DGfM-Tagung Teil 2: Der geheimnisvolle Eibenwald

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    nach den ersten 2 Tagen ging das wissenschaftliche Vortragsprogramm los. Im Laufe des Sonntags kamen die besagten Studenten und ihre Dozenten. Dadurch bekam die Tagung noch mehr "Würze". Im Laufe der Zeit habe ich mich auch mit einem von Ihnen angefreundet. Wir hatten sehr interessante, erfrischende und teilweise auch sehr philosophische Gespräche geführt; insbesondere auch außerhalb der Mykologie. An dieser Stelle nochmals vielen Dank dafür Max. :sun:


    Am Montag (12.9.) ging ein Run auf ein bestimmtes Exkursionsgebiet los. Bei der Vorstellung der Exkursionsgebiete wurde es auch von Peter Karrasch entsprechend beworben. Erwartungsgemäß war der Bus auch bis auf den letzten Platz belegt.


    Es ging in den Eibenwald bei Paterzell, dem vielleicht noch einzigsten Eibenwald Deutschlands; mit teilweise sehr alten Eibenbeständen. Daneben waren da noch Buchen, Tannen, Fichten, einige sehr wasserreiche Bäche und demzufolge war es sehr feucht, bzw. sumpfig. Leider waren die Belichtungsverhältnisse an vielen Stellen sehr ungünstig, so dass einige Bilde verwackelten oder farbstichig waren.


    Trotz dieser äähm leichten Widrigkeiten waren die Funde (Seltenheit und Fülle) enorm.


    Björn kam übrigens auf über 1400 Fotos während der gesamten Tagung. Das ist Rekord. Hier mal ein Beweis. Er knipst schneller als sein Schatten. :evil: :saint:



    Diesmal wieder mit einem seltenen Fund. Lentinellus castoreus hab von dem noch nie gehört. Auf Deutsch: Filziger Zähling.



    Am Fuß der ältesten Eibe im Gebiet, die vor 5 Jahren einem Brandanschlag zum Opfer gefallen war X( , (es steht da jetzt "nur" noch ein toter Stammteil), konnte ich endlich was gescheites finden. Es gibt doch nix über meine Lieblinge. :sun: <3



    War wieder ein Erstfund. Durch einen Hinweis von Ditte hatte ich den dann in der Nachbestimmung sehr schnell raus. I. lanuginosa; GPBW unterscheidet da noch einiges an Variationen. Ich komme mit dem GPBW-Schlüssel auf I. lanuginosa var. ovatocystis; FN nennt den Pilz I. lanuginosa = I. ovatocystis. Ist aber auch nicht so wichtig. Pleurocystiden vorhanden; Cheilos recht kurz und gedrungen; eiförmig. Das sind die markanten Merkmale.


    Folgender Pilz wurde von Tomentella-Frank angekündigt:


    Amylostereum laevigatum; kann auch an Taxus (Eibe) vorkommen; meist aber an Wachholder (Juniperus) zu finden



    Hier sind nicht ganz so verwackelte Bilder. :shy:


    Für diese Tour habe ich mich Karin Pätzold äähm angeschlossen oder besser gesagt wir waren plötzlich allein. :D War mir auch sehr recht. Karin ist eine sehr sympathische und eine gute und kompetente Gesprächspartnerin. Ich habe die Zeit, die wir auch teilweise mit Björn zu dritt verbracht haben sehr genossen.


    Es ging mäßig los:


    Ischnoderma benzoinum Nadelholz-Harzporling (wohl eher nicht und Frank hat den auch nicht bestimmt) Auf alle Fälle sah der fotografierte Porling interessant aus. Trotzdem hatten wir an dem Tag auch sichere Funde von Ischnoderma benzoinum; bisher hatte ich seinen "Bruder" immer nur an Laubholz. Ob und wie beide Arten zu trennen sind, wusste auch Frank keine abschließende Antwort. Er trennt so:


    an Laubholz: I. resinosum
    an Nadelholz: I. benzoinum



    Russula queletii (Hutfarbe darf auch mal braun sein; war aber trotzdem am markanten Stachelbeerkompottgeruch zu erkennen; deutsch: Stachelbeertäubling). Es hat sich auch während der Tagung immer mehr folgende Begrifflichkeiten herauskristallisiert:
    "auf Schlau" und "auf Dumm". ;)



    Romantischer Waldweg



    Es wird langsam besser: Die Trompeten von Jericho. :evil:



    Hier hatte ich noch die Hoffnung, dass der nicht rötet und ich endlich I. corydalina finden darf; aber nein, den Gefallen tat er mir nicht; wieder "nur" I. fraudans. X(



    Am Fuße dieses tollen Bachlaufs hatte ich einen neuen pers. Erstfund:



    Inocybe nitidiuscula (leider nicht fotografiert) hier und hier könnt ihr euch aber umfassend informieren.


