Täublinge, Egerling und unbekannte Lamellenpilze

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 5.716 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Ingo W.

  • Servus zusammen,
    der Regen Anfang der Woche hat leider nicht ausgereicht um das Pilzwachstum im südlichsten Bayern (Chiemgau) anzukurbeln. Gestern war ich 6 Stunden am Berg unterwegs.


    1. Hier ein Bild der Pfannenware (Semmelstoppelpilze, Amethystpfifferlinge, eine Marone, die anderen im Detail unten):


    Hier die Täublinge:


    2. Speisetäublinge (nicht sicher ob die großen die gleiche Art sind wie die kleinen);


    3. Frauen- bzw. Papageientäubling:


    4. unterschiedliche Ledertäublinge?:


    5. Ein Unbekannter Egerling
    Standort Waldrand div Bäume (viele Buchen, Fichten)
    Geruch nach Anis
    großer Hut, weiß-gelblich, braun-geschupt, Mitte braun
    Stiel weiß faserig/schuppig, geringfügig hohl
    Lamellen weiß
    Hutanwusch zum Stiel verfärbte sich leicht gelb über Nacht
    Sporen gab er fast keine ab, daher Farbe unklar
    keine Verfärbung bei Schnitt




    6. ein völlig Unbekannter, vermutlich nicht zum Verzehr geeinget
    Standort Wiese nahe Wald Fichte/Buche
    Geruch unbedeutend unangenehm nicht zuzuordnen
    Kleiner Hut hellbrauner Hut ca. 3-4 cm, rissig
    Kurzer orangebrauner Stiel
    Lamellen eher beigefarben
    Sporen nicht geprüft




    7. zwei braune Lamellenpilze
    der linke / der rechte
    Standort Waldrand Buche/Fiche / Standort Laubwald
    Hut hellbraun samtig / Hut schwarz-braun rissig
    Geruch bei beiden pilzig
    Stiel braun samtig zum Hut weiß / Stiel durchgehend braun, längsfaserig
    Lamellen weiß/beige bei beiden
    nicht verfärbend
    linker Pilz komplett voller Maden



    8. In der Wiese und am toten Stamm
    hab ihn nicht genauer überprüft und nur mit dem Handy fotografiert



    9. Eine gut getarnte Netzhexe:


    10. Schönfußröhrling? im Buchenwald


    11. Eine Koralle (davon hab ich viele gesehen auf 1100Hm)


    Vielen Dank schon mal für eure Hinweise


    Und hier noch der Ausblick :cool:

  • Hallo !
    Pilz 8 hätte ich gerne von unten betrachtet
    Pilz 9 ist keine Netzhexe sondern möglicherweise ein Satansrörhling
    Pilz 10 hingegen zeigt eine schöne Netzhexe keinen Schönfußröhrling
    Pilz 5 ist Agaricus augustus ( Rotbrauner Reisenchampignon )
    Gruß Harry

    Essensfreigaben gibts nur beim Pilzsachverständigen vor Ort

    Chipcounter : 115

  • Hallo Grafei,


    das ist zu viel auf einmal.


    Da kann keine Diskussion oder Bestimmung zustande kommen, bei der noch irgendjemand (außer Pablo, aber der ist im Urlaub :D ) durchblickt.


    Es wäre sicher sinnvoll, zu jeder einzelnen Art eine Anfrage zu stellen. Mit Aufnahmen, die einen Fruchtkörper zeigen.


    Dann muss man sich schon nicht fragen, welcher jetzt nun überhaupt gemeint ist.


    Bei "Egerlingen" ist die Stielbasis wichtig. (Aber nicht nur bei denen)


    5. sollte m. M. nach mal ein Großer werden. A. Augustus.


    LG, Markus

  • Danke schon mal für die Antworten


    von 8. habe ich leider keine Aufnahme von unten
    9. Ahnte schon dass es möglicherweise ein Satansröhrling ist, hätte ihn auch nicht verspeist


    Calabaza: Dachte mir dann werden es zu viele Threads, ich werde es aber beim nächsten mal so machen, sry und thx :)

  • Hallo Grafei,


    Hoffentlich hat's geschmeckt - ist ja eine gute Pfanne zusammen gekommen.


