unbekannten Pilz gefunden

Es gibt 17 Antworten in diesem Thema, welches 3.415 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Karotte.

  • Hallo,
    hab vorhin beim Weg zu meiner Eselkoppel einen neuen Pilz gefunden. Standort: sehr schattig, Boden mit viel Efeu, hohe Bäume (vorwiegend Bergahorn, dazwischen Eichen und Buchen).
    Nun die Fotos:



    Beschreibung (soweit ich das als absoluter Laie hinkriege).
    der Pilz ist sehr fest, auch die Unterseite unter dem Hut. Geruch ist angenehm pilzig-lecker. Geschmack habe ich nicht ausprobiert, weil ich ja nicht weiß was es für einer ist. Beim Anschneiden gibt es keine Verfärbung.
    Länge des Stiels: 12 cm
    Durchmesser vom Hut: 7 cm
    Dicke vom Hut: 2,5 cm


    Könnt ihr mit diesen Angaben etwas anfangen?
    Würde mich freuen zu erfahren was das für ein Pilz ist.


    Viele Grüße Karotte

  • Hallo Karotte,
    keine Verfärbung im Schnitt? Dann fällt Hainbuchenröhrling ja eigentlich raus....Waren Birken in der Nähe? Dann kommt der Gemeine Birkenpilz in Frage....Liebe Grüße Armin

    Pilzberatung gibt es nur vor Ort beim Pilzberater. Keine Beratung per Internet oder Telefon! Bilderbestimmung ist keine Essfreigabe!


  • Hallo Karotte,
    keine Verfärbung im Schnitt? Dann fällt Hainbuchenröhrling ja eigentlich raus....Waren Birken in der Nähe? Dann kommt der Gemeine Birkenpilz in Frage....Liebe Grüße Armin


    Nee , keine Birken. Der Boden ist eine Mischung aus Lehm und Sand.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    was standen denn sonst für Bäume rum. Pappeln außer Espen vielleicht? Bei Leccinum-Arten ist es besonders wichtig sich die Begleitflora zu notieren.


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

    • Offizieller Beitrag

    Hi.


    Oder Pappeln vielleicht?
    Jedenfalls ist es ein Rauhfußröhling, soviel kann man schon sagen.
    Zur Bestimmung braucht es da (wie eigentlich bei allen Röhrlingen) immer einen Längsschnitt vom Hutscheitel durch den Stiel bis runter zum untersten Ende der Stielbasis.
    Die verfärbung (wenn es eine gibt) kann sich etwas Zeit lassen, also am besten einmal direkt nach dem Durchschneiden gucken und dann noch mal nach 5, 10 und 15 Minuten.
    Wenn sich bis dahin immer noch keine Farbveränderung nirgendwo gezeigt hat, dann musst du doch die Birke suchen. ;)



    LG; Pablo.


  • Hi,
    jetzt habe ich den Längsschnitt gemacht (siehe Foto). Die alte Schnittstelle hat sich übrigens jetzt doch ganz leicht grau-bläulich verfärbt (das kleine Stück in der Mitte vom Bild). Ich vermute mal daß es ein ganz junger Pilz ist (war von 2 Tagen als ich die Esel vor dem Regen von der Koppel geholt hatte noch nicht da). Dann ist möglicherweise die Verfärbung noch nicht so ausgeprägt?
    Pappeln und Birken kann ich definitiv ausschließen. Mit Baumarten kennen wir uns gut aus (meine Esel und ich). Die Buchen sind übrigens Hainbuchen (zur Enttäuschung meiner Esel, die die normale Buche anknabbern so schnell kann man gar nicht gucken, aber die Hainbuche total verschmähen). Also doch der Hainbuchenröhrling? Soll ja selten sein, was erklärt warum ich den Pilz noch nie vorher gesehen habe. Die Koppel habe ich auch erst seit 2 Jahren, und da es letztes Jahr sehr trocken war, hatten wir ohnehin sehr wenig Pilze. Im Gegensatz zu jetzt (hab mir grad den Bauch mit einer Schmorpfanne aus Parasolen vollgeschlagen, morgen sind dann die Wiesenchampignons von der Kuhweide dran).
    Viele Grüße Karotte

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Karotte!


