beiger Pilz auf Rasen

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  • Hallo zusammen,


    vorhin fand ich vor einem Wohnblock auf einem Rasenstreifen zwischen Fußweg und Parkplatz unter Linde diesen Pilz:


    Größe: Höhe 4,5 cm
    Hut: 3 cm breit, Oberseite hellbeige (etwas dunkler als auf dem Foto rauskommt); nicht eingesenkt
    Lamellen: hellbraun (dunkler als die Hutoberseite), engstehend, fast so viele Zwischenlamellen wie Lamellen, herablaufend
    Stiel: farblich zwischen Huthaut und Lamellen; zur Basis hin fast knollig verdickt
    Geruch: deutlich, aber ich erkenne den Geruch nicht


    Könnte das ein Rötelritterling sein? Oder lieg ich wie meist daneben?


    Danke im Voraus und viele Grüße
    Dieter


  • Hallo,


    einen Rötelritterling sehe ich hier nicht. Ich tendiere eher zu einem der Vertreter der Weißen Trichterlinge.


    Aber warten wir noch Antworten der Experten ab.


    Gruß
    Stefan


  • Geruch: deutlich, aber ich erkenne den Geruch nicht


    Sollte stark nach Mehl, frischer Gurke riechen, Dieter.
    Falls das so ist, solltest Du mit dem Mehlräsling (Clitopilus prunulus) vergleichen.


    LG Nobi

    Hier geht es zu meinen Themen.

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    Chips: 72

  • Zitat


    Sollte stark nach Mehl, frischer Gurke riechen, Dieter.


    Falls das so ist, solltest Du mit dem Mehlräsling (Clitopilus prunulus) vergleichen.


    LG Nobi




    Hallo Nobi,


    fehlen dir da nicht Röttöne in den Lamellen?


    Gruß
    Stefan

  • Hallo,


    mein Geruchssinn gibt die Wahrnehmung Gurke, Mehl nicht her, aber da bin ich eh ziemlich schlecht. Meine Frau meint, er steche etwas in der Nase, so wie Ammoniak.


    LG, Dieter

    • Offizieller Beitrag

    MoinMoin!


    Das Sporenpulver von Clitopilus prunulus ist ja nicht rot, sondern fleischbraun (wie bei allen sog. Rosasporern). ;)
    Das ist anhand der Lamellenfarbe auch nicht immer nachvollziehbar, aber das gilt ja sowieso für alle Pilze aus allen Gattungsgruppen.
    Ein Sporenabwurf hilft weiter, um einfach mal die Erkennung zu üben. Beim Geruch von Clitopilus prunulus ist manchmal bei älteren Exemplaren so eine spermatische Komponente drin, das ist kein rein mehlgurkiger Geruch wie beim Mailpilz zum Beispiel. Auch das kann gelegentlich etwas irreführend sein.



    LG, Pablo.

  • Hallo Zusammen!
    Auch wenn wir das anderswo schon einige Male hatten: Damit hier keiner denkt, er habe einen Knoten im Geruchsnerv oder so... ;) Die Gerüche sind allemal schwer, und der Mehlgeruch ist wohl nicht wirklich so, als wenn man eine Tüte Mehl aus dem Supermarkt nimmt, und die Nase reinhält. Ich finde die Beschreibung "Mehlgeruch" recht irreführend und möchte auch keinen Blödsinn schreiben, aber es soll eher nach frischgmahlenem Mehl riechen, das kennt aber heute kaum noch jemand. Stimmt das in etwa so?

  • Hallo!
    Vorm Riechen Ankratzen



    nicht vergessen.VG Ingo W

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    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130 + 4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134 + 7 (7.Platz im APR 2022) = 141 + 4 (KISD-Prozente von GnE) = 145 -15 (APR 2023) = 130 + 3 (10. Platz) = 133 + 3 (Unbewusst-Phal) = 136 + 5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141 + 5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146 + 7 (Phalplatz 1) = 153

    Link: Gnolmengalerie

    Link: APR 2023

    Link: Phalabstimmung 2023

    Link: Nanzen

  • Hallo,
    Es gibt Leute, die empfinden den Geruch des Mehlräslings
    als Geruch nach billigem Industrie-Camembert aus dem Warenhaus,
    wie er früher teils in Spanschachteln, heute in Folie, verkauft wurde.
    Bei uns in der Schweiz z.B. das Produkt Bär-Camembert.
    Für andere Mehlkomponenten, z.B. beim Mairitterling,
    habe ich schon die Assoziation Wassermelone erlebt.
    Lieben Gruss, Harald Andres

  • Hallo,


    für die bisherigen Beiträge danke ich euch.


    Ich hatte ihn zum Absporen hingelegt, leider gab es nichtmal die Spur von Sporen. Damit bin ich bei meinen Schlüsseln raus, sowohl Richtung Clitopilus wie auch Clitocybe. Könnte ich also unterm Mikroskop noch was zur Unterscheidung der Gattungen finden? Und somit mein nächstes Problem: ich hab noch nie einen (jetzt) getrockneten Pilz untersucht. Habt ihr für mich Tipps, wie das geht? Leg ich nen halben Pilz in Wasser und weiche ihn wie lange ein oder Stückchen von Lamellen, Hut o.ä, wie lange und in was, oder gleich kleinste Stücke auf den Objektträger?


    Ich bin für jeden Tipp dankbar.


    LG, Dieter

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Dieter!


    Aber sicher: Die Sporen von Clitopilus sind längsrippig (und pigmentiert), die von Clitocybe sind völlig glatt (und hyalin). Die Rippen sind nicht immer einfach zu erkennen, aber spätestens in 1000fach mit Ölimmersion und etwas Anfärben müssten sie gut sichtbar sein.


    Für diesen Nachweis braucht es auch keine ausgefallene Technik. Da kannst du einfach so vom Exsikat ein Fitzelchen Lamelle abrupfen und in KOH3% beobachten.



    LG; Pablo.

  • Hallo Pablo,


    vielen Dank für deinen Bearbeitungstipp. Damit konnte ich die Bestimmung abschließen, denn die Sporen sind eindeutig längsrippig. Es waren kaum reife Sporen vorhanden, aber einige konnte ich sehen, Länge bis 13 µm. Besonders deutlich werden die Längsrippen beim Draufblick auf eine senkrecht stehende Spore. Es ist also Clitopilus prunulus.


    LG, Dieter