Fremdbestandteile im rucola

Es gibt 24 Antworten in diesem Thema, welches 4.739 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Maria.

  • Moin Moin ...


    Heute habe ich auf meinem Brötchen, das hier zwischen dem rucola finden dürfen.
    Auffällig fand ich das es stark behaart war
    Hat jemand eine Idee was das sein könnte ?




    Alex

  • Hallo Alex,


    erinnert mich spontan an jungen Estragon, [font="Helvetica Neue, Helvetica, Helvetica, Arial, sans-serif"]Artemisia dracunculus. [/font]


    [font="Helvetica Neue, Helvetica, Helvetica, Arial, sans-serif"]Erinnern, weil ich meinen Garten vor ca. 20 Jahren aufgelassen habe.[/font]



    [font="Helvetica Neue, Helvetica, Helvetica, Arial, sans-serif"]LG[/font]
    [font="Helvetica Neue, Helvetica, Helvetica, Arial, sans-serif"]Peter[/font]

    "Die, die Kriege von oben führen sind feige Schreibtischtäter, die nicht wissen wie schrecklich Krieg ist".

    Quelle: "Masters Of War", Bob Dylan

  • Hallo Alex,


    es ist sehr schwierig mit diesem Foto die Pflanze zu bestimmen. Es könnte vielleicht die Acker-Ochsenzunge (Lycopis arvensis) sein. Sicher bin ich mir da aber keineswegs!


    Sicher bin ich mir dagegen, dass es kein Estragon ist.


    Liebe Grüße


    Maria

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    für mich ist das eine stark behaarte Pflanze, mit Trockenschaden. Ich frage mich ernsthaft, wie so ein Fremdkraut in eine Rucola-Packung hineingelangen kann.


    Wie wird Rucola eigentlich angebaut? Im Gewächshaus?


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


  • Hallo Stefan,


    soweit mir bekannt ist wird Rucola sowohl im Gewächshaus als auch im Freiland angebaut. Die Gastronomie, und dazu zählen auch Bäckereien und Co., verwendet in der Regel nicht die uns aus dem Supermarkt bekannten Klein-Packungen. Rucola wird oft Kistenweise oder in größeren Beuteln gekauft und dann im Kühlraum (oder ähnliches) gelagert bis er verbraucht ist.


    Es ist ganz normal, dass im Beet oder auf dem Acker Beikräuter wachsen. "Unnormal" ist es dagegen, wenn kein Beikraut mehr wächst - in der Landwirtschaft in der Regel ein Zeichen, dass Pestizide ihren Einsatz fanden. Natürlich kann es auch einmal vorkommen, dass bei der Ernte ein Beikraut mit hinein flutscht. Was mich allerdings wundert ist, dass bei der Belegung des Brötchens diese Pflanze nicht aufgefallen ist - dort liegt der "Fehler", dies sollte eigentlich nicht passieren. Und ich, an der Stelle von Alex, würde in das Geschäft wo ich das Brötchen gekauft habe gehen und sehr nett und lieb darauf auch hinweisen - ganz egal um welche Pflanze es sich nun handelt.


    Liebe Grüße


    Maria

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Maria,


    das war der Zweck meiner Frage. Wenn Rucola im Gewächshaus angebaut würde, wäre das "Beikrautproblem" nicht zu stark. Bei Freilandkulturen ist das auf alle Fälle erklärlich.


    Über das Thema "Pestizideinsatz" möchte ich mich gerade nicht mit dir streiten. Es kann gut sein, dass ich dazu eine etwas andere Meinung habe, als du. Nur so viel von meiner Seite: ich bin niemand, der Pestizide per se verteufelt. ;)


    Ich verstehe auch deinen Unmut über das "fehlerhafte" Belegen des Brötchens. Leider befürchte ich, dass der/die entsprechende FachverkäuferIn mit der Produktkenntnis (Kräuter/Salate) überfordert ist. Es stand auf der Verpackung, dass da Rucola in der Packung enthalten ist, also wird da auch nur Rucola drin sein. Leider kommen die nur sehr selten auf die Idee, dass in einer Packung auch mal andere Pflanzenteile drin sein können.