    Zu den unbestimmten:


    5: da würde ich auch A. augustus sagen
    6: keine Ahnung, kleiner brauner Pilz halt... die sind schwierig ;)
    7: erinnern mich an Schnecklinge, könnte aber auch in Richtung Ritterling gehen
    8: bräuchte man ein Foto von unten
    (9 und 10 - da sind die Beschreibungen/Vermutungen und die Fotos vertauscht, wie's aussieht)
    9: kein Schönfuß, der hätte gelbe Röhren, und auch vermutlich kein Satan, da der Hut leicht rosa aussieht... da müsste ich aber jetzt auch nachschlagen, welcher der anderen rotporigen das sein könnte. Satansröhrlinge haben nie Rosatöne im Hut
    10: Netzhexe, da stimme ich Harry zu
    11: Korallen sind über Bilder schwierig, da gibt's wenige, die man ohne Mikroskop einigermaßen zuverlässig bestimmen kann.


    Als Bestimmungsanfrage wären das tatsächlich zuviele Bilder, aber als kleiner Ausflugs-/Fundbericht finde ich das nicht zu viel... Jedenfalls schön, ein paar Bilder von tollen Pilzen zu sehen, ansonsten ist ja ziemlich mau im Moment hier im Forum...

    • Offizieller Beitrag

    Hallo!


    Um die Raterunde zu ergänzen, auch noch meine Tipps:


    4) Waren die Lamellen denn wirklich cremefarben? Das kommt auf dem Bild nicht so rüber. Wenn ja, sind das alles Braune Ledertäublinge, die ein beachtliches farbliches Repertoire aufweisen.
    5) Hier sehe ich auch einen Riesenchampignon.
    6) Das ist ein Milchling. Hat er denn gemilcht? Farblich und von der Oberfläche her könnte m. M. nach der Bruchreizker passen, der durchsichtige Milch hätte. Dann müssten wir aber noch mal über den Geruch reden.
    7) Das sind Rußbraune Schnecklinge (Hygrophorus camarophyllus). Die Art sieht aus wie ein Breitblatt, aber robuster und mit geschwungenen Lamellen.
    8) Die Unterseite wäre wirklich hilfreich gewesen. So wäre alles nur Spekulation.
    9) Beim Satansröhrling gehe ich mit.
    10) Netzstieliger Hexenröhrling passt auch. Der Schönfußröhrling hat gelbe Röhrenenden. Was man hier sieht, ist einen reiferen Rotporer, bei dem die Farbe von Rot zu Orange übergegangen ist.
    11) Tja, Korallen... :D


    Ich finde den Thread von der Menge der angefragten Pilze übrigens noch in Ordnung, gerade an der Grenze. Aber das ist ohnehin Geschmackssache, ob man für jeden Pilz lieber einen eigenen Thread oder diese Sammelthreads hätte. Das ist letztlich auch von der Schwierigkeit der angefragten Pilze abhängig, die der, der sie reinstellt, oft schlecht einschätzen kann. Aber das ist ein anderes Thema. :)


    LG, Jan-Arne

  • Hallo!

    Zitat


    6. ein völlig Unbekannter, vermutlich nicht zum Verzehr geeinget


    Finde ich schon irgendwie lustig, aber im Endeffekt natürlich auch richtig.


    Zur 7:

    Zitat


    7) Das sind Rußbraune Schnecklinge (Hygrophorus camarophyllus). Die Art sieht aus wie ein Breitblatt, aber robuster und mit geschwungenen Lamellen.


    Ich halte den rechten Pilzfruchtkörper tatsächlich für ein Breitblatt (Megacollybia platyphylla), siehe Lamellenhaltung, Lamellenbreite, Lamellenwelligkeit.
    Den linken, oberflächig samtigen Pilz könnte man mir auch als Milchling oder Schwärztäubling verkaufen.