    Kurze Zeit später sah ich von der anderen Seite des Baches sehr große und iwie merkwürdige Tropetenpfifferlinge rumstehen. Das war mein Überraschungsfund des Tages:


    Goldstielige Leistlinge Craterellus lutescens




    Später fand ich dann noch das (2 Fruchtkörper direkt nebeneinander; Geruch rettichartig): 8| 8|


    Ich war mir nicht sicher. Inocybe ja oder nein. Hin und her überlegt. Die Dinger haben doch auch ne Menge von einer Hebeloma (Fälbling). :/ *grübel* Als ich die beiden später Ditte und Bernd zeigte, waren die sich auch nicht sicher. Das beruhigt ungemein. :D





    Der Fruchtkörper mit den weißen Lamellen ist steril, deswegen sind die Lamellen auch weiß. Ich kann nun auch auflösen: Ditte hat den Fund mit I. flocculosa bestimmt (als was sonst). Den hat sie auch in Ihrem Vortrag nochmal erwähnt. Der kann makroskopisch sehr variabel sein. Ultimatives Chamäleon halt. X(


    Karin hat auch noch einen sehr schönen Fund gemacht:


    Zungenkerneule Elaphocordyceps ophioglossoides



    Natürlich, so wie sich das gehört auch mit entsprechender Hirschtrüffel dran. :cool:



    An einem toten stehenden Stamm einer Tanne:


    Tannenfeuerschwamm Phelinus hartigii



    Auf dem Rückweg trafen wir auch wieder unsere Berliner Pilzfreunde



    und nicht nur die, sondern auch St. sanguinolentum (Blutender Nadelholzschichtpilz). :D



    Wir haben uns auch von einem alten Fenchelporling in die Irre führen lassen. Der sah so sehr nach einem Phelinus aus. Frank hat uns gleich auf den Fehler aufmerksam gemacht.


    Der Beschleierte Zwitterling Nyctalis parasitica ist auch dieses Jahr im Dresdner Raum nicht selten



    Nachmittags ging im Kloster die Vortragstagung los. Über das Plakat konnten Björn und ich nur einfach lachen. Scheint eine neue Pilzart zu sein. The Common Sampling :D (für die nicht ganz englischsprachigen Versierten unter euch Sampling=Probennahme) Wenn der Wortwitz so beabsichtigt war, ist das genial. Auch scheint es zukünftig Mode zu werden, die Pilze mit einem Kescher zu fangen. Interessante Ansätze. :evil: :saint:



    In der Pilzaustellung haben die anderen Gruppen auch schöne Sachen gefunden.



    Amanita ceciliae



    Hemitrichia serpula



    Josef Christan hat noch einen sehr schönen Fund gemacht: Die Schleiereule Cortinarius praestans.




    Leider haben wir insgesamt zu wenig Phlagmacien und Kalkboleten finden können. Trotz der widrigen Umstände haben wir teilweise sehr tolle Funde machen können, bzw. werden wir noch machen. ;) Ich will nicht undankbar erscheinen. Am nächsten Tag werde ich was wirklich tolles finden.


    Ihr dürft gespannt sein.



    l.g.
    Stefan


    P.S. Zur vermeintlichen Ischnoderma als Klarstellung: den hat Frank nicht bestimmt. Ich hab das oben unglücklich geschrieben. Die Korrektur sollte jetzt aber passen. Inzwischen bin ich auch der Meinung, dass Ischnoderma beim Bild nicht ganz passt. Sorry für das Misverständnis. :shy:

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

    Einmal editiert, zuletzt von Climbingfreak ()

  • Hallo Stefan,


    sehr schöner Beitrag von Dir über diese Tagung. Ich find solche Berichte immer sehr interessant, nicht nur die Bilder.
    Aber besonders gefallen mir Deine Trompeten von Jericho. :thumbup: Die meisten Deine Funde habe ich leider selbst noch nie gesehen.


