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Ramsbottomia?
- gdno81
- Erledigt
Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 2.568 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Rada.
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Hallo Björn,
das passt perfekt zur Gattung Ramsbottomia!
Benkert (in ZMykol. 71/2, 2005, S. 132-140) verweist nach zahlreichen Untersuchungen auf die äußerst große Varieabilität innerhalb einzelner Aufsammlungen, weswegen er nur noch zwei Arten in der Gattung unterscheidet.
Das sind Ramsbottomia crec'hqueraultii und Ramsbottomia macracantha. Letztere mit größeren, perfekt kugeligen Sporen und derberen Stacheln.
Die z.T. heute noch wegen der breitelliptischen Sporen als eigenständige Art angesehene R. asperior stellt er nach seinen Studien zu R. crec'hqueraultii.Folgt man der Artauffassung Benkerts, wofür ich plädiere, heißt "Deine" Art also Ramsbottomia crec'hqueraultii.
Glückwunsch zum schönen Fund!
LG Nobi
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Hallo Björn,das passt perfekt zur Gattung Ramsbottomia!
Benkert (in ZMykol. 71/2, 2005, S. 132-140) verweist nach zahlreichen Untersuchungen auf die äußerst große Varieabilität innerhalb einzelner Aufsammlungen, weswegen er nur noch zwei Arten in der Gattung unterscheidet.
Das sind Ramsbottomia crec'hqueraultii und Ramsbottomia macracantha. Letztere mit größeren, perfekt kugeligen Sporen und derberen Stacheln.
Die z.T. heute noch wegen der breitelliptischen Sporen als eigenständige Art angesehene R. asperior stellt er nach seinen Studien zu R. crec'hqueraultii.Folgt man der Artauffassung Benkerts, wofür ich plädiere, heißt "Deine" Art also Ramsbottomia crec'hqueraultii.
Glückwunsch zum schönen Fund!
LG Nobi
DankeschönWie schätzt du die Verbreitung ein? Bei Pilze Deutschlands sind ja nur wenige Funde eingetragen. Ist die Art wirklich relativ selten oder einfach unterkartiert?
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Hi!
Tolles Teil. Und schön sowie beeindruckend, dass Nobi ihn direkt einordnen kann.
Ich denke mal nicht, dass der unterkartiert ist, denn unauffällig ist die Art ja nicht gerade. Ich würde da Nobi beisteuern und dir zum schönen Fund gratulieren, ohne dass ich zuvor je überhaupt von der Gattung gehört hätte.
Liebe Grüße,
Jan-Arne -
Wie schätzt du die Verbreitung ein? Bei Pilze Deutschlands sind ja nur wenige Funde eingetragen. Ist die Art wirklich relativ selten oder einfach unterkartiert?Nun, in Sachsen ist die Art als selten einzuschätzen mit 15 kartierten Funden in Mykis. Ich glaube aber, da fehlen noch meine beiden letzten.
Aber auch 17 Funde wären immer noch wenig, zumal einige sächsische Pilzfreunde recht gezielt nach kleinen Becherchen suchen.
Ich denke, dass es ähnlich in ganz Deutschland aussehen wird.
Einige Threads zu der Art mit schönen Fotos findest Du auch in unserem Forum (u.a. von Rada, Schwammer-Dieter & Mreul).
Tolles Teil. Und schön sowie beeindruckend, dass Nobi ihn direkt einordnen kann.Da hatte ich natürlich auch etwas Glück mit meiner Vermutung.
Allerdings schrillten bei der Standortangabe "Bachufer im Moos" sofort die Alarmglocken, zumal mir auffiel, dass einige Apothecien auf nackter Erde wuchsen.
Genauso fand ich sie 2012 und 2014 (Bilder 6-8, Beitrag 3).
Es ist eben immer von Vorteil, eine Art aus eigener Anschauung zu kennen, um sie beurteilen zu können.LG Nobi
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Hallo Björn,
die Art ist eindeutg und Nobi hat das wesentliche schon geschrieben.
Zur Seltenheit glaube ich eher an eine Unterkartierung, was natürlich lokal unterschiedlich sein kann. Ich finde die Art regelmäßig in Fahrspuren, und zwar dort wo fast Staunässe herrscht. Die Apothecien sind oft auch nur 1-2mm groß und nicht immer leuchtend gelb-orange. Gerne wachsen sie in den Stollenabdrücken des Reifenprofils, und zwar an den Seiten, wo sie nicht immer leicht zu entdecken sind. Die meisten Funde stammen aus recht frischen Spuren, 3-4 Monate alt mit grade aufkommendem Moosbewuchs.
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[quote pid='335949' dateline='1475059304']
Wie schätzt du die Verbreitung ein? Bei Pilze Deutschlands sind ja nur wenige Funde eingetragen. Ist die Art wirklich relativ selten oder einfach unterkartiert?
[/quote]Hallo Björn
Unterkartiert sind die kleinen Becherlinge sicher, aber im Depot wo wir ja recht gezielt nach Allem suchen, hatten wir nur 2 Funde in 16 Jahren, was schon für eine gewisse Seltenheit spricht.
LG Karl
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Lieber Ralf,
wenn ich mir Deine Sporenbilder so anschaue, frage ich mich ernstlich, wie man macracantha von crec'hqueraultii unterscheiden kann?
Letztlich kommen wir wohl auch hier an einer DNA-Sequenzierung nicht vorbei!Glückwunsch übrigens zu Deinen großartigen Mikros, die sind ja inzwischen schon fast auf Harzi-Niveau!
LG Nobi
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Wow,
ihr seid großartigvielen lieben Dank euch allen für die Ergänzungen und Einschätzungen
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[quote pid='335949' dateline='1475059304']
Wie schätzt du die Verbreitung ein? Bei Pilze Deutschlands sind ja nur wenige Funde eingetragen. Ist die Art wirklich relativ selten oder einfach unterkartiert?Hallo Björn
Unterkartiert sind die kleinen Becherlinge sicher, aber im Depot wo wir ja recht gezielt nach Allem suchen, hatten wir nur 2 Funde in 16 Jahren, was schon für eine gewisse Seltenheit spricht.
LG Karl
[/quote]Hallo Karl,
im Depot fahren auch wenig Trecker und es ist wohl überwiegend Sandboden. Unter den Umständen ist die Art dort wohl als selten anzusehen.
Lieber Ralf,wenn ich mir Deine Sporenbilder so anschaue, frage ich mich ernstlich, wie man macracantha von crec'hqueraultii unterscheiden kann?
Letztlich kommen wir wohl auch hier an einer DNA-Sequenzierung nicht vorbei!Glückwunsch übrigens zu Deinen großartigen Mikros, die sind ja inzwischen schon fast auf Harzi-Niveau!
LG Nobi
Hallo Nobi,
ich habe bei meinen Funden noch nichts gesehen, was mich an zwei Arten glauben lässt. Drum läuft die Art bei mir unter Lamprospora (IF
) crechqueraultii var. macracantha. Ich würde mich auch nicht wundern, wenn bei einer Sequenzierung rauskommt, dass es nur eine Art ist.
Danke für das Lob, aber bis zum Harzi-Niveau ist es noch weit.