Hallo zusammen!
Am Freitag abend, nach zuvor ausgiebigen Regenfällen in der Woche, ist die Großpilzsituation im sandigen, planaren Umland von Mannheim nach wie vor mau.
Aber sobald man auf die Knie geht und genauer guckt, ist alles voller Pilze.
Zum Beispiel beim Wühlen in der Laubstreu.
Da wäre also ein folgender Standort: Oberrheinebene zwischen Mannheim und Heidelberg, sandiger Untergrund, kleines Wäldchen aus Eichen und einzelnen Rot- und Hainbuchen, so wie die üblichen Gewächse einer degradierten Hartholzaue (müsste das vor 300 Jahren jedenfalls gewesen sein, vor dem Bau von Autobahnen, Eisenbahnlinien, usw. usf.).
Da hätte man haufenweise Arten mit einem Handgriff einsammeln können, konzentiert habe ich mich auf eine. Die Becherchen wachsen vorwiegend an Eicheln, gelegentliche Überläufer sitzen auch an Holz und an Blättern. Apos deutlich gestielt, Außenseite vor allem zur Basis hin weißfilzig, Becherränder auch im Alter nicht nach unten einrollend.
Theoretisch tendiere ich zu >Hymenoscyphus monticola<, wenn da nicht ein paar Details seltsam wäre. Erstens: Inhalt der Paraphysen in Lugol nicht rotbraun, sondern goldbraun. Zweitens: Ectal - Excipulum nur dünn und keine wirklich eindeutige (gut entwickelte) textura angularis. Mehr eine Mischform aus angularis und intricata. Drittens: Gehört Hymenoscyphus monticola nicht in eine andere ökologische Nische? Also planarer Standort, submediterranes Klima: eher unpassend?
Reife Sporen habe ich noch nicht viele gefunden, da suche ich nochmal nach. Wollte den aber vorher schon mal herzeigen, weil vielleicht ja jemand Interesse an einer eigenen Untersuchung haben könnte (Ingo? Florian? Pilze sind frischgehalten, also...)
Bilder anklicken, die werden groß.
LG, Pablo.