    Ich hatte auch schon mal einen Disput über vergammelte Pfifferlinge in einem Supermarkt. "Die sind doch gestern frisch reingekommen". Ich habe den Eindruck, dass den VerkäuferInnen ein gewisses Produkt- und Hygieneverständnis fehlt, was leider auch auf die Markteitungen zutrifft. Ich will das nicht pauschalisieren, aber die Tendenzen habe ich schon aus eigener Erfahrung erleben "dürfen".


    l.g.
    Stefan


  • stimme Maria zu -auf alle Fälle kein Estragon
    Rucola wächst bei mir überall wie Unkraut und wirkt sehr dominat
    kommt drauf an wo der Rucola her ist-im normalen Anbau hat man immer irgend ein Kraut zw. den Pflanzen was man nicht will
    oder man ist ein ganz spießiger Kleingärtner :giggle:


    LG Willy

  • Moin Moin


    Der rucola stammt aus einem Supermarkt abgepackt und als Bio deklariert...


    Das belegte Brötchen, wurde fachgerecht am morgen von meiner Frau erstellt 😉
    Anscheinend muss auch hier nochmals eine nachschulung erfolgen 😬
    Alex


    PS: werde den Hersteller mal anschreiben und gucken was passiert

    "Unwissenheit schützt vorm Sterben nicht"

    Einmal editiert, zuletzt von AlexG ()


  • Moin Moin



    Das belegte Brötchen, wurde fachgerecht am morgen von meiner Frau erstellt 😉
    Anscheinend muss auch hier nochmals eine nachschulung erfolgen 😬
    Alex



  • Rucola wächst bei mir überall wie Unkraut und wirkt sehr dominat


    Hallo Willy,


    lässt Du den Rucola wohl schön blühen und dann aussamen ;)


    Kleiner Tipp, nachdem Du schon so viel im Garten hast und sofern nicht bereits längst bekannt, die hübschen gelben Blüten sind essbar und sind sehr dekorativ auf dem Teller. Und die Samen kannst Du wie Senfkörner verwenden. Und wenn Dir mehr an den Blätter gelegen ist, dann schneide den Blütenstengel einfach rechtzeitig ab bevor er zu groß wird und Blüten ansetzt :)


    Liebe Grüße und ich muss in meinem Garten ebenfalls Jahr für Jahr ziemlich viele Rucolapflanzen "entsorgen" ;)


    Maria
    [hr]


    Das belegte Brötchen, wurde fachgerecht am morgen von meiner Frau erstellt 😉
    Anscheinend muss auch hier nochmals eine nachschulung erfolgen 😬


    Hallo Alex,


    dies sorgte für die Erheiterung am Morgen :giggle:



    Der rucola stammt aus einem Supermarkt abgepackt und als Bio deklariert...
    PS: werde den Hersteller mal anschreiben und gucken was passiert


    Dies hier habe ich gerade zufällig entdeckt als ich für die Antwort an Willy eigentlich ein Foto der Rucola-Blüte suchte: http://www.spiegel.de/wirtscha…des-grauens-a-643634.html


    Liebe Grüße


    Maria

  • Hi zusammen,
    sowas finde ich bedenklich. Habe in diesem Zusammenhang auch schon von Jakobskreuzkraut im Biorucola gelesen, das einem Todesurteil gleich kommt.
    Diese Verunreinigungen scheinen tatsächlich nicht als Einzelfall vorzukommen - interessant ist die Wahrnehmung von Risiko in der Bevölkerung in diesem Zusammenhang. Die Angst vor einer Kontamination mit Spuren eines abgeprüften chemisch-synthetischen Pestizides scheint mitunter höher zu sein als reale Gefahren schwerwiegender gesundheitlicher Beeinträchtigung. Da wir in einer Pilzgruppe sind muss ich direkt an potentielle Mutterkornvergiftungen in Getreide denken. Auch hier wäre das Ausbleiben einer Fungizidbehandlung bei Befall mehr als fahrlässig.
    Lg, Reinhard

  • Hallo Zusammen!
    Bei "Kleinpflanzigem" Salat wie Rucola oder Feldsalat, Postelein (Portulak) etc kommt es immer mal zu anderen Kräutern in der Packung. Das sind dann die wenigen harten, die sich in der Monokultur durchboxen konnten.
    Man muss eben ab und zu mal was aussortieren. ich finde das nicht so schlimm. Ich schaue mir mein Essen an, während oder bevor ich es zubereite.


