Liste von Arten mit unklarem Vergiftungs-Steckbrief

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 4.550 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von wildpflanzenfan.

  • Hallo zusammen,


    auf Grund eines anderen Threads bin ich auf die Idee gekommen, eine Liste zu erstellen mit den Arten, wo es noch Klärungsbedarf besteht hinsichtlich des/der enthaltenen Giftstoffe.
    Vielleicht können ja sogar ein paar Fragezeichen aufgelöst werden.
    Die von mir eingesetzten wissenschaftlichen Namen sind möglicherweise alles nur noch Synonyme (ändert sich ja alles).
    Die Namen bzw. die Synonyme helfen aber beim eindeutigen Ansprechen.
    Dort wo ich hinsichtlich der endlosen Umsortiererei auf dem Laufenden bin, setze ich "Syn: davor".


    Wem weitere Arten einfallen, bzw. wer Fragezeichen auflösen: Immer her damit :)


    1.) Narzissengelber Wulstling (Amanita gemmata) - enthält der Pilz Inhaltstoffe wie Fliegenpilz und/oder wie der Gelbe Knollenblätterpilz
    2.) Netzstieliger Hexenröhrling(Syn: Boletus Luridus): kein Coprin - ist hier eine Stoffgruppe enthalten, die bei wenigen Personen Schwierigkeiten beim Vezehr in Verbindung zu Alkoholgenuß bereitet?
    3.) Keulenfußtrichterling (Clitocybe clavipes): Kein Coprin - was ist enthalten?
    4.) Schöngelber Klumpfuß (Cortinarius splendens): Kein Orellanin - was ist enthalten?
    5.) Beringter Flämmling (Gymnopilus junonius): ist in europäischen Fruchtkörpern reproduzierbar der selbe Giftstoff wie in P. salicinus enthalten? Ist alternativ oder zusätzlich Ibotensäure enthalten? Sonstige Giftstoffe?
    6.) Gemeiner Rettichhelmling (Mycena pura) - ist der selbe Giftstoff wie in P. salicinus enthalten?
    7.) Rosa Rettichhelmling (Mycena rosea) - Vergiftungssymptome wie durch Muskarin verursacht: Welcher Stoff ist verantwortlich?
    8.) Ölbaumtrichterling (Omphalotus Olearius) - Ist Muskarin enthalten? Sonstige Giftstoffe?
    9.) Lanstieliger Düngerling (Panaeolus acuminates) - Ist ein Giftstoffe enthalten? Sonstige Giftstoffe?
    10.) Behangener Düngerling (Panaeolus papilionaceus) - Ist der Fund des Giftstoffes (gem. Ludwig) ein Einzelfall? Sonstige Giftstoffe?
    11. Erlenkrempling (Paxillus rubicundulus) - tatsächlich giftig wie der Kahle Krempling?
    12.) Großer Krempling (Paxillus validus) - tatsächlich giftig wie der Kahle Krempling?
    13.) Runzeliger Glockenschüppling (Pholiotina filaris) - Wurde mittllerweile in Europa Amanitin in dieser Art nachgewiesen?
    14. Kronenbecherling (Sarcosphaera coronaria) - Ist Gyromitrin enthalten? Sonstige Giftstoffe?
    15.) Krönchenträuschling (Stropharia coronilla) - Verrgiftungsfälle wie bei P. salicinus, welcher Stoff? Gibt es zusätzlich/alternativ ein Magen-Darm-Gift? Sind im selben Fk beide Giftstoffe gleichzeitig vorhanden?
    16.) ???


    Diese Liste mal als erster Entwurf. Bei Interesse könnte man so eine Liste weiterpflegen.


    Viele Grüße,
    Thorsten

    Ich finde Giftpilze/Toxikologie sowie kleines Zeugs wie Conocybe und Mycena spannend. Davon kann ich nichts für die Küche oder zum richtig satt werden empfehlen.

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo Thorsten,


    um dir das Ganze etwas zu erleichtern, hier der Link zu einer recht aktuellen Liste der DGfM, die in etwa dein Ziel verfolgt. :)


    LG, Jan-Arne

  • Hallo Jan-Arne,


    die Liste kenne ich. Ich habe vorhin tatsächlich vergessen - wohl bei meinem Blick durch die Giftbrille.
    Auf dieser Liste fliegen Pilze ab einer gewissen Potenz heraus auf die Giftpilzliste. Der verantwortliche Stoffe bleibt auch mit dem neuen Listenplatz zunächst unbekannt.


    Ich werde meine Liste erweitern.