    Ansonsten gehöre ich zu der Fraktion, die es bei der Bestimmungshilfe übersichtlicher findet, wenn man nicht mehr als 3-4 für einen selbst unbekannte Arten anfragt, diese natürlich allseitig zeigt, und dafür dafür abgeschnittene Riesenchampignons, Milchlinge ohne Stiel, Porlinge ohne Unterseite, Korallen aus der Entfernung und Täublinge ohne Lamellenbild weglässt.


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

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    Einmal editiert, zuletzt von Ingo W ()

    • Offizieller Beitrag


    Ich halte den rechten Pilzfruchtkörper tatsächlich für ein Breitblatt (Megacollybia platyphylla), siehe Lamellenhaltung, Lamellenbreite, Lamellenwelligkeit.


    Hi!


    Da hast du natürlich recht. Ich habe nicht genau genug gelesen und beide für Exemplare aus einer Kollektion gehalten. Aber der rechte Pilz ist wohl wirklich ein Breitblatt.


    LG, Jan-Arne

  • Servus,


    Nr. 9 sieht aus wie Rubroboletus rubrosanguineus (heißt Falscher Satansröhrling, glaube ich), und der gehört auch ins Gebirge.
    Den "normalen" Satanspilz habe ich im Gebirge noch nie gesehen.


    Beste Grüße aus München
    Hias

  • Wow, danke für die vielen Antworten :thumbup:


    4. Hatten weiße Lamellen, aber waren auch recht rote dabei, auf dem Foto schlecht zu sehen. Für mich geschmacklich alle schlechter als die Frauen- und Speisetäublinge
    Bei 5 seid ihr euch ja recht einig, denke das wäre geklärt :)
    6. ist wirklich schwierig so, habe ihn aufgrund des Geruchs (auch wenn das nicht immer über Essbarkeit entscheidet) nicht so genau geprüft
    7. Der Linke ist denke ich kein Täubling, auch wenn ich die Schwarz- und Weißtäublinge nicht gut kenne. Richtig gemilcht hat er nicht, habe ihn darauf aber leider nicht genau getestet. Rußbrauner Schneckling scheint identisch. Der Megacollybia platyphylla scheint zu passen.
    9. Könnte mit dem falschen Satansröhrling auch hinkommen.
    10. Netzhexe - sehr bunt daher war ich mir so unsicher, aber sie ist ja ein Verwandlungskünstler.
    11. Korallen sind wenn essbar, soweit ich das bisher weiß, nicht sehr hochwertig vom Geschmack. Daher habe ich keine mitgenommen zur geneueren Identifikation. Das Bild ist halt auch vom Handy, daher schlechte Qualität.


    Die mir wichtigeren habe ich aufgrund der Menge an Pilzen auch dick markiert und ausführlicher beschrieben im Bericht. Nächstes mal werde ich trotzdem weniger in einen Thread packen da es so wie ich grad selbst feststelle wirklich schwer ist über zu jeden zu diskutieren.


    Eine Frage zu Täublingen hätte ich noch:
    Der Stiel ist innen oft bröcklig auch wenn von unten keine Madengänge erkennbar sind, ist das normal so oder sind doch kleine Maden der Grund dafür?

  • Hallo Grafei!

    Zitat


    6. ist wirklich schwierig so, habe ihn aufgrund des Geruchs (auch wenn das nicht immer über Essbarkeit entscheidet) nicht so genau geprüft


    Falls du den noch hast, würde ich den mal mit Maggipilz (Lactarius helvus) vergleichen. Die Fruchtkörper fangen aber oft erst im Abtrocknen zu riechen an.
    Upps, ich sehe gerade, dass das Jan-Arne auch schon geschrieben hat.
    Naja, die Oberfläche des Hutes und die Farbe passt eben ganz gut.


    Zitat


    Der Stiel ist innen oft bröcklig auch wenn von unten keine Madengänge erkennbar sind, ist das normal so oder sind doch kleine Maden der Grund dafür?


    Täublinge sind insgesamt vom Aufbau her (kugelzellig) ziemlich bröckelig, nicht nur im Stiel.
    Maden würdest du schon sehen, auch wenn die selbst oft weiß sind wie die Stiele.


    VG Ingo W

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