu?


    Ich bitte auch die User, die normalerweise nur mitlesen, was ja auch völlig legitim ist, ihre Erfahrung mitzuteilen.


    Liebe Grüße und voller Neugier


    Maria


    Nachtrag
    Auf Anregung von "Nando" habe ich eine kleine, natürlich nicht vollständige, Zusammenstellung von Links gemacht.
    Diese findet man auf Seite 2.

  • Hallo Maria,


    Erfahrungen habe ich selbst in dieser Hinsicht noch gar nicht gesammelt, doch fände ich entsprechende Fakten sehr interessant. Hierfür wären Langzeitstudien unbedingt Voraussetzung, da die Variable Klima und Wetter immer eine Rolle spielt. Das Ehepaar Hirschmann hat diese offenbar durchgeführt. Da die Ausbildung von Fruchtkörpern allerdings verzögert auf Umwelteinflüsse reagiert, müßte also schon der abnehmende Mond das Pilzwachstum stimulieren, so daß bei zunehmendem Mond die Fruchkörper pünktlich aus dem Boden sprießen. Aber was ist bei den jeweiligen Mondphasen anders? Doch nur die Abschattung des Mondes und die damit reflektierte Lichtmenge. Die periodisch wechselnde Anziehungskraft des Mondes ist ja nicht von den Mondphasen abhängig. Eine Mondphase dauert knapp einen Monat, und wenn bei zunehmendem Mond im September mehr Pilze gefunden werden, dann liegt es vielleicht eher daran, daß einfach nur September ist. Wenn dann aber die Kalenderwoche mit den meisten Funden immer wieder in den beiden Wochen Richtung Vollmond liegt, könnte an der Studie schon was dran sein. Aktuell geht es ja wieder Richtung Vollmond - ich werde beobachten.

    Grüße aus dem Saarland, Holger smilie_ga_006.gif 

    "I'm only happy when it rains
    I'm only happy when it's complicated
    And though I know you can't appreciate it
    I'm only happy when it rains"
    (Garbage)

  • Hallo Maria,


    eine interessante Diskussion gab's vor langer langer Zeit mal in einem anderen Forum, die allerdings etwas "ausuferte":


    http://www.pilzepilze.de/cgi-b…03.pl?noframes;read=52508


    Ob der Mond dran schuld war, dass ich die Seite wiedergefunden habe, weiß ich nicht... ;););)


    Viele Grüße
    Wolfgang

    ----------------------------------------------------
    Ich bin ein fortgeschrittener Anfänger. Meine Einschätzungen zu Bestimmungsanfragen sind mit Vorsicht zu "genießen" !
    Und: Nicht jeder meiner Funde muss unbedingt bestimmt werden, ich freue mich einfach über jedes "Kerlchen"... :gzwinkern:

    Einmal editiert, zuletzt von lupus ()


  • ... da die Variable Klima und Wetter immer eine Rolle spielt. Das Ehepaar Hirschmann hat diese offenbar durchgeführt. ....


    Hallo Wühlmull,


    genau dies geht leider nicht aus den Aufzeichnungen der Pilzberater hervor - das ist ja das Blöde ;) Auch nicht wo die Pilze jeweils gefunden worden waren oder ganz andere Einflüsse die vielleicht eine Auswirkung gehabt haben könnten.


    Ich finde es jedenfalls toll, dass Du auch ein wenig beobachten willst. :thumbup:


    Liebe Grüße


    Maria
    [hr]


    Hallo Wolfgang,


    danke dafür. Dies hatte ich beim googeln auch gefunden.


    Weißt Du, ich habe immer die Meinung "LEBEN UND LEBEN LASSEN" :) Keiner von uns weiß was nun zutreffend ist oder nicht. Ich persönlich habe nur bei Themen wie z.B. Einfluss des Mondes auf was auch immer oft die Erfahrung gemacht, dass man ganz schnell in die esoterische Ecke gestellt wird, dass man nicht für "voll" genommen wird. Wir leben in einer Welt, die eine mathematische, wissenschaftliche ist. Und alles was man nicht mit Zahlen und Fakten belegen und nachweisen kann gibt es anscheinend nicht.


