Fünf Pilzarten - welche sind es?

Es gibt 18 Antworten in diesem Thema, welches 4.364 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Oehrling.

  • Guten Morgen! :)


    Bin gerade aus dem Wald und habe fünf Pilzarten mitgebracht, von denen ich nur bei zwei mir ziemlich sicher bin, aber die anderen drei Arten kann ich nicht bestimmt. Könnt ihr mir bitte helfen? Alle Pilze stammen aus einem sehr bunt-gemischten Wald nahe Potsdam.


    1) Birkenpilze wohl, nicht wahr?
    2) Braunwarziger Hartbovist, stimmt?
    3) k.A. irgendeine Bovist- oder Stäubling-Art? der wuchs ganz aufrecht auf einem liegenden, toten, doch jungen Birkenstamm, vielleicht ein komisch geformter Birkenporling?
    4) k.A. (zwei Bilder, von oben und von unten)
    5) k.A. irgendeine Schwefelkopf-Art?


    Danke für die Hilfe in voraus! :)

  • Hallo zusammen,
    ein wenig eingrenzen lassen sich die Täublinge schon. Es scheint sich aufgrund der graugrünblauen Hutfarben und der cremefarbenen Lamellen um Griseinae zu handeln. Auf sandigem, armen Boden, wie er um Berlin herum oft vorkommt, kommen z. B. Russula parazurea oder R. ionochlora in Betracht. Ohne Mikrodaten lässt sich die Art nicht endgültig festlegen. Das hier können theoretisch auch zwei verschiedene Arten sein. Ein Schaden bezüglich der Essbarkeit wäre das nicht, denn hiesige Täublinge mit graugrünblauen Hutfarben sind grundsätzlich essbar. Natürlich muss man sicher sein, einen Täubling vor sich zu haben, und frisch sollte er selbstverständlich auch sein, das musst du selbst vor Ort nachprüfen.
    FG
    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()


  • 4. sind Täublinge. Welche das genau sind lässt sich anhand dieser Bilder nicht sagen. Dazu sind viele Angaben mehr nötig ;)


    Welche Angaben sind noch nötig? Ich möchte gerne genau bestimmen, um was neues gelernt zu haben. :)


    Hallo,
    ein paar Tipps zu den Täublingen....Du kannst dran riechen (vielleicht angenehmer pilziger Geruch),Die Lamellen könnten weich und biegsam sein...Der Geschmack ist mild und nussig....
    Wenn das zutrifft, würde ich ihn als Frauentäubling einschätzen.
    Liebe Grüße Armin

    Pilzberatung gibt es nur vor Ort beim Pilzberater. Keine Beratung per Internet oder Telefon! Bilderbestimmung ist keine Essfreigabe!


  • Du kannst dran riechen (vielleicht angenehmer pilziger Geruch),Die Lamellen könnten weich und biegsam sein...Der Geschmack ist mild und nussig....
    Wenn das zutrifft, würde ich ihn als Frauentäubling einschätzen.


    Interessanterweise riecht der eine nach gar nichts, und beim anderen kommt es mir wie ein getrockneter, gesalzener Fisch vor! :giggle: Ich bin nun etwas verzweifelt. :)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo sergiuspro,


    zuerst ein kurzer Tipp: Du kannst die Bilder auch aus dem Anhang holen und im Beitrag selbst einfügen. Das macht das Ganze noch übersichtlicher. :)


    Zu den Pilzen:


    1) Birkenpilz stimmt, wenn da eine Birke war. Ansonsten gibt's z. B. noch den Hainbuchen-Raufuß, der sehr ähnlich aussieht. Birkenpilze gibt es auch verschiedene, für deren Unterscheidung man die Stielbasis braucht.
    2) Der Pilz oben ist der Dickschalige Kartoffelbovist. Den kann man - wie der Name bereits sagt - an der dicken Außenhülle im Schnitt erkennen. Zudem hat er eine gröbere Felderung als andere Arten. Die anderen könnten eventuell eine andere Kartoffelbovist-Art sein.
    3) Das ist irgendetwas sehr Junges. Ein Schnittbild wäre hilfreich.
    4) wurde ja bereits eingegrenzt.
    5) Schwefelköpfe sind es, ich würde aufgrund der Hut- und Lamellenfarbe Ziegelrote Schwefelköpfe vermuten. Ein Geschmackstest hilft: Mild = rauchblättrig / leicht bitter = ziegelrot / bitter = grünblättrig.


    LG, Jan-Arne

    • Offizieller Beitrag

    5) Schwefelköpfe sind es, ich würde aufgrund der Hut- und Lamellenfarbe Ziegelrote Schwefelköpfe vermuten. Ein Geschmackstest hilft: Mild = rauchblättrig / leicht bitter = ziegelrot / bitter = grünblättrig.