    Wenn man weiss, dass die Keulen auf Trüffeln wachsen, aber man auch weiss, dass Trüffel geschützt sind, was mach(s)t man(Du) dann?
    Ausbuddeln als Ausnahme? Oder ist man schon mit dem Wissen zufrieden? Hab noch nie ne Keule gefunden...

    Grüße aus dem Moseltal

    Marco
    ----------------------------------------------------------------------------
    Wenn das Leben Dir einen Korb gibt... geh Pilze sammeln. ==18

    Einmal editiert, zuletzt von Kozaki ()

  • Hallo Stefan!


    Was für ein toller Wald - ich wusste gar nicht, dass Eiben auch Waldbestände bilden können! Und eure Funde können sich sehen lassen! Ich glaube, bis auf den Stereum habe ich noch keinen Einzigen davon finden können.


    Kann deine Begeisterung über die Tagung so richtig nachvollziehen, muss echt ein tolles Erlebnis gewesen sein! :thumbup:

    Gnüße von Gelbhex-Gnarifa und Fani ausm Süüüüdn! Sonn' is! Gnihihihii! :sun: :sun: :sun:

    Meine Bilder dürfen unter Namensnennung frei verwendet werden (CC-BY Lizenz).

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Stefan!


    Ein Eibenwald...
    Ein richtiger Eibenwald? Sowas kenne ich gar nicht, nur einzeln stehende Eiben, und das auch zu 99% aus irgendwelchen (mindestens ehemaligen) Gartenanlagen.
    Sieht alles sehr spannend aus. In dem Zusammenhang: "Die Dunkle Seite des Mondes" haben ja sicher alle hier gelesen. Oder? Jedenfalls habt ihr dann bestimmt auch nach dem speziellen Pilz aus diesem Buch gesucht, der ja auch unter Eiben gefunden wurde.


    zwei Fragen noch zu dem vermeintlichen "Grauen Pfifferling":
    1.) Wer hat da die deutlich ausgeprägten Leisten abgeschliffen und dann das Hymenium so glatt zugespachtelt?
    2.) Wie passt der Gattungsname "Pseudocraterellus" zum Epithet "cinereus"? 8| Haben IF und ich was verpasst?



    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo ihr lieben,


    erstmal danke für das Lob/Rückmeldungen.


    Kozaki: Ich weiß gar nicht, inwieweit die Elaphomyces-Arten (Hirschtrüffel) unter Schutz stehen? Ich für meinen Teil grabe Hypogäen zu Kartierungszwecken natürlich aus; sofern ich denn mal welche finde. ;)


    Harald + Mausmann: Ich schrieb ja schon oben, dass fotografieren aufgrund der recht widrigen Lichtverhältnisse schon einiges an Schwierigkeiten bereitet hat. Das sollte ja auch keine Bestimmungsanfrage sein, sondern ein (Exkursions)Bericht. Da ist es auch mal legitim, dass ich einfach ein hübches Motiv fotografiere.
    Nun zum Porling: Eine Ganoderma kann ich natürlich nicht ausschließen; allerdings fällt mir keine mit dieser extrem dunklen und ungezonten Hutoberseite und rel. weicher Konsistenz ein.


    sarah: tröste dich. Dafür hab ich fast alle megatollen Mittelmeerpilze, die du hier so einstellst, noch nicht finden können. Bin unlängst über deinen Fundbeitrag von Boletus lupinus "gestolpert". Das macht hier fast die ganze Pilzcommunity neidisch. Ich finde du klagst da ganz schön auf hohem Niveau. :evil: :saint: Aber mal im Ernst: Trompetenpfifferlinge und Stachelbeertäublinge sind häufig und die gibts in jedem einigermaßen guten Fichtenwald.


    @Pablo: Ich hab keine Ahnung. Ich hab lediglich ie Fruchtkörper fotografiert. Weitergehende Gedanken habe ich mir da aufgrund von viel zu vielen eigenen "Bestimmlingen", bzw. Termindruck nicht machen können.


    l.g.
    Stefan

    • Offizieller Beitrag

    Sieht alles sehr spannend aus. In dem Zusammenhang: "Die Dunkle Seite des Mondes" haben ja sicher alle hier gelesen. Oder? Jedenfalls habt ihr dann bestimmt auch nach dem speziellen Pilz aus diesem Buch gesucht, der ja auch unter Eiben gefunden wurde.


