Scheinbar & Unscheinbar

Es gibt 16 Antworten in diesem Thema, welches 3.439 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von abeja.

  • Hallo,


    scheinbar gab es so gut wie keine Pilze in diesem Sommer, in diesem Frühherbst - alles so trocken, so sonnig, bis auf kleine Regenepisoden (aber auch mit kurzem Starkregen, der Wanderwege zu Bächen machte und einen in 2 Minuten von oben bis unten durchnässte) - aber scheinbar kommen doch einige Pilzarten damit zurecht: die Unscheinbaren.


    Und manche Pilze sind auch nur - auf den ersten Blick - scheinbar dies und auf den zweiten Blick sind sie scheinbar das - und in Wirklichkeit sind sie vielleicht noch ganz was anderes ... und bei genauer Betrachtung sind auch die Unscheinbaren gar nicht mehr unscheinbar.


    Eine Auswahl (Bilder sind auf die genannte Pixelzahl vergrößerbar) von August bis Anfang Okober:


    01 (1200)
    Den hatte ich noch "unterschlagen", dieses seltsame Ding wuchs auf der Orchideenwiese (Halbtrockenrasen auf Kalk) bei Istein im Juli.
    Ich wusste nicht, was es war (sieht rohrkolbenartig aus)- aber dank dem Beitrag hier (von Jule und Karl) müsste es sich um einen Gras-Kernpilz handeln, Epichloe spec. (Vermutlich Epichloe typhina? Aber ich habe mir das nichtblühende Gras nicht näher angeschaut.)


    02
    Trauriggnolm weint, keine Pilzies da.


    03 (1600)
    August-Highlight, persönlicher Erstfund von Gyroporus castaneus (bei Buchen auf Kalk, 450 m, über Wochen bis jetzt im Oktober vereinzelt anzutreffen auf einem einzigen Wegstück, dort jetzt auch bei forstwirtschaftlich angepflanzten (alten) Roteichen, Quercus rubra (kein einheimischer Baum)).
    Ist ja selten, sollte geschont werden - weil es aber so viele gab, habe ich 5 Pilze geerntet, 2 waren (äußerlich nicht deutlich sichtbar) schon sehr madig. Den Geruch in der Stielbasis empfand ich als leicht metallisch, auch der Geschmack als Reingericht war nicht so sehr aromatisch, auch ein bisschen metallisch (nicht so mein Fall).


    04-06 (1600)
    Diese sahen von oben scheinbar wie Röhrlinge aus, dann hatten sie scheinbar "goldene Blätter" (.... Blödsinn....), doch aber "gekrempelt" (aha!)
    Aber sie wuchsen scheinbar nicht in direkter Verbindung mit Holz sondern auf dem Erdboden (vielleicht auf Häckseln oder per "Wurzel" mit dickeren Holzstücken verbunden? Kiefern in der Nähe, ev. auch Kieferntotholz) Jedenfalls sind es Samtfußkremplinge, Tapinella atrotomentosa (pers. Erstfund, es darf gelacht werden ....hahaha ...) Geschmack vor Ort etwas würzig-säuerlich-herb (nicht eindeutig bitter), nur zur Probe (und um die Farbe zu sehen) ein Stückchen gekocht. Das wurde blau ... und bitter.


    07-08 (1600, 1200)
    Die kleinen Pilze halte ich für Psathyrella pygmaea, Zwergfaserlinge (nicht zerlaufend, bräunliche Lamellen, bräunliches Sporenpulver) - auf einem Buchenstumpf, pers. Erstfund. (Unterseitenbild hätte ich auch noch.)


    09-10 mir wird schwin-de-lig (1600)
    50 m weiter am gleichen Tag, der Verwechslungskandidat
    Coprinellus disseminatus, Gesäter Tintling (so direkt nebeneinander eigentlich im frischen Zustand/vor allem mit jungen Pilzen - eindeutig auseinander zu halten - und ich denke, viele Bilder im Web von Psathyrella pygmaea zeigen Coprinellus disseminatus)


    11-12 (1600)
    Könnte ein Rätsel sein, welcher P. hat so einen Hut?
    Es war ein sehr sehr großer Graugrüner Dachpilz (Pluteus salicinus), ca. 10 cm Durchmesser.
    Das Trocknen brachte die Farbe deutlicher hervor.