    Die Schnittstelle an dem einen Stückchen sieht schon sehr nach Haiunbuchenröhrlings - Grauviolettblau aus. :thumbup:
    Die Hutoberfläche ist nicht allzu typisch, passt aber. Auch in der Stielspitze sieht man im neuen Schnitt schon einen Hauch altrosa, das sollte sich in den nächsten Minuten noch verstärken. Wenn ja, dann kannst du den als Heinbuchenröhrling (Leccinum carpini = Leccinum pseudoscabrum) abhaken.
    Die Art ist im Grunde eher häufig, ähnlich wie der gemeine Birkenpilz (Leccinum scabrum). Daß alle Arten der Gattung "geschützt" sind, hat nichts mit der tatsächlichen Häufigkeit zu tun. und sammeln zum Eigenverzehr darf man sie sowieso in angemessener Menge. Nur gut erhitzen muss man sie, roh sind alle Arten der Gattung giftig.



    LG, Pablo.


  • Hi Pablo,
    hab mir jetzt bei Wiki noch ein Bild angeschaut vom Hainbuchenröhrling. Das isses. Super. Vor allem die Unterseite vom Hut, genau die gleiche Struktur. Dann ab in den Kühlschrank und morgen in die Pfanne!
    Ich glaub ich schick euch noch öfter Fotos... früher hatte ich hier eine alte Nachbarin die ich fragen konnte, aber die ist inzwischen weggezogen.
    Gegend übrigens Halbhöhenlage (400 m über NN) im schwäbisch-fränkischen Wald, 10 km östlich vom Ebnisee. Haus direkt am Waldrand. Wenn Pilzwetter ist, brauche ich nur kurz vor der geplanten Mahlzeit mal schnell in den Wald und habe in einer 1/2 h genug für mehrere Tage.


    VG Karotte

    • Offizieller Beitrag

    Ahoi.


    Nuja, die Unterseite des Hutes ist bei allen Arten der Gattung +/- identisch. ;)
    Relevant zur Bestimmung ist in erster Linie die Farbe und Farbverläufe der Hutoberfläche, Farbe und Beschaffenheit der Stielschuppen und immer auch das verfärbungsmuster im Schnitt sowie ob die Stielrinde im Bereich der stielbasis grünblau fleckt.



    LG, Pablo.

  • Hallo Karotte,


    wenn das ein Hainbuchen-Raufuß ist höre ich auf Pilze bestimmen zu wollen. Dieser schwärzt im Schnitt und an Druckstellen ziemlich schnell und das ist hier nicht zu sehen.


    Ich gehe jede Wette ein das dort irgendwo eine Birke steht und wenn sie auch noch so klein ist oder es gibt eine große in bis zu 20m Entfernung.


    VG Jörg

  • Ich sehe auch einen Birkenpilz mit etwas komischem Hut,
    Die jungen Birken haben wahrscheinlich die Esel weggeknabbert *räusper *

    -Achte auf das Kleine in der Welt, das macht das Leben reicher und zufriedener-

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Jörg!


    Im Grunde ja, aber nach meiner Erfahrung geht das nicht immer so richtig schnell. Ein echter Birkenpilz (Leccinum scabrum) kann sich allerdings nie so verfärben, wie das kleine Bruchstück auf dem Bild. Ein wenig rosa in Hutfleisch oder Stielspitze ist kein Problem, aber violett darf nicht passieren. Bisweilen werden auch Arten mit blauender Stielbasis (innen und / oder außen) zu L. scabrum gestellt, aber auch da bin ich sehr skeptisch und würde in solchen Fällen dann ganz gerne eine Sequenz sehen, bevor ich daran glaube, daß L. scabrum irgendwo grünblau färben kann.



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,


    es ist schon eigenartig daß sich das Bruchstück so sehr verfärbt aber der restliche Schnitt nicht :/ . Als ob es gar nicht vom großen Teil stammen würde. Bei meinen Funden sind sie immer innerhalb einer Minute schwarz angelaufen.


    Warum z.B. mein Leccinum rigidipes auch zu L. scabrum gestellt wird ist mir ein Rätsel wo der sich doch so schön grünblau an der Basis verfärbt.


    VG Jörg

    • Offizieller Beitrag

    Hi.


    Vielleicht, weil Den Bakker und Noorderloos zu L. rigidipes (und anderen Arten) kein verwertbares Typusmaterial hatten und es darum keine Sequenz gab? Oder es gab einen Typus, aber bei der Beschreibung ist was schief gegangen, und der Typus hat gar nicht geblaut und war einfach ein normaler scabrum? Und dann konnten die Leute, die die letzte Bearbeitung der Gattung durchgeführt haben, kein Material mehr bekommen, daß zu der Art gehört und sie somit nicht untersuchen?
    Ich meine einfach, daß in der Gattung noch etliche Fragen offen sind. Und man sich auch ältere Beschreibungen, die irgendwann in irgendeiner Synonymie verschwunden sind, noch mal ganz genau angucken sollte.


    Hier mal ein Hainbuchenrauhfuß mit Verfärbungsverweigerung:

    Der hat satt 10 Minuten gebraucht, und richtig schwarz wurde er gar nicht, nur erst pink, dann violettgrau. Und der alte sogar erst blaufleckig, dann grau.



    LG, Pablo.

  • Hallo,
    Also auf alle Fälle ein Raufuss, und damit lecker essbar ;) . Ob Birke oder Hainbuche will mir der Pilz nicht mehr sagen. Hainbuchen wachsen hier sehr viele. Die nächste Birke ist vom Fundort dagegen mindestens 50 m entfernt. Leider habe ich nur diesen einen Pilz gefunden, keine Kollegen dazu. ;( Wenn nochmal so einer auftauchen sollte, melde ich mich.


    Viele Grüße Karotte

  • Hm, hat gut geschmeckt. :yumyum:


    Kleiner Waldchampignon? :/
    Wobei ich doch mal schon wieder eine Frage habe... wenn' nervt, sagt mir bitte Bescheid. Hab die Esel weil die Sonne so schön schien wieder auf ihre Koppel gebracht. Und dann mal gleich die neuen Wiesenchampignons mitgenommen. Daneben war aber noch ein brauner, ist das auch ein Champigon? Hab ihn erstmal noch nicht in die Pfanne... war eine kleine nette 3er Gruppe. Der große Pilz ist 8 cm lang. Hab auch was gelernt und gleich den Längsschnitt gemacht. Der Stiel ist innen leicht hohl (sieht man vielleicht auf dem Bild), keine Verfärbung. Lamellen hell-beige. Da er noch zu ist, hat er noch keinen Ring. Fundstelle unter einer großen Eiche.


    Viele Grüße, Karotte

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    OK, und dann gleich der nächste Tip, nachdem das mit dem Durchschneiden schon so gut klappt:
    Zur Bestimmung braucht man immer die ganzen Pilze. Also mitsamt Stielbasis, und nicht vorgeputzt. ;)
    Hier wäre vermutlich unten eine ganz breite, derbe Knolle dran gewesen. Das sieht jedenfalls aus wie ganz junge Riesenschirmlinge (Macrolepiota procera).
    Aber ohne Verzehrfreigabe natürlich, das musst du selbst wissen (und hinterher nicht beklagen, falls es doch was anderes war und du tot umfällst).



    LG, Pablo.

  • sorry mit dem Putzen. Der war schon so gut wie in der Pfanne, dann hab ich mir das doch nochmal überlegt gehabt. Aber das war keine dicke Knolle, ich hab nur den Dreck weggemacht. Die 3 waren aber alle unten miteinander zusammengewachsen, also sozusagen aus einem Stück.