Mein erster Champignon

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 1.873 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo Ihr Lieben,


    das Wissen muss ja ständig verbessert werden. :D


    Also habe ich mich entschlossen Heute mal nach Champignons zu kuken.
    Gesammelt habe ich sie noch nie. Aus Respekt. ;)
    Bitte schaut ihn Euch an, und sagt Eure Meinung.
    Riechen tut er angenehm, wie das Konkurrenzprodukt aus dem Laden.
    Vielleicht nicht ganz so intensiv, und gelb färbt sich auch nix.
    Ich tippe (!) ganz spontan auf einen Wiesenchampion... Lach.. :D
    Gewachsen sind die 3-4 Stück unter einem Apfelbaum.
    Ich habe noch ein paar Bilder von der Umgebung beigefügt.





    Das ist der Größte aus der Truppe:



    Die Umgebung:



    Ein schönes Feld mit Sonnenblumen, die die beste Zeit hinter sich haben.
    Aber: Ich habe festgestellt, so etwas sollte man in Ruhe lassen.
    So viele kleine Vögel sind noch nie vor mir hoch!



    Direkt daneben ein Riesen Feld "Gelbe Rüben". In manchen Gegenden auch Karotte genannt.
    Davon ein Hundertstel mitgenommen und der Jahresbedarf wäre gedeckt. :D
    (Hab ich natürlich nicht gemacht)



    Lange Rede kurzer Sinn, ich wurde mich sehr freuen wenn Ihr mir mit dem
    Champignon Helfen könntet.


    Liebe Grüße

  • Hallo,
    Die Karotten kannst du wohl ohne Bedenken essen , die Sonnenblumenkerne auch.
    Beim Champignon fehlt das hier ach so wichtige Schnittbild.
    Deshalb vorsichtig : kann schon sein.
    Gruß Norbert

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    Pilzchips = 100 -5 APR 2015 +12 APR 2016 = 107 -7 Für APR 2017 = 100 + 5 APR 2018 =105 +5 APR 2019 =110+6 APR 2020=116+5+4 APR2021=125

    -15 für APR 2022 = 110. -15 für APR 2024 = 95 +5 APR2024 Platz und einschätzung = 100

    Pilzbestimmung im Netz ist keine Essfreigabe

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  • Hallo Norbert,


    danke für Deine Hilfe bis hierhin. ;)
    Ein Schnittbild ist kein Problem. Ich hab den Pilz hier vor mir.
    Und auch nicht vor ihn zu Essen. Mir gehts nur um die Bestimmung.
    Das Stielende habe ich inzwischen abgeschnitten, um evtl. Verfärbungen
    zu sehen. Aber anHand der obigen Bilder sieht man ja das Stielende.


    Bitte schön:



    Lieben Gruß

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    die Stielbasis ist immer sehr wichtig; erst recht bei solchen Gattungen, wie Egerlingen, Rotfuß-, bzw. Filzröhrlingen, diversen Schleierlingen, Risspilzen und Amaniten!


    Hier wäre wichtig gewesen, ob die Stielbasis im inneren bei Verletzung gilbt. Bei einem Bild sieht man, dass diese das an der Veretzungsstelle wohl nicht tut. Zudem haben Karbolis fast immer eine knollige Stielbasis; die Stielbasis deines Fundes ist zugespitzt.
    Mangels weiterer Alternativen würde ich sagen, dass du Wiesenchampis gefunden hast, allerdings kenne ich die eher zierlicher und nicht so groß.


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Hallo Stefan,


    vielen Dank fur Deine für mich sehr lehrreiche Antwort.
    Mir liegt auch die abgeschnittene Basis vor. Weder innen noch aussen
    gibt es Gelbe Verfärbungen.
    Heisst, ich kann jederzeit noch etwas nachliefern das zur Bestimmung
    notwendig sein könnte.
    Ist der Hut typisch? Besonders Bild 4 (der Größte) zeigt doch eine deutliche
    "Struktur".


    Mir geht es um das Zusammenspiel eindeutiger Merkmale.
    Vielleicht kann ich noch weitere Infos hier erhalten.
    Das wäre Super!