    13 (1600)
    Anderswo selten, hier kommen diese kleine hübschen Pilze (leider schon etwas verdallert) regelmäßig im Sommer nach Regen, Weißer Zwergschwindling, Marasmiellus candidus (bisher meine größten Exemplare in D, bis 2 cm Durchmesser)


    14-15-16 (1600, 1200, 1200)
    Das ist so ein "scheinbar-unscheinbar" Pilz. (Pers. Erstfund) War nach Starkregen, Huthaut glatt, keine Strukturen, keine Riefung, keine Hygrophanität, enge Lamellen, Ansatz ganz schmal, weißes Sporenpulver, inamyloid.
    Ich rätselte und rätselte (hätte ja hier nachfragen können) ... scheinbar kein Marasmius, kein Gymnopus wollte passen.
    Dann noch mal gesehen (und noch mal und noch mal).
    Es ist der Zierliche Mehlschirmling, Cystolepiota seminnuda (das "Mehl" kann völlig ab sein). Nur ca. 1 cm breit (max. vielleicht 15 mm, junge Pilze 2 mm Knöpfchen), Fundort in anghäufelter lockerer steiniger holzdurchsetzter Erde am Wegrand.


    17 (1600)
    Nebenan standen einmal einige Stinkschirmlinge, Lepiota cristata (der wollte in den Beitrag) und auch Spitzschuppige Schirmlinge (Lepiota aspera). Da konnte ich auch noch mal den Geruch ("cristaoid") vergleichen. Deutlich beim Stinkschirmling, beim Spitzschuppigen etwas anders, für mich nicht unangenehm.


    18-19 (1600)
    Röhrlinge ...
    fast nur Rotfußröhrlinge allg. (vor allem X. rubellus und engelii, eher später X. pruinatus und chrysenteron, dann noch X. porosporus gefunden), dazu 3 (insgesamt!) kleine Netzhexen (Suillellus luridus, Syn. Boletus luridus ... lecker)
    Aber hier ein pers. Erstfund, Schwarzblauender Röhrling, Boletus pulverulentus (bei Buchen auf Kalk)


    20 (1600)
    Mal etwas ganz anderes, etwas ganz Simples (oder nicht?)
    Sind so kleine Schichtpilze (2cm breit, 5 mm abstehend) auf Ästchen immer Ästchen-Schichtpilze, Stereum rameale (---> jetzt = Stereum ochraceoflavum) (keine Verfärbung beim Reiben oder Anfeuchten, sehr striegelige Oberfläche, eine ganz feine, nur minimal dunklere Schicht unter dem Hutfilz (soo selten (?), oder nur übersehen, pers. Erstfund auf dünnem, in der "Luft" (an Sträuchern) hängendem Buchenästchen.


    21-22-23 (1600)
    Hier lehne ich mich aus dem Fenster und behaupte, diese Risspilze sind Inocybe maculata (Gefleckter Risspilz)...
    der Ordnung halber ergänze ich ein cf: :) Inocybe cf. maculata
    Am schmalen Weg wie gesät (Buchen auf Kalk), spitzkegelig, rimos, glänzend-faserig, Velumreste auf dem Hut (abwischbar), Hüte relativ groß werdend (5 cm, dann geschweift, "divenhaft"), hellbraune Lamellen mit heller Schneide, Stiel oben leicht flockig, eher nicht bereift (?, dort jedenfalls anders aussehend als unten), im Alter oft einseitig bräunend, Stielbasis unterschiedlich geformt, meist - aber nicht immer - etwas verdickt.
    Geruch: sehr deutlich "blütenduftig" mit etwas sperm. Unterton (deutlich süßer als Inocybe cookei)


    24 (1600)
    Wulstlinge....
    ich sah (in der ganzen Zeit): 1 Grünen Knollenblätterpilz (Amanita phalloides), 1 Amanita cf. lividopallescens, 1 Amanita cf. vaginata und einige Perlpilze (Amanita rubescens), davon war 1 (!) essbar.
    Die anderen sahen so aus (der rechts erinnert "assoziativ" an Charlie Brown, Drachen schon wieder im Baum gelandet, die Nadeln sind nicht "drapiert" ;)


    25-26 (1600)
    Phytoparasiten an Bergahorn,
    das müsste die Weißfleckenkrankheit sein (nicht die Schwarzfleckenkrankeit), Cristulariella depraedans.
    http://www.arbofux.de/weissfleckigkeit-an-bergahorn.html


    27-28 (1600)
    Was mag das sein ...?
    Na ja, einfach nur ein uralter Birkenporling, Piptoporus betulinus von oben, abgefallen vom stehenden Totholzstamm (dunkle Ecke, tausend Mücken, aber Erstfund ... nicht des Porlings ... sondern von solch Birkenndürrständern, die gibt es hier normalerweise nicht.)


