Ein Rübling? + 3 Röhrlinge

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 1.568 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Jürgen.

  • Liebe Pilzfreunde,


    es würde mich interessieren was für Pilze ich an mehreren Eichen gefunden habe. Solche Pilze wuchsen büschelig immer an alten oder toten Eichen, ganz unten am Stamm, fast auf dem Boden. Den Geruch kann ich schlecht beschreiben (pilzig/leicht parfümiert?), aber er ist deutlich und definitiv vorhanden.
    Sporenpulver ist weiß/cremeweiß.
    Ich habe an den Spindeligen Rübling (Gymnopus fusipes) zuerst gedacht, aber sein Hut auf den Fotos sieht deutlich dunkler aus.


    Unten sind noch Bilder von drei Röhrlingsarten. Alle drei sind meine persönliche Erstfunde. Zwei konnte ich bestimmen (bitte um Bestätigung oder Korrektur meiner Bestimmung), den dritten leider nicht. Ich habe sie alle gefunden im Eichen-Buchen-Wald mit wenigen Hainbuchen.


    Pilz 1) evtl. ein Rübling



    Pilz 2)
    Geschmack und Geruch: mild, angenehm pilzig. Fleisch ohne Verfärbung. Sein Wirt hat ihn sofort verraten. :D
    Schmarotzerröhrling (Pseudoboletus parasiticus)


    Pilz 3)
    Geschmack und Geruch: mild, angenehm pilzig. Schnittbild zeigt blaue Verfärbung oben und orangenes Fleisch in der unteren Hälfte.
    Aprikosenfarbener Röhrling, Xerocomus armeniacus
    Übrigens, gibt man bei google "Aprikosenfarbener Röhrling" ein, dann kommt das Pilzportait als erstes Ergebnis! :thumbup:


    Pilz 4)
    Da bin ich ratlos. Vielleicht sind die Exemplare einfach zu klein für die sichere Bestimmung... Ich bin mir sogar nicht ganz sicher dass es die selbe Art ist.
    Die Schnittstelle war später bei Röhren leicht blau angelaufen. Stielbasis ist spitz. Röhren dottergelb.


    Vielen Dank im Voraus und einen schönen Abend!


    Gruß!
    Alex

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Alex!


    Spindeliger Rübling passt, das ist ein recht variables Pilzchen. Kommt außer an Eichen auch an Buchen und Hainbuchen sowie gelegentlich auch anderen Laubbäumen vor.
    Schmarotzerröhrling ist klar, Aprikosenfarbener Röhrling ist hier ebenfalls richtig. Es gibt noch einen Doppelgänger, dessen Stielfleisch beim Trocknen sich nicht entfärbt, sondern einen noch intensiveren Orangeton annimmt. Das wäre >dieser hier<. Ansonsten lassen die sich nur mikroskopisch untescheiden. Pilz 4 sollten junge Ziegenlippen (Xerocomus subtomentosus) sein, wobei es da gut wäre, noch das Basismycel zu sehen.



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo und vielen Dank! :thumbup:
    So sehen die kleine Ziegenlippen also aus! Basismycel habe ich leider nicht.
    Gruß!
    Alex
    [hr]
    PS: Ach ja, soll beim Pfirsichfarbenen Filzröhrling (Xerocomus persicolor) der Stiel unten beim Aufschneiden kanariengelb sein?

  • Hallo Alexander,


    bei X. armeniacus wäre ich an näheren geografischen/geolog. Angaben zum Fundgebiet interessiert (gerne auch per PM), sofern Du die Art im Großraum Rhein-Main-Neckar gefunden haben solltest und es nicht die bekannte Lokalität Viernheimer Heide ist. Würde mich freuen!


    Gruß Jürgen

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Alex & Jürgen!


    Wenn man dieses karottenrote Anlaufen als "kanariengelb" bezeichnen mag, dann stimmt das wohl so. Das ist nicht immer gleich stark ausgeprägt, manchmal eben auch etwas blasser.


    Wo die Art noch recht regelmäßig auftritt (3 unterschiedliche Fundpunkte in den lezten drei Jahren) ist das Tal östlich von Schriesheim, alle Fundpunkte (die ich kenne) liegen an den nach Süden gewandten Hängen, jeweils an Wegrändern in Laubwaldgesellschaften (Rotbuchen und Eichen überwiegen, einmal auch Fichten und Hainbuche am Standort) auf Buntsandsteinböden, wohl aber nicht wirklich sauer. Alle drei Fundstellen liegen im MTB 6518/123, auf dem Gemeindegebiet Schriesheim.
    (2 x 6.8.2014, Fundstellen ca. 100 meter auseinander, der dritte Fund letzten Samstag 30.7.2016, ein Stück unterhalb)


    Sorry, ich sollte eigentlich schon viel weiter sein, aber all die ganzen Funddaten ins Mykis einzugeben, das ich erst seit diesem Jahr habe... puh.
    Dagmar Gödert wartet ja auch schon auf diese Endlosliste.



    LG, Pablo.


  • Wo die Art noch recht regelmäßig auftritt (3 unterschiedliche Fundpunkte in den lezten drei Jahren) ist das Tal östlich von Schriesheim, alle Fundpunkte (die ich kenne) liegen an den nach Süden gewandten Hängen, jeweils an Wegrändern in Laubwaldgesellschaften (Rotbuchen und Eichen überwiegen, einmal auch Fichten und Hainbuche am Standort) auf Buntsandsteinböden, wohl aber nicht wirklich sauer. Alle drei Fundstellen liegen im MTB 6518/123, auf dem Gemeindegebiet Schriesheim.
    (2 x 6.8.2014, Fundstellen ca. 100 meter auseinander, der dritte Fund letzten Samstag 30.7.2016, ein Stück unterhalb)


    Ich kann das nur bestätigen - MTB 6518. Wir sind gestern nachher auch ca. 15-25 km südlicher gewesen, aber nichts ausser Täublingen gefunden,