    Diese Pflichtlektüre habe ich vor ein paar Monaten nachgeholt. Mir ist nur die Peziza im Kopf geblieben, die völlig aus dem Zusammenhang gerissen als taxonimischer Pseudo-Name für irgendeinen Lamellenpilz benutzt wurde. :D


    Zu den Trüffeln: Nur Trüffeln der Gattung Tuber ('Echte Trüffeln') sind geschützt. Gemeinhin wird ja alles Hypogäische Trüffel genannt, wobei die Hirschtrüffel verwandtschaftlich noch weniger mit den Tuber-Arten zutun hat als viele andere "Trüffel"-Gattungen.


    LG, Jan-Arne

  • Ergänzend zu Stefans Ausführungen:


    Der Paterzeller Eibenwald ist nicht natürlich, sondern ein historischer Eibenbestand. D.H. diese Eiben wurde früher für die Holzernte aufgeforstet, ich denke mir so im ausgehenden Mittelalter. Eiben kommen aber in Buchen-Tannenwälder auch natürlich vor! Allerdings nicht in dichten Beständen sondern einzeln. Dieser Baum kann noch mit geringster Lichtintensität wachsen, weshalb er z.B. bei uns auf der Schwäbischen Alb oft in naturnahen Buchenbeständen gepflanzt wird. Der Paterzeller Eibenwald ist wirklich ein Erlebnis, jedoch muss man auf dem Rundweg bleiben, da ein Naturdenkmal ... außer man hat eine Sondergenehmigung, wie die Tagungsteilnehmer.


    Grüßle
    Jürgen

  • Hallo Stefan!
    Eine schöne Fortsetzung mit interessanten Funden. Besonders gut gefällt mir der Hemitrichia serpula! Wow, diesen Wald würde ich auch gerne mal sehen. Ich weiß, daß Eiben recht langsam wachsen - bestimmt ein unglaublich tolles Terrain!


    Aber ein echtes Bonbon ist das Plakat. Hier kann man ganz genau sehen, dass, will man den Gemeinen Sampling untersuchen, man einen Käscher benötigt, da er sich rasch fortzubewegen weiß.





    (P.S.: Eiben waren früher sehr beliebt, da das Holz unglaublich wertvoll war. Es zeichnet sich durch enorme Festigkeit UND Zähigkeit aus. Ob Eibenholz heut noch so begehrt ist, weiß ich nicht, aber Eiben sind weit weniger häufig als noch vor hunderten von Jahren. Durch wohl auch natürlichen Rückgang sowie Raubbau, da die Eibe sehr langsam wächst.)

  • Hallo zusammen,
    ein weiterer Wald mit einem sehr großen Bestand an mehrhundertjährigen Eiben befindet sich in bei Bad Homburg-Dornholzhausen, zwischen dem "Gotischen Haus" und dem Wildpark Hirschgarten. Wen so etwas interessiert, könnte auch in Bad Homburg einmal vorbeischauen.
    FG
    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()

  • Dacht ich's doch, dass ich dir mit dem Tipp eine Freude machen kann.
    FG
    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Zitat


    2.) Wie passt der Gattungsname "Pseudocraterellus" zum Epithet "cinereus"? Haben IF und ich was verpasst?


    Hallo Pablo,


    Pseudocraterellus cinereus (Pers.) Kalamees Tartu R. Ülik. Toim. 6((136, bot. Works)): 90 (1963)


    ist ein Synonym von Cantharellus cinereus (Pers.) Fr. auch im Index fungorum.


    Beste Grüße
    Frank

  • Ich glaube, Pablo meinte, dass der abgebildete Pilz falsch benannt wurde und eigentlich Pseudocraterellus undulatus (Krause Kraterelle) heißen müsste.

