Liebe Pilzfreunde
14 Tage sind seit meinen letzten Berichten vergangen.
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Das Pilzwachstum hält sich in Grenzen und einige Gebiete sind schon wieder erbärmlich trocken. Gut, wenn man sich die Niederschlagsmengen aufschreibt und gezielt geeignete Bereiche aufsucht, wobei ich nicht unterschlagen möchte, dass auch einige Flops dabei waren. Da mein Freund Rainer eine ähnliche Ausdauer an den Tag legt wie ich, wurde unsere Mühe jedoch noch reichlich belohnt.
Langsam tauchen weitere Täublinge auf:
Im Kalk-Buchenwald zeigte sich ein sehr scharfer, roter Täubling, der im Gegensatz zu den Speitäublingen jedoch creme-ockerfarbenes Sporenpulver besitzt.
Scharfer Harter Zinnobertäubling (Russula rubra) danke an AndreL
Nicht weit entfernt stand ein milder Weißsporer, dessen Lamellen nicht splittern sondern elastisch sind, in einer grünen Form.
Frauentäubling (Russula cyanoxantha)
Auch ein häufiger Pilz aus Fichtenforsten zeigte sich in verwirrender Farbenvielfalt. Milder Geschmack und satt ockerfarbenes Sporenpulver weisen in die richtige Richtung.
Rotbrauner Ledertäubling (Russula integra)
Nur drei Meter weiter Exemplare mit satteren Farben ohne Brauntöne
Rotbrauner Ledertäubling (Russula integra)
Dazwischen stand eine Gruppe mit etwas hellerem Sporenpulver und niedrigem Sporenornament
Russula integra var. oreas
Ebenfalls im Fichtenwald fand sich ein milder Täubling mit hell ockefarbenem Sporenpulver, der meistens bei Birken angetroffen wird.
Ziegelroter Täubling (Russula velenovskyi)
Beim bekannten Fleischroten Speisetäubling steht in den meisten Büchern, dass die Huthaut den Rand nicht ganz erreicht was besonders bei jungen Exemplaren keineswegs immer deutlich zu sehen ist. Dieses Exemplar hatte wohl ein Pilzbuch gelesen
Fleischroter Speisetäubling (Russula vesca)
Röhlinge waren zwar nur vereinzelt zu finden, aber einige Motive kamen uns trotzdem vor die Linse. Die Sommersteinpilze machten sich rar, aber dafür zeigte sich ein erster
Fichten-Steinpilz (Boletus edulis)
Netzstielige Hexenröhrlinge wurden von zwei Gruppen ihrer Verwandten abgelöst, wobei die Verwandschaftsverhältnisse wohl unterschiedlich gesehen werden. Suillellus erythropus, Neoboletus luridiformis, Boletus luridiformis. Ich bleibe mal beim gut eingebürgerten
Flockenstieligen Hexenröhrling (Boletus erythropus)
Der nächste Vetreter war nach einer Rutschpartie an einer einer steilen Böschung nur über einen Umweg erreichbar, aber der musste einfach aus Bild.
Strubbelkopfröhrling (Strobilomyces strobilaceus)
Eine kleine Überraschung stellte der folgende Fund dar, den wir erstmals auf Kalkboden angetroffen haben.
Düsterer oder Porphyr-Röhrling (Porphyrellus porphyrosporus)
Typisch für Kalbuchenwälder von einem bisher unbekannten Standort
Falscher Satans-Röhrling oder Weinroter Purpur-Röhrling (Rubroboletus rubrosanguineus)
Einer muss der letzte sein und ist für mich ein Erstfund. Reiner Nadelwald aus Fichten mit einigen eingestreuten Kiefern. Auch nach intensiver Suche war weit und breit kein noch so kleiner Laubbaum zu entdecken. Bei der Nadelwald-Rotkappe ist nicht völlig geklärt, ob es sich bei mitteleuropäischen Funden von Leccinum vulpinum unter Fichte oder Leccinum piceinum unter Kiefer, um zwei eindeutig getrennte Arten handelt, die sich nur in der Hutfarbe unterscheiden. L. vulpinum wird meistens mit satteren Rottönen abgebildet.
Nadelwald-Rotkappe
LG Karl