    Liebe Grüße

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Ich würde schon vermuten, daß das Ding in die Gruppe um den Wiesenchampi (Agaricus campestris) gehört.
    Um zu einer sicheren Artbestimmung zu kommen, braucht es da schon etwas mehr. Selbst mit Mikromerkmalen hat man nicht immer Glück und kann nicht jeden Fund in der Gattung bestimmen.
    Aber klar ist: Dies hier ist ein schwacher Röter. Achtung: Da gibt es auch Arten mit gilbenden Rhizoiden an der Stielbasis, die möglicherweise schwach giftig sind. Die riechen aber oft ein wenig entweder anisartig und / oder diffus jodartig, bzw. haben an der Stielbasis eine positive Schaeffer - reaktion, nicht aber auf dem Hut; sowie meist eine leicht schuppipge Hutoberfläche.
    Ausgehend von Ringstruktur, Habitus, Hutoberfläche, Lamellenfarbe, Verfärbungsverhalten sollte das hier keine dieser Arten sein, sondern tatsächlich in die Wiesenchampi - Ecke gehören.



    LG, Pablo.

  • Hallo Sprite,


    Champignons sind nicht so ganz einfach. Bis auf wenige Ausnahmen, bei denen ich die Art eindeutig bestimmen kann, halte ich mich auch nur an die Verzehr-Regel (Anisgeruch: essbar; rötend: essbar; gilbend: nur essbar wenn mit deutlichem Anisgeruch). Daher kann ich hier auch nicht viel mehr sagen als bereits gesagt wurde.


    Oehrling hat >hier< aber eine gute Herangehensweise and die Champignons beschrieben...

    Gnüße von Gelbhex-Gnarifa und Fani ausm Süüüüdn! Sonn' is! Gnihihihii! :sun: :sun: :sun:

    Meine Bilder dürfen unter Namensnennung frei verwendet werden (CC-BY Lizenz).

  • Danke für Eure Antworten!


    Ja, ich weiß schon warum ich diese Art lange aussen vor gelassen habe... :yawn:
    Gar nicht so einfach das ist. :)


    Irgendwann komm ich aber auch da zu Guten Ergebnissen.
    Alles immer auf dem Silbertablett zu haben wäre ja keine Herausforderung.


    Ich danke Euch.


    Liebe Grüße
    [hr]
    Was mich etwas "fuxt", ist dieser Geruch den ich nicht zuordnen kann.
    Anis schließe ich aus. Jod, wenn dann nur ganz schwach.
    Aber ich habe auch schon eine gute Weile kein echtes Jod gerochen...
    Ich denke deshalb Gerüche und Geschmäcker sind nur sehr bedingt
    zu einer Bestimmung heranzuziehen.


    Liebe Grüße

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Sprite!


    Das wird erst richtig lustig, wenn du mal bei einem Champi eine Mischung aus Bittermandel (= anisartig, marzioanös) und Jod (= Karbol, Krankenhaus, Wundpflaster) riechst.
    Wobei das dann schon wieder ganz praktisch ist, weil damit gleich mal ganz ganz viele Arten wegfallen. ;)



    LG; Pablo.

  • Hallo!
    Eigentlich könnte das der Großporiger Egerling sein.
    Agaricus macrosporus
    Die sind etwas fetter als die Wiesenchampignons.
    Mein Rekordfund in dieser Gruppe hatte 32 cm ! Durchmesser.
    Gruß Jens

  • Hallo Sprite,
    der vergängliche, an erwachsenen Exemplaren kaum noch sichtbare Ring spricht auch für den Wiesenchampignon (Agaricus campester). Meiner Meinung nach ist er das schon, nur darf ich ihn aus versicherungstechnischen Gründen über das Internet leider nicht zum Essen freigeben. Das Essen bleibt so lange dein eigenes Risiko, bis du die Pilze dem Pilzberater live vorlegst.
    FG
    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    • Offizieller Beitrag

    Hi.


    Genau, und Agaricus macrosporus (= Agaricus urinascens) gilbt deutlich und riecht deutlich anisartig / nach Marzipan. ;)
    Ist übrigens nur durch die Sporengröße und -form von Agaricus arvensis (Schafchampi) und Agaricus osecanus (Rundsporiger Champi) zu trennen, die beide auch sehr groß werden können und auch in den übrigen makroskopischen merkmalen sich in den Variationsbreiten zu einem großen teil überschneiden.



    LG, Pablo.