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Hallo Tuppie,
    Eiben waren früher tatsächlich äußerst wertvoll. Fast ausschließlich deshalb, da daraus, -solange Pfeil und Bogen als Waffen benutzt wurden-, die Bögen gefertigt wurden. Es gab und gibt, solange man Bögen ausschließlich aus Holz fertigte, kein hierfür geeigneteres Holz. Aus dem damaligen Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation wurden Unmengen an Eibenholz in alle Herrenländer exportiert, ebenso fertige Bögen. So wurden aus riesigen Beständen Kleinstbestände. Kommt mir sehr bekannt vor, wobei das Ausmaß weltweit gesehen, erschreckende Ausmaße angenommen hat.
    Viele Grüße.
    Thomas

    AUCH VON MIR KEINE ESSENSFREIGABE. EINE BESTIMMUNG IST OHNE JEDE GARANTIE.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo ihr lieben,


    nach dem tollen ersten Tag, sind einige von uns gleich am nächsten Tag nochmal hingefahren.
    Dass dieses Exkursionsgebiet nochmal angeboten wurde, dafür gabs 2 Gründe:


    1. Es gingen die feuchten Exkursionsgebietsideen aus. :shy:
    2. konnten einige am ersten Tag nicht mitkommen.


    Also was lag da für uns näher. Diesmal haben wir (Björn, Karin, Tomentella-Frank, Peter Karrasch, Janett (hab ich zu einem Fachberaterkurs kennengelernt) und ich) uns den wesentlich trockeneren Teil; jenseits der Straße umgesehen. Also auf keinen Wegen, sondern mitten durchs Totholz. An 2-3 Stellen war auch kein Vorankommen mehr. Es war teilweise wirklich sehr anstrengend sich durchs Unterholz zu kämpfen. Erfahrungsgemäß konnte ich an diesem Tag meine geliebten "Inocybchen" nicht finden. Obwohl, das stimmt nicht ganz eine aus der Lanuginosa-Gruppe konnte ich finden. Zur Erinnerung: die sehen alle ungefähr so aus. ;)



    Leider ging die auch bei Entnahme kaputt. Trotzdem habe ich die mir nachmittags angesehen und betimmen können. Es gab da eine große Überraschung. Ich komme aber später nochmal darauf zurück. ;)


    Der absolute Sensationsfund des Tages (zumindest für mich; Frank könnte das etwas anders sehen; er hat da richtig krasses Rindenpilzeugs gefunden;)) ist dieses kleine unscheinbare Pilzchen an Eibe (wahrscheinlich; auf alle Fälle aber Nadelholz).


    Auffällig waren die extrem olivfarbenen Lamellen und der dunkle Hut; zudem noch dieser gedrungene Wuchs und fehlender Geruch. :/ Komisches Ding. :/ Muss ich das kennen? :/ Konnte das spontan in keine Gattung oder sonst was einordnen. Ich hab mal Björn und Peter gefragt.



    Die meinten es wäre eine Callistosporium-Art. Hab noch nie was von der Gattung gehört. 8| 8| Natürlich habe ich mich auch mal schlau gemacht. Die Gattung ist durch den braunen Hut, Lamellen mit olivfarbenen Tönen gekennzeichnet. Eine sehr hübsches Alleinstellungsmerkmal gibts natürlich. Die Lamellen werden mit KOH violett. Meinen Fund konnte ich mit der Funga Nordica anhand der Sporengröße (3-4 x 2-3 µm) als C. pinicola bestimmen. Bitte seid nicht verwundert. In einigen Werken wird der auch als Callistosporium luteoolivaceum var. minor geführt. Auf alle fFlle ist das was richtig seltenes. Björn meinte, dass er noch keinen Vertreter der Gattung gesehen hatte.


    Peter hat uns dann noch ein hübsches, fotoggenes Fotomotiv gebracht. Mycena renati (Gelbstieliger Helmling) ist wirklich ein hübsches Pilzchen.



    Ein weiterer Grund für die Plakerei war das Versprechen auf FomRosi. <3 :sun: Den kenne ich bisher auch noch nicht. Dabei ist der so schön rosa. :evil: Hier ist er endlich Fomitopsis rosea. <3 :sun: ==roeessbar (das 2. Bild ist leider etwas verwackelt :shy: ).




    Xylaria longipes mal besonders fotogen.



    Auch mal interessant. Ein resupinater Pilz/Porling, der beim ankratzen schön blutrot wird; Physisporinus sanguinolentus. Ich hoffe, dass ich den richtig benamst hab/kein Misverständnis vorliegt. Frank hat mir am Telefon gerade noch den Namen genannt.



    Auch immer wieder hübsch; Auriporia aurolenta der Duftende Goldporling. Die komische Wuchsform erklärt sich, dass der resupinate Porling hier einen Aststummel überwachsen hat. Auf jeden Fall auch ein schöner goldiger Fund.



    Hier mal ein paar Eindrücke, durch welche Widrigkeiten wir uns an dem Tag durchkämpfen mussten.




