Oudemännchen im Pfännchen (Buchenschleimrüblings-Kostprobe)

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 3.579 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von abeja.

  • Hallo,


    es wurde darüber geredet ... ich habe es ausprobiert.


    Buchenschleimrüblinge (Oudemansiella mucida) , große, mittlere, kleine (40 gr. waren das ohne Stiele)
    Die Haut habe ich nur unvollkommen bei den großen Hüten abgezogen (war mir zu lästig) - und die Pilze nur in Butter angebraten (mit Salz).


    Vorher



















    Nachher (gar nicht so sehr "zusammengerutscht")

















    Und?




















    Überraschung!


    Obwohl der rohe Pilz nach NICHTS riecht, entwickelt sich ein sehr feiner, süßlicher Geschmack, überhaupt nicht unangenehm, eher lecker!
    Die Konsistenz ist natürlich weich (so ungefähr das Gegenteil von meinen zähen Austern) aber nicht zu schleimig (die Huthaut bemerkt man gar nicht mehr).
    Pur gegessen - mit viel Würze oder Beiwerk ginge der Geschmack wahrscheinlich unter.
    Wesentlich ist wohl, dass die Pilze in der Pfanne einzeln liegen - nicht aufeinander.

  • Hallo Abeja,


    sehr interessant, danke für den Test. :thumbup:


    Giftstoffe enthält der Buchenschleimrübling nach derzeitigem Kenntnisstand ja keine, aber er galt immer als minderwertig, bzw. zu minderwertig für den Verzehr.


    Ich glaube, ich teste das auch mal. Momentan bestehen ja die besten Chancen ihn zu finden.


    Viele Grüße,


    Markus

    • Offizieller Beitrag

    Hallo abeja,


    wir haben sie auch vor kurzem probiert. Uns kamen sie eher geschmacklos vor, wobei uns die gar nicht schleimige Konsistenz positiv überrascht hat.


    LG, Jan-Arne


    Im Forum gibt es keine Verzehrfreigaben, nur Hilfestellungen zu eigenständigen Vergleichen!


    Meine Homepage mit Kurzportraits von Pilzen und Tieren: fungaundfauna

  • Hallo,
    also gibt es doch auch schon "Geschmackserfahrungen" hier. :)
    @ Jan-Arne: ich könnte mir vorstellen, dass das auch wieder so unterschiedlich ist, wie es bei den Samtfüßchen beschrieben wird. Die waren bei mir immer so gut wie geschmackslos und anderswo viel besser. Auch bei den Stockschwämmchen habe ich jetzt schon unterschiedliche Erfahrungen gemacht, die von diesem Herbst waren noch nicht so besonders aromatisch.


    Ich werde die Pilze auf jeden Fall noch mal probieren (hier die 40 gr. waren allerdings schon von 3 verschiedenen Totholzstücken).
    Die, die ich jetzt hatte, da schmeckten alle Exemplare gleich, die ganz kleinen und die ganz großen - und zwar intensiver als z.B. Butterrüblinge (o.k. die hatte ich auch erst zweimal).


    @ Mausmann: ja die Kombi ist schwierig.
    Ich könnte mir vorstellen: die zubereiteten Pilze pur auf Toast.
    Oder ein Pfännchen mit dünnfleischiger roter Paprika (etwas süßlich auch), dann da die Pilze (vielleicht nur so runde/ kleine Exemplare vorgebraten ) untermischen (und dazu in Sojasauce marinierten Tofu separat gebraten, mit Reis, so was in der Richtung)

  • Hallo, liebe experimentierfreudige Pilzfreunde :P
    zweiter Versuch mit Buchenschleimrüblingen:


    heute hatte es am frühen Nachmittag ... heftig ...geregnet.
    Alles war nass, auch die Buchenschleimrüblinge,
    Sie waren BESONDERS schleimig.
    Macht aber nichts.


    Ich hatte:
    80 gr. Oudemansiella mucida (bevorzugt noch halb geschlossene Köpfe + einige relativ "feste" aufgeschirmte, diejenigen Exemplare die nach Transport ganz weich und zermatscht erschienen habe ich aussortiert.)
    Die Pilze habe ich einem Pfännchen separat gegart (mit Butter und Salz) bis eine leichte Bräunung auftrat und die ausgetretene Flüssigkeit verdampft war (das hat länger gedauert als beim letzten Mal wegen höheren Feuchtigkeitsgehalt).
    Geschmack war wieder etwas süßlich (Pilze wieder von verschieden Buchentotholzstücken).


    80 gr. schöne kleine (3-5 cm) wurmfreie Lachsreizker (Lactarius salmicolor, bei Tannen auf Kalk), roh probiert waren die durchaus etwas "kratzig" (aber nicht bitter), gegart völlig einwandfrei.


    80 gr. kleine Nachkömmlinge von Austernpilzen (Pleurotus ostreatus, "helle" Variante) inkl. ein paar Schwarzpunktierter Schnecklinge (Hygrophorus pustulatus, ebenso bei Tannen auf Kalk)


    Diese 3 Pilzarten habe ich zusammen ebenso separat in Butter mit etwas Salz vorgegart.


    In einer weiteren Pfanne eine rote und eine gelbe Paprikaschote in kleinen Würfeln in Olivenöl angeschmort (kein Knoblauch, keine Zwiebeln), nur Pfeffer, Salz, etwas Anis, einen halben Apfel kleingeschnitten hinzugegeben (alles eher in Richtung "süßlich-fruchtig")


    Zum Schluss die separat gegarten Pilze und etwas gewürfelten Lachsschinken unterheben, dazu Reis und Avocadosalat.
    Man sieht die insgesamt 240 gr. Pilze zwar kaum ;) , aber man nimmt den Geschmack wahr (der verschiedenen Pilze), wenn man einzeln auf Pilzstückchen kaut, geschmacklich hat das durchaus harmoniert, m. M. :cool: ... es wurde "auch sonst" nicht geklagt ... oder Pizza bestellt.... :)


  • Hallo abeja!
    Das mit dem Apfel klingt ja lecker! Buchenschleimer hab ich zwar nicht hier, und Lachsreizker mag ich nicht so, aber kann man ja variieren! Sieht auch farblich sehr schön aus, das finde ich ja auch wichtig.


    Danke für den Erfahrungsbericht!

  • Sieht total lecker aus,........ :P


    Gerade die vielen Zutaten bringen oft die Geschmacksexplosion.


    Hätte ich auch gerne gekostet. :) Wobei die Zeit der Buchenschleimrüblinge bei uns vorbei ist.


    Liebe Grüße,


    Markus

  • Hallo,
    die "Oudemännchen" kommen bei mir (aber nur in einem feuchten Taleinschnitt ) immer mal wieder, eigentlich (normalerweise) so von September bis weit in den November - also auch da kann immer noch mal etwas nachkommen.