    Alex, ich glaube nicht, dass Deine Frau eine Nachschulung benötigt. Vielleicht war sie nur einfach noch etwas müde, als sie Dir Deine Frühstücksstulle zubereitete.;)


  • Diese Verunreinigungen scheinen tatsächlich nicht als Einzelfall vorzukommen ...


    Hallo Reinhard,


    soweit mir bekannt ist sind es sehr wenige Einzelfälle. Diese relativ wenigen Fälle werden dann aber oft von der Presse "hochgeputscht" - siehe nur als Beispiel den Titel des Spiegelartikels "...Gestrüpp des Grauens". Natürlich muss der Landwirt tunlichst auf das Kreuzkraut achten und dies wird ja auch gemacht - einen Skandal kann sich kein Landwirt leisten! Im Übrigen handelt es sich bei der oben gezeigten Pflanze mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht um das Kreuzkraut sondern um eine andere Pflanze.


    Liebe Grüße


    Maria
    [hr]


    ... ich finde das nicht so schlimm. Ich schaue mir mein Essen an, während oder bevor ich es zubereite...


    Genau - dies sehe ich auch so :) Und genau wie eventuelle unansehnliche Salatblätter werden dann eben Schnecken (hatte ich auch schon im gekauften Salat, allerdings nicht im Rucola da die Schnecken den nicht mögen) und eventuelle Beikräuter usw. aussortiert.


    Und vielleicht noch einen kleinen Kommentar zu dem immer wieder angesprochenen Thema der Pestizide. Ich denke, jeder kann wählen ob er Produkte aus der konventionellen Landwirtschaft kauft oder Bio-Ware. Derjenige der Bio-Ware kauft weiß dann auch, dass auf den Einsatz von Pestiziden verzichtet wurde, was aber keinesfalls heißt, dass das Unkraut nun nur noch so wuchert - dieses wird laufend entfernt. Diejenigen die sich für Produkte aus der konventionellen Landwirtschaft entscheiden müssen wissen, dass die Felder keineswegs Unkrautfrei sind. Entscheidend ist es hier den richtigen Zeitpunkt zum Ausbringen der Pestizide zu finden. Wird dieser Zeitpunkt verpasst, also zu früh oder zu spät, dann wuchert hier das Unkraut durchaus, dann aber meist nur eine Sorte für die eben der Zeitpunkt verpasst wurde. Die Entscheidung welchen Lebensmittelanbau man bevorzugt muss jeder für sich selbst treffen - bei beiden Möglichkeiten sollte man aber immer den Salat waschen und verlesen und auch damit rechnen, dass eben noch etwas anderes dabei sein könnte :)


    Liebe Grüße


    Maria

    • Offizieller Beitrag

    Und vielleicht noch einen kleinen Kommentar zu dem immer wieder angesprochenen Thema der Pestizide. Ich denke, jeder kann wählen ob er Produkte aus der konventionellen Landwirtschaft kauft oder Bio-Ware. Derjenige der Bio-Ware kauft weiß dann auch, dass auf den Einsatz von Pestiziden verzichtet wurde, was aber keinesfalls heißt, dass das Unkraut nun nur noch so wuchert - dieses wird laufend entfernt. Diejenigen die sich für Produkte aus der konventionellen Landwirtschaft entscheiden müssen wissen, dass die Felder keineswegs Unkrautfrei sind. Entscheidend ist es hier den richtigen Zeitpunkt zum Ausbringen der Pestizide zu finden. Wird dieser Zeitpunkt verpasst, also zu früh oder zu spät, dann wuchert hier das Unkraut durchaus, dann aber meist nur eine Sorte für die eben der Zeitpunkt verpasst wurde. Die Entscheidung welchen Lebensmittelanbau man bevorzugt muss jeder für sich selbst treffen - bei beiden Möglichkeiten sollte man aber immer den Salat waschen und verlesen und auch damit rechnen, dass eben noch etwas anderes dabei sein könnte :)


