Saitenstieliger Knoblauchschwindling

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 5.035 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von abeja.

  • Hallo in die Küche,


    der saitenstielige Knoblauchschwindling war letzten Herbst zumindest in einigen Buchenmischwäldern bei uns ein Massenpilz. Den echten zu finden war mir dagegen bisher leider noch nicht vergönnt.


    Nun gilt der saitenstielige ja den meisten Autoren (und auch der DGfM) nicht als Speisepilz, sondern wird häufig als ungenießbar oder sogar unbekömmlich bezeichnet.


    Zitat von tintling.com


    Essbar, etwa als Knoblauchersatz, oder als "Würzpilz" ist er dennoch nicht, weil eine zusätzliche Geschmackskomponente ihn ungenießbar macht.


    Das ist recht vage, nach was denn bloß? Scharf? Nach Kohl? Beides habe ich nicht wahrgenommen, aber irgendwo gelesen.


    Zitat von 123pilze.de


    Der Saitenstielige (Langstielige) Knoblauchschwindling ist als Würzpilz nur bedingt geeignet. Er ist aber aufgrund seiner leichten Magen-Darm-Giftigkeit vorsichtig zu dosieren.
    Nur maximal ein Kopf auf 1000 Gramm Mischpilze verwenden! Stiele sind unbrauchbar, außer als Pilzpulver.


    Derartige Maximaldosierungen findet man ab und zu, merkwürdigerweise aber immer bezogen auf die anderen Zutaten. Wenn es dabei um Bekömmlichkeit und nicht um Geschmack ginge, wäre ja eher eine Angabe pro Person zu erwarten :/


    Wie sieht das bei euch aus, wie empfindet ihr den Geruch? Verwendet ihr die Pilze?


    LG, Craterelle

  • Hallo Craterelle,
    ich habe es letztes Jahr mit einem kleinen Stückchen (noch sichtbar, nicht ganz fein gehäckselt oder gemahlen) in einem Gemüsegericht probiert - statt Knoblauch (den ich normalerweise hin und wieder reichlich verwende) - aber irgendwie war mir der Geruch bei Erhitzen widerlich (kann es gar nicht beschreiben).
    Nicht typisch Knoblauch, sondern auch süßlich-kohlig-faulig(?) - obwohl es ein frischer Pilz war.
    Ich habe die Stückchen herausgefischt und nicht gegesssen.

  • Wir (Zimtsternchen und ich) verwenden den gerne und regelmäßig, allerdings eher nicht für Pilzgerichte, sondern als Würzung besonders für Fleischklößchen und andere Hackfleichgerichte, aber auch andere Fleischgerichte, so ca 3-5 Stück pro Pfund Hackfleisch und finden den durchaus lecker. Er erinnert enfernt an Knoblauch und er erinnert weit mehr an den echten Knoblauchschwindling als an Knoblauch. Die Angabe hilf natürlich nur dem der den echten Knoblauchschwindling auch kennt.


    Der echte Knoblauchschwindling ist edler und feiner im Geschmack (ja es ist ein Unterschied)- wir finden denselbigen nur nicht in ausreichenden Mengen: Dieser soll ja teilweile in Massen vorkommen. Das kommt er bei uns i.d.R. nicht, sondern eher vereinzelt (aber nicht als Einzelexemplare) Der echte dürfte meines Erachtens eher gar nicht so selten sein. Aber er ist im Gegensatz zum saitenstieligen ziemlich unscheinbar und fällt , wenn man nur relativ wenige Exemplare findet, kaum auf. Erst bei größerem Vorkommen (so da ab 100 oder eher mehr Stück an einem Ort), da fällt er dann auf und zwar echt durch seinen Geruch, der dann intensiv genug ist . dann bildet er echt eine kleine Duftwolke und läßt sich dadurch finden.