    Viele Grüße,
    Thorsten
    [hr]
    Hallo zusammen,


    ich habe einmal ein paar Pilzarten aus der Liste der umstrittenen Pilzarten übernommen und weitere Fragezeichen eingefügt, welche mir noch eingefallen sind:


    1.) Narzissengelber Wulstling (Amanita gemmata) - enthält der Pilz Inhaltstoffe wie Fliegenpilz und/oder wie der Gelbe Knollenblätterpilz
    2.) Netzstieliger Hexenröhrling(Syn: Boletus Luridus): kein Coprin - ist hier eine Stoffgruppe enthalten, die bei wenigen Personen Schwierigkeiten beim Vezehr in Verbindung zu Alkoholgenuß bereitet?
    3.) Keulenfußtrichterling (Clitocybe clavipes): Kein Coprin - was ist enthalten?
    4.) Nebelkappe (Clitocybe nebularis): Konnte Nebularin mehrfach festgestellt werden? Angeblich Ergebnis nicht reproduzierbar?
    6.) Schöngelber Klumpfuß (Cortinarius splendens): Kein Orellanin - was ist enthalten?
    7.) Beringter Flämmling (Gymnopilus junonius): ist in europäischen Fruchtkörpern reproduzierbar der selbe Giftstoff wie in P. salicinus enthalten? Ist alternativ oder zusätzlich Ibotensäure enthalten? Sonstige Giftstoffe?
    8.) Fuchsiger Rötelritterling/-trichterling (Lepista flaccida) - Welcher Giftstoff? Echtes Muskarin? Sonstige Giftstoffe?
    9.) Weißer Rasling (Lyophyllum connatum) - Kann die Menge an Connatin und Lyophylin in Hinblick auf mutagene Veränderungen beim Menschen vernachlässigt werden?
    10.) Gemeiner Rettichhelmling (Mycena pura) - ist der selbe Giftstoff wie in P. salicinus enthalten?
    11.) Rosa Rettichhelmling (Mycena rosea) - Vergiftungssymptome wie durch Muskarin verursacht: Welcher Stoff ist verantwortlich?
    12) Ölbaumtrichterling (Omphalotus Olearius) - Ist Muskarin enthalten? Sonstige Giftstoffe?
    13.) Langstieliger Düngerling (Panaeolus acuminates) - Ist ein Giftstoffe enthalten? Sonstige Giftstoffe?
    14.) Behangener Düngerling (Panaeolus papilionaceus) - Ist der Fund des Giftstoffes (gem. Ludwig) ein Einzelfall? Sonstige Giftstoffe?
    15.) Gelbstieliger Muschelseitling (Panellus serotinus) - Kann die Art wieder "begnadigt" werden? Keinen nennenswerten Giftsoffe? Keine krebserregenden Stubstanzen in relevanten Mengen?
    16.) Erlenkrempling (Paxillus rubicundulus) - tatsächlich giftig wie der Kahle Krempling?
    17.) Großer Krempling (Paxillus validus) - tatsächlich giftig wie der Kahle Krempling?
    18.) Runzeliger Glockenschüppling (Pholiotina filaris) - Wurde mittllerweile in Europa Amanitin in dieser Art nachgewiesen?
    19. Kronenbecherling (Sarcosphaera coronaria) - Ist Gyromitrin enthalten? Sonstige Giftstoffe?
    20.) Blauer Träuschling (Stropharia caerulea) - ist der selbe Giftstoff wie in P. salicinus enthalten? Ergebnis wiederholt eingetreten?
    21.) Krönchenträuschling (Stropharia coronilla) - Verrgiftungsfälle wie bei P. salicinus, welcher Stoff? Gibt es zusätzlich/alternativ ein Magen-Darm-Gift? Sind im selben Fk beide Giftstoffe gleichzeitig vorhanden?
    22.) Butterpilz (Suillus granulatus) - Welcher Stoff ist für die potentielle Allergisierung verantwortlich? Reden wir von vernachlässigbaren Einzelfällen?
    23.) Gemeiner Erdritterling (Tricholoma terreum) - Wie ist der Status? Kann die Art wieder "begnadigt" werden?


    Im Flammer werden die "Gastrointestinalen" in einem Syndrom gesammelt. Auf die Gruppe der widersprüchlichen Magendarmbeschwerden gehe ich zunächst nur ein, wenn mind. ein weiteres zusätzliches Syndrom auftritt.
    Streng genommen gehören die Arten natürlich auch dazu.


    Viele Grüße,
    Thorsten

    Ich finde Giftpilze/Toxikologie sowie kleines Zeugs wie Conocybe und Mycena spannend. Davon kann ich nichts für die Küche oder zum richtig satt werden empfehlen.