    29-30 (1600, 1200)
    Noch so was Unscheinbares, ein "gräulicher" Milchling, mit rötenden Madengängen und Milch, die nur im Fleischkontakt langsam rötet (überprüft), also der Rußfarbene Milchling (Lactarius fuliginosus), immer mal wieder ein einzelnes Exemplar.
    (Ansonsten an Milchlingen zur Zeit noch Erdschieber, Lactarius vellereus (Milch solo mild) und Eichen-Milchlinge, Lactarius quietus (Geruch? Welcher Geruch? Den Geruch finde ich jedenfalls nicht "schlimm" und auch nicht besonders ausgeprägt) und Süßliche Milchlinge, Lactarius subdulcis)


    31 -32 (1600)
    Nicht Besonders, dünnschalige Kartoffelboviste, ev. der Braunwarzige, Scleroderma cf. verrucosum (wg. Buchen auf Kalkboden), aber jetzt kommt es:
    so jung, dass sie innen noch weiß sind (noch nie gesehen).
    Ansonsten z.Zeit viele Stäublinge (Birnenstäublinge und Flaschenstäublinge), an Bovisten kommen an einer Stelle immer wieder Bleigraue Boviste, Bovista plumbea.


    33 (1600)
    Zur Entspannung: einheimisches Großes Springkraut, Impatiens noli-tangere, in "Normal-Gelb" und in "Fast-Weiß" (separate Pflanzen, eine einzelne davon, die weiß blühte).


    34 (1600)
    Diese hübschen Saumpilze (Lacrymaria/ Psathyrella lacrymabunda) muss ich einfach hier hereinnehmen ...obwohl ... das Licht ... die Sonne ... die Schatten ... mir gefällt es jedenfalls so besser als die Bilder zwei Minuten vorher ohne Sonne.


    35-36 (1600)
    Noch ein persönlicher Erstfund (glaube ich...), den ich gerne Starkblauenden Rotfußröhrling (Xerocomellus cisalpinus) nennen würde. Bei Berührung an Stiel und Poren sehr stark blauend , ebenso im Schnitt sehr schnell deutlich blauend (vor allem im Stiel), aber so gut wie gar keine Rottöne vorhanden (außer in den Madengängen im Stiel). ---> ist o.k.


    37 (1600)
    Als Beispiel für die vielen Täublinge, meist angefressen, zerfallen, in Einzelexemplaren ohne Nachwuchs, viele absolut sporulier-unwillig (auch mit Bitten und Drängeln nicht, sprich etwas feuchter lagern, drinnen, draußen, abgedeckt, unabgedeckt). Meist habe ich durch "Sporenpulverfarben-Annahme" + Geruch + Geschmack + Huthautabziehbarkeit + Chemie (per Gröger) einen cf.-Namen verteilt.
    Hier als Beispiel etwas was ich für ziemlich eindeutig halte (ich hätte auch noch Detailbilder):
    Riesiger Pilz bei Buchen auf Holzlagerplatz, auf Kalk: 14 cm Hut, Stiel sehr massig über 3 cm dick, Hut im Alter leicht gerieft, Huthaut knapp ein Drittel abziehbar, Farbe wie auf Bild (in der Mitte ausgeblasst) Stielaußenseite und Fruchtfleisch deutlich gilbend bräunend, Geruch vor Ort unauffällig, Geschmack mild, Geruch vergehend sehr aufdringlich ... süß ... aber auch wohl "krabbig".
    Jedenfalls legt die sehr starke (dunkel-grün-graue) Rk. mit Eisensulfat den Buchen-Heringstäubling (Russula faginea) nahe, sollte rel. dunkles gelbliches Sporenpulver haben. Eine sehr leichte Gelbfärbung der Lamellen widerspricht dem zumindest nicht.


    38 (1600)
    Nur so "Hutoberflächen" vom Frauentäublingen, Russula cyanoxantha (weiche Lamellen überprüft), die habe ich auch noch nie im essbaren Zustand gefunden. Hier schauten einen 1000000 und eine Made an, wenn man den Pilz umdrehte.


