Champignon und Nelkenschwindling

Es gibt 30 Antworten in diesem Thema, welches 4.929 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Craterelle.

  • Jetzt habe ich endlich einen gefangen. Und dazu noch einen ungefähr gleich weit entwickelten Schaf-/groß-/rundsporigen Champignon zum Vergleich.

    Von der Hutform keine markanten Unterschiede. Die "Quadratschädeligkeit", die dem Karbolchampignon manchmal nachgesagt wird, könnte man in beiden ein bisschen sehen oder auch nicht.

    Die Huthaut gilbt bei beiden, das scheint aber zumindest beim Karboli vergänglich zu sein und ist insgesamt beim Schaf-/usw. (im folgenden verkürzt als Schäfchen bezeichnet) stärker ausgeprägt. Beim Karboli kann die Hutoberfläche einen Grauton haben und streifig oder feldrig aufreißen. Das habe ich bei vielen älteren Exemplaren beobachtet, mag aber evtl. witterungsbedingt sein?

    Der Ring ist bei beiden zweischichtig (oder wie bezeichnet man das?), beim Karboli ist der untere kleinere hier annähernd glattrandig, während er beim Schäfchen in groben Zacken endet.

    Die Lamellenfarbe geht beim Karbolchampignon ins rosafarbene, beim Schäfchen eher graubraun ohne rötliche Töne. Das fand ich schon beim letzten Fund recht auffällig.

    Und hier haben wir das gesuchte Gilben der Stielbasis, beim Karboli sowohl außen als auch innen sehr stark.


    Der Geruch: Schäfchen riecht anis-mandelig. Beim Karbolchampignon habe ich ganz frisch irgendwas erschnuppert, aber der Geruch war als ich ihn dann endlich zerknautschen konnte nicht mehr so richtig deutlich. Ich musste ja erst fotografieren, das war also tageslichtbedingt ca. 12 h später. Ich habe die Reste wie von Pablo empfohlen jetzt in ein Döschen gesperrt.


    Bislang würde ich zur Unterscheidung eher auf die gilbende Stielbasis und den fehlenden Ansigeruch setzen.


    LG, Craterelle

  • Nachtrag zum Geruch: Döschen aufgeschraubt und geschnuppert. Süßlicher Lösungsmittelgeruch, ... Nagellackentferner, für mich ganz eindeutig! Riecht möglicherweise in aktueller Zusammensetzung auch anders (seit Jahrzehnten nicht mehr benutzt), aber früher könnte da auch jeden Fall Phenol drin gewesen sein.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Craterelle!


    Und da auch das Gilben in der Stielbasis bei der Art nicht immer toll ausgeprägt ist, lohnt es sich auch weitere Fakoren anzugucken. Schade, daß es nur ein Einzelexemplar ist, aber du wirst sicher bald noch mehr Fruchtkörper der Art finden. Dann fällt dir zB noch auf, daß die oft eine +/- deutlich knollige Stielbasis haben (ist hier nicht ausgeprägt), dazu kommt die Hutoberfläche, die gerne irgendwie grau angelaufen ist und auch oft so radialrissig wie bei deinem Fund. Das passiert nicht immer, aber auch das sind Details, die irgendwann wichtig werden und sich zu einem Gesamtbild fügen.



    LG, Pablo.


  • Hallo Pablo,


    tatsächlich habe ich gleich heute wieder von beiden Arten(-gruppen) welche gefunden. Die Karbolis bilderbuchmäßig quadratschädelig, mit gilbender und auch knolliger Stielbasis und dazu passendem Geruch.


    Dafür will der vermeintliche Schaf-...-Champignon diesmal nicht so ganz deutlich riechen. Muss ich wohl auch noch ins Döschen einsperren (natürlich bekommt er ein frisches ganz für sich alleine).


    Danke & LG, Craterelle


  • ... Ich habe nämlich noch gar keine Vorstellung vom Geruch.


    Wie ein frisch geöffnetes Päckchen Heftpflaster (old style, dieses fleischrote Textilpflaster mit den Luftlöchern drin), welches vorher ca. 1 Jahr plus x im Erste-Hilfe-Schränkchen gelegen hat.


    Hahaha, DAS nenne ich mal präzise :giggle::thumbup:


    Ich freue mich schon auf unser Wiedersehen :Kuschel:

  • Das Champignon-Training im letzten Jahr hat doch ein bisschen was gebracht.


    Junge Wiesenchampignons


    Die Bilder würde ich gern ans Portrait anhängen, auch wenn sie qualitativ nicht 1A sind, aber dort sind bisher wenig jüngere Exemplare drin.



    Und ein Vertreter aus der Schafchampignon-Artengruppe, auffällig (aber wohl eher nicht typisch) die Schuppen am Stiel, die fast warzig wirken.