Waldkalkung. Wie denkt Ihr darüber?

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 2.272 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Irrlicht.

  • Hallo Ihr Lieben,


    ich wollte mir Heute ein paar Steinpilze sammeln, und auch neue Arten sehen.
    Leider wurde mir der Zugang verwehrt: ;)


    Die Straße ist gesperrt, und man kommt nicht mehr in dieses Gebiet.



    pilzforum.eu/attachment/173255/




    Wie seht Ihr das? Aus Sicht des Pilzliebhabers natürlich.
    Oder wird damit der Holzindustrie mehr genutzt, als der Erhaltung der Natur?


    Liebe Grüße

  • Hallo,


    das haben sie in vergangenen Jahr bei mir auch gemacht. Irgendwelche pilztechnischen Auswirkungen habe ich in diesem Jahr nicht bemerkt.


    VG Jörg

  • Hallo,


    zumindest wollte ich da Heute keine vollgekaklte Pilze mitnehmen.
    Das Argument, Saurer Regen, wird sich doch nicht so schnell ändern...
    Braucht man das wirklich, oder sollte nicht eher in anderen Bereichen angesetzt werden?
    Ergo, an die Basis gehen und den Sauren Regen reduzieren? Nur als Beispiel.


    Oder wachsen dann noch mehr Steinpilze, als sowieso schon?
    Das wäre ja cool. :D


    Liebe Grüße

  • Hallo Sprite,


    In meiner Gegend sollen auch einige Waldgebiete gekalkt werden.
    Ich hoffe das sich das nicht negativ auf verschiedene Arten auswirkt.
    Den sauren Regen reduzieren?
    Ich bin schon froh wenns überhaupt mal regnet.



    LG Wiltrud

  • Das ist ein sehr zwiespältiges Thema. Die Düngemittelindustrie leistet hier starke Lobbyarbeit, weil sie viel Geld damit verdient. In den allermeisten Fällen ist die Kalkung sinnlos bis schädlich. In reinen Fichten-Monokulturen resultiert eine Übersäuerung des Bodens aus den Nadelbäumen selbst. Andererseits ist, mit Ausnahme sehr alter und lichter Bestände, die Biodiversität des Lebensraum Waldboden sowieso zum Teufel.


    Bevor ich mir da die Finger wund tippe, hier ein sehr guter und ausgewogener Bericht darüber.


    http://www.waldwissen.net/wissen/fva_waldkalkung/index_DE

  • Wenn ich in den Wald Tonnen von Kalk blase, mache ihn für Lebewesen angenehmer, die mit (so) saurem Boden nicht klarkommen.
    Der Boden versauert aber nicht einfach, weil ihm gerade danach ist. Wenn man also die Ursache der Versauerung nicht abstellt, wird man ewig nachkalken müssen.
    Mit der Kalkung mache ich den Boden allerdings unbrauchbar für alle Lebewesen, die auf (so) sauren Boden angewiesen sind. Na das ist ja nen Traum ... da kommen zwar die einen, aber die anderen kalke ich weg.


    Wirklich "sinnbehaftet" ist sowas nur dann, wenn man einen Fichten- oder Kiefernwald abholzen und auf Laub umstellen will ... dann ginge es um Holz ... und so sauer ist unser Regen garnicht mehr, das hatten wir doch in den 80ern.


    Die mangelnde Biodiversität ist kein Resultat von saurem Regen sondern in erster Linie von Monokulturen. Außerhalb von Naturschutzgebieten darf doch hierzulande kein Wald mehr wachsen, wie er es natürlicherweise tun würde.
    Der Trend geht derzeit weg vom Fichtenwald, aber auf Fichte wächst außer Fichte halt nicht viel, was wirtschaftlich Nutzholz abwirft ... also erstmal tonnenweise Kalk in den Wald blasen ...

    Viele Grüße,
    Hessekopp


    Ich bin blutiger Pilz-Anfänger. Wer auf meine Bestimmung hin etwas isst oder auch nur in den Mund ninnt, begeht möglicherweise einen schweren Fehler.

  • Ich würde sagen für dich als Pilzliebhaber ist das nicht sehr positiv zu bewerten... kommt ja aber auch drauf an wies da vorher so ausgeschaut hat...
    Würde man anfangen meine nährstoffarmen Kiefernwälder zu kalken wäre ich auf 180 :D


    Noch ärgerlicher finde ich, dass das Schaubild eine unangemessen einseitige Darstellung liefert,


    VG
    Konrad