    Nun, in den letzten 30 Jahren habe ich bei Pflanzen, aber auch im Haushalt, die Erfahrung gemacht, dass der Mond sehr wohl einen Einfluss auf die verschiedensten Dinge hat. Mit Zahlen und Berechnungen nachweisen kann ich dies allerdings nicht. Und ob er bei Pilzen einen Einfluss hat kann ich auch nicht beweisen. Auf der anderen Seite gibt es ja tatsächlich viel Humbug, Blödsinn, der immer wieder und einfach so behauptet wird. Was stimmt den nun in Bezug auf die Pilze?


    Was ich bei diesem Thread auf keinen Fall will ist, dass er (im negativen Sinne) ausufert. Vielmehr sollte jeder völlig frei und neutral seine Erfahrungen niederschreiben können, rein bezogen auf den Mond und die Pilze ;) . Und sehr schön ist es dann, wenn jemand anfängt einen möglichen Einfluss des Mondes bei seiner Pilzsuche zu beobachten :)


    Liebe Grüße


    Maria

  • Hallo an alle,


    mal meine Meinung zum Thema:


    Zunächst finde ich als Naturwissenschaftler gar nichts Esoterisches daran, einen Einfluss des Mondes auf biologische Fruchtbarkeitsprozesse anzunehmen. Der Einfluss auf den Zyklus der menschlichen Frau ist hinreichend bewiesen, warum sollten Pilze das nicht dürfen?


    Die Annahme des Ehepaars Hirschmann, dass sich nach 30 Jahren Beobachtungszeitraum die anderen Einflüsse wie das Wetter irgendwann herausmitteln, ist schon OK.


    Da sind die statistischen Spielchen von Guiard mit den Daten schon gefühlt esoterischer, und auch gar nicht erforderlich. Denn egal wie man die Daten von Hirschmann deutet: Die gefundene Mond-relevante Schwankung ist ja maximal zwischen 95% und 105% der mittleren Ernte, überlagert von einer starken Streuung durch andere Einflüsse.


    Bevor ich nach einem Regen wegen zu erwartenden 5% Ernteausfall gleich ganz zu Hause bleibe, fahre ich lieber doch und nehme mit, was ich finde. Und pfeife drauf, ob die letzten 5% der Mond war oder ein statistischer Rechenfehler :)
     
    Grüße,



    Wolfgang

  • Hallo Maria,
    wenn man die Sache zweckorientiert und nicht rein esoterisch betrachtet, hätte der - vermutete - Zusammenhang Einfluss auf die Entscheidung des Pilzsuchers, wann genau er denn zu einer Pilzsuche aufbricht, um möglichst reichliche Funde zu machen. Eine Ursache für ein eventuell reicheres Pilzwachstum könnte darin liegen, dass in Vollmondnächten mehr wachstumsanregendes Licht vorhanden ist. Insofern müsste das Pilzwachstum NACH Vollmond, d. h. bei abnehmendem Mond stärker angeregt sein.
    Ich habe immer wieder erlebt, dass witterungsmäßig alles für reichliches Pilzwachstum gepasst hat, aber keine Pilze im Wald standen, was eigentlich nicht zu erklären war. Zwei bis drei Wochen später dagegen stand dann alles voll, obwohl das Wetter zwischenzeitlich gar nicht mehr so pilzfreundlich war. Ich würde daher diesen - vermuteten - Zusammenhang nicht so ohne weiteres abtun und das in Zukunft mal näher beobachten.
    FG
    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Hallo Maria,


    in solche Themen bringe ich mich grundsätzlich nicht ein. Für Dich gibt es die gewünschte Ausnahme.


    Allerdings eine kurze. Da steckt sehr viel altes "Wissen" dahinter, Generationen von Bauern waren überzeugt davon.


    Das Märchen vom Mondholz,


    https://de.wikipedia.org/wiki/Mondholz


    Ob Haare und Fingernägel bei zunehmenden Schein schneller wachsen? Jedenfalls schneller gewachsen sind die Bankkonten mancher Autoren, Friseure, Kosmetikerinnen usw.


    LG
    Peter

    "Die, die Kriege von oben führen sind feige Schreibtischtäter, die nicht wissen wie schrecklich Krieg ist".