    Die wenigen, die wir im Allgemeinen finden, o.k. ich bin teilweise auf die schon geeicht, aber mein Töchterchen läuft an denen in der Regel einfach vorbei.
    [hr]


    Hallo Craterelle,
    ich habe es letztes Jahr mit einem kleinen Stückchen (noch sichtbar, nicht ganz fein gehäckselt oder gemahlen) in einem Gemüsegericht probiert


    Gerade haben mein Töchterchen und ich nochmal beratschlagt, zu welchem Gemüse der überhaupt vielleicht passen könnte- wir verwenden ihn eigentlich nicht für Gemüse- und kamen bei unserer gerade stattgefundenen Diskussion zum Ergebnis, daß der unserer Meinung nach nicht zu Gemüse paßt, ICH würde ihn vielleicht mal bei Möhren probieren (wäre aber unsicher), ansonsten bei Gemüse , wenn überhaupt, lieber Knoblauch- das ist harmonischer


  • Abeja, Safran,


    Danke für eure Antworten. Ich fand den Geruch roh ganz anziehend. Wenn ich ihn wieder mal finde, werde ich eine kleine Menge pur zubereiten und darauf achten, ob und wie sich der Geruch dabei verändert.


    LG, Craterelle


    Hallo
    Wenn wir Mischpilze zubereiten, kommen auch einige Saitenstielige Hüte an`s Pilzgericht. Das sind reine Würzpilze und weil die auch noch so klein sind, bleibt nicht viel übrig. Der Geschmack der Saitenstieligen ändert sich mit den Arten im Mischpilzgericht. Knoblauchgeschmack ist nicht feststellbar. Aber auch immer auf frische Fruchtkörper achten.
    Magenbeschwerden gab es bisher nicht.

  • Hallo,
    ja bei Hackfleischgerichten könnte ich mir das auch eher vorstellen.
    Ich habe noch mal über den Geruch bei Erhitzen nachgedacht, im Prinzip schon wie der frische Pilz (den ich im feuchten Wald auch recht aufdringlich finde), aber im Vergleich zu Knoblauch ... nicht wie frischer Knoblauch, nicht wie gut getrockneter Knoblauch, sondern wie dieser überalterte, zu feucht gelagerte, "durchsottene", teilweise weich werdende Knoblauch.

  • Abeja, Interessant Deine Beschreibung.
    Ja die saitenstieligen K. Schwindis haben tatsächlich irgendwas von nicht gut gelagertem, feuchtem Knoblauch (wenn ich beides mal nach Erinnerung vor meiner Nase... erstehen lasse. Aber im Vergleich finde ich dann die saitenstieligen K. Schwindis um Klassen besser. Die knoblauch-faulige Komponente feht bei denen.


    Aber Abeja, versuche auch noch mal die echten zu finden-falls noch nicht gefunden- die schmecken auch nicht wirklich wie Knoblauch, aber denen fehlt diese etwas penetrante Note des Saitenstieligen K. Schwindis. Es könnte sein, daß Du von DENEN allgemein begeistert bist/sein wirst. Es sind ziemlich kleine, unscheinbare Pilze, so wie die , die hier im Forum teilweise als ZACKpilze bezeichnet werden- sprich Pilze , die man besser erstmal stehen läßt, weil echt nicht unproblematisch bestiimmmbar. Die wären vielleicht! sogar für Gemüse geeignet- wir haben da noch nichts probiert


    Das markanteste an denen , ist der Geruch, den man beim Schuppern schon am Einzelpilz wahrnimmt. (Am besten läßt Du an dem Tag, wo Du auf die Jagd nach denen gehst, die saitenstieligen KS stehen, oder benutzt für beide unterschiedliche Hände. Wenn Du einen echten zwischen Finger nimmst, wo Du zuvor einen saitenstieligen hattest, vergiß es: Du kannst dann nicht mehr nach dem Geruch gehen.
    Ich finde die in der Regel als zerstreut wachsende Einzelpilzchen (aber nie nur einen an einer Stelle- meist so zwischen 10 und 30 in ziemlicher Nähe voneinander) in den gleichen Gebieten, wo ich die saitenstieligen KS finde. Massenvorkommen, wo man hunderte an einer Stelle findet, sind sehr selten, aber dann echt effektiv (dann sammelt es sich schnell) Und solche Vorkommen entdeckt man schon am Geruch, wenn man auf der Suche nach größeren Pilzen durch den Wald stapft, und ganz besonders, wenn gerade keine saitenstieligen KS in der Nähe, die den Geruch erklären. Saitenstielige riecht man schon bei Einzelexenplaren.

  • Hallo Safran,
    ja, die "echten" suche ich ... habe ich bisher aber leider noch nicht gefunden. Immer nur die mit dem bereiften Stiel, nie glatt und glänzend.
    Na ja, kann ja noch "auftauchen" .