Einstieg in die Egerlinge

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 2.113 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Earl86.

  • Hallo Leute,


    nachdem Brandenburg nun auch endlich mal etwas Regen abbekommen hat, konnte ich gestern wie heute einige stattliche Champignons im Orts-/Stadtgebiet finden. Aus mykophagen Interesse wollte ich mich dieses Jahr ohnehin wenigstens mal mit den 'grundlegenden' Arten beschäftigen und lernen, diese abzugrenzen. Dabei habe ich nun gleich festgestellt, dass es ohne Erfahrung nicht gleich immer so ganz einfach mit der Bestimmung ist.


    Mir kommt es vor, als handelt es sich bei den gefundenen Exemplaren um die gleiche Art. Ich konnte weder Karbol, noch Anis-Geruch wahrnehmen. Die Stielbasis zeigte sich, meines Erachtens nach, nicht offensichtlich schiefknollig. Um welche(n) könnte es sich also handeln?



    [hr]



    Egerling I



    Fundort: Stadtpark, bei Linde
    Hut: zentral leicht gelblich
    Velum: einfach
    Stielbasis: nicht schiefknollig, nicht gilbend
    Geruch: aufdringlich
    nach Verletzung am Stiel: sehr langsam gilbend






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    Egerling II



    Fundort: Rasenstreifen, bei Linde


    Hut: zentral leicht gelblich
    Velum: einfach
    Stielbasis: nicht schiefknollig, nicht gilbend
    Geruch: überständig, faulig






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    Vielen Dank für eure Bestimmungshilfe!


    LG, Andreas

    Der Brieselang ist eine schwindende Macht, an Terrain verlierend wie an Charakter, aber auch noch im Schwinden ehrwürdig, voll Zeichen alter Berühmtheit und alten Glanzes. Fontane

    Einmal editiert, zuletzt von Earl86 ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    ich bestimme meine Egerlingsfunde immer mittels mikroskopischer Untersuchung und schlüssle die dann mit dem Gröger. Ich weiß, das wird dir jetzt leider nicht helfen, aber Egerlinge rein makroskopisch anzusprechen wird schwer bis unmöglich. Überständig riechen die übrigens alle muffig. Was auf alle Fälle sonst noch wichtig ist: Schnittbild der Länge nach und ob die Ringe nach oben unter unten abziehbar sind, soll heißen hängend oder "stehend".


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Andreas!


    Da hast du dir aber auch ein paar besonders schwere Exemplare ausgesucht.
    Am Geruch muss man bisweilen etwas arbeiten, den Pilz auch mal nahe der Stielbasis kräftig rubbeln oder eine Zeit ins Döschen sperren, daß sich da was tut.
    Der zweite Fund ist für mich nicht einzuordnen, der erste ist schon eine der anisartig duftenden, gilbenden Arten.
    Gehört in die relativ unverschämte Gruppe um den Schafchampignon (Agaricus arvensis).
    Leider sind Agaricus arvensis, Agaricus osecanus (Rundsporiger Champignon) und Agaricus urinascens (Großsporiger Champignon) drei sehr variable Arten, die man jeweils noch mal in weitere Arten unterteilen kann. Und je nach Ausprägung können alle drei Arten makroskopisch identisch aussehen und wären dann nur noch mikroskopisch zu unterscheiden.



    LG; pablo.

  • Stefan: Ganz so ambitioniert wollte ich nicht gleich einsteigen. Man bekommt ja immer wieder lediglich den Eindruck vermittelt, als wäre es 'einfach' die 'typischen' Arten; ich sag mal A.xanthodermus, A.silvicola, A. campestris und A.bitorquis makroskopisch voneinander abzugrenzen. Damit ist das wohl eine wesentliche Erkenntnis, dass es wie immer auch Ausnahmen gibt. Dein Tipp mit dem Längschnitt / Ringen nehme ich mir jedenfalls an. Danke dafür!


    @Pablo: Ein Schafchampignon spukte mit gedanklich auch im Kopf herum, allerings nur als wages Rätselraten, also nicht fundiert. Ich guck mir diese 'Gruppe' mal genauer an. Vielen Dank für den Wegzeig in diese Richtung!


    Jetzt bin ich gespannt auf meinen nächsten Egerlingsfund.

    Der Brieselang ist eine schwindende Macht, an Terrain verlierend wie an Charakter, aber auch noch im Schwinden ehrwürdig, voll Zeichen alter Berühmtheit und alten Glanzes. Fontane