    Einmal editiert, zuletzt von wildpflanzenfan ()

  • Hallo zusammen,


    um auch die rein potentiell magen-darm-giftigen Arten nicht zu kurz kommen zu lassen, sortiere ich nun in Gruppen:
    (Dadurch sind manche Arten nun mehrfach gelistet.)


    Phalloides Syndrom und vergleichbar:
    1.) Runzeliger Glockenschüppling (Pholiotina filaris) - Wurde mittllerweile in Europa Amanitin in dieser Art nachgewiesen?


    Gyrometrin-Syndrom und vergleichbar:
    1.) Kronenbecherling (Sarcosphaera coronaria) - Ist Gyromitrin enthalten? Sonstige Giftstoffe?

    Orellanus Syndrom und vergleichbar:

    1.) Schöngelber Klumpfuß (Cortinarius splendens): Kein Orellanin - was ist enthalten?


    Muscarin-Symptom(-artig):
    1.) Rosa Rettichhelmling (Mycena rosea) - Vergiftungssymptome wie durch Muskarin verursacht: Welcher Stoff ist verantwortlich?
    2.) Gemeiner Rettichhelmling (Mycena pura) - teilweise wie Mycnea rosea?
    3.) Ölbaumtrichterling (Omphalotus Olearius) - Ist Muskarin enthalten? Sonstige Giftstoffe?
    4.) Fuchsiger Rötelritterling/-trichterling (Lepista flaccida) - Welcher Giftstoff? Echtes Muskarin? Sonstige Giftstoffe?


    Pantherina-Syndrom(-artig):
    1.) Narzissengelber Wulstling (Amanita gemmata) - enthält der Pilz Inhaltstoffe wie Fliegenpilz und/oder wie der Gelbe Knollenblätterpilz?
    2.) Beringter Flämmling (Gymnopilus junonius): ist in europäischen Fruchtkörpern reproduzierbar Ibotensäure enthalten? Sonstige Giftstoffe?


    P$ilocybin-Syndrom(-artig):
    1.) Beringter Flämmling (Gymnopilus junonius): ist in europäischen Fruchtkörpern reproduzierbar der Giftstoff enthalten? Sonstige Giftstoffe?
    2.) Papageiensaftling (Hygrocybe psittacina): Ist der Giftstoff enthalten?
    3.) Gemeiner Rettichhelmling (Mycena pura): Ist der Giftstoff enthalten?
    4.) Langstieliger Düngerling (Panaeolus acuminates): Ist der Giftstoff enthalten? Sonstige Giftstoffe?
    5.) Behangener Düngerling (Panaeolus papilionaceus): Ist der Fund des Giftstoffes (gem. Ludwig) ein Einzelfall? Sonstige Giftstoffe?
    6.) Blauer Träuschling (Stropharia caerulea): Ist der Giftstoff enthalten? Ergebnis wiederholt eingetreten?
    7.) Krönchenträuschling (Stropharia coronilla): Ist der Giftstoff enthalten? Welcher Stoff ist verantwortlich? Gibt es zusätzlich/alternativ ein Magen-Darm-Gift? Sind im selben Fk beide Giftstoffe gleichzeitig vorhanden?


    Paxillus-Syndrom und andere Kandidaten für Allergisierung:
    1.) Schwefelporling (Laetiporus sulphurus): Reden wir von vernachlässigbaren Einzelfällen?
    2.) Erlenkrempling (Paxillus rubicundulus) ?
    3.) Großer Krempling (Paxillus validus) ?
    4.) Butterpilz (Suillus luteus): Welcher Stoff ist für die potentielle Allergisierung verantwortlich? Reden wir von vernachlässigbaren Einzelfällen?
    5.) Körnchenröhrling (Suillus granulatus): Welcher Stoff ist für die potentielle Allergisierung verantwortlich? Reden wir von vernachlässigbaren Einzelfällen?



    Coprinus-Syndrom / sonstige Unverträglichkeiten mit Alkohol:
    1.) Netzstieliger Hexenröhrling(Syn: Boletus Luridus): kein Coprin - ist hier eine Stoffgruppe enthalten, die bei wenigen Personen Schwierigkeiten beim Vezehr in Verbindung zu Alkoholgenuß bereitet?
    2.) Keulenfußtrichterling (Clitocybe clavipes): Kein Coprin - was ist enthalten?


    Equestre-Syndrom und vergleichbar:
    1.) Gemeiner Erdritterling (Tricholoma terreum) - Wie ist der Status? Kann die Art wieder "begnadigt" werden?


    In Diskussion bezüglich mutagener Stoffen:
    1.) Nebelkappe (Clitocybe nebularis): Konnte Nebularin mehrfach festgestellt werden? Angeblich Ergebnis nicht reproduzierbar?
    2.) Weißer Rasling (Lyophyllum connatum) - Kann die Menge an Connatin und Lyophylin in Hinblick auf mutagene Veränderungen beim Menschen vernachlässigt werden?
    3.) Gelbstieliger Muschelseitling (Panellus serotinus) - Kann die Art wieder "begnadigt" werden? Keinen nennenswerten Giftsoffe? Keine
    krebserregenden Stubstanzen in relevanten Mengen?


    Bufotenin:
    1.) Narzissengelber Wulstling (Amanita gemmata): Enthält der Pilz Inhaltstoffe wie Fliegenpilz und/oder wie der Gelbe Knollenblätterpilz?
    2.) Gallenröhrling (Syn: Boletus alutarius): Gibt es Quellen? Wer hat es bis dahin "durchgezogen"? :)


    Gastrointestinales Syndrom:
    1.) Salzwiesen-Egerling (Agaricus bernardii): Nur jung essbar?
    2.) Kompost-Egerling (Agaricus vaporarius): Nur jung essbar?
    3.) Voreilender Ackerling (Agrocybe praecox): nur gelegentlich?
    4.) Hallimasch (Armillaria mellea): häufig - wo zieht man die Grenze?
    5.) Schönfussröhrling (Boletus calopus): Gibt es Nachweise? Wer hat es bis dahin "durchgezogen"? :)
    6.) Pfefferröhrling (Chalciporus piperatus): Welche Menge ist kritisch?
    7.) Nebelkappe (Clitocybe nebularis): gelegentlich
    8.) Starkriechender Körnchenschirmling (Cystoderma carcharias): gelegentlich?
    9.) Waldfreund-Rübling (Gymnopus dryophilus): gelegentlich? In der Gruppe eingrenzbar?
    10.) Falscher Pfifferling (Hydrophoropsis aurantiaca): Welche Menge ist kritisch?
    11.) Papageiensaftling (Hygrocybe psittacina): sollte ja nicht soweit kommen :/
    12.) Schwefelporling (Laetiporus sulphurus): nur gelegenetlich?
    13.) Rosablättriger Egerlingsschirmling (Leucoagaricus leucothites): ist die Art nicht eindeutig für das Syndrom?
    14.) Breitblättriger Holzrübling (Megacollybia plathyphylla): nur gelegentlich?
    15.) Goldfellschüppling (Pholiota aurivella): nur gelegentlich?
    16.) Tonweißer Schüppling (Pholiota lenta): nur gelegentlich?
    17.) Sparriger Schüppling (Pholiota squarrosa): nur gelegentlich?
    18.) Gefleckter Rübling (Rhodocollybia maculata): nur gelegentlich?
    19.) Rotstieliger Ledertäubling (Russula olivacea): nur gelegentlich?
    21.) Gemeiner Habichtspilz (Sarcodon imbricatus): nur jung essbar? nur gelegentlich?
    22.) Kiefern-Habichtspilz (Sarcodon sqamosus): nur jung essbar?
    23.) Kronenbecherling (Sarcosphaera coronaria): gehört die Art hier erwähnt?
    24.) Krönchenträuschling (Stropharia coronilla): Gibt es Nachweise?
    25.) Riesenträuschling (Stropharia rugosiannulata): ist die Art nicht eindeutig für das Syndrom?
    26.) Körnchenröhrling (Suillus granulatus): nur gelegentlich?
    27.) Butterpilz (Suillus luteus): nur gelegentlich?
    28.) Gallenröhrling (Syn: Boletus alutarius): Gibt es Nachweise? Wer hat es bis dahin "durchgezogen"? :)


    Viele Grüße, Thorsten

    Ich finde Giftpilze/Toxikologie sowie kleines Zeugs wie Conocybe und Mycena spannend. Davon kann ich nichts für die Küche oder zum richtig satt werden empfehlen.

    Einmal editiert, zuletzt von wildpflanzenfan ()

  • Hallo Thorsten,


    das sind alles sehr interessante Fragen, nur wer soll die beantworten, wenn selbst Mykologen, die sich wissenschaftlich mit der Materie bescchäftigen, darauf nur bei dem einen oder anderen Pilz eine Antwort wissen. Ich denke, darauf kann eigentlich nur ein Giftexperte antworten. Herr Flammer ist ein solcher und der hat ja in seinem Buch "Giftpilze,Pilzgifte" viele Syndrome beschrieben. Wichtig ist in diesem Zusammenhang für mich auch immer die Beiträge eines Toxikