Austernseitlinge

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 4.907 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Holgi61.

  • :) Moin zusammen,


    ich habe mal für die für viele pilzarme Zeit, :D für mich überhaupt nicht, eine Beschreibung meiner bisherigen Fundstellen und Besonderheiten aufgeschrieben, ausführlicheres mit Fotodokumentation folgt zum Schluss der Saison.


    Baumarten:
    · 17 mal an Rotbuche
    · 5 mal an schwarzem Holunder
    · 3 mal an Pappel
    · 1 mal ??? meine ertragreichste Stelle, kann den "toten" Stamm aber nicht einordnen, hartes Holz, schlanker ca. 15m langer Stamm mit kleiner Krone, keinerlei Rindenreste (nackter Stamm), liegt dort unverändert seit Jahren am Nord-Ostrand eines Waldes. Ich treffe mich im Januar mit dem zuständigen Förster dort, vielleicht kann er mir sagen was das für ein Baum ist.


    · Bemerkungen zu den Fundstellen an Rotbuche:
    4 Fundorte liegen an einem Süd-West Hang, die Fruchtkörper wachsen aber nur an der "Schattenseite" der liegenden Stämme.
    2 Fundorte an liegendem Holz im Süd-West Bereich an der "Sonnenseite", aber nur wenige "kümmrige" helle Exemplare
    11 Fundstellen an liegendem, oder stehendem Holz liegen in den Bereichen Nord-West bis Nord-Ost und so geschützt, dass definitiv in den Wintermonaten kein Sonnenstrahl reinfällt.
    An stehendem Holz wachsen zudem noch die Fruchtkörper ausschließlich an der Schattenseite, also nach Nord-Ost.
    Keinerlei Funde im Wurzelbereich, (wie von Gerd an anderer Stelle schon beschrieben).


    · Bemerkungen zu den Fundstellen an Holunder
    Alle Fundorte am Waldrand Richtung Norden, ältere dicke Holunder, immer in 1-2m Höhe, nur wenige, 4-8 Exemplare.


    · Bemerkungen zu den Fundstellen an Pappel
    Ausschließlich an liegendem Holz, schattige Nord-Westlage, nicht so üppig und ertragreich wie an Rotbuche.


    Schlussbemerkung: Wir waren am Sonntag zu viert 3 Stunden in einem Tal unterwegs. Wir haben den gesamten Süd-West Hang eines alten Buchenbestandes mit sehr viel Totholz ( Alter von 1- ca. 10 Jahren) und vielen geschädigten Buchen abgesucht. Ergebnis (siehe oben), nur 2 Fundstellen mit den "kümmrigen" Exemplaren.
    Das Gegenteil dazu, ich war mit meiner Frau am 2. Feiertag eine knappe Stunde in einem "Nord-Ostwald", hier haben wir an 3 stehenden und 2 liegenden Rotbuchen reichlich Erfolg gehabt und unser Korb hat nicht ausgereicht.


    Fazit, wie schon von Gerd an anderer Stelle angemerkt, viel Licht und Luft aber keine :sun: Sonne



    Eine besondere Feststellung habe ich noch gemacht. An den Fundstellen bis 200m ü.NN habe ich im letzten Jahr 3 Schübe (von Ende November bis Mitte Januar), dieses Jahr bis jetzt ebenfalls 3 Schübe vorgefunden. An den Stellen ab 380 ü.NN im letzten und bisher in diesem Jahr nur einen einzigen Schub und zwar Mitte bis Ende Dezember.


    Zur Bodenbeschaffenheit habe ich noch nichts gesagt, aber die Fundstellen verteilen sich von extrem sauer bis Muschelkalk gleichmäßig. Einzige Ausnahme, die Fundstellen auf Pappeln sind ausschließlich auf saurem Boden, dass liegt aber auch daran das die Pappeln kalkhaltigen Boden nicht so gern haben und dort selten anzutreffen sind.color
    Viel Spaß ;) würde mich über Eure Erfahrungen freuen, anbei noch ein Foto von einem typischen Fundort.

  • Wunderbar und schön dokumentiert, Holger :thumbup:


    Habe nicht so viele Austernplätze jedoch sind meine Fundstellen auch alle im schattigen Areal. Müsste nochmal genauer schauen und werde dann auch darüber berichten ;)


    schöne Grüße,
    Andreas


    PS: Habe das Thema ins Hot- Spots Forum verschoben.

  • Hallo Holger
    Danke für die ausführlichen Erfahrungen mit den Austernseitlingen .
    Ich habe heute noch mal an der einzigen Stelle an der ich bisher Austerseitlinge gefunden habe nachgeschaut .Es handelt sich um einen dicken Hollunder Stamm der am Boden direkt am Weg liegt .Dort war heute garnichts mehr zu finden .Vor 2 Wochen war es ja auch nur ein kleiner Büschel .Also scheint schon so zu sein ,dass die Ausbeute an Hollunder nicht so doll ist.
    Mittlerweile habe ich einige Buchengebiete hier abgelaufen ,keine Spur von den Austern :)
    Scheint kein gutes Klima für die zu sein im Bergischen .Dafür gibts hier Ohren ohne Ende .
    Wer weiß ,vielleicht mache ich ja irgendwann wieder einen Zufallsfund wie bei den Samtfußrüblingen .Da habe ich eine sehr ertragreiche Stelle entdeckt .Allgemein wächst im moment garnichts weiter bei uns ....es ist saukalt und auch tagsüber Temperaturen im -Bereich.Habe ja noch genug Pilzvorräte .
    Lieben Gruß Sabine

  • Hallo Holger, hier sind meine Erfahrungen zum Thema, das übrigens sehr interessant ist.


    stehende Pappel sichtbar krank, Pilze nur am Boden
    stehende Pappel auf ca. 10m Höhe weggebrochen, Pilze vom Boden bis 5m hoch
    liegendes totes Pappelholz, eine Pilzgruppe
    liegender Pappelstamm tot, extrem viele Fruchtkörper auf dem gesamten Stamm
    liegender Pappelstamm tot, reichlich Fruchtkörper auf dem Stamm verteilt
    Alle weiteren Fundstellen (ohne Bilder) auch auf Pappel in teils grossen "Büscheln"
    Ein Fund auf einem alten Holunder mit ca. 5 mittelgrossen Pilzen in 1m Höhe.
    Die wenigen Buchenwälder, die es bei uns gibt haben keinen Erfolg gebracht.
    Eine bestimmte Bewuchsseite konnte ich nicht feststellen, alle Richtungen waren vorhanden.


    Fazit: Bei uns scheint die Pappel der Austernträger Nr. 1 zu sein, wie gesagt gibt es ja auch nur wenig Buchen bei uns. Da ich aber erst seit diesem Winter auf Austernseitlingssuche bin, sind meine "Erhebungen" noch sehr jungfräulich und nicht sehr aussagekräftig.
    Alle Fundstellen auf flachem Land, wobei ich "viel Licht und Luft ohne Sonne" durchaus bestätigen kann.


    Gruß vom Grünling

  • :) Guten Morgen und allen ein Frohes Neues Jahr, mögen Eure Wünsche in Erfüllung gehen und Eure Träume erhalten bleiben!


    Bei meiner Aufstellung ist mir ein Fehler unterlaufen, Harry hat mich darauf aufmerksam gemacht. Die Fundstellen waren natürlich am 8| Schwarzen Holunder und nicht am Roten. An dem roten Holunder habe ich noch nie etwas entdeckt.

  • Hallo,
    ich hänge mal unsere Pilzfunde vom letzten Sonntag hier an (Austernseitlinge, Samtfußrüblinge). Die Temperaturen der Vortage lagen so im Schnitt bei 3 °C. Die Fundstellen sind Pappelbaumstämme, entlang eines Weges. Der Weg wird durch die Baumstämme rechts und links vom Feld abgetrennt. Die Baumstämme waren überwiegend auf der Nordseite bewachsen. Bitte berichtigt mich, wenn es keine Pappeln waren.


    Bessere Bilder waren noch nicht möglich. Sie sind aber in Arbeit. :)
    (Nur die Pilze müssen mitspielen.)


    bis dann,
    Nando


    Seit Ende 2009 bei der Naturfotografie. Aktuelle Kamera: Canon PowerShot SX40 HS, Marumi DHG Achromat +3 Nahlinse und Slik Sprint PRO II. --- Pilzfotos
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    Einmal editiert, zuletzt von Nando ()

  • Hi Nando,


    zunächst erst einmal ein herzliches Willkommen hier im Forum!:thumbup:
    Da hast du ja wirklich schöne Funde gemacht, besonders gefallen mir die jungen Austernseitlinge links oben auf dem dritten Foto.


    Lieber Gruß,
    Meinhard


    P.S.
    Du kannst aber getrost für solch einen Beitrag einen eigenen thread eröffnen - dann findet man auch deine Beiträge besser. ;)

    Erfahrungen sammelt man wie Pilze: einzeln und mit dem Gefühl, dass die Sache nicht ganz geheuer ist.

    Einmal editiert, zuletzt von emmess2006 ()

  • :) Moin Nando,


    toller :thumbup: Beitrag und ich muss Meinhard recht geben, mach ruhig einen eigenen Beitrag draus, :P Deine Ernte sieht echt lecker aus, vorallem die kleinen. Ach ja, die Bäume sehen ganz nach Pappeln aus.
    Schönes Wochenende