Eldorado Nachschlag

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 2.252 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Climbingfreak.

  • Liebe Pilzfreunde



    Nach den bereits gezeigten Röhrlingsartigen http://www.pilzforum.eu/board/…rado?pid=337756#pid337756 hier weitere Funde:



    Den hab ich nur nach Bild bestimmt und hoffe ich liege richtig


    Erlen-Schillerporling (Mensularia radiata) früher Inonotus radiatus


    Auch Sprödblättler waren reichlich vertreten. Ein Milchling mit mildem Geschmack und wässeriger Milch, die man leicht übersehen kann. Anfangs geruchlos, tritt beim Trocknen ein würziger Geruch auf. Im Gebiet in noch nie gesehener Zahl aufgefunden


    Filziger Milchling, Bruchreizker oder Maggipilz (Lactarius helvus)


    Ein Milchling mit scharfem Geschmack, dessen Milch sich beim Eintrocknen graugrün verfärbt


    Graufleckender Milchling (Lactarius vietus)


    Ebenfalls scharf, hier mal ausgeblasst und fast ohne violette Töne


    Nordischer Milchling (Lactarius trivialis)


    Ein Winzling mit 1 -2 cm Hutdurchmesser, der meist nur mikroskopisch sicher von zwei ähnlichen Arten zu trennen ist


    Olivbrauner Erlen-Milchling (Lactarius obscuratus)


    Ein häufiger Vetreter, der bei Birken wächst


    Gelber Graustieltäubling (Russula claroflava)


    Hier noch in ungewöhnlich hellem Farbton, aber der war schon grau, als ich zu Hause ankam


    Gelber Graustieltäubling (Russula claroflava)


    Eine Art, die früher als Varietät zum Gemeinen Speitäubling geführt wurde, sich jedoch durch blassere Farben unterscheidet


    Birken-Speitäubling (Russula betularum)


    Auf den ersten Blick eine Banalart, die jedoch zu den am häufigsten fehlbestimmten Arten in Deutschland gehört. In meiner Anfangszeit immer im Vorbeigehen als Laclac bezeichnet :) Der rötliche Lacktrichterling (Laccaria laccata) ist eine ausgesprochen seltene Art mit breitelliptischen Sporen.
    Die weit verbreitete, häufige und makroskopisch sehr variable Art hat runde Sporen. Im Pilzkompendium wird diese als L. laccata var. palldifolia geführt und vom Autor darauf hingewiesen, das L. tetraspora möglicherweise der geeignete Name ist. Unter diesem Namen wird die Art auch bei Gröger aufgeschlüsselt. Marco Contu stellt in seiner Arbeit über die Gattung Laccaria dar, das der korrekte Name Laccaria affinis sein muss. BGMB 46 (1): 5- 58; 2003
    Viele Worte für wenige Pilze :)


    Blassblättriger Lacktrichterling (Laccaria affinis)


    Noch zwei Kandidaten, die nur mikroskopisch sicher bestimmbar sind, zumal sie durcheinander wachsen können. Die wohl häufigste Art seiner Gattung


    Honiggelber Erlenschnitzling (Naucoria melinoides) früher Naucoria oder auch Alnicola escharoides.


    Blasser Erlenschnitzling (Naucoria alnetorum)


    Die letzte Art hat mich einen Tag genervt, weil ich nicht mal auf eine Gattung kam. Kein Wunder, wenn selbst Die Experten den von einer in die andere Gattung geschoben haben.


    Galerina cf. clavuligera (Romagn.) P.-A. Moreau
    Synonyme: Alnicola clavuligera Romagn., Hebeloma clavuligera (Romagn.) P. Collin, Naucoria clavuligera (Romagn.) Kühner & Romagn.


    LG Karl

  • Hallo Karl,


    einen Beitrag von dir zu lesen ist irgendwie immer ein Überraschungsei für mich. Sehr berreichernd und Neues aufzeigend.


    Du zeigst Funde, denen ich hier bei uns (Reutlingen/Tübingen/Schönbuchnähe/Schwäbische Alb) noch nie begegnet bin, auch nicht bei Exkursionen mit Freunden außerhalb der gewohnten Habitate. Sehr interessant.


    Danke für den Beitrag.


    Viele Grüße,


    Markus

  • Mensch, Karl,


    schon Dein erster Beitrag aus dem Sumpfgebiet war fantastisch und jetzt toppst Du ihn noch mit vielen Bildern weniger bekannter Arten! :thumbup:


    Ganz toll auch Deine Informationen zu Laccaria laccata / affinis.


    Erinnert mich an die Problematik Scutellinia scutellata / crinita.
    Auch hier ist die die erstgenannte, vermeintlich häufige Art, die deutlich seltenere.


    Schade nur, dass solch hochkarätige Beiträe nach kurzer Zeit aus der Forenübersicht verschwinden. :(


    Ich bin jedenfalls froh, dass ich ihn noch gefunden habe.


    LG Nobi

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    Chips: 72

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Karl!


    Aha, da sind die besonders feinen Mooresfunde reingeschlüpft.
    Alle Achtung, eine beeindruckende Reihe. :thumbup:
    Ein paar sind mir bekannt, aber Vieles sind eben auch Pilzchen, die man nicht nur schwer zu feinden, sondern auch schwer zu bestimmen sind.
    Immerhin kann ich jetzt dank dir meine Lacc. lacc. var pallidifolia - Funde in Laccaria affinis umbenennen.



    LG, Pablo.

  • Hallo Karl,


    das war ja ein ergiebiges Moorgebiet :thumbup: .


    Mit vielen Pilzen und jetzt auch noch besonderen Arten.
    Lactarius vietus und Lactarius trivialis fehlen mir noch in meiner Milchlingssammlung ;( .


