Pilze auf Holz und Boden

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 1.336 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo zusammen,


    heute fand ich auf einem umgefallenen, morschen Laubbaum diese Pilze, die aber auch in weiter Umgebung auf dem Boden wuchsen.


    Wuchs: Höhe bis 7 cm
    Hut: bis 4,5 cm breit; gebuckelt; graubeige, Hutmitte ockergelber Ton; mit zunehmendem Alter vom Rand her schmutzig-braun und fleckig werdend
    Lamellen: mittelbraun, dichstehend, kurz angewachsen, Schneiden glatt, nicht gefärbt
    Stiel: 3-5 mm dick, hohl, cremeweiß
    Fleisch: Hut dünnfleischig, dort und am Stiel sehr brüchig


    Könntet Ihr mir bitte auf die Spur helfen, in welcher Gattung ich suchen kann oder gar mit der Art helfen?


    Vielen Dank im Voraus
    LG, Dieter


    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    auf jeden Fall eine Psathyrella. So rein makroskopisch würde ich den P. candolleana nennen. ;)


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Dieter!


    Ja, das kann schon sein. Auch wenn die in einigen Punkten seltsam ist. Und es gibt ja so viele Psathyrellen, das wäre jetzt mal eine Kollektion, die ich selbst >durchschlüsseln< würde, wenn es mein Fund wäre.



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,


    Danke für den Schlüssel. Leider scheitere ich schon bei den ersten Schritten, weil es mir nicht gelingt, eine Lamelle so zu schneiden, dass ich die Ränder mit Basidien und ggf. Pleurozystiden sehen kann - ich schau immer senkrecht auf die Lamellenfläche. Gibts einen Trick oder eine Technik, wie ich da erfolgreicher sein könnte?


    LG, Dieter

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Dieter!


    fertigst du Präparate unter der Stereolupe an? Für viele Leute ist das hilfreich, um dünne Schnitte hinzubekommen. Was man bei so dürren lamellen wie denen von Faselingen auch machen kann, ist die Methode mit den zwei rasierklingen: Die einfach aufeinanderlegen, so festhalten und dann damit schneiden. Zwischen den Klingen sollte dann ein ausreichend dünner lamellenquerschnitt hängen. Oder: Du brauchst ja keiin Bild der Lamellentrama. Insofern kannst du auch einfach die lamellenschneide entfernen (die dann separat angucken) und dann einen dickeren Schnitt so lange quetschen, bis du ihn in Einzelteile zerlegt hast. In dem Quetschgemetzel müsste dann auch sichtbar sein, ob Zystiden vorhanden oder nicht.



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo und Stefan,


    leider bin ich gestern nicht mehr dazugekommen, mir die Pilze nochmal vorzunehmen. Heute waren sie vormittags schon ziemlich schleimig (in der Dose), so dass ein eigentliches Arbeiten an einer Lamelle nicht mehr möglich war. Ich habe von dem Brei einiges auf den Objektträger gebracht. Obwohl massenhaft Sporen dabei waren, ist es mir nicht gelungen, auch nur eine einzige Basidie zu sehen in der klassischen Ansicht von seitlich mit Körper und Sterigmen. Ich vermute, sie haben sich schon aufgelöst. - So bleibt mir nur, den Fund entsprechend Stefans Vorschlag mit c.f. abzulegen.
    Mir ist später noch eingefallen, dass unter den zahlreichen Fruchtkörpern der Umgebung ein junger, hellerer mit ausgeprägtem Hutrandbehang und Beflockung obendrauf war, so dass er mich zunächst an einen Körnchenschirmling erinnerte, aber bei näherer Betrachtung wars dann doch der gleiche Pilz. Warum ich mir den (oder einen von den anderen mit Behang, aber ohne Beflockung) nicht fotografiert habe, wissen die Götter.


    Danke nochmals und viele Grüße
    Dieter

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Dieter!


    Einen Grund kann ich dir nennen, warum du die mit etwas anderem Aussehen nicht beachtet hast: Es hätte ja sehr gut eine andere Art sein können. Das kann dann schnell zu viel werden, wenn man an einem Standort ein buntes Durcheinander von Arten hat, die womöglich noch alle gleich aussehen, alle schwer zu bestimmen sind, alle das volle mikroskopische Programm brauchen...
    Sowas ahbe ich ab und an schon an Hotspots wie feuchten Wegrändern, liegenden Stämmen oder Holzhäckselstellen ausprobiert, da kriegst du die Tür nicht mehr zu, wenn sich unterm Mikro jeder neue Fruchtkörper als eine andere Art herausstellt, und makroskopisch bei der Dokumentation alles durcheinander geht. kein Spaß, wirklich nicht. An solchen Stellen konzentriere ich mich normalerweise auf einzelne Kollektionen, wo ich sicher sagen kann, welche Fruchtkörper zum selben Organismus gehören. Einzelfruchtkörper dazwischen, die aus der Reihe tanzen, werden generell nicht berücksichtigt.


    Psathyrellen sind oft arg hinfällig, wenn ich die nicht am Abend direkt nach der Exkursion untersuche, trockne ich sofort, sonst haben sie bis zum nächsten Tag den Aggregatzustand gewechselt. ;)



    LG, Pablo.