Jetzt habe ich endlich einen gefangen. Und dazu noch einen ungefähr gleich weit entwickelten Schaf-/groß-/rundsporigen Champignon zum Vergleich.
Von der Hutform keine markanten Unterschiede. Die "Quadratschädeligkeit", die dem Karbolchampignon manchmal nachgesagt wird, könnte man in beiden ein bisschen sehen oder auch nicht.
Die Huthaut gilbt bei beiden, das scheint aber zumindest beim Karboli vergänglich zu sein und ist insgesamt beim Schaf-/usw. (im folgenden verkürzt als Schäfchen bezeichnet) stärker ausgeprägt. Beim Karboli kann die Hutoberfläche einen Grauton haben und streifig oder feldrig aufreißen. Das habe ich bei vielen älteren Exemplaren beobachtet, mag aber evtl. witterungsbedingt sein?
Der Ring ist bei beiden zweischichtig (oder wie bezeichnet man das?), beim Karboli ist der untere kleinere hier annähernd glattrandig, während er beim Schäfchen in groben Zacken endet.
Die Lamellenfarbe geht beim Karbolchampignon ins rosafarbene, beim Schäfchen eher graubraun ohne rötliche Töne. Das fand ich schon beim letzten Fund recht auffällig.
Und hier haben wir das gesuchte Gilben der Stielbasis, beim Karboli sowohl außen als auch innen sehr stark.
Der Geruch: Schäfchen riecht anis-mandelig. Beim Karbolchampignon habe ich ganz frisch irgendwas erschnuppert, aber der Geruch war als ich ihn dann endlich zerknautschen konnte nicht mehr so richtig deutlich. Ich musste ja erst fotografieren, das war also tageslichtbedingt ca. 12 h später. Ich habe die Reste wie von Pablo empfohlen jetzt in ein Döschen gesperrt.
Bislang würde ich zur Unterscheidung eher auf die gilbende Stielbasis und den fehlenden Ansigeruch setzen.
LG, Craterelle