    Quelle: "Masters Of War", Bob Dylan


  • Hallo Wolfgang,


    vielen Dank für Dein Statement!


    Liebe Grüße


    Maria


    P.S.: Und danke für Deinen Hinweis auf den Zyklus der Frau - dies stimmt absolut! In Zeiten der Pille ist dieses Wissen nur leider bei der einen oder anderen Frau etwas verlorengegangen :)

  • Hallo Maria,
    ich war auch davon überzeugt dass Mondphasen was mit Pilzwachstum zu tun hat, aber davon bin ich nimmer so überzeugt, ich habe eine Whatsapp-Gruppe mit 4 Personen, dazwischen liegen 700 Km, ich weiß was die Personen jeden Tag machen und es gab Tage und Wochen da hat mich ne norddeutsche weibliche Person mit Bilder von gefüllten Körben gefoltert, so dass ich sie am liebsten :haue: hätte, aber da ich ein netter Mensch bin hab ich ihr auch ab und zu gratuliert :( , irgendwie fragte ich mich, ham die in Hamburg andere Mondphasen???
    Es gab auch Zeiten da habe wir in BW Pilze gefunden und die Norddeutschen haben geheult, was ich eigentlich fair fand :cool:
    Letztes Jahr hats in BW ab Februar so gut wie net geregnet und in Hamburg hatten sie 100% Regenmenge sie hat gefunden wie Sau und wir BWler so gut wie gar nix, net mal im Herbst, schlechtestes Jahr ever X( X( X(
    Deshalb glaube ich (bin natürlich kein Sachverständiger) eher dran das sich bei Vollmond Männer, durch Extrembartwuchs, zu Raubtieren entwickeln wie an die Mondphasen bei Pilzen :evil:


    LG Peter

  • Das ist eine durchaus interessante Anfrage, Maria! :thumbup:


    Als PSV werde ich oft mit dieser Problematik konfrontiert.
    Meine Erfahrungen nach gut 30 Jahren Pilzberatung sind folgende:


    - Viele Pilzsucher sammeln bewusst während des zunehmenden Mondes.
    - Wenn sie dann erfolgreich sind, liegt es natürlich an der Mondphase.
    - Wenn sie nichts finden, erfährt man es idR nicht.
    - Ohne Wasser keine Pilze, da kann der Mond machen, was er will!


    Das Pilzwachstum, wir reden jetzt von der Fruchtkörperbildung, hängt von vielen Einflüssen ab.
    Von der Mondphase, meinen Beobachtungen nach, nicht oder höchstens minimal.


    Falls Du nicht schon darauf gestoßen bist, ist eine im Tintling 2008 erschienene Arbeit von Hans Halbwachs recht aufschlussreich.


    LG Nobi

    Hier geht es zu meinen Themen.

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    Chips: 72

  • Hallo Ohrling,


    super dass auch Du in Zukunft einen Augenmerk darauf richten willst :thumbup:


    Genau so wie Du es schilderst habe ich es übrigens auch immer wieder erlebt.


    Liebe Grüße


    Maria
    [hr]


    Hallo Peter,


    ich weiß es daher umso mehr zu schätzen, dass Du antwortest :)


    Der Mond hat Einfluss auf verschiedene Dinge. Aber, wie Du schon richtig sagst, es gibt auch viel Blödsinn und natürlich Leute die damit dann auch Geld verdienen. Ich habe keine Ahnung, ob Haare oder Fingernägel schneller wachsen, aber um das geht es hier ja auch gar nicht. Uns geht es ja jetzt ausschließlich darum, eine kleine Umfrage zu machen oder das Augenmerk in Zukunft etwas darauf zu richten, ob der Mond eventuell Einfluss auf das Wachstum der Pilze haben könnte.


    Vielleicht achtest Du ja in diesem Pilzjahr auch etwas darauf. Fände ich persönlich jedenfalls phänomenal :)


    Liebe Grüße


    Maria


  • ... irgendwie fragte ich mich, ham die in Hamburg andere Mondphasen??? ...


    Hier ist es immer hell. Da nimmt man den Mond eh nicht mehr wahr.