    Liebe Grüße


    Maria


    Hallo Maria,


    genau so sehe ich das auch. :thumbup:


    l.g.
    Stefan

  • Hallo Maria :)
    Ich bin da auch genau auf Deiner Linie, würde aber gerne noch etwas anmerken - und ich hoffe ich nerve nicht damit.
    Zum Thema Anwendungszeitpunkt, ich denke schon dass die Landwirte genau wissen wann sie applizieren. Es gibt ja auch noch den Pflanzenschutzmitteldienst, Berater, Ämter mit Warndienstaufruf etz. einige der Betriebsmittel sind teuer so dass sich gut überlegt wird wann gespritzt wird. Eine Zulassung erfolgt indikationsbezogen und für ein bestimmtes BBCH Stadium - Wachstumsstadium der Pflanze etz. das passt schon mit dem Timing.


    Das kein Mittel im Biolandbau eingesetzt wird ist nicht richtig.
    Es gibt ja die breite Palette der Biopestizide. Das wird ja vom Umweltbundesamt unterstützt wie noch was aber auch hier möchte ich Bedenken anmelden. Die Wirkunsicherheit ist enorm und schwankend. Normale Pestizide müssen eine nachgewiesene Wirkung haben. Bei den Biopestiziden macht mir eine Anwendung und Kontamination der Umwelt ohne ausreichende Wirkung Sorgen.
    Und als Ökotoxikologe rollen sich mir bei kupferbasierten Mitteln die im ÖkoWeinbau eingesetzt werden alle Nägel nach oben. Die Effekte auf Bodenlebewesen sind enorm.
    Das nur kurz zur Info.
    Lg, Reini


  • Hallo Reini,


    aber nein, Du nervst überhaupt nicht, ganz im Gegenteil. Ich hätte auf jeden Fall vorsichtiger formulieren müssen, also eher so: "Die ökologische Landwirtschaft verzichtet weitgehend auf den Einsatz von synthetischen Pflanzenschutzmitteln, Mineraldünger und Gentechnik, wie sie zum Teil in der konventionellen Landwirtschaft zum Einsatz kommen." (Kopiert aus Wikipedia)


    Ich persönlich habe lediglich einige Kenntnisse die mir durch die Landwirte selbst erklärt wurden und meine eigenen Beobachtungen. Diese Landwirte sind im konventionellen Bereich überwiegend Nebenerwerbslandwirte (vielleicht liegt es daran dass ab und an das richtige Timing mit den Pestiziden verpasst wurde?) Und auch die Bio-Landwirte sind eher kleinere Betriebe. Und ja, auch im ökologischen Anbau können verschiedene Substanzen ausgebracht werden bei denen sich auch bei mir zum Teil durchaus Fragen aufwerfen. Wenn ich da alleine an die Mittel auf Basis der Pyrethrine die ja auch viel in Hausgärten verwendet werden denke, dann frage ich mich schon was das soll. In meinem Ausgangstext habe ich allerdings überhaupt nicht an tierische Schädlinge oder Pilzbefall gedacht sondern ausschließlich an die Unkrautbekämpfung. Daher mein wirklich etwas missverständlicher Text. :)


    Weißt Du was ich persönlich toll fände? Wenn Du uns allen vielleicht ein wenig mehr erklären könntest. Ich persönlich finde den ganzen Bereich der Ökologischen Produktion nämlich ziemlich unübersichtlich! Die verschiedenen Strömungen der Ökologischen Landwirtschaft versteht man ja, aber dann kommen noch verschiedene Verbände inklusive deutschem und weltweitem Dachverband dazu und dann noch einmal die EU-Richtlinien und spätestens da, so finde ich, wird es richtig kompliziert und unübersichtlich.


