Unnormale Pilze

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 2.559 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Karl W.

  • Wenn Pablo hier "normale Pilze" vorstellt, leg ich ein paar "unnormale" nach. :)
    Wobei, so ganz stimmt das nicht, denn ich hab auch ein paar Normalos.


    Heute stand der Stresstest für mein repariertes Knie auf dem Plan. Ein Stündchen sollte es sein, geworden sind es fünf. 8| Kann ich nix für, die Pilze haben mich gezwungen. :)


    Völlig normal sieht der Schwefelporling aus. Auch die Erscheinungszeit ist nicht ungewöhnlich. Wobei ich die späten Funde ausschließlich an Eiche mache, während die Weichhölzer im Frühjahr Funde versprechen. Zufall ?
    Der blieb jedenfalls bei seiner Eiche, war eh ´schon zu alt.



    Strubbelköpfchen erscheinen jedes Jahr an der gleichen Stelle. Ist ne Bank, und ne hübsch-häßliche dazu.



    Leckerlies im Büschel. Pfiffis gabs reichlich, so konnte ich auch den Nachbarn noch ne Freude machen.



    Zwischen den folgenden Hauptdarstellern der Tour wuchsen kleine Becherchen, die ich erstmal als Trichophaea woolhopeia angesprochen habe. Muss ich aber noch reinkucken.



    Jetzt aber die unnormalen.


    An einer Böschung, auf 2x2 Meter, fand ich die letzten Jahre regelmäßig den Krötenöhrling (Otidea bufonia). Da wollte ich mal nachschauen und staunte nicht schlecht. Vermutlich drei verschiedene Otidea, sicher hundert Exemplare, munter durcheinander wachsend. 8| Bloß kein Krötenöhrling dabei. Na, der dunkelbraune vielleicht. War aber eigentlich zu labberig dafür.


    Interessant auch das unterschiedliche Farbverhalten der größeren Otidea. Die Farben des Hymeniums reichen von zartlila bis orangebraun, außen sind sie gleich. Da freue ich mich schon auf das schlüsseln. :(












    Natürlich trage ich die Ergebnisse später nach, bin gespannt.


    Ach so, Knie. Is noch dran. ;)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Ralf,


    schöne Funde. Zuerst zu deinem hehaarten Becher. Humaria hemisphaerica schließt du aus? Passt doch makroskopisch super.


    Dann zu deinen Otideas. Nobi hat hier im Forum mal einen Link zu 2 neuen Arbeiten gesetzt, wo sie taxonomisch vollkommen überarbeitet wurden.
    Alte Schlüssel der Gattung kannst du laut den Aussagen unseres Landeskoordinators nicht mehr nehmen; zumindest nicht mehr, wenn du die richtig benamsen willst.


    Aber wem erzähle ich das alles. Das weißt du ja längst. :thumbup:


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier



  • Hallo Hobis,


    möglich ist das. Ich kenne die Kröten von dort eher in einem satten dunkelbraun. Dennoch, was sind schon Farben ? :)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Ralf!


    Wenn das Knie hält, wirst du auch mit diesen Öhrlingen fertig, da bin ich überzeugt. :thumbup:
    Übrigens, wenn ich mich erinnere, welches Farbspiel in deinen Wäldern banale Arten wie Peziza badia an den Tag legen, dann kann ich mir sogar vorstellen, daß hier ein paar Kröten einfach Karneval spielen.



    LG; Pablo.


  • Hallo Hobis,


    ja, durchaus möglich. Dennoch sind es vermutlich drei verschiedene Arten. Öhrenbilder 2,3 und 4.


    Das Problem ist, dass der neue Schlüssel ziemlich zu Beginn nach Farben differenziert. Wenn die Karneval machen, hab ich dann die Pappnase auf. :)

  • Hallo Ihr lieben zwei Kniegeplagten,



    ich wünsche gute Besserung für Eure Knie. Ich könnte mir vorstellen, dass das heftige Schmerzen sind. Umso wichtiger, dass Ralf jetzt Hilfe bekommen hat.
    Kommt das für Dein Knie auch in Frage? Mausmann? Auch Dir alles Liebe.





    Liebe Grüße




    Heidi

    Jeder Tag an dem Du nicht gelacht hast, ist ein verlorener Tag.
    Auch von mir gibt es keine Essensfreigabe.



