Röhrling gefunden in der Karibik

Es gibt 13 Antworten in diesem Thema, welches 2.900 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo zusammen,
    eine Freundin hat folgenden Röhrling in der Karibik vor ihrem Haus gefunden. Kann mir jemand mit dem Bestimmen helfen?
    Wenn man sie an der Unterseite anfasst, werden sie leicht blau. Der Pilz ist nicht bitter. ca. 10m ü. M in der Nähe vom Meer, keine Nadelbäume, Laubbäume und Bananensträucher in der Nähe.
    Vielen Dank

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Nachvollziehbare Idee von Alex, aber irgendwie... nicht so ganz. Weder der Fahle (Boletus impolitus) als der verdallerte (Boletus depilatus) können blauen.
    Im amerikanischen Raum gibt es noch ein paar Röhrlingsgattungen, die in Europa gar nicht vorkommen, aber deren Arten einigen europäischen Pilzen sehr ähnlich sehen.
    Insofern bin ich persönlich da immer zurückhaltend mit Bestimmungen, weil ich die amerikanische Funga so gut wie gar nicht kenne.



    LG, Pablo.

  • Hallo dwhub,


    ich habe zwar keine Ahnung um welchen Pilz es sich handeln könnte, aber Karibik ist ja nicht gleich Karibik. Wo wurde der Pilz denn gefunden? Auf einer der zahlreichen karibischen Inseln oder auf dem Festland in einem der zahlreichen Länder am karibischen Meer? Vielleicht hilft diese Angabe bei der Bestimmung ja etwas weiter :)


    Liebe Grüße


    Maria

  • Hallo dwhub,
    ein sehr interessanter Pilz, den du zeigst. Dass er zur Gattung Boletus s. l. gehört, dürfte unstrittig sein. Nur diese Merkmalskombination aus Aussehen, Geschmack (nicht bitter, hast du geschrieben) und Blauverhalten kennt man von den mitteleuropäischen Pilzen so nicht.
    Wenn du noch zwei Fotos desselben von oben nach unten längs durchgeschnittenen Exemplares zeigst - eines unmittelbar nach dem Durchschneiden, eines etwa eine Minute später - können wir der Sache näher kommen. Ebenso mit einem Foto, das die Stieloberfläche in groß und scharf zeigt.
    FG
    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()


  • Vielen Dank mal.
    Das Problem ist, dass ich den Pilz ja nicht selber gefunden habe. Habe meiner Kollegin eben geschrieben.
    Gruss
    Daniel
    [hr]


    Vielen Dank Maria
    Das ist die Dominikanische Republik, direkt am Meer.
    Gruss
    Daniel
    [hr]


    Moin Moin ....


    Riecht er auffällig ... nach jod?
    Vor allem unten an der Stielbasis


    Alex


    Habe ich eben Angefragt. Danke.
    Gruss
    Daniel

  • Hallo dwhub,


    für die Dom.Rep. gibt es eine ganz gute Dokumentation über die dort wachsenden Speisepilze - demnach, und unter der Annahme, dass es sich um einen Boletus handelt, könnte es sich um den Boletus pinophilus (Kiefern-Steinpilz) handeln. Vorkommen auf der Insel: Provincia La Vega: Reserva Científica Ébano Verde, Loma La Sal. Die Pilze sind in der Dokumentation ziemlich gut beschrieben. Der Link dazu: HONGOS COMESTIBLES DE LA REPÚBLICA DOMINICANA GUÃA DE CAMP


    Ferner gibt es eine Web-Seite in der anscheinend alle in der Dom.Rep. vorkommenden Pilze kartographiert werden. Demnach könnte es der Boletus edulis (Gemeiner Steinpilz) sein oder ein Boletus sp. Eingegebene Fundorte: im Landesinneren. Der Link dazu: HONGOS DE LA REPÚBLICA DOMINICANA.


