Milchling mit violett verfärbender Milch

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 2.278 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von AlexG.

  • Neulich fand ich einen Milchling mit violett verfärbender Milch der sich wie ich fand nicht so recht bestimmen lies: es kam Lactarius uvidus und luridus in Frage. Neulich fand ich am gleichen Standort noch einmal einige Exemplare und wollte ihn nochmal zwecks Bestimmung in die Runde werfen. Ich meine hier Lactarius luridus vor mir zu haben: er hat eine leicdht weinrötlich-graue Hutfarbe und ist deutlich zioniert. Passt?



    JanMen "beschwerte sich jüngst dass ich keine Bilder von der verfärbenden Milch gezeigt habe. Dem Mann kann nun geholfen werden :cool:


    Nach wenigen Sekunden nach der Verletzung..


    ..nach ca einer Minute..


    ..und nach etwa 10 Minuten.

  • Hallo Thomas,


    wie ich meine verfärbt sich die Milch nicht, sondern nur die Lamellen. Die Milch bleibt weiß. Violettmilchling bedeutet nicht, dass sich die Milch violett verfärbt. L. uvidus (den ich hier sehe), darf auch angedeutet gezont sein.


  • wie ich meine verfärbt sich die Milch nicht, sondern nur die Lamellen. Die Milch bleibt weiß. Violettmilchling bedeutet nicht, dass sich die Milch violett verfärbt. L. uvidus (den ich hier sehe), darf auch angedeutet gezont sein.


    Hallo, danke für Deine Erklärung. Wie grenzt Du hier L.uvidus von L.luridus ab?

    • Offizieller Beitrag

    Hi Thomas!


    Coole Sache. Vor allem scheint es so, als würde die Farbe gewissermaßen weiterwandern. Also muss man sich das Ganze wirklich als wandernde Reaktion der Lamellen mit der Milch vorstellen. Danke für den Nachtrag. Selbst durfte ich den noch nicht finden bzw. allgemein keine der violettfärbenden Arten.


    LG, Jan-Arne

  • In diesem Fall bleiben mir nur noch die Hutfarben zur Unterscheidung die laut Pilze der Schweiz bei L. luridus mit "graubraun bis tabakbraun" beschrieben sind.
    [hr]


    Hi Thomas!


    Coole Sache. Vor allem scheint es so, als würde die Farbe gewissermaßen weiterwandern. Also muss man sich das Ganze wirklich als wandernde Reaktion der Lamellen mit der Milch vorstellen. Danke für den Nachtrag. Selbst durfte ich den noch nicht finden bzw. allgemein keine der violettfärbenden Arten.


    LG, Jan-Arne


    Hallo Jan-Arne,
    es ist eher die Reaktion der verletzten Lamellen.

  • Hallo zusammen,
    ich halte diesen Pilz für Lactarius luridus. Der ins Spiel gebrachte L. uvidus hat einen trüb und sehr blass fleischbraunen, typischerweise unzonierten Hut, der normalerweise sehr schleimig ist. Hier dagegen sehen wir einen relativ kräftig graubraunen, deutlich zonierten, nur wenig schleimigen (ob überhaupt?) Hut. Auch handelt sich bei L. uvidus um einen Pilz, der in nassen Fichtenwäldern mit eingestreuten Birken und dickem Moosuntergrund vorkommt. Am Pilz dagegen kleben Buchenblätter. Beide Arten haben sehr unterschiedliche Standortansprüche - L. luridus findet man typischerweise in relativ trockenen Laubwäldern über Kalkboden.
    Vielleicht könnte der Finder noch etwas zum Fundort sagen, das würde die Diagnose noch erleichtern. Ferner wäre noch L. violascens i. S. Großpilze BW theoretisch möglich, aber von dieser Art habe ich keine Vorstellung.
    FG
    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!


  • Vielleicht könnte der Finder noch etwas zum Fundort sagen, das würde die Diagnose noch erleichtern.


    Das kann er! ;) Gefunden im Laubwald (vor allem Buchen) auf Buntsandstein in der Nähe einer mit Frostschutz geschotterten Forststraße. Kann also gut sein dass es dort etwas Kalk hat.

    • Offizieller Beitrag


    Hallo Jan-Arne,
    es ist eher die Reaktion der verletzten Lamellen.


    Ah okay. Dann verschiebt sich die Kausalkette, denn in dem Fall haben Verfärbung und Milch einfach dieselbe Ursache. Danke für die Aufklärung. Ich nehme an, du kennst die Art(en) aus der Eifel?


    LG, Jan-Arne


  • Ich kenne nur L. uvidus aus eigener Anschauung, allerdings aus dem Hessischen Bergland.

  • Sorry Leute,


    ich muss die Verunsicherung leider noch etwas erhöhen. Meine Erinnerung hat leider etwas getrügt. Ich habe mal meine Exkursionsordner durchwühlt und dann feststellen müssen, dass mein Fund seinerzeit L. flavidus war. Hänge mal die Fotos von 2008 mit dran. Der war schon etwas überständig, deswegen stellenweise die dunklen Hutfarben.

  • Hallo,
    ich glaube nicht, dass das L. flavidus ist, denn dieser wäre ein Pilz mit deutlichen Gelbtönen. Ich würde auch bei diesem Fund L. luridus vermuten, oder gar L. violascens, den ich nach wie vor nur aus dem Buch kenne.
    FG
    Oehrling

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