    100 Chips, da Islandwette verloren = 95 Chips
    95-2 Chips für Jan-Arnes Rätsel = 93 Chips
    93-5 Chips für Grünis Grauen Wulstling= 88 Chips
    88-10 Chips für APR 2017 = 78
    78 + 10 (APR 2017 als erste über die Hälfte der Gesamtpunkte gekommen) = 88

    88-3 Chipse für OPR = 85

    85 - 10 Chips für APR 2018 = 75

    75 + 5 fürs APR = 80

    80 -10 Chipse für APR 2019 = 70 Chipse

    70 +5 Apr 2019 = 75


    Keine Veröffentlichung ohne mein Einverständnis!!!!!!

  • Schwere Geburt....


    wenn man mit dem neuen Schlüssel von Nicolas van Vooren bestimmen will (und das muss man, weil er zur Zeit das Maß der Dinge ist), darf man sich tatsächlich nicht haargenau an die Farbangaben zu Beginn des Schlüssels halten, bzw. muss im Falle des Mißerfolges andere Wege gehen. Otidea sind nicht nur recht variabel in der Farbe, sondern diese ist auch von der Trockenheit der Apothecien abhängig.


    Der Einfachheit halber füge ich die Bilder der bestimmten Arten nochmals ein.



    Otidea alutacea cf.



    Hier hätte ich makroskpoisch einiges gewettet, dass es was anderes ist. Mikroskopisch, so weit das noch bestimmbar war, ist es aber O. alutacea. Und zwar befallen von irgendeinem Organismus. Das Hymenium war schon (am Fundtag) in der Auflösung befindlich, labberig weich, die Sporen zum Teil mißgebildet. Es gab ja auch nur dieses eine, einzeln stehende Apothecium. Also abhaken.


    Otidea alutacea





    Ohne cf. ganz eindeutig. Die Apothecien waren sehr trocken, was einen höheren Farbkontrast als normal vorgaukelte. Mikroskopisch gibt es kein vertun. Interessant ist, dass ich von Christian (Waldbummler) zuletzt einige Kollektionen makroskopisch unterschiedlich gefärbter Otidea bekommen habe, die sich allesamt ebenfalls als O. alutacea herausgestellt haben. Diese waren wesentlich weniger kontrastreich und auch insgesamt dunkler.


    Otidea bufonia




    Wie die Hobis schon ganz richtig festgestellt hatten. Ich hatte diese Art vom letztjährigen Fund sehr dunkel, fast schokoladenbraun in Erinnerung. Ein Blick ins Fotoarchiv zeigte klatschnasse Krötenöhrlinge in tatsächlich dunkelbrauner Farbe. Der jetzige Fund war jedoch recht trocken und zeigte daher hellere und kontrastreichere Farben. Mikroskopisch sind sie identisch.



    Der Schlüssel und die Arbeit von Nicolas van Vooren ist in sich schlüssig und hervorragend, schlicht das Maß der Otidea-Dinge. Der recht frühe Einstieg des Schlüssels in die Farbgebung kann jedoch in die Irre führen. Man darf halt nicht zu früh aufgeben, wenn man dadurch zu keinem guten Ergebnis kommt.


    Ach ja, der Vollständigkeit halber. Die makroskopisch als T. woolhopeia vermutete Art ist T. woolhopeia.


    Man vergebe mir, dass ich keine Mikrofotos gemacht habe, da ich alle Arten bereits ausreichend dokumentiert hatte.

    • Offizieller Beitrag

    Morgen!


    Dann sind's also immerhin schon zwei Arten. :thumbup:
    Einfache Arithmetik: Nächstes Jahr sieht es aus wie fünf, sind aber dann schon drei verschiedene Arten. :)
    Naja... So wie ich vage gehofft hatte, daß die Netzhexen auf dem Friedhof sich ähnlich vermehren und noch andere Rotporer auftauchen.


    Danke für's Update.
    Wichtig war ja der Knietest, wenn das wieder knirscht wie es soll, kann es davon ja hoffentlich bald mehr geben.



    LG, Pablo.

  • Hallo Ralf


    Danke für die ausführliche Beschreibung zu den Öhrlingen. Ich habe O. bufonia ebenfalls tief dunkelbraun kennengelernt und war zwei Jahre später am gleichen Standort überzeugt davon eine andere Art vor mir zu haben.


    LG Karl