Hallo zusammen,
manchmal ist es einfach unglaublich, was es in Wäldern zu entdecken gibt, die man seit der Kindheit eigentlich meint zu kennen. Zudem wurde der Wald erst wieder mit dem Harvester bearbeitet, was ja eigentlich pilzmäßig nichts Gutes bedeutet. Hier allerdings traute ich meinen Augen nicht, als ich in den mittlerweile wieder moosigen Schneisen in 50m Abstand gleich zwei attraktive Rötlinge der Untergattung Leptonia gefunden habe, die ich nie zuvor gesehen habe. Und das mitten im stinknormalen Kiefern-Fichten-Wirtschaftswald. Da traten die dort immer in großen Mengen wachsenden Brätlinge und Pfifferlinge in den Hintergrund.
Entoloma sp #1
Ein bis 1,3cm Hutdurchmesser und über 5cm langer violetthütiger Zärtling mit leuchtend dunkelblau glitzerndem glatten Stiel. Der Stiel im Sonnenlicht war ein echter Hingucker, das kommt auf dem Bild etwa zu 50% rüber.
Leider habe ich null Ahnung, welche Art das sein soll. Mit dem Aussehen kann es ja nicht so viele geben. Dazu heterodiemetrische, große Sporen, Schnallen in der HDS, Pigmente intrazellulär. Zystiden gibt's keine, weder an den Lamellen noch am Stiel.
Erinnert optisch an eine Miniaturausgabe der E. placidum, die es aber ja alleine schon durch den Standort im Nadelwald nicht sein kann.
Entoloma lepidissimum cf
Hier bin ich eigentlich recht sicher, jedoch finde ich keine Schnallen der HDS. Kennt die Art jemand aus eigener Erfahrung und kann sie hier erkennen oder auch nicht?
An Zystiden habe ich nur 2-3 Elemente finden können, die an Cheilos erinnern, aber die Art darf ja auch ohne sein. Der Rest passt für mein Dafürhalten. Die Lamellen sind ohne gefärbte Schneiden und von Anfang an sehr hell und stark zum Hut und Stiel kontrastierend.
Viele Grüße,
Matthias