Faserrübling?

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 3.018 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von zuehli.

  • Hallo Zusammen,



    diesen Pilz hat mir mein Mann Ende Mai mitgebracht. Er stand auf einer Wiese. In der Nähe waren ein paar Bäume (glaube Birke und Buche).
    Von oben sah er wie ein Risspilz aus. Sehr radialfaserig. Allerdings sporte er eindeutig weiß. In der Nähe gab es noch Maipilze.


    Hut: 4 cm, stark filzig / faserig, glockig
    Stiel: 3,5 x 0,4 cm, faserig, hohl


    Lamellen: fast frei, eng
    Schneiden: wellig
    Fleisch: in der Mitte dicker, sonst sehr dünn, weiß
    Geruch: unbedeutend
    Geschmack: nicht probiert
    Fundort: Rasen
    Wachstum: einzeln
    Sporen: glatt, oval, mit Apikulus und Blase, teilweise unterschiedlich geformt
    Basidien: 4 sporig, keulig
    Zystiden: flaschenförmig







    Das einzige was mir dazu einfällt wäre die Gruppe der Faserrüblinge.
    Hat jemand eine Idee?


    Gruß Nosozia

    Frei nach dem Stenkelfeld Motto: Pilze braten - Symptome raten!

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Nosozia!


    Der Begriff "Faserrübling" sagt mir jetzt nichts. Aber falls das in die Richtung >Clitocybula lacerata< gehen soll: Das kann eigentlich nicht sein, schon ausgehend von dem lamellenansatz und dem Habitus sollte das nicht möglich sein. Aber was das nun für ein Pilz ist, da dehlt mir momentan auch eine sinnvolle Idee.
    Den müsste man wohl mal nach Funga Nordica oder Gröger schlüsseln, um dann auch in der richtigen gattung zu landen.
    Eine Frage noch zum letzten Bild: Ist das Lamellenfläche oder Lamellenscheide? Und waren da noch mehr solche Elemente, auch in anderen Geweben (Huthaut, Stielrinde an Stielspitze)? Theoretisch könnte das auch ein verrutschtes Hyphenende aus der Lamellentrama sein, sowas hat mich auch ab und an schon in die Irre geführt.



    LG; Pablo.

  • Hallo Nosozia,
    bei diesem deutlich inocybigen Habitus und weißem Sporenpulver kann es eigentlich nur ein Erdritterling sein, und da du Birke als Baumpartner angibst, könnte dies Tricholoma inocybeoides (Risspilzartiger Ritterling) sein.
    FG
    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Hallo Pablo, Oehrling,


    ja ich meinte mit Faserrübling Clitocybula


    Ob das Mikrobild von Schneide oder Fläsche ist kann ich nicht sagen. Ist manchmal schwer durch das Questschen noch festustellen. Ich glaube aber eher aus der Fläche.
    Ich habe zu mindest nur dieses Element fotografiert. Ich habe noch eine andere Aufnahme, eher mit unregelmäßig zylindrischer Form.



    Ja - es könnte auch was von einer Hyphe sein. Ich habe leider nur die Lamelle mikroskopiert.


    Erdritterling hatte ich auch mal gedacht, die sind aber eher schuppig als faserig.
    Versuche gerade was über Tricholoma inocybeoides zu finden. Die ersten Infos schauen vielversprechend aus ("the surface is covered with a brown flaked and radial cracking").
    Mal sehen ob ich noch was dazu finde.


    Gruß
    Nosozia

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Tja, mal wieder fehlt der Stirneklatsch - Smilie. :)
    Klar, zumal auch die Sporen und Basidien sehr gut dazu passen. Ein heller, feinschuppiger Rißpilz mit weißem Sporenpulver eben...
    Die Hutschüppchen sind sicherlich vergänglich und unterschiedlicha usgeprägt, auch bei T. argyraceum nicht immer gut zu beobachten.



    LG, Pablo.

  • Ha - danke zuehli,


    das scheint mein Pilz zu sein.


    Wie ist denn momentan der richtige Name?
    Tricholoma inocybeoides scheint jetzt Tricholoma argyraceum zu heißen, oder?
    Kann es sein dass dieser Pilz nicht immer gilbt? Weil davon hatte ich nichts gesehen.


    Gruß
    Nosozia

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Nosozia!


    Tricholoma argyraceum und Tricholoma inocyboides sollen sich sehr ähnlich sein, aber nach Christensen und Heilmann - Calusen sind das unterschiedliche Arten (mit unterschiedlicher Sequenz). Tricholoma argyraceum ist so was wie ein Zwischending zwischen T. inocyboides und T. scalpturatum.



    LG, Pablo.

  • Danke Pablo,


    oh je - die Sequenzierung macht es noch komplizierter. Und diese Infos stehen halt noch nicht in den alten Büchern.


    Gruß
    Nosozia

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