    Liebe Grüße und noch einmal ein Danke für Dein Statement :thumbup:


    Maria

    • Offizieller Beitrag

    [quote pid='328281' dateline='1468391572']


    Weißt Du was ich persönlich toll fände? Wenn Du uns allen vielleicht ein wenig mehr erklären könntest. Ich persönlich finde den ganzen Bereich der Ökologischen Produktion nämlich ziemlich unübersichtlich! Die verschiedenen Strömungen der Ökologischen Landwirtschaft versteht man ja, aber dann kommen noch verschiedene Verbände inklusive deutschem und weltweitem Dachverband dazu und dann noch einmal die EU-Richtlinien und spätestens da, so finde ich, wird es richtig kompliziert und unübersichtlich.


    Liebe Grüße und noch einmal ein Danke für Dein Statement :thumbup:


    Maria
    [/quote]


    Hallo Maria,


    ich antworte dir schnell mal anstelle von Reinhard. Die Sache mit den Pestiziden im Weinbau macht mir auch Bauchschmerzen, wobei es nicht nur Kupferverbindungen sind, sonodern auch elementarer Schwefel, der eingesetzt wird. Ich hab eine Zeit lang in der Lebensmittelüberwachung gearbeitet. Die EU-Richtlinien/Verordnungen sind die Mindestvorraussetzungen zum ökologischen Landbau. Dass es einige Verbände mit teilweise strengeren Auflagen/Regeln gibt, sind noch Relikte aus der Anfangszeit der Ökolandbaubewegung. Rechtlich-verbindlichen Charakter haben aber "nur" die EU-Richtlinien, bzw. nationale Gesetze.


    Das ganze ist alles leider sehr unübersichtlich; auch im Lebensmittelrecht ist das teilweise noch so. Da muss man aufpassen, was die nationalen Gesetze zusätzlich zu den Verordnungen der EU sagen. Die Harmonisierung des EU-Rechts läuft aber schon gut. Die Zusatzstoffe, Kontaminanten, Pestizid sind rechtlich schon (fast) komplett in EU-Verordnungen geregelt. Wenn dich näheres interessiert, kannst du mich gern per PN kontaktieren.


    l.g.
    Stefan


  • Hallo Stefan,


    vielen Dank für Dein Angebot auf das ich gerne zurückkommen werde sobald ich etwas mehr Zeit habe.


    Ich weiß jetzt nicht ob dieses Thema den Rahmen dieses Pilzforums sprengen würde, aber ich könnte mir gut vorstellen, dass auch andere User gerne etwas mehr wissen möchten. Sicher muss dies nicht in die Tiefe gehen, es würde vielleicht schon ein neutraler aber fachlich fundierter Link genügen über den man sich gut informieren kann. Damit besser ersichtlich wird was ich meine, nachfolgend ein paar Gedanken dazu.


    Es gibt so viele Dinge die mich bei Bio nachdenklich machen und dies hat nichts mit dem ursprünglichen Gedanken zu tun, den ich für den richtigen Ansatz halte, sondern, um nur zwei Punkte zu nennen, eher mit der Globalisierung und dem meiner Meinung nach oft im negativen Vordergrund stehenden industriellen und kommerziellen Gedanken (ich meine damit jetzt nicht den einzelnen Landwirt!).


    Wie kann es z.B. sein, dass ein Biowein bei einem Discounter unter 3 € kostet (ich muss einmal schauen aus welchem Land oder aus welcher Region der kommt), da stimmt doch etwas nicht. Und da muss man sich dann auch nicht wundern, dass einige Bio-Weinbauern, vielleicht entgegen ihren eigenen Wünschen, eben durchaus bedenkliche Mittel gegen Pilzbefall einsetzen, zumal diese ja offiziell erlaubt sind (und dieses erlaubt sein macht mich eigentlich wütend). Auf der anderen Seite stehen wir Verbraucher - du liest Bio-Wein und gehst natürlich davon aus, dass dieser Wein insgesamt umweltverträglich etc. hergestellt wurde. Von den eventuellen Anbaubedingungen, die sich meiner Meinung nach so gar nicht mit dem Bio-Gedanken vertragen wollen, weiß der Großteil der Verbraucher ja gar nichts.