    LG, Jan-Arne


    Hallo,


    ich bin eher bei H. fasciculare; die Grünblättrigen. :)


    Bei Nr. 4 bin ich bei Oehrling. Einer von beiden genannten sollte es sein. R. grisea wäre theorethisch auch noch möglich, aber unwahrscheinlich. R. cyanoxantha (Frauentäubling) schließe ich aus.


    l.g.
    Stefan


  • 3) Das ist irgendetwas sehr Junges. Ein Schnittbild wäre hilfreich.


    Anbei ein Schnittbild. Übrigens, der Pilz riecht so sehr pilzig angenehm! Der Fruchtkörper ist ca.7-8 cm groß. Und von der Dichte her ist es mit einem weichen Gummiball vergleichbar, also jedenfalls nicht hart, aber auch nicht so weich wie die meisten Lamellenpilze oder Röhrlinge.


    P.S. Ich weiß nicht, wie ich Bilder aus dem Anhang im Beitrag einfügen kann, sorry.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo noch einmal,


    danke für das Schnittbild, aber irgendwie macht's bei mir nicht "Klick". Möglich wäre ein junger Porling, wobei der fester wäre und nicht so wattig im Schnittbild. Also bleibt nur ein Stäubling, aber die Konsistenz wäre weicher als bei Lamellenpilzen und Röhrlingen, ähnlich wie Marshmallows. Komisch gewachsen ist dein UMO (unbekanntes mykologisches Objekt) auf jeden Fall.


    Die Bilder kannst du nach dem erfolgreichen Hochladen aus dem Attachment ziehen, indem du "in den Beitrag einfügen" klickst. Dann kannst du auch die genaue Stelle im Beitrag bestimmen.


    LG, Jan-Arne


  • Also bleibt nur ein Stäubling, aber die Konsistenz wäre weicher als bei Lamellenpilzen und Röhrlingen, ähnlich wie Marshmallows. Komisch gewachsen ist dein UMO (unbekanntes mykologisches Objekt) auf jeden Fall.


    Ja! Der Vergleich mit Marshmallows ist äußerst treffend, dieser Pilz hat eine sehr ähnliche Konsistenz. Nur fällt mir kein Stäubling ein, der auf einem Birkenstamm wachsen würde, hmm, echt UMO. :)

    • Offizieller Beitrag

    Hi!


    Ich muss zugeben, dass ich die Standortangabe überlesen habe. :shy: Bei eindeutigem und direktem Wuchs auf Holz muss es natürlich ein Birkenporling sein. Komisch dennoch, dass er derart weich zu sein scheint.


    LG, Jan-Arne


  • Ich würde bei Nr. 3 einen jungen Birkenporling nicht so ganz ausschließen.
    Die sind im Jungstadium ziemlich weich und gummiartig und wenn das Messer nicht gerade superscharf ist, könnte sich ein solches Schnittbild schon ergeben.


    Mich hat eigentlich nur die Form aufgehalten, den Pilz sofort als Birkenporling zu bestimmen. Aber jetzt jabe ich noch folgende Webseite gefunden, wo zum Einen ein Foto mit vergleichbarer Wachstumsform bei einem jungen Exemplar zu sehen ist, und zum Anderen auch eine sinnergebende Erklärung:


    Zitat


    Die kleinen, ca. 3 –“ 6 cm großen, knollenförmigen Fruchtkörper brechen im Frühling und Frühsommer aus der Rinde toter, stehender und liegender Birkenstämme oder dickerer Äste hervor, und sind erst mal als Porlinge nicht zu erkennen, da zu diesem Zeitpunkt noch keine Porenschicht ausgebildet ist (s.Abb.).


    Bei mir ist es zwar längst kein Frühling oder Frühsommer. :) Aber passt schon. Da haben wir wieder was gelernt in unserem jungen Leben! ;)

  • Hallo Ihr,


    letzte Woche habe ich relativ viele junge (Birken-?)Porlinge, neben etwas älteren an den selben Birken-Stämmen, in ähnlichem Wachstumsstadium gefunden, allerdings habe ich keinen aufgeschnitten. Hier einmal ein paar Fotos zum Vergleich:






    Die Fotos sind leider nicht so scharf geworden wie erwünscht :) aber vielleicht sind sie hier ja unterstützend.


    Liebe Grüße


    Maria


  • bei dem 1. sehe ich Hainbuchenröhlinge.


    Das habe ich mir zunächst auch gedacht. Was wäre das sicherste Unterscheidungsmerkmal zwischen Birkenpilz und Hainbuchenröhrling?


    Der Hainbuchenröhrling sollte sich nach ein paar Minuten im Schnittbild dunkel verfärben, guksch du hier http://www.pilzforum.eu/board/…enroehrling-vs-birkenpilz


    LG Peter

  • Hallo zusammen,
    meiner Erfahrung nach sind Birkenporlinge bis ins Alter ziemlich weich. Man kann sie sogar noch eindrücken, wenn sie schon eine braune Kruste haben. Daher finde ich für diesen Fund die Diagnose Birkenporling nicht abwegig. Zumindest ist die Weichheit des Fleisches kein Ausschlusskriterium.
    FG
    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!