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Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 2.660 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von nobi_†.

  • zumindest hab ich sowas noch nicht auf Dung gefunden. Hier ist es Pferdedung.
    Leider weigert sich die Art seit drei Wochen, endlich reif zu werden.


    Die Perithecien sind m.o.w. rund und bis 2,5 mm breit. Eine Mündung kann ich nicht erkennen, das mag aber an der Unreife liegen.
    Auffallend sind die wurmartigen Fortsätze an der Ascuswurzel, wie auch die starke Jodreaktion. Die Sporen sind 5 oder 6-fach septiert.


    Vielleicht reicht es ja, um die Gattung zu erkennen.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Ralf,


    dass du keine Mündungen erkennst, mag daran liegen, dass es vielleicht Pseudothecien sind. ;) Da müssten die Asci bitunicat sein. Was du aber genau gefunden hast, kann ich dir leider aber auch nicht sagen.


    Woran schließt du, dass die Asci nicht reif werden wollen? An den hyalinen Sporen? Hast du schon mal freie Sporen beobachten können? Vielleicht gehören die so hyalin...


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


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  • Lieber Ralf,


    das ist mal wieder eine interessante Anfrage, wozu ich auch schon einen Lösungsvorschlag habe.



    Auffallend sind die wurmartigen Fortsätze an der Ascuswurzel, wie auch die starke Jodreaktion. Die Sporen sind 5 oder 6-fach septiert.


    Die "Wurmfortsätze" sind die inneren Asci, nachdem sich die äußeren bereits gelöst haben!
    Also sind wir erst mal ganz klar bei den Bitunikaten.
    Reif sollten die Sporen 7-zellig sein, also sechsfach septiert.
    Auch wenn Du leider keine Größen nennst, vermute ich Sporen um 70-80 x 14-16 µm, entsprechend große Asci bis knapp 300 µm.
    Die 3. Zelle sollte die größte sein, die Mittelzellen breiter als hoch.
    All das kann ich anhand Deiner Bilder recht sicher annehmen, obwohl die Septierung noch nicht völlig ausgebildet ist.


    Dies führt letztlich zu Sporormiella heptamera, eine Art, die ich recht häufig finde und die wie von Dir geschildert in Feuchter Kammer nicht immer ausreift.
    Wenn man Glück hat, findet man ein paar reife Sporen, die die Bestimmung letztendlich wasserdicht machen.


    Sollten die Sporen deutlich kleiner als von mir genannt sein, würde das mein Weltbild erschüttern! ;)



    Dass du keine Mündungen erkennst, mag daran liegen, dass es vielleicht Pseudothecien sind. Da müssten die Asci bitunicat sein.


    Viele Pseudothecien, zu denen die Fruchtkörper bitunicater Ascomyceten gehören, haben Mündungen, Ostiolen oder wie auch immer.
    Allein wegen fehlender Mündungen auf bitunicate Ascos zu schließen, wäre demnach nicht korrekt.


    LG Nobi

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    • Offizieller Beitrag


    Hallo Nobi,


    bei Unreife haben Pseudothecien per Definition keine Mündungen/Ostiolen. Die entwickeln sich erst, bei Reife. Im Gegensatz zu den Perithecien; die haben auch schon im unreifen Zustand eine Mündung. Das wurde mir zumindest am Freitag während meines Pilzkurses so erklärt. ;) War auf alle Fälle sehr spannend mal die Unterschiede zwischen Pseudothecien und Perithecien erklärt zu bekommen.


    l.g.
    Stefan

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  • Hallo Nobi,


    Danke für die Hinweise. Die Sporen habe ich nicht vermessen, weil eben unreif. Aber Deine Größenschätzung kommt hin, Dein Weltbild bleibt erhalten. :) Auch sind die meisten Sporen 7-zellig. An eine Sporormiella hatte ich gar nicht gedacht, habe eher einen substratfremden, verirrten Pyreno vermutet der sich zufällig auf dem Stroh wohl fühlt.
    Eine Sporormiella mit mehr als 4 Zellen suche ich schon lange. Dann hab ich eine und erkenne sie nicht.:cursing: Wohl schon als unfindbar abgehakt.


    Ich hatte vorherige Woche versucht, noch Proben vom gleichen Haufen zu sammeln in der Hoffnung, dass die Kollegen in Freiheit ausgereift wären. Leider war alles von den Vögeln zerschreddert.


    Aber ich weiß jetzt, wo sie wohnen. :D
    Eine ungedüngte Pferdewiese, auf der auch Saftlinge wachsen. Da werde ich wohl mal häufiger vorbeischauen.



  • Vor 5 Jahren hat ich so einen auch schon mal auf Hasenköttel und bin damals irgendwie Sp. octonalis gekommen,weiß aber nicht mehr warum und habs mir auch nicht notiert.
    die Sporen waren 60 +/ x15 und 7 fach septiert.
    Da muß ich wohl den Namen ändern.



    Grüße
    Felli


  • Vor 5 Jahren hat ich so einen auch schon mal auf Hasenköttel und bin damals irgendwie Sp. octonalis gekommen,weiß aber nicht mehr warum und habs mir auch nicht notiert.
    die Sporen waren 60 +/ x15 und 7 fach septiert.


    Das sieht schon sehr nach einer unreifen Sporormiella heptamera aus.


    Allerdings.
    7-fach septiert heißt 8-zellig.
    Damit wäre die Art natürlich aus dem Rennen. :(


    Die Pseudothecien von Sporormiella octonalis wachsen oberflächig, sind recht klein (bis 0,5 µm) und haben einen deutlichen Hals.


    Ich denke, die Art wird sich nicht mehr klären lassen. Bei unreifen FK sowieso immer problematisch.


    LG Nobi

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