Rotkappen - aber welche?

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 5.351 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Pilzig.

  • Hallo,
    ich habe heute Rotkappen gefunden - und zwar in einem ziemlich reinen Nadelwald mit ein paar Heidelbeersträuchern.
    Stiel scheint mir eindeutig raufüßig zu sein, mit schwarzen Schuppen.
    Geruch angenehm pilzig
    Kappen braun bis orangebraun, Huthaut am Rand überstehend


    Sind es also Fichtenrotkappen? Interessant finde ich, dass es mE alle die gleiche Sorte sind, aber im Schnitt dann unterschiedlich färben. Habe aber gelesen, dass sie anfangs röten und später grauen. Heißt das, die frischen sind die, die im Anschnitt röten?


    Was meint Ihr?











    Liebe Grüße aus dem immer noch feuchtkalten Österreich!
    Maria


    PS: Habt Ihr Erfahrung mit getrockneten Rotkappen?

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    sagen wir mal so. Ich denke schon, dass es Nadelwaldrotkappen sind. L. versipelle, L. albostipatum und L. "quercinum" schließe ich aus. Eine kleine Option wäre noch L. versipelle, aber da müssten Birken in der Nähe des Fundortes stehen. Es streiten sich auch noch die Geister, ob es viellicht 2 Arten davon gibt (bitte sprich hier im Forum nie wieder von Pilz"sorten"; es sei denn du sprichst von weißen oder braunen Zuchtchampignons;)). Eine mögliche Art soll bei Fichten vorkommen (L. piceinum) und eine bei Kiefern (L. vulpinum). Derzeit werden aber beide Arten synonymisiert.


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


  • Hallo,


    sagen wir mal so. Ich denke schon, dass es Nadelwaldrotkappen sind. L. versipelle, L. albostipatum und L. "quercinum" schließe ich aus. Eine kleine Option wäre noch L. versipelle, aber da müssten Birken in der Nähe des Fundortes stehen. Es streiten sich auch noch die Geister, ob es viellicht 2 Arten davon gibt (bitte sprich hier im Forum nie wieder von Pilz"sorten"; es sei denn du sprichst von weißen oder braunen Zuchtchampignons;)). Eine mögliche Art soll bei Fichten vorkommen (L. piceinum) und eine bei Kiefern (L. vulpinum). Derzeit werden aber beide Arten synonymisiert.


    l.g.
    Stefan


    Lieber Stefan,
    vielen Dank für Deine Antwort. Also Birken waren definitiv nicht in der Nähe (die erkenne ich nämlich auch :-)))
    Aber für eine Rotkappe hältst Du es jedenfalls auch? Je mehr ich die PilzARTEN:-)))!!!!! studiere, desto unsicherer werde ich nämlich. Aber der Stiel eines Raufußröhrlings ist glaube ich wirklich sehr markant und es gibt außer dem Birkenpilz keine ähnliche ART:-)))4!!!!


    Lg, Maria

  • Na warte erst mal, bis Du Deinen ersten Hainbuchenraufuß findest ;) . Der ist aber recht leicht festzumachen, der hat ein ganz typisches Ockerbraun und ist gar nicht selten.

    Grüße aus dem Saarland, Holger smilie_ga_006.gif 

    "I'm only happy when it rains
    I'm only happy when it's complicated
    And though I know you can't appreciate it
    I'm only happy when it rains"
    (Garbage)

  • Hallo Maria,
    mit "anfangs rötend, später grauend" ist gemeint, dass ein frischer Pilz längs durchgeschnitten in den nachfolgenden ca. 20 Minuten im Fleisch folgenden Farbverlauf durchmacht: nach ca. 30 Sekunden schwach und schmutzig rosa, nach ca. 5 Min. dann schmutzig violettlich, nach ca. 15 min. bläulich bis neutral grau. Es gibt unter den Raufüßen wohl auch solche, die nur violettgrau werden, also ohne die vorherige "rosa Phase", so dass man das als Bestimmungsmerkmal nutzen kann. Schau also an deinen Pilzen nach, ob sie den "vorschriftsgemäßen" Farbverlauf zeigen. Und bei Gelegenheit schau bitte auch nach der Farbe der Stielschuppen eines ganz jungen Exemplares. Bei der Birkenrotkappe wären sie schon schwarz, bei der Fichtenrotkappe sind sie hellgrau bis fast weiß und werden erst später schwarz.
    FG
    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()

  • Hallo Maria,
    schöne Rotkappen.Vielen Dank fürs Zeigen und schöne Grüße aus Schleswig-Holstein nach Österreich!
    Die sind lecker...hab letztes Jahr auch einige gefunden.Prima!!!
    Liebe Grüße
    Armin

    Pilzberatung gibt es nur vor Ort beim Pilzberater. Keine Beratung per Internet oder Telefon! Bilderbestimmung ist keine Essfreigabe!