    ... Es gab auch Zeiten da habe wir in BW Pilze gefunden und die Norddeutschen haben geheult, was ich eigentlich fair fand :cool:
    Letztes Jahr hats in BW ab Februar so gut wie net geregnet und in Hamburg hatten sie 100% Regenmenge sie hat gefunden wie Sau ...


    Hier muß ich mal ein deutliches Veto einlegen! ICH bin auf die hamburger Pilze angewiesen, nicht Kuschel und auch nicht Mentor.
    Und mein letztes Pilzjahr war noch schlimmer als das Katastrophenjahr davor. Ich könnte viiiel lauter jammern als du.
    Ein paar Steinwürfe weiter nach Norden änderte sich die Funga erheblich. DIE hatten es gut. Die Schleswig-Holsteiner. In Hamburg war tote Hose!



    Nun zu den Mondphasen.
    Ich habe da nie wirklich groß drauf geachtet. Dennoch interessierte mich diese These. Als ehemaliger Mond- bzw. Schlafwanderer sowieso.
    Darum hatte ich in meiner Anfangszeit hier im Forum mal recherchiert im Netz. Dieses und jenes gelesen. Ich weiß heute nicht mehr warum genau aber ich kam zu der Meinung daß an den Mondphasen und dem Pilzwachstum tatsächlich was dran sein müßte. Mir erschien das logisch.
    In Zukunft versuche ich mal ein bißchen darauf zu achten ob ich einen Zusammenhang erkennen kann anhand eigener Beobachtungen.


  • Hallo Peter,


    oh ja - wie oft habe ich mich auch schon gefragt warum in aktuellen bundesweiten Pilzfunden, die man im Internet ja findet, die Anderen Wahnsinnspilze haben - und ich? - Nix!!!! Aber dann denke ich mir, dass da ja viele Kriterien eine Rolle spielen, Boden z.B., die Temperatur oder Niederschlag/Trockenheit wie Du ja selbst schreibst :) . Und genau dieses macht es ja so schwierig eine Aussage über einen möglichen Einfluss des Mondes zu machen.


    Ich wünsche Dir jedenfalls dieses Jahr ein richtig tolles Pilzjahr und tolle Fotos ;)


    Liebe Grüeße


    Maria
    [hr]


    Danke Nobi,


    Deine Erfahrungswerte sind sehr wichtig :thumbup:


    Den interessanten Artikel habe ich mir gerade durchgelesen - danke für den Link!


    Liebe Grüße


    Maria

  • Der Akku war leer, kaum dass ich den Stack begonnen hatte. Das ist kein Problem, denn ich habe stets einen Ersatzakku (mindestens einen) dabei.
    Das Problem lag darin, dass ich vergessen hatte, mein Messer in die "leichte" Fotoausrüstung zu packen. Klar, es war warm, schwülwarm, und ich hatte keine Lust mir den Fotorucksach aufzuschnallen. Denn Rucksack mit schwülwarm fördert den Schweißaustritt am Rücken. Das ist etwas, was ich gerne vermeide.


    Da saß ich also am Blutseeufer mit leichtem Gepäck und gegenüber der kleine süße Fratz von Perlpilz, der unstackable durch den lehmigen Weg bricht. Morgen ist er platt. Soviel ist sicher.


    Ich habe mir, weil ich ein Sparfuchs bin, mehrere Nameless-Ersatzakkus gekauft. Die haben jetzt, drei Jahre nach Erwerb, durchaus menschliche Tendenzen.
    Sie sind kurzatmig und neigen zu sekundärem Dickenwachstum. Den dicksen habe ich in der Kamera, und der will partout nicht freiwillig heraus.
    Normalerweise nehme ich also ein Messer und hebele den Fettwanst kleinhübig aus der Höhlung.
    Nicht heute, denn ich verfüge nur über leichtes Gepäck.


    Dreißig Meter hinter mir, dort wo der Hauptweg eine Fünffach-Kreutzung bildet, parkt nun ein Berliner Fahrzeug ein. Ich könnte kotzen! Immer diese Schlöcher, die im Naturschutzgebiet herumgurken.


    Die mir körbeweise meine Fotomotive stehlen, die ihre Monsterhunde XXXL-Haufen legen lassen. Leinenlos. "Ach, wir konnten ja nicht wissen, das Sie hier herumssitzen"...