    Neben den interessanten Infos auch wieder tolle Fotos!


    Danke
    Gerd

  • Hallo Karl,


    Glückwunsch zur Entdeckung Deines neuen Gebietes und Danke für den Beitrag!


    Deine Beiträge sind wirklich immer herrausragend. Sie beinhalten meist Arten, die ich noch nie sehen durfte, sehr gut dokumentiert.


    LG


    Andreas

  • Die Sache mit Laccaria affinis ist ja interessant und natürlich wieder mal ganz neu für mich. 8|
    Der rote Lacktrichterling wuchs nämlich bei meiner jüngsten Tour über den Totenacker zahlreich wie Taubenschiete auf dem Rathausmarkt.
    Bis zu deinem Beitrag jedenfalls dachte ich das. :D Naja, wer weiß ...

  • Danke für Eure ausgesprochen positiven Resonanzen :thumbup: Das ist ja das schöne am Forum, dass man sich nicht nur alleine im stillen Kämmerchen freuen muss.


    Die Sache mit der Laccaria hat natürlich auch einen Nachteil. Wenn man nicht Laccaria laccata agg. an seine Bilder schreiben möchte muss man muss man sich von jedem Fund die Sporen ansehen :/ . Laccaria laccata s. str. habe ich bis heute noch nicht gefunden.l


    LG Karl

    • Offizieller Beitrag


    Danke für Eure ausgesprochen positiven Resonanzen :thumbup: Das ist ja das schöne am Forum, dass man sich nicht nur alleine im stillen Kämmerchen freuen muss.


    Die Sache mit der Laccaria hat natürlich auch einen Nachteil. Wenn man nicht Laccaria laccata agg. an seine Bilder schreiben möchte muss man muss man sich von jedem Fund die Sporen ansehen :/ . Laccaria laccata s. str. habe ich bis heute noch nicht gefunden.l


    LG Karl


    Hallo Karl,


    ich sehe mir deine tollen Bilderstrecken immer sehr gerne an; insbesondere auch wegen der sehr nützlichen mykologischen Zusatzinformationen. :thumbup:


    Die Sache mit L. laccata agg. geht ja noch weiter. Ich mikroskopiere auch jeden Fund der rötlichen Lacktrichterlinge. Selbst vermeintliche sichere L. proxima (groß mit geschuppten Hüten) entpuppten sehr oft sich als. L. affinis. Da kommen dann gern mal pro Exkursion 5-6 Kollektionen zusammen.


    meine persönliche gefühlte Statistik:


    98% der Funde: L. affinis=Laccaria laccata var. palidofolia=L. tetraspora (im Gröger); Dass der Pilz nun L. affinis heißen müsste, sollte man mal Tomentella-Frank sagen. :evil: Es kann nenbei erwähnt auch gut sein, dass Mittelfristig in Mykis auch die Namen der Röhrlinge angepasst werden. Da steht die Marone immer noch unter Xerocomus badius drin.
    1,8% L. proxima
    0,2% L. tortilis (in Mastform)
    1 einziger Fund aus meinem Märcenwald L. laccata s. st. :cool: :cool:



    l.g.
    Stefan

  • Die Sache mit L. laccata agg. geht ja noch weiter. Ich mikroskopiere auch jeden Fund der rötlichen Lacktrichterlinge. Selbst vermeintliche sichere L. proxima (groß mit geschuppten Hüten) entpuppten sehr oft sich als. L. affinis. Da kommen dann gern mal pro Exkursion 5-6 Kollektionen zusammen.


    meine persönliche gefühlte Statistik:


    98% der Funde: L. affinis=Laccaria laccata var. palidofolia=L. tetraspora (im Gröger); Dass der Pilz nun L. affinis heißen müsste, sollte man mal Tomentella-Frank sagen. :evil: Es kann nenbei erwähnt auch gut sein, dass Mittelfristig in Mykis auch die Namen der Röhrlinge angepasst werden. Da steht die Marone immer noch unter Xerocomus badius drin.
    1,8% L. proxima
    0,2% L. tortilis (in Mastform)
    1 einziger Fund aus meinem Märcenwald L. laccata s. st. :cool: :cool:


    Hallo Stefan


    Danke für Deine tolle Ergänzung. Meine abgebildeten Exemplare haben ja zumindest Stiele wie man sie bei L. proxima findet. Was Deine Statistik betrifft sieht das bei mir ähnlich aus. Lediglich der Anteil an L. proxima ist höher, was sich fast immer auf reine Sandböden mit jungen Kiefern bezieht, wie sie im Depot und seiner Umgebung häufig sind.
    An Frank habe ich auch schon gedacht, würde aber noch abwarten. Im Index und in Mykobank herrscht da noch das Chaos und es gibt Widersprüche. Da L. affinis in Mykis als Synonym zu L. laccata var. pallidifolia geführt ist, kann man die Funde ja eingeben.


    Bei den Boleten hat Frank die neuen Namen wie Imleria, Imperator, Suilellus usw. alle als Synonyme drin, sodass eine Eingabe oder ein Import in Mykis möglich ist. Wer soll da schon den Startschuss für die endgültigen Änderungen geben, wo möglicherweise morgen die nächste neue Gattung auftaucht :).


    LG Karl


    PS Schön, das Du L. laccata s. str. gefunden hast :thumbup:

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Karl,


    danke für deine Antwort. Komisch in meinen Sandkieferwäldern finde ich fast nur L. affinis (von den rötlichen), bzw. kaum Lacktrichterlinge; nicht mal den violetten...


    Aber gut, ich will mich hier nicht beklagen. Die Halsband-Ritterlinge sind in Massen da an meinem beiden bekannten Stellen. :cool:


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier