"Pilze" auf unserem Ast?

**kroko_dok** · 7. Oktober 2016

Hallo liebes Pilzforum,

ich hoffe, ich blamiere mich jetzt hier nicht komplett oder missachte eure Forenregeln, denn ich habe überhaupt keine Ahnung von Pilzen. Aber meine Freundin und ich haben ein Problem und ich dachte mir, dass, wenn es Leute gibt, die einem bei den Themen "Holz", "totes Holz" und "Dinge, die aus totem Holz herauswachsen" helfen können, diese Leute in so einem Pilzforum anzutreffen sein werden.

Meine Freundin hat in ihrem Zimmer seit gut einem Monat einen großen Ast aus dem Garten ihrer Eltern stehen. Vor einigen Tagen haben wir dann entdeckt, dass aus dem Ast so bernsteinrote Kringel herauswachsen. Ich dachte mir, dass das entweder irgendein pilzartiges Gewächs sein muss oder eine holzeigene Flüssigkeit, die durch den Kälteeinbruch an die Oberfläche gerät.

Könnt ihr uns mehr dazu sagen? Und falls nicht: Könnt ihr mir vielleicht sagen, wer mir bei sowas helfen kann?

Liebe Grüße,
Jeff

**Beorn** · 7. Oktober 2016

Hallo, Jeff!

Erstmal habt ihr alles richtig gemacht, keine Sorge.
Und wenn das kein Harz ist (wonach es nicht aussieht), dann könnte das die Nebenfruchtform einer Eutypella sein.
Ich kenne nur Libertella faginea (Nebenfruchtform von Eutypella quaternata) aus eigener Anschauung, da meine ich daß die "Würstchen" noch etwas filigraner sind. Kann aber auch sein, daß die hier einfach zusammenkleben.

Um da aber eine sichere Bestimmung zu machen, wird man das wohl unters Mikro packen müssen, und dann entsprechende (Ascomyceten & Nebenfruchtformen an Totholz) Literatur abgleichen, fürchte ich...
... ist leider nicht so mein Spezialgebiet.

LG, Pablo.

**Hessekopp** · 7. Oktober 2016

Hallo Jeff,

weißt du vielleicht, von was für einem Baum das Holz ist?
War es vielleicht ein Ahorn und fiel das Holz an, weil der wegen eines dicken "Krebsknubbels" wegkam?

**Weisheit** · 7. Oktober 2016

Hallo Jeff,

schau dir mal dise Seite an, könnte dir mehr Antwort geben.

http://www.123pilze.de/dreamhc/download/Quaternaria.htm

**kroko_dok** · 7. Oktober 2016

Hallo ihr und vielen Dank schonmal für die hilfreichen Antworten!

Wir wissen Leider nicht, was das für ein Baum ist, da der wohl doch nicht aus dem Garten der Eltern meiner Freundin ist, sondern einfach so im Wald herumlag. Dieser "Rindenbrecher"-Pilz sieht schonmal sehr ähnlich aus! Allerdings habt ihr Recht, auf den Fotos ist das wirklich "filigraner" als bei uns.

Wenn das noch weiterhilft: Die Auswüchse bei uns sind trocken und brechen beim Rüberschrubben sofort ab.

Falls das dann wirklich ein Pilz ist, könnte man diese Auswüchse einfach abputzen und den Ast dann wieder ins Zimmer stellen? Oder gibt es Gefahr durch Sporen? Oder müsste man den Ast sogar irgendwie ausräuchern oder austrocknen?

**Beorn** · 7. Oktober 2016

Hallo, Jeff!

Klar, die "Würmchen" werden beim trocknen hart und bröckelig
Der Pilz und auch die Sporen sind harmlos.
Die werden auch verschwinden, sobald das Holz im Raum durchtrocknet. Natürlich kannst du sie einfach abwischen, sobald im Holz nicht mehr genügend Feuchtigkeit vorhanden ist, kommen auch keine neuen mehr.

Schöne Bilder von dir übrigens, Veronika.
Meine Kollektionen dazu waren längst nicht so üppig.

LG, Pablo.

**Hessekopp** · 7. Oktober 2016

Achtung Jeff, nicht atmen ... unbedingt Luft anhalten ... weiter ... länger ... nicht blau anlaufen ... NICHT atmen ... jetzt hast du doch Luft geholt und dabei sicher auch ein paar Pilzsporen angeatmet.
Hallo Jeff? Bist du noch da? Puuuuuuuuuuuh, da hattest du aber nochmal Glück, beim nächsten Atmen passt du bitte besser auf.
Pilzsporen sind quasi allgegenwärtig und glücklicherweise ist das meist auch garnicht schlimm.
Deine Zimmerpflanzen bekommen gelegentlich (echten) Mehltau. Das ist ein Pilz (der weiße abwischbare Belag auf den Blättern) und auch der sondert Sporen ab. Davon ist vermutlich noch keiner umgefallen. Gerade nach der langen Trockenperiode hat echter Mehltau Hochsaison (und da beschweren sich hier alle, es gäbe durch die Trockenheit kaum Pilze )
Gegen Pilzsporen gibt es vermutlich Allergien wie gegen Gräserpollen oder gegen Hausstaubmilbenausscheidungen. Die meisten Menschen jucken die jedoch nicht.
Das, wovor du vermutlich Angst hast, ist das, was einige "Schwarzschimmel"-Arten (Das Zeugs in der Wand) absondern und was wirklich krank machen kann. Da sondern einige Artern ein Gift (Gifte?) in ihre Umwelt ab und das atmet man dann an ... sowas machen aber nur sehr wenige Pilze.
Die Damen und Herren hier im Forum bestimmen und essen Pilze. Dazu gehört oft auch mal ein kräftiger Nasenzug am Pilz, um den Geruch zu bestimmen. Das würden die nicht machen, wenn sie damit ihre Gesundheit riskieren würden.
Wenn du jetzt die lustigen kleinen Knubbel von dem Ast abschrubbst, ist das, als würdest du von einem Apfelbaum alle Äpfel pflücken und dann hoffen, daß der Baum davon eingeht. Das wird nicht funktionieren. Die Nupsis auf dem Ast sind nur die Fruchtkörper (Äpfel) des Pilzes, der Pilz selbst sitzt im Holz und er wird immer wieder die kleinen Dinger produzieren, bis der Pilz eingeht, weil das Milieu im Holz nich mehr stimmt oder das Holz für den Pilz "aufgebraucht" ist.
Inwieweit Austrocknen gegen deinen Pilz hilft, vermag ich nicht zu beurteilen, denn ich habe von Pilzen keine nennenswerte Ahnung. Bei der Schnell-Brennholz-Ablagerung werden aber nur erstaunlich niedrige Temperaturen verwendet. Ich bilde mir irgendwas um die 40 ° über zwei Tage ein, bin mir da aber nicht sicher.

"Pilze" auf unserem Ast?

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