Lungen-Seitling, Grauer Dachpilz, Grubiger Wurzelrübling & Unbekannte "Keule"

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 3.678 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo,


    sind das Lungen-Seitlinge?
    Wuchsen massig an einem gestürzten Buchen Stamm
    Geruch ist eher Fischartig
    Größere Exemplare wurden zum Rand hin gräulich, wie auf Foto, kleine hellbraun
    Was mich verwirrt, ist das ich bei keinem in Stielnähe Brücken zwischen den Lamellen gefunden habe!


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    Grauer Dachpilz (PLUTEUS SALICINUS) o. Graubrauner Dachpilz (PLUTEUS CINEREOFUSCUS)


    Wuchs auf Totholz
    Hutdurchmesser ca. 6cm
    auf den Bildern schlecht zu erkennen, ich meine leichte grüntöne am Stiel zu sehen


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    Grubiger Wurzelrübling (XERULA RADICATA)


    Hutdurchmesser ca. 9 cm
    Farblich passt er für mich
    Die Huthaut ist auch schleimig bei Feuchtigkeit
    Er stand in einem kleinen Grüppchen mit zwei weiteren kleineren Exemplaren
    Was ich komisch fand, war das bei allen keine typische Wurzel vorhanden war
    und diese netzigen Adern auf der Huthaut


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    Unbekannte Keule


    ca. 4cm hoch
    Farbe Pfifferlings gelb, hauch heller
    Geruch appetitlich Pilzig
    (an Totholz)
    nach ca. 1 Std geschwärzt (Zuhause entdeckt)


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    Grüße, Chris

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    ob dein erster ein Lungeseitling oder ein Austernseitling ist, kann ich dir nicht genau sagen; tendenziell ist es aber eine "Auster" (und erst recht nix mehr für die Pfanne, wenn er schon "fischig" riecht. Das ist schon ein klarer Beweis für Eiweißzersezung!


    Dein Dachpilz ist einer; mehr kann ich zu dem auch nicht ohne Mikroskop. Untersuchung sagen. Dachpilze lassen sich makroskop. nur sehr schlecht bestimmen.


    Deine X. radicata kann gut möglich sein, wobei mich die komische netzige Huthautstruktur da mehr stört, als die fehlende wurzelnde Stielbasis. Die darf der auch mal nicht haben, das ist nicht alzu ungewöhnlich...


    Deine "Keule" sollte wohl eher auf Merupilus giganteus (Riesenporling) hören. ;) Die sehen jung aus und schärzen auch schon in dem Zustand.


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


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    Einmal editiert, zuletzt von Climbingfreak ()

  • Hallo Stefan, danke für deine Auskünfte!


    Hier noch mal zwei Aufnahmen vom komischen Rübling




    In den letzten Tagen hatte schon mal so ein Exemplar mit so ausgeprägter Netzzeichnung gefunden, an weit entfernter Stelle, der ist also kein Einzelfall!

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  • :) Hallo Chris,


    für mich sind die ersten Sommer-Austern (keine Essensfreigabe) was mich wundert ist der Geruch. Sie sehen eigentlich frisch aus, ich mache das immer an der Lamellenfarbe und dem Hutrand fest. Beim Rest gehe ich mit Stefan mit.

    Beste Grüße
    Holger
    Essensfreigabe nur vor Ort und nicht aufgrund von Fotos oder per Mail

  • Hallo Harald,


    eine kleine Recherche hat ergeben, dass die beflockte Hutmitte auch bei anderen Dachpilz-Arten vorkommt z.B. bei dem bereits benannten Graubrauner Dachpilz (Pluteus cinereofuscus) & Grauscheiteliger Dachpilz (Pluteus pseudorobertii)


    allerdings haben sich heute eindeutig blau-grüne stellen auf dem Stiel gebildet, was laut meiner Literatur zeichen von Psylocibin sind, somit bin ich mir ziemlich sicher das es der Graue Dachpilz (Pluteus salicinus) ist.





    Grüße, Chris

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    ok, wenn sich der Stiel bläulich verfärbt, sollte P. salicinus natürlich passen. :thumbup: Ich bin da etwas vorsichtig geworden, ich hatte schon Rehbraune, die so aussahen.


    Ansonsten habe ich bei X. radicata aufgrund deinen neuen 2. Bildes auch keine Zweifel mehr.


    l.g.
    Stefan

  • Hallo Stefan,


    danke für die Bestätigung!


    Grüße, Chris
    [hr]
    Achso, keiner hat die Brücken bzw. Netzartige Strucktur bei den Austern angesprochen, müssen die nicht immer vorhanden sein?

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    Einmal editiert, zuletzt von chris77 ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Chris!


    Bei Austernseitlingen (Pleurotus ostreatus, einschließlich "Sommerausternseitling") kann das vorkommen, muss aber nicht. bei Lungenseitlingen (Pleurotus pulmonarius, oft auch als "Sommerausternseitling" bezeichnet, aber eben eine andere Art, wenn auch morphologisch sehr schwer zu unterscheiden) sind diese Querverbindungen auch gelegentlich zu sehen. Beim Rillstieligen Seitling (der ebenfalls für deinen Fund in Frage käme), sind diese Querverbindungen häufig, aber nicht zwingend vorhanden.



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,


    da muss ich dann wohl Klammern in meinem Bestimmungsbuch setzen! :)


    Danke für die Antwort
    Grüße Chris
    [hr]
    PS. ich habe mir gerade bei den Pilzportraits Pleurotus pulmonarius angeschaut, bei Lamellen schreibst du ja auch "kaum jemals mit Anastomosen"
    Was Anastomosen sind musste ich erst mal googeln, könntest du das vielleicht vereinfachen, denn ich denke ich bin nicht der einzige der nicht weis was Anastomosen sind. ;)

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    Einmal editiert, zuletzt von chris77 ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Chris!


    Ja, ich fürchte, da wird auch in gängiger Literatur einiges durcheinandergeworfen. Das Blöde bei der Untscheidung der Seitlingsarten ist, daß sie wirklich nur schwer zu trennen sind. Auch einige der mikroskopischen Unterschiede, die in der Spezialliteratur angegeben werden, sind nach meinen Beobachtungen nicht konstant.
    Aber: Wenn man erkennt, daß es ein Seitling ist, hat man schon mal viel gewonnen. Und schmecken tun sie alle. ;)


    >Im Portrait< habe ich eben mal noch eine kleine Erklärung zum Fachausdruck ergänzt, ich hoffe, daas ist nun besser nachvollziehbar.



    LG, Pablo.