    Oder, wie kann es sein, dass in den Supermärkten eine Fülle von frischen Bio-Produkten (Salat, Gemüse, Obst) zu finden ist, die in der Regel aussehen wie aus dem Ei gepellt und dazu noch günstig sind? Also ich weiß nicht, in den wirklichen Bio-Höfen vor Ort sehen die frischen Bio-Waren nicht so einheitlich wie aus dem Bilderbuch aus. Was machen die Bio-Landwirte die die großen Supermarktketten oder Discounter beliefern also um diese "makellose Einheitsware" liefern zu können? Zumal man ja wahrscheinlich davon ausgehen kann, dass zumindest ein Teil in größeren Monokulturen angebaut wird, die dann ja wieder wesentlich anfälliger sind für Krankheiten, Schädlingsbefall usw. Welche Mittel also bringen diese Bauern auf die Felder?


    Bedenklich finde ich auch, dass die verschiedenen Anbaumethoden häufig in einen Topf geworfen werden. Bio ist meiner laienhaften Meinung nach nicht alles wirklich Bio - es gibt einen Unterschied ob es sich um Bio-Ware nach den Richtlinien eines Verbandes handelt oder nicht. Nur ich als Verbraucher kann leider nicht wirklich erkennen was bei den "Nicht-Verbands-Bio-Produkten" denn anders gemacht wird, ob die Abbaumethoden tatsächlich mit dem (meinem) Biogedanken vereinbar sind oder ob ich eigentlich nicht gleich zu den günstigeren Produkten aus dem konventionellen Anbau greifen könnte.


    So, dies war jetzt ein langer Text und ich hoffe, dass ich mich nicht lächerlich gemacht habe und/oder den Rahmen dieses Threats gesprengt habe. :)


    Liebe Grüße


    Maria

  • Hallo Stefan, hallo Reinhard,


    vielen Dank für Eure Antworten und Angebote :)


    Liebe Grüße


    Maria


    P.S.: Eigentlich ging es mir eher um den "billigen Bio-Business" der "nur" das EU-Siegel hat und wie, wo und ob überhaupt man erkennen kann welche Substanzen diese Landwirte auf die Felder aufbringen. Aber dies ist wirklich kein Pilz-Thema :)

  • Hallo Maria,
    vermutlich kannst Du als Verbraucher nicht feststellen, welche Substanzen der Landwirt angewendet hat.
    Feststeht dass es ohne irgendwelche Betriebsmittel nicht geht. Es gibt zunehmend Flächen in DE die aufgegeben werden wg. zu hohem Unkrautdruck. Da wirkt nichts mehr.
    Zumindest schafft das nicht ein halbwegs gesunder landwirtschaftlicher Betrieb ohne Bio/Pestizide auszukommen. Ausnahme sind natürlich Vorzeigelandwirte aus einer Kuppelshow eines Privatfernsehsenders. Das Bild was dort von der Landwirtschaft gegeben wird wird von vielen als real angesehen.
    Ich weiß nicht ob man dafür vom Hof gejagt wird wenn man als Privatperson nach Einsicht fragt aber ein Spritzbuch müssen die Landwirte schon führen.
    Für Firmen ist es übrigens auch nicht leicht Nachforschungen anzustellen wenn es Unregelmäßigkeiten gibt. Wenn es durch ein behördliche s Monitoring Funde in der Umwelt gibt müssen die Firmen die Funde aufklären. Anders als in der Autoindustrie wo niemand auf die Idee kommen würde die Autohersteller zu verantworten wenn jemand gegen die Wand fährt.
    Der Klassiker sind Hofabläufe wo der Landwirt seine Spritze auf dem Hof säubert und die Suppe direkt ungefiltert in den Kanal läuft.
    So entstehen Probleme, aber weiß dem einzelnen Landwirt das mal nach...
    Viele Grüße
    Reinhard