    Zurück im Kloster hatten wir eine kleine Überraschung. Irgendjemand konnte tatsächlich den SATAN 8| :whistling: ins Kloster schmuggeln. :evil: Ok war nicht allzuschwer. Ist noch ein kleiner Satan; obendrein leider etwas lädiert. :giggle:



    Später hatte Björn noch seinen Workshop über Ascos. Ich hatte das Glück, dass ich alle 3 angebotenen Workshops von Björn, Jule und Ditte besuchen konnte.



    Verabschieden möchte ich mich mit der Inocybe. Als ich die unterm Mikro hatte, staunte ich nicht schlecht. Die Sporen sahen wirklich aus, wie kleine Mini-Sterne/Sonnen. Allerdings konnte ich I. asterospora und I. calospora ausschließen. Mit der Funga Nordica konnte ich meinen Fund als Inocybe stellatospora bestimmen. Der Abgleich mit Dittes Webseite erfolgte natürlich. Die Sporen- udn auch Zystidenform sind markant für die Art.




    Noch 1-2 Worte zu Ditte. Sie hat mich wirklich während der gesamten Tagung sehr unterstützt. Ich zeige ihr Funde und sie sagt. "Mach mal; kriegst du raus. Morgen reden wir drüber." War auf alle Fälle eine große Unterstützung für mich. Ansonsten hab ich ihre Bestimmungskünste erlebt. Sie besieht sich den Pilz, riecht dran und benamst ihn sofort. 8| Das fand ich wirklich beeindruckend.


    Teil 3 in einem separaten Thread folgt.


    l.g.
    Stefan


  • Ich glaube, Pablo meinte, dass der abgebildete Pilz falsch benannt wurde und eigentlich Pseudocraterellus undulatus (Krause Kraterelle) heißen müsste.



    Hallo Stephan,


    Pablo führt die abgeschliffenen Lamellen an, für mich als Laien ist das P. undulatus. Den haben wir bei unserer Tour mit Bernd angetroffen.


    Jetzt bin ich einigermaßen irritiert, eine Fehlbestimmung? Pilzexperten vor Ort und im Forum äußerten bisher keine Bedenken ....???


    LG
    Peter
    p.s.
    deine kritische Betrachtung hab' ich inne, an Wissen mangelt es noch

    "Die, die Kriege von oben führen sind feige Schreibtischtäter, die nicht wissen wie schrecklich Krieg ist".

    Quelle: "Masters Of War", Bob Dylan

  • Hallo Stefan,
    I.stellatospora war also die Überraschung die du mir telefonisch angekündigt hast.... :D
    den hatte ich letztes Jahr bei mir auch und von Ditte bestimmen lassen müssen :evil:

    • Offizieller Beitrag


    Hallo Stefan,
    I.stellatospora war also die Überraschung die du mir telefonisch angekündigt hast.... :D
    den hatte ich letztes Jahr bei mir auch und von Ditte bestimmen lassen müssen :evil:


    Hallo Björn,


    nein, das sollte eigentlich der/die Callistosporium sein. :D Die I. stellatospora hat einfach nur hübsche Sporen. ;)


    Hallo ihr anderen,


    @ Tuppie: :D Wo nimmst du nur die Ideen her?


    @ Mausmann: Fomrosi wuchs an Nadelholz; Fichte oder Tanne. Da wuchs beides.


    l.g.
    Stefan

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen!



    Danke, Frank. :thumbup:
    Irgendwie hatte ich den überlesen.


    Allerdings bereitete mir eben das Stirnrunzeln, was Stephan meinte:

    Zitat


    Ich glaube, Pablo meinte, dass der abgebildete Pilz falsch benannt wurde und eigentlich Pseudocraterellus undulatus (Krause Kraterelle) heißen müsste.


    Und die Ausprägung der Fruchtschicht zusammen mit einem eher ungewöhnlichen Namen, da dachte ist, es könnte ienfach was beim Beschriften / Auslegen der Schilder durcheinander geraten sein. Denn daß der Pilz auf der Tagung richtig bestimmt wurde, daas glaube ich sehr wohl. Aber wer kennt es nicht: Man schreibt was, denkt aber gerade an was Anderes, und dann geht's durcheinander.
    Oder es ist halt eben echt ein cinereus mit sehr merkwürdig ausgeprägtem Hymenium.



    LG, Pablo.