    Und richtig. In der Rückenansicht sehe ich einen jungen Mann, der eine Kunststoffbox aus dem Kofferraum nimmt und auf den Boden stellt. Dann noch eine.


    Scheixxe.!



    Was mach ich nun?
    Anpflaumen? Zurechtrücken? Geifern...?



    Sitzenbleiben und Akku angucken?



    Tatsächlich betritt der Unhold meinen Weg (er hätte ja vier andere wählen können). Nun habe ich keine Wahl.




    "Entschuldigung, haben Sie vielleicht ein Messer dabei?"


    Ein freundliches fernöstliches Gesicht wendet sich mir zu.
    "Ja", er setzt die Kunststoffkästen ab, durchsucht die Hosentaschen und reicht mir ein Schweizer Offiziersmesser.
    Da nenne ich mal international.


    In den Kästen liegen einige Akkus. " Fledermäuse?" will ich wissen. Er sagt ja.




    Um den Blutsee herum befinden sich etliche verkabelte Nistkästen. Hier läuft ein Langzeitprogramm zur Untersuchung heimischer Fledermausmausarten. Alle, abgesehen von der Alpenfledermaus. Das weiß ich von einem Assi der Uni, der langbärtig wie ein Salafist ein sehr vorrangiges Interesse an meinem Laster hatte: "Bitte machen Sie die Zigarette aus!" Blockwartbefehlen folge ich ungern. Auch in diesem Fall nur widerwillig.


    Dieser Fledermäusling stammt aber aus Japan (wie ich vermute), kommt aus Berlin und händigt mir sein Schweizer Offiziersmesser aus. Und er ist freundlich. Aber ich rauche auch grade nicht.


    Und deshalb kommt Erebus ins Schwadronieren. Schwätzt von Billigakkus und Pilzfotografie und vergessenem Messer.


    "Ah, Pilze! Letzte Woche waren viel viel mehr hier!" sagt sein Gegenüber und sieht interessiert zu, wie Erebus den Akku explantiert.


    DAS. Wollte Erebus NICHT hören. Hinten grollert ein Gewitter.


    "Meine Eltern suchten mit dem Mond. Aufsteigender Mond: Viele Pilze!"



    OK, denke ich. Interessante Sache. Dem sollte man doch mal nachgehen. Irgendwo las ich auch schon davon.



    LG, Uli



    .


  • Nun zu den Mondphasen.
    Ich habe da nie wirklich groß drauf geachtet. Dennoch interessierte mich diese These. Als ehemaliger Mond- bzw. Schlafwanderer sowieso.
    Darum hatte ich in meiner Anfangszeit hier im Forum mal recherchiert im Netz. Dieses und jenes gelesen. Ich weiß heute nicht mehr warum genau aber ich kam zu der Meinung daß an den Mondphasen und dem Pilzwachstum tatsächlich was dran sein müßte. Mir erschien das logisch.
    In Zukunft versuche ich mal ein bißchen darauf zu achten ob ich einen Zusammenhang erkennen kann anhand eigener Beobachtungen.


    Hallo Mausmann,


    dies finde ich echt super :thumbup:


    Liebe Grüße


    Maria
    [hr]
    :)


    Eine wirklich schöne Geschichte Uli :thumbup:


    Und? Gehst Du dem Ganzen nach?


    Liebe Grüße


    Maria

  • Schön, dass du diesem Thema nun mal einen eigenen Thread gewidmet hast, Maria!


    Tatsächlich habe ich, seitdem wir die Thematik im Regionalthread hatten, des Öfteren darüber nachdenken müssen; bin mir aber selbst
    unschlüssig, was ich davon 'halten' soll.


    Auch musste ich an den hier schon erwähnten weiblichen Zyklus denken. Vor kurzen sagte man uns auf der Entbindungsstation, dass die meisten Geburten nach Vollmond einsetzen, sprich die Station dann besonders brummt. Gilt das vielleicht auch für die Kinderstube der Pilzfruchtkörper?