    39-40 (1600, 1200)
    Persönlicher Zweitfund, Gelber Fadenstachelpilz, Phlebia uda.


    41-42 (1600)
    Persönlicher Erstfund, Zweifarbiger Knorpelporling, Gloeoporus dichrous.
    Die rosa Poren ließen sich wie ein Häutchen abziehen.
    Der Pilz sollte vor allem im Auwald auf Weidenästen vorkommen, hier im Buchenwald (nur Buchen im direkten Umfeld) ohne Wassernähe auf nicht näher identifizierbarem dünnen Ast mit abplatzender Rinde.


    43 (1200)
    Detail vom Dickblättrigen Schwarztäubling, Russula nigiricans (so "taufrisch" noch nie gesehen).


    44 (1600)
    Auch "alter" Pilz hat seinen Reiz, Riesenporlings"studie", Meripilus giganteus.
    Zum zweiten und dritten Mal gegessen (natürlich jüngere Pilze, die waren von Totholz, geschmacklich einwandfrei. Im Gegensatz zu meiner Erstprobe von lebender Buche, die seltsam nach "Holz" schmeckte.)


    Probiert habe ich in diesem Jahr auch (zum ersten Mal):
    Mehlräslinge (Clitopilus prunulus) (mit vorheriger Sporenpulver-Absicherung), der "ranzig-mehlige" Geruch verfliegt zwar, aber ich nahm im Reingericht immer noch einen etwas "ranzigen" Nachgeschmack war.


    Ockerbraune Trichterlinge (Clitocybe gibba)
    Als Reingericht (so ein Löffelchen) ziemlich intensiv, etwas penetrant. Aber getrocknet, gemörsert und dann a la Pilzbutter, das fand ich gut.



    45 (1600)
    Und diesen habe ich auch gerade erst wieder gefunden, bei Kiefern und Bach in parkähnlichem Friedhofsgelände:
    Chroogomphus rutilus, Kupferroter Gelbfuß (auch wieder dort bei Erlen Erlenkremplinge, Paxillus rubicundulus und Erd-Ritterlinge, Tricholoma terreum s.l bei Kiefern)
    Auch die Gelbfüße habe ich probiert, na ja, die Farbe ist schön, Geschmack ist nicht viel daran, außer einer leichten Säure.


    Im Wald letzte Woche (ohne Fotos): zwei essbare Semmelstoppler, 2 nicht mehr essbare Zitzen-Riesenschirmlinge, kleine Stockschwämmchen, die ersten Buchenschleimer und Orangemilcher und Rettichhelmlinge, vertrocknete Lacktrichterlinge usw. div. Porlinge im Wachstumsschub (und das Ganze ohne Regen).


    Dann fand ich noch im Wald 'nen Stein,
    ein hübsches Steinchen, keinen Steini, nein!
    Denn Ironie von der Geschicht:
    Steinis gab es hier nicht! ;)


    46 (1600)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Abeja!


    Eine sehr beeindruckende Sammlung mit tollen Aufnahmen.
    Man glaubt es kaum, aber nun schient sich tatsächlich überall was zu regen.
    Das entscheidende Merkmal zur Unterscheidung von Psathyrella pygmeae und Coprinellus disseminatus sollte die Hutoberfläche sein: Der Tintling hat feine Setae / Häärchen (auf deinem Bild von den jungen Exemplaren super zu sehen), der Faserling hat die nicht, auch nicht wenn er noch ganz jung ist.
    Stereum rameale heißt aktuell Stereum ochraceoflavum und ist nicht selten, aber eben so unscheinbar, den nimmt man kaum wahr wenn man nicht drauf achtet. ;)
    Den Xerocomellus cisalpinus kannst du so abspeichern, in der Ausprägung (Hut ohne Rottöne, kein durchgehend rotes oder braunes Fleisch in Stielbasis, keine "Pünktchen") ist es eindeutig. :thumbup:



    LG; Pablo.

  • Hallo abeja!


    Wow, was für ein toller Beitrag! Mit welcher Ausdauer du immer an die kleinen unscheinbaren und eigentlich auf den ersten Blick unbestimmbaren Pilze rangehst. Bei mir wären die meisten einfach Zackpilze, "für irgendwann mal später, wenn ich alle anderen durch habe"...


    Toll auch immer deine Kurzdiagnosen, so kann man deine Überlegungen gut nachvollziehen, wie du zu einer Bestimmung gekommen bist.


