Wäßriger Mürbling - Psathyrella piluliformis??
- chris77
- Erledigt
Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 3.883 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Ingo W.
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Hallo, Chris!
Dieses Wachstum würde ich als "gesellig bis gedrängt" bezeichnen.
Ob es tatsächlich >Wäßrige Mürblinge< sind? Durchaus möglich. Es ist aber alles andere als einfach in dem Bereich. Da kommen schon noch ein paar mehr Arten in Frage. Spontan fällt mir zB >Psathyrella laevissima< ein, die abgebildete Kollektion von Anna und mir hatte nicht konstant beringte Fruchtkörper, viele waren auch unberingt und sehen dann durchaus Psathyrella piluliformis täuschend ähnlich.LG, Pablo.
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Hallo!
Die Hygrophanität ist ja genial eingefangen, obwohl das beinahe schon unnatürlich wirkt.
VG Ingo W
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Hallo Pablo und Ingo,
ist der Wäßrige Mürbling so schwer zu erkennen oder geht es hier nur um eine Artbestimmung auf Wissenschaftlicher Ebene, ich meine wie es beim Behangen Faserling ist der ja auch nur ein Sammelbegriff für mehrere Arten ist, die aber wohl alle so aussehen und essbar sind allerdings nur Mikroskopisch wissenschaftlich getrennt werden? siehe hier
Pablo bei dem Beispiel Psathyrella laevissima kommt es mir so vor, da der ja wohl auch sehr sehr selten ist, bzw. die seltenheit dadurch erklärt wird, das er immer für den Wäßriger Mürbling - Psathyrella piluliformis gehalten wird.Also eine Bestimmung bis zur "Sammelart" würde mir ja vorerst schon mal reichen
Grüße Chris
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Hallo Chris!
Also sagen wir mal so: wenn du den im Wald irgendjemanden als Wässrigen Mürbling (Ps. piluliformis) erklärst, dann wird dir derjenige wahrscheinlich nicht sofort das Gegenteil beweisen können.
Ich denke, von den Farben, Wuchs und Habitus passt das schon gut.
Die Gattung insgesamt ist halt nicht einfach und immer wieder für Überraschungen gut.VG Ingo W
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Hallo.
Jaaaa... hm.
Zugegeben: ich habe solche Pilze mir selbst auch schon mal makroskopisch als Psathyrella piluliformis freigegeben und aufgegessen.
Ist in dem fall kein großes Risiko, da die Gattung keine Giftpilze enthält.
Aber es ist schon so, daß es halt ein Stück komplizierter ist. Theoretisch müsste man jeden Fund auch mikroskopisch absichern, um eben ähnliche Arten auszuschließen. Von denen es sicherlich mehr gibt, als ich kenne. Inwieweit es dann zu schwierigen taxonomischen Fargen kommt, oder Psathyrella piluliformis auch als Aggregat verstanden werden muss (was ich erstmal nicht denke), das wäre dann eine Pilzmel - Frage.LG; Pablo.
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Hallo,
mit den Antworten kann ich gut Leben, der weitere Name Weißstieliges Stockschwämmchen hat mich neugierig gemacht und eine Delikatesse vermuten lassen und irgendwie auch eine einfache Bestimmbarkeit.
Wie haben sie denn geschmeckt?
Grüße, Chris
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Hallo Chris!
Zitat
.....der weitere Name Weißstieliges Stockschwämmchen hat mich neugierig gemacht und eine Delikatesse vermuten lassen......
Der Name hat mit den Hutfarben beim Abtrocknen zu tun, die doch in einem gewissen Stadium denen vom Stockschwämmchen gleichen können.
Hier die Nr.3:
http://www.natur-in-nrw.de/HTML/Pilze/Agaricales/PA-607.htmlVG Ingo W
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Ahoi!
Wie sie geschmeckt haben?
Ähm... ich halte mich lieber ans "Original" (meint in diesem Fall die echten Stockschwämmchen). Die haben immerhin einen Eigengeschmack und ein leckeres, intensives Aroma. Die Weißstieligen Stockschwämmchen waren nichts Besonderes, schnurren auch ziemlich zusammen und werden mulschig in der Pfanne. Als Suppenpilz kann ich mir die gut vorstellen. Fazit: Geschmacklich schon ok, keineswegs bäh, aber eben nichts Besonderes und wenig ergiebig.LG, Pablo.
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Hallo,
bei Ingo's Link werden der Schokoladenbraune Faserling und der Wäßrige Mürbling sogar als ungenießbar beschrieben, bei mir im BLV 2006 & Rita Lüder Grundkurs Pilzbestimmung 2015 sind beide als essbar gekennzeichnet, Marcel Bon Pareys Buch der Pilze enthält sich einer Angabe.
Ich muss ja nicht alles probieren was als essbar gekennzeichnet ist allerdings bin und bleibe ich für alles offen und neugierig, vielleicht werde ich irgendwann doch mal ein Süppchen probieren.
Grüße, Chris
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Hallo, Chris!
Ja, da gehen die Meinungen etwas auseinander. Es ist in der Tat nicht gerade sinnvoll, diese Pilze zu essen. Da ist ein hohes Verwechslungsrisiko, auch zu Arten, deren Speisewert im Grunde unbekannt ist. Und unbekannt heißt auch: Mögliche Giftwirkungen sind theoretisch möglich, wenn auch unwahrscheinlich in der gattung (bisher keine giftige Art bekannt). Zudem ist der Geschmack und die Ergiebigkeit echt nichts Dolles. Persönlich schmeckt es mir besser als Rehbrauner Dachpilz (soll Leute geben, die ihn mögen, ich kann ihn nicht leiden), oder gar Grauer Wulstling (schmeckt für mich grauenerregend).
Übrigens: In dem von Ingo angegebenen Link muss man Psathyrella spadicea und Psathyrella sarcocephala zusammenfassen. >Das ist ein- und die selbe Art<. Mit Ausnahme der Psathyrella spadicea, die von einigen Autoren schon als eine andere Art (ich glaube aus der Gruppe um Psathyrella spadiceogrisea?) fehlinterpretiert wurde.
LG, Pablo.
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Hallo!
Zitat
.... Rehbrauner Dachpilz (soll Leute geben, die ihn mögen, ich kann ihn nicht leiden), oder gar Grauer Wulstling (schmeckt für mich grauenerregend).
Fein! Die Anna schrieb letztens, was ich dachte, du schreibst gerade, was ich geschmacklich so empfinde.....
Sehr bequem!!Zitat
Ich muss ja nicht alles probieren was als essbar gekennzeichnet ist....
Ist aber die beste Möglichkeit, sich selbst ein passendes Urteil zu bilden.
Die Einschätzung zur Essbarkeit und zur geschmacklichen Freude von Pilzarten ist ja auch in Europa sehr unterschiedlich, wenn man mal in Russland (Allesverwerter) anfängt und in Frankreich (Gourmets) aufhört, gewisse Pilzarten daraufhin zu diskutieren.VG Ingo W