    Es ist übrigens total interessant sich die Pilze (Fotos der Pilze ;) ) des ersten Links anzusehen - hätte ich nicht gedacht, dass all diese Speisepilze in der Dom.Rep. wachsen. Allerdings könnte meiner Meinung nach demnach der hier gezeigte Pilz vielleicht auch ein anderer Pilz aus der Gattung Boletus sein.


    Liebe Grüße / Saludos


    Maria

  • Hallo Maria,


    die beiden Steinpilzarten würde ich ausschließen, die blauen nicht.


    Hier gibt's eine sehr umfangreiche Veröffentlichung (auf Englisch) über karibische Boleten, da könnte man sich mal durcharbeiten, wenn man Lust hat.


    http://www.nrs.fs.fed.us/pubs/…007_ortiz-santana_001.pdf


    Der Schlüssel läuft leider schnell auf Sporenmaße hinaus, damit kommt man makroskopisch auch nicht weiter. Aber als Übersicht, welche Boleten da zu erwarten sind, und mit viel Zeit kann man sich dann Bilder dazu suchen und die Beschreibungen vergleichen....

    Gnüße von Gelbhex-Gnarifa und Fani ausm Süüüüdn! Sonn' is! Gnihihihii! :sun: :sun: :sun:

    Meine Bilder dürfen unter Namensnennung frei verwendet werden (CC-BY Lizenz).

  • Hallo Sarifa,


    ohne eine Expertin in Sachen Pilze zu sein meine ich, dass Steinpilze schon ab und an leicht blauen können, Nicht oft, aber eben doch. Aber wie gesagt, eine Expertin bin ich da nicht :)


    Liebe Grüße


    Maria

  • Hallo Maria,
    das geht definitionsmäßig nicht. Die Gattung Boletus s.st. (also die Gattung, in der jetzt nur noch die Steinpilze drin sind) ist von den Merkmalen her so festgelegt, dass sie weißes, niemals blauendes Fleisch hat. Dieser Stoff, der bei Luftkontakt blau wird, wird von Steinpilz-Organismen nicht synthetisiert. Ein Röhrling, der blaut, kann demnach nie ein Steinpilz sein.
    Ein ganz dickes Danke für die Links wollte ich dir noch sagen.
    FG
    Oehrling

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  • Danke Oehrling.


    Allerdings war ich vorhin etwas über das "nicht blauen können" des Steinpilzes verunsichert und habe einmal etwas gegoogelt um zu überprüfen ob mich meine Einbildung/Erinnerung vielleicht zum Narren hält. Vielleicht sollte man den Wikipedia-Eintrag diesbezüglich korrigieren.


    Liebe Grüße


    Maria


    P.S.: Wie sieht dies eigentlich beim Steinpilz bei den Röhren aus? Also bei den älteren Exemplaren bei Druck? Gibt es da auch keine Verfärbung? Ich muss gestehen, da kann ich mich wirklich nicht daran erinnern .

  • Bei ganz alten Steinpilzen können die Röhrenmündungen schon mal braune oder graue Flecken haben. Das darf man nicht mit den blauen Flecken verwechseln, die Filzröhrlinge, z. B. Maronen auf Druck bekommen.

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen!


    Wenn ein Steinpilz im Schnitt blaut, dann ist das zumeist darauf zurückzuführen, daß mit dem selben Messer vorher ein Hexenröhrling oder ähnliches durchgeschnitten wurde.
    Oder ein blauender Röhrling abgefärbt hat. Solche Artefakte hatte ich auch schon mal probiert, da lag eben der Flcoki im Korb auf dem Steinpilz. ;)
    Wenn ein Steinpilz an den Poren blaut, dann ist das meist kein richtiges blau, sondern so eher ein dunkles Olivgrau. Und immer ein untrügliches Anzeichen, daß der Fruchtkörper gleich im Wald bleiben soll, weil zum essen ist er dann zu alt.



    LG, Pablo.