    Naturwissenschaftlich - esoterisch? Ich vermag das jedenfalls nicht zu beurteilen. Es gibt ja auch alternative, erkenntnistheoretische Sichtweisen, welche einem 'Physikalismus' vorwerfen - wissenschaftgläubisch - nur als 'real' zu erachten, was physikalisch auch messbar ist.


    Ich bin jedenfalls gespannt, ob jemand hier etwas Belastbares zum Thema anführen kann.


    LG, Andreas

    Der Brieselang ist eine schwindende Macht, an Terrain verlierend wie an Charakter, aber auch noch im Schwinden ehrwürdig, voll Zeichen alter Berühmtheit und alten Glanzes. Fontane


  • ... Ich bin jedenfalls gespannt, ob jemand hier etwas Belastbares zum Thema anführen kann....


    Hallo Andreas,


    dies glaube ich ehrlich gesagt nicht, also etwas, was der Belastungsprobe durch "Reanalysen" standhält. Aber ich weiß aus meiner Arbeit und einem anderen Forum aus dem neurologischem Bereich (ich weiß schon, ganz anderes Thema aber dennoch irgendwie vergleichbar), dass solche Erkenntniserhebungen, wie ich es gerade hier versuche, durchaus etwas in Bewegung bringen können.


    Zunächst müssten sich aber erst einmal genügend Personen finden die ein Augenmerk darauf legen wollen. Je nach dem wie das erste, sicher nicht belastbare Ergebnis dann ausfällt, kann man überlegen ob man mehr in die Tiefe geht oder es eben lässt :)


    Wie sieht es bei Dir aus? Bist Du dabei?


    Liebe Grüße


    Maria

  • Hallo Maria,
    ein paar Gedanken zu dem Thema habe ich mir ebenfalls gemacht.
    Zusammenfassend sehe ich es wie die meisten, das Pilzwachstum ist von zu vielen anderen Faktoren mehr abhängig. Es gibt zwar Abhängigkeiten zwischen Niederschlag und Mondphasen, wie auch Abhängigkeiten zwischen Pflanzenwachstum und Mondphasen, insgesamt ist es, meiner Meinung nach, aber von der Wirkung auf das Pilzwachstum her vernachlässigbar.


    Hier nochmal meine Daten von Pilzsession 2009.






    Ich fände es gut, wenn du im ersten Beitrag deine Erkenntnisse oder Lektüren zu dem Thema zusammenträgst.
    Was ich dazu gefunden habe, vereinzelt schon erwähnt.


    Was hat der Mondzyklus mit dem Wetter zu tun?
    http://www.astrologix.de/artikel/mondzykl.htm



    http://tintling.com/artikel/mondeffekt_auf_Pilze.html
    https://www.anomalistik.de/ima…003_3_260_guiard_komm.pdf
    https://www.anomalistik.de/ima…02_3_205_weidner_komm.pdf


    Bei Zeitrafferaufnahmen kann man auch das Wachstum zum Zeitpunkt der Aufnahmen sehen.
    http://www.pilzforum.eu/board/…ngzeitaufnahmen-zu-pilzen


    Viele Grüße,
    Nando

    Seit Ende 2009 bei der Naturfotografie. Aktuelle Kamera: Canon PowerShot SX40 HS, Marumi DHG Achromat +3 Nahlinse und Slik Sprint PRO II. --- Pilzfotos
    -> Bei Beiträgen mit vielen Bildern, hilft oft der Klick mit der mittlere Maustaste auf die Bilder zum Öffnen mehrerer Tabs im Browser.


  • Hallo Nando,


    also jetzt bin ich echt platt! Hast du solche Statistiken auch für weitere Jahre?


    Und ja, nachdem dieses Thema anscheinend durchaus auf Interesse stößt macht es Sinn die Links aufzuführen - auf den ersten Blick hast Du aber dankenswerter Weise anscheinend bereits viel relevante aufgeführt :) Morgen mache ich mich einmal an die Arbeit im Eingangstext - gute Idee Deinerseits :thumbup:


    Gibt es eigentlich im internationalen Bereich eine Art Plattform oder sogar wissenschaftliche Datenbank, ähnlich wie z. B. im medizinischen Bereich? Vielleicht findet man ja dort etwas.


