Leccinum carpini -> L. quercinum

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  • Dieser stattliche Kollege wuchs zwischen einer Eiche und einer Hainbuche.



    Das Bild habe ich direkt nach dem Schneiden aufgenommen.


    Aufgrund dieser Tatsache und der schwärzenden Schnittfläche (jetzt nach 10 Minuten ist die Schnittfläche fast vollständig eingefärbt), lege ich mich fest: Es ist L. carpini.


    Widerspruch? Bestätigung?

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    der Hut ist mir nicht ausgebeult genug und auch zu schorfig. Besonders typisch ist der demzufolge nicht. + Aber das kann auch witterungsbedingt sein. Ansonsten kommt von meiner Seite kein Veto. :thumbup:


    l.g.
    Stefan


    P.S. Ich gehe davon aus, dass du Hainbuchen (er)kennst. ;)
    Ach ja, wenn du magst, schick mir mal per PN eine Mailadresse von dir. Ich habe eine gewissen Liste gefunden, die du wolltest. :)

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

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  • Hallo,
    von meiner Seite kommt zwar auch kein Veto, aber starke Bedenken. Der Hainbuchenröhrling hat eine gelbolivbraune Hutfarbe, dagegen nie orangebraune Töne. Bei älteren Hainbuchenröhrlingen verjüngt sich normalerweise der Stiel zum Hut hin, und die Stielschuppen verlaufen auch meist parallel, was hier auch beides nicht zu sehen ist. Daher würde ich stattdessen die Laubwald-Rotkappe (Leccinum quercinum) vorschlagen, welche ja zur Eiche passt.
    FG
    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

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    • Offizieller Beitrag


    Hallo,
    von meiner Seite kommt zwar auch kein Veto, aber starke Bedenken. Der Hainbuchenröhrling hat eine gelbolivbraune Hutfarbe, dagegen nie orangebraune Töne. Bei älteren Hainbuchenröhrlingen verjüngt sich normalerweise der Stiel zum Hut hin, und die Stielschuppen verlaufen auch meist parallel, was hier auch beides nicht zu sehen ist. Daher würde ich stattdessen die Laubwald-Rotkappe (Leccinum quercinum) vorschlagen, welche ja zur Eiche passt.
    FG
    Oehrling


    Auch eine spannende Idee. :thumbup: Allerdings hatte ich die wegen fehlender roter Stielschuppen ausgeschlossen. Darf die im Alter auch schwarze Stielschuppen haben? Im Falle von Leccinum quercinum müsste auch die Huthaut überhängen. Kannst du das bitte mal überprüfen Jan.


    l.g.
    Stefan

  • Vielen Dank für eure Antwort.


    L. quercinum hat laut Lüder aber rotbräunliche Schuppen. Bei meinem Exemplar sehe ich da nichts rotes.


    Die Hutrand ist etwas kniffelig. Ich finde bei genauerem Hinsehen durchaus Stellen mit leicht überhängender Huthaut. Im Verhältnis zum kompletten Rand, hängt bei etwa 20% die Hauthaut über.
    [hr]
    P.S: Bei weiterem Betrachten ist auch ein dezent hervorquellender Schwamm zu erkennen....

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    also für ich ist die teilweise überängende Huthaut schon ein Argument für L. quercinum. Allerdings hatte alle meine Funde der Art rötliche Stielschuppen. Ich bin mir da wirklich unsicher.


    Wo ist ein Röhrlingsexperte, wenn man mal einen braucht? :evil:


    l.g.
    Stefan

    • Offizieller Beitrag


    Der Experte hat gesprochen. :thumbup: :cool:

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Hallo Jan,
    bin zwar nicht Jürgen. Vermutlich an den oben bereits genannten Merkmalen.
    Die Stielschuppen der Eichenrotkappe können rötlich sein, sie müssen aber nicht, das ist kein zwingendes Merkmal.
    Der Hainbuchenröhrling dagegen sieht schon sehr anders aus als dieser Pilz.
    FG
    Oehrling

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  • Hallo Jan,
    ich würde es davon abhängig machen, ob der Pilz in deiner Gegend selten ist oder nicht. Bei uns in Hohenlohe ist die Laubwald- oder Eichen-Rotkappe überhaupt nicht selten, im Gegensatz etwa zur Espen-Rotkappe oder Birken-Rotkappe. In meiner alten Heimat kam sie dagegen kaum vor, weshalb ich sie erst in Hohenlohe kennengelernt habe.
    FG
    Oehrling

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  • Ok, die Kartierungsdaten der DGfM sind natürlich etwas älter. Zeigen aber für gesamt Mittelfranken keine Funde der Eichenrotkappe.


    Ich nehme an, dass ich das so ohne weiteres nicht eintragen kann, oder?


    Hallo Jan,


    ich habe mich da am Sonntag mit Frau Hirschmann darüber unterhalten (hatte ja auch ein bis zwei seltene Funde). Du kannst Dich mit der Naturhistorischen Gesellschaft Nürnberg in Verbindung setzen, sie sind durchaus sehr interessiert an so etwas. Diese schauen sich den Pilz dann noch einmal an (Du bist kein Pilz-Sachverständiger oder ähnliches und sie kennen Dich nicht wirklich) und geben ihn dann ein.


    Zur Kartierung noch mein persönlicher Eindruck: In unserer Region gibt es so gut wie keine Eintragungen, auch nicht zu häufiger vorkommenden Pilzen" - darauf würde ich also erst einmal nichts geben.


    Liebe Grüße


    Maria

  • Hallo,


    auf viele Kartierungsergebnisse kann man kaum etwas geben. Ein Kartierungsprojekt ist immer nur so gut wie die Projektteam-Mitglieder. Etliche Pilze sind in vielen Gegenden nicht selten, sondern werden nur selten gefunden bzw. bestimmt.


    Es kann aber bei der Eichenrotkappe durchaus sein, dass sie in Mittelfranken selten ist, da es dort nur wenig Eichenwald, Lehmboden bzw. Eichenwald auf Lehmboden gibt. In meiner Heimat Südhessen gibt es auch nur wenig davon. Die allermeisten Eichenwälder stehen dort auf Sandboden, und das scheint die Eichenrotkappe eher zu meiden. Folglich gibt es auch in Südhessen kaum Eichenrotkappen, sondern fast nur Espen- und Heiderotkappen, die mögen Sandboden.


    FG
    Oehrling

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  • Hallo in die Runde,


    davon abgesehen wächst die Laubwald- oder Braunschuppige Rotkappe (L. aurantiacum, Syn. L. quercinum) auch unter Espen. Hatte erst vor kurzem ein entsprechendes Vorkommen im Mertinger Forst dokumentiert. Karl Wehr hat mir das ebenfalls bestätigt. Könnte mir vorstellen, dass die Art in der Vergangenheit im Hinblick auf den Symbiosepartner auch falsch als Espen- oder Weißschuppige Rotkappe (L. leucopodium, Syn. L. albostipitatum) erfasst wurde, ohne dass ich das jemandem unterstellen will.


    Gruß, Andreas