    • Offizieller Beitrag


    Hallo,


    ja ein "Spritzbuch" müssen die Landwirte führen und das wird auch von den zuständigen Behörden kontrolliert. Bei Nichteinhaltung gibt es auch Sanktionen z.B. Kürzungen in den EU-Zuschüssen. Das tut den Landwirten am meisten weh.
    Ansonsten kann ich mich Reinhard in dem Punkt nur bedingt anschließen. Klar gibts überall schwarze Schafe, aber die Landwirte achten schon im Regelfall darauf, dass die Reste von Pestiziden ordnungsgemäß entworgt werden und auch die Regelungen zum Einsatz der Pestizide eingehalten werden.


    Das ganze Thema ist sehr komplex und vielschichtig. Ich habe bewusst einige Details hier ausgeblendet, um niemanden zu verwirren, bzw. um Misverständnisse zu vermeiden.


    l.g.
    Stefan

  • Noch einmal Danke Reinhard.


    Ich bin einfach nur unglaublich skeptisch was das relativ neue Bio-Billig-Geschäft angeht das zu unglaublich niedrigen Preisen in großen Mengen angeboten wird. Es kann doch z.B. nicht sein, dass eine Flasche Bio-Wein die im Discounter ständig im Sortiment ist einiges unter 3 € kostet - oder? Und irgendwie sieht diese Discounter-Bio-Frischware auch anders, einheitlicher, makelloser aus als beim Demeter(oder welcher Verband auch immer)-Bio-Bauern im Hofladen um die Ecke oder sehe ich das falsch?


    Bei diesen Landwirten, die seit Jahrzehnten deutschen Verbänden angeschlossen sind und eher kleiner sind, sehe ich aber aus meinem Fenster, dass anscheinend vor Ausbringen der Saat der Boden mit Maschinen bearbeitet wird (so weit ich weiß wegen dem Unkraut) und nachdem die Saat aufgegangen ist hier auch viel und oft manuell gearbeitet wird (Und manchmal helfe ich sogar mit um größere Mengen Franzosenkraut, Vogelmiere, etc. zu haben). Ich denke, diese Landwirte im Hofladen oder in der Nachbarschaft kann man sicher einmal ganz allgemein fragen. Und was die anderen Bio-Anbauer angeht, die eben "nur" nach den EU-Vorschriften arbeiten, da wurde die Berechtigung meiner Skepsis ja nun von Dir durchaus bestätigt.


    Liebe Grüße


    Maria

    • Offizieller Beitrag


    Hallo Maria,


    hast du dir mal die Mühe gemacht nachzusehen, wo deine Discount-Bio-Ware herkommt/in welchen Ländern dir hergestellt wurde? Meist aus Nicht-Europäischen Drittstaaten... Das erklärt doch das niedrige Preisniveau ausreichend oder?


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


  • Hallo Maria,


    hast du dir mal die Mühe gemacht nachzusehen, wo deine Discount-Bio-Ware herkommt/in welchen Ländern dir hergestellt wurde? Meist aus Nicht-Europäischen Drittstaaten... Das erklärt doch das niedrige Preisniveau ausreichend oder?


    l.g.
    Stefan


    Hallo Stefan,


    auch Dir ein Danke für Deinen Text den ich erst gelesen hatte, als ich meinen bereits weggeschickt hatte.


    Nein, ich habe mir dies noch nicht wirklich alles angeschaut und auch nicht gekauft. Ich glaube aber dieser Wein kommt aus Italien und wenn ich mich recht entsinne kommt vieles vom Salat und Gemüse etc. ebenfalls aus Ländern der EU oder mitlerweile im Rahmen der "Regionalbewegung" sogar aus Deutschland. Ich werde beim nächsten Einkauf einmal darauf achten.


    Liebe Grüße


    Maria