    Und natürlich - und darauf möchte ich ganz allgemein noch einmal ausdrücklich hinweisen - für das Pilzwachstum sind viele verschiedene Komponenten ausschlaggebend!!! Dies steht völlig außer Frage!!!


    Liebe Grüße und Danke


    Maria


  • Hast du solche Statistiken auch für weitere Jahre?


    Das ist noch aus Zeiten, zu denen ich 'fast' jeden Fund auf dem Foto festgehalten habe. Ich habe in dem Sinne nur die Fotos gezählt und könnte es für die darauffolgenden Jahre auch machen. Die Funde werden dann nur anscheinend insgesamt immer weniger. ;)


    Mir ist dieses Jahr übrigens aufgefallen, dass das Pilzwachstum sehr von dem Willen im Menschen abhängt Pilze zu finden, ohne Witz.
    Wenn der Drang/Wille/Ehrgeiz nicht vorhanden ist wächst so gut wie nix! :evil:


    Da sieht man was doch für übersinnliche Kräfte in den Menschen stecken ...



    Viele Grüße,
    Nando

    Seit Ende 2009 bei der Naturfotografie. Aktuelle Kamera: Canon PowerShot SX40 HS, Marumi DHG Achromat +3 Nahlinse und Slik Sprint PRO II. --- Pilzfotos
    -> Bei Beiträgen mit vielen Bildern, hilft oft der Klick mit der mittlere Maustaste auf die Bilder zum Öffnen mehrerer Tabs im Browser.


  • :D Ich muss Lachen, da ich an früher denken muss - ja stimmt, du hast Recht. Meine Kinder haben früher auch nie Pilze gefunden. Sie fanden immer nur Frösche, Jägerstände, Beeren und andere höchst interessante Sachen - ganz egal über wie viele Maronen und Co. sie dabei stolperten ;)
    Umgekehrt habe ich es immer wieder erlebt, dass Leute aufgrund von Medienmeldungen oder auch aufgrund Berichte von Freunden (meinen z.B.) in den Wald "stürmten" und unbedingt Pilze finden wollten und Stunden später mit leerem Korb zurück kamen.
    Übersinnliche Kräfte? Also bei meinen Kindern jedenfalls nicht ;)


    Schade dass Du nicht mehr Aufzeichnungen hast :)


    Liebe Grüße


    Maria

  • "Nando" hatte den guten Vorschlag eine kleine Linksammlung zu diesem Thema zu machen. Ich bitte Euch, relevante weitere Links in Bezug auf "Mond und Pilze" ebenfalls zu nennen.


    Nachfolgend eine kleine subjektive Auswahl:


    Ein umfassender Artikel aus dem Rundbrief 007 der Pilzfreunde Mainfranken
    http://www.pilzseite.de/Rundbr…Mondphasen_und_Pilze.html


    Ein Artikel des Ehepaares Hirschmann aus dem Tintling
    http://tintling.com/inhalt/200…sen_und_pilzwachstum.html


    Die Reanalyse zu den Auswertungen des Ehepaares Hirschmann von Volker Guiard aus der Zeitschrift für Anomalistik
    https://www.anomalistik.de/ima…/zfa2002_3_292_guiard.pdf


    Kommentar zu Guiard von Rüdiger Plantiko, Zeitschrift für Anomalistik
    https://www.anomalistik.de/ima…003_3_260_guiard_komm.pdf


    Ein Beitrag aus dem Tintling 54, Heft 1/2008 (Zu einem Teilaspekt dieses Artikels siehe unten)
    http://tintling.com/artikel/mondeffekt_auf_Pilze.html



    Ferner habe ich in spanischsprachigen Ländern gegoogelt. Auffallend ist, dass das Thema ob der Mond Einfluss auf das Pflanzenwachstum hat eigentlich überall im Agrarbereich diskutiert wird. Ferner weiß ich aus meinen eigenen Reisen, dass insbesondere in den Ländern Lateinamerikas ein großer Unterschied zwischen den urbanen Ballungsräumen und den ländlichen Bereichen vorliegt. In den urbanen Ballungsräumen wird das Thema Mond häufig eher, naja esoterisch, behandelt. In der ländlichen Bevölkerung ist dagegen sehr häufig das Wissen um Einflüsse des Mondes traditionell verwurzelt. Im Internet findet man überwiegend Texte aus den urbanen Ballungsräumen.
    Bei meiner ersten Suche auf Spanisch habe ich unter anderen folgenden Text gefunden:


    La influencia de la luna en el crecimiento de los hongos (Der Einfluss des Mondes auf das Wachstum der Pilze) von Sol Monasterio, Spanien
    http://astrologosdelmundo.ning…-influencia-de-los-ciclos
    Grobe Übersetzung: Carlos Sánchez* ist ein Pilz-Sachverständiger (?) der im Jahr 2001 begann auf seinem Computer Datenmaterial aus seinen ganzjährig stattfindenden Ausflügen in die Berge einzugeben. Er notierte den wissenschaftlichen Namen, die Anzahl, den Entwicklungsstand und die Phase des Mondes. Er stellte fest, dass der Mond die Entwicklung von Pilzen beeinflusst: Pilz-Sammlungen waren immer reichlich vorhanden gewesen wenn der Mond im ersten Viertel war. Die Pilze sprossen in der Regel mit Großzügigkeit nach dem Neumond. Weitere Unterschiede: Viele der im zweiten Mond-Quartal gesammelt Pilze waren bereits alt.
    * Carlos Sánchez arbeitete jahrelang für die Regierung von Aragon, Spanien, für die Erfassung und Erhaltung der Pilze in Aragon.
    (Anmerkung: Die Beobachtungen wurden anscheinend von einem Cesar Augusta fortgesetzt - darüber habe ich aber erst einmal nichts gefunden)


    Sehr interessant fand ich übrigens, dass anscheinend überall im spanischsprachigen Bereich von vielen Menschen gerade aus dem ländlichen Bereich eben ein Einfluss des Mondes auf das Pflanzen- und auch Pilzwachstum angenommen wird, genau wie bei uns auch. Woher kommt dieser anscheinend weltweit verbreitete (und traditionelle ?) Glaube?


    Auf Englisch habe ich erst einmal dieses hier gefunden: More mushrooms under a full moon –“ myth or reality? von S. Egli, F. Ayer und M. Merlini, eine Studie der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL)
    http://www.wsl.ch/dienstleistu…gli_Ayer_Merlini_2011.pdf
    Hier einen Artikel aus dem "Tagesanzeiger" auf deutsch dazu:
    http://www.tagesanzeiger.ch/wi…ondfuehlig/story/13049440

  • Danke Maria! :)
    So kann man sich einige interessante Artikel zu dem Thema durchlesen.





    Viele Grüße,
    Nando

    Seit Ende 2009 bei der Naturfotografie. Aktuelle Kamera: Canon PowerShot SX40 HS, Marumi DHG Achromat +3 Nahlinse und Slik Sprint PRO II. --- Pilzfotos
    -> Bei Beiträgen mit vielen Bildern, hilft oft der Klick mit der mittlere Maustaste auf die Bilder zum Öffnen mehrerer Tabs im Browser.


  • ...Naturwissenschaftlich - esoterisch? Ich vermag das jedenfalls nicht zu beurteilen. Es gibt ja auch alternative, erkenntnistheoretische Sichtweisen, welche einem 'Physikalismus' vorwerfen - wissenschaftgläubisch - nur als 'real' zu erachten, was physikalisch auch messbar ist. ...


    Wir sollten uns unsere Neugier behalten.


    Vor 200 Jahren stand die Menschheit staunend vor dem unerklärten Phänomen der Elektrizität.
    Vor 100 Jahren war die Radioaktivität ein ungelöstes Rätsel.
    Und jetzt, im Jahr 2016, haben wir alle naturwissenschaftlichen Zusammenhänge geklärt?!?


    Glaub ich nicht! :/

    Schönen Gruß,
    Hans aus Bremen
    ------------------
    "Es gibt Gottsucher, Ichsucher und Schwammerlsucher" (G. Polt)




  • Genau! Wie ich oft sage - wir können zwar DNA entschlüsseln, Menschen auf den Mond schicken und Dronen zum Jupiter, aber die Steinpilze züchten können wir noch nicht :D