  • Ich sehe da deutliches Blauen an der Stielbasis. Da wird sich wohl irgendwo eine Birke zwischen die Fichten eingemogelt haben.
    Für mich ist das L. versipelle


    Grüße
    Harald


    Hallo Harald,
    mit dem Blauen an der Stielbasis hast Du recht, es waren blau-grüne Flecken außen bei Verletzung, das kenne ich v Birkenpilz auch. Kommt das bei Rotkappen nicht vor? Den Bildern nach, die ich gefunden habe käme aber die überstehende Huthaut nur bei Rotkappen vor und nicht beim Birkenpilz?!


    Ich finde ja auch, dass sie gesxhmacklich besser waren (nämlich sehr gut) - könnte natürlich auch Einbildung sein, weil ich davon ausging, Rotkappen zu verspeisen :)


    Liebe Grüße
    Maria

    • Offizieller Beitrag


    Hallo Maria,


    Harald will auf Leccinum versipelle, die Heiderotkappe (Birkenrotkappe), hinaus, die nur bei Birken vorkommt. Ich hatte sie oben btw auch nicht zu 100% ausgeschlossen. Ein Birkenpilz (Leccinum scabrum) verfärbt sich übrigens nicht im Schnitt. Wenn ein Birkenpilz im Schnitt/bei Verletzung bläulich anläuft handelt es sich um Leccinum variicolor (Vielfarbiger Birkenpilz) und evtl. noch L. cyaneobasileucum (kommt auch bei Birke vor).
    Ja diese Raufüße haben es in sich. :giggle: Warte erstmal ab bis du Hainbuchenröhrlinge un Pappelraufüße findest. Dann hast du auf einmal "Birkenpilze" die im Schnitt schwärzen und auch mit Birken keine Mykorrhiza eingehen. :evil:


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


  • Harald will auf Leccinum versipelle, die Heiderotkappe (Birkenrotkappe), hinaus, die nur bei Birken vorkommt.


    Genau, wir hatten die bei unserer Vereinswanderung am letzten Wochenende auch gefunden und zwar mitten im Fichtenwald. Bei genauem Hinsehen war tatsächlich eine Birke in der Nähe aufgetaucht. Das scheint wohl einer der bevorzugten Standorte zu sein (siehe z.B. in Pareys Buch der Pilze). Das Blauen ist zudem typisch für die Art.


    Beste Grüße
    Harald

  • Hallo Maria,


    Harald will auf Leccinum versipelle, die Heiderotkappe (Birkenrotkappe), hinaus, die nur bei Birken vorkommt. Ich hatte sie oben btw auch nicht zu 100% ausgeschlossen. Ein Birkenpilz (Leccinum scabrum) verfärbt sich übrigens nicht im Schnitt. Wenn ein Birkenpilz im Schnitt/bei Verletzung bläulich anläuft handelt es sich um Leccinum variicolor (Vielfarbiger Birkenpilz) und evtl. noch L. cyaneobasileucum (kommt auch bei Birke vor).
    Ja diese Raufüße haben es in sich. :giggle: Warte erstmal ab bis du Hainbuchenröhrlinge un Pappelraufüße findest. Dann hast du auf einmal "Birkenpilze" die im Schnitt schwärzen und auch mit Birken keine Mykorrhiza eingehen. :evil:


    l.g.
    Stefan
    [/quote]



    Lieber Stefan,
    danke für die Korrektur, als ich Birke las, war ich gleich fixiert auf den Birkenpilz. Tja, vor ein paar Jahren, als alle Raufüße für mich noch Birkenpilze waren, war es echt einfacher ;) .


    lg
    Maria
    [hr]


    Lieber Harald,
    werde das nächste Mal noch genauer darauf achten, ob sich wo eine Birke versteckt. Habe aber auch meinen Mann befragt, der hat die erste gefundene Rotkappe (mit einer gscheiten Kamera) fotografiert und auch keine Birke gesehen.


    Liebe Grüße
    Maria