    Das Frauentäublingsbild gefällt mir - sehr schön abstrakt!

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    schöne Funde. Nur 1-2 Anmerkungen:


    Die Epichloe spec. passt natürlich. :thumbup:


    I. maculata, passt makroskopisch. Zur Sicherheit würde ich die aber noch mikroskopieren. Wenn Ditte oder Helmut Inocyben makroskopisch bestimmen, ist das eine vollkommen andere Hausnummer, als wenn ich das als Halblaie tue.


    Deine Bovista plumbea ist keine, sondern eine dünnschalige Scleroderma. ;) Ist nur mikroskopisch rauszukriegen, welche der 3 Arten das nun ist.


    l.g.
    Stefan

  • Hallo,
    danke für die netten Kommentare und die Hilfe.


    @ Pablo: das sind aber komische Rotfüße ohne rote Füße :), Stereum-Namen habe ich verbessert.


    @ Sarah: die "dicken" P. wachsen bei mir leider nicht so häufig (oder überhaupt nicht), ich könnte ganz lange Listen machen mit "gewöhnlichen" Pilzen, die ich noch nie selbst hier in der "Wildnis" gesehen habe.


    @ Tuppie: die Tröpchen hatten es mir auch angetan. "Leider" ist das wieder so ein Bild, was eigentlich ein kleiner Ausschnitt aus einem größeren Bild ist (obwohl ich es so formatfüllend wie möglich aufnehmen wollte) ... ich sehe dann da immer schon "Pixelbrei" :D :D


    @ Stefan/ Climbingfreak: Bei der Inocybe habe ich dann doch noch ein cf. ergänzt - so wie ich hier im Forum gelesen hatte, sollte vielleicht in diesem Fall auch der Geruch ein gutes makr. Merkmal sein.
    ... räusper: bei den ganzen Bildern gilt das Fettgedruckte (also Scleroderma spec.), der Rest (das mit den Bovisten) war anmerkendes Beiwerk ;) .

  • Was für ein schöner Beitrag mit vielen interessanten Pilzen, abeja!


    Und alle sehr schön ins richtige Licht gerückt. :thumbup:


    Leider ist er bereits wieder aus der Übersicht verschwunden, was beim aktuellem Pilzaufkommen nicht verwundert.
    Denn überall scheinen die Pilze jetzt aus den Startlöchern zu kommen.


    Umso schöner, dass ich Deinen Beitrag nicht verpasst habe.


    LG Nobi

    Hier geht es zu meinen Themen.

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    Chips: 72

    • Offizieller Beitrag


    ... räusper: bei den ganzen Bildern gilt das Fettgedruckte (also Scleroderma spec.), der Rest (das mit den Bovisten) war anmerkendes Beiwerk ;) .


    Hi,


    sorry für den Einwand. Das muss einem ja doch gesagt werden. :shy: Vielleicht wäre es zukünftig übersichtlicher, wenn du die Bilder direkt unter die Bildüberschriften einfügst und weiteren erklärenden/ergänzenden Text drunter...


    Zumindest würde das Misverständnisse vermeiden und auf welche von dir genannte Pilzart zu dem Bild gehört. Es ging zumindest mir so, dass ich das fettgedruckte beim konzentrierten Lesen gar nicht richtig bemerkte...


    l.g.
    Stefan

  • Hallo Nobi und Karl,
    danke für euer Lob!


    Da hatte ich in der kleinen Liste, was ich in dieser "Saison" auch probiert habe, noch zwei vergessen:


    Grubige Wurzelrüblinge (Xerula radicata), die Hüte schmecken gar nicht schlecht (haben hier ja schon mehrere berichtet), also für mich geht das in Richtung Butterübling.


    Dachpilze :giggle: , nun ... ja ... erster Versuch, ein aufgeschirmtes dünnes Exemplar, es blieb fast gar nichts in der Pfanne übrig.
    Dann aber, so ein ganz dicker noch sehr fester "Knubbel", in dicke Scheiben geschnitten, nur in Butter .... soooooooooo schlecht war das nicht, also nicht "nervig" rettichartig, von der Konsistenz etwas "glubschig".


    Habe gerade den "Spargel-Bericht" gelesen ... Neid .... ;), ein Exemplar habe ich in diesem Jahr erst gesehen, war aber schon zu weit.

  • Hallo Abeja,


    ein hervorragender Beitrag, den ich mir zu ruhiger Stunde nochmal ausführlicher "reinziehen" werde!


    VG
    Wolfgang

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    Ich bin ein fortgeschrittener Anfänger. Meine Einschätzungen zu Bestimmungsanfragen sind mit Vorsicht zu "genießen" !
    Und: Nicht jeder meiner Funde muss unbedingt bestimmt werden, ich freue mich einfach über jedes "Kerlchen"... :gzwinkern:

  • Guten Morgen abeja,


    ein wunderbarer Beitrag mit tollen Fotos und kurzweiligen Kommentaren :thumbup: :thumbup:
    Genau das Richtige als Frühstückslektüre. Vielen Dank fürs Teilhaben. Hat bestimmt viel Zeit gebraucht, diesen Beitrag so zu verfassen.

    Grüße aus dem Moseltal

    Marco
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    Wenn das Leben Dir einen Korb gibt... geh Pilze sammeln. ==18

  • Hallo,
    kleine Ergänzung noch (und Dank an Lupus/Wolfgang, Mausmann und Marco/Kozaki für die netten Worte):



    Inzwischen war hier zwar der Luftdruck mal mächtig gefallen ... aber dann auch mächtig wieder gestiegen, und null Regen gab es (obwohl angesagt) bis auf ein Mini-Schäuerchen am Dienstag, heute war wieder ... :sun: Sonnenschein.


    Trotzdem kann man ja mal so schauen, was es Schönes gibt ... und schon hat man "zu viele" Pilze:
    400 gr. etwas zu große, etwas zu zähe Austernpilze, an einem stehenden Buchen-Totholzstamm, da erntet wohl keiner außer mir - obwohl der an einem begangenen Trampelpfad steht, d.h. die trockenen Exemplare waren auch noch da, aber auf der anderen Seite - hat ein runder Baumstamm eigentlich eine andere Seite ... - da waren sie noch duftig-frisch.


    400 gr wunderbar frische Stockschwämmchen
    100 gr schöne Schopftintlinge und noch so ein paar Kleinigkeiten (siehe Küchenthread ...)


    Und zwei persönliche Erstfunde: :sun::sun:


    Hochrhein, Buchen-Mischwald auf Kalk ca. 450 m:


    Olivbrauner Safranschirmling, Chlorophyllum olivieri
    Der hatte es sich eine besonders gruselige höhlenarte Ecke unter einem Totholzstamm zum Wachsen ausgesucht.
    Keine Stielnatterung (glatt ziemlich braun faserig), sehr schuppig (farblich sehr einheitlich), etwas knollig, verschiebbarer (irgendwie doppelter) Ring...
    Nur so richtig erröten wollte er nicht (vermutlich wg. Trockenheit)
    Mensch Pilz: "Werd doch mal rot!"
    Mit etwas Verzögerung tat er das dann doch noch, an einigen Stellen wurde er etwas rosalich bis rot-bräunlich.





    Nicht weit davon leuchteten sehr viele Pilze orange-braun auf dem Boden (vermutlich in Verbindung mit Totholz) in einer langgezogenen Linie. Leider lagen schon einige "umgenietet" da, da hatte schon jemand anderes sie gefunden und betrachtet.
    So waren "schöne" Fotos schwierig, vor allem mit Sonne im"on"/"off" -Rhythmus
    Von weitem dachte ich erst an einen Schüppling, aber es sind Feuerfarbige Saumpilze/ Feuerfaserling
    Psathyrella/ Lacrymaria pyrotricha,
    die auch Mausmann hier vorgestellt hatte.


    Die sind ja hübsch (und kennen keinen Friseur!), die Farbintensität verliert sich allerdings recht rasch beim Lagern (oder Altern).

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Abeja!


    Auch wenn es schwierig ist, mit wechselnden Lichtverhältnissen (Sonne / Schatten): Das kann halt auch mal besonders kreative Effekte bringen. Vermutlich ist da auch Glück dabei, einen Sonnenstrahl genau so zu erwischen wie auf einem zweiten Bild von den Feuerlingen. Doch egal wie: Das Ergebnis ist schon beeindruckend. :thumbup:


    Und um den Fund beneide ich dich sowieso.



    LG, Pablo.

  • Vielleicht mehren sich ja jetzt auch die Fundmeldungen von den Feuerlingen.
    Vielleicht mögen die das Jahr 2016 - oder ich habe die bisher auch immer übersehen, was allerdings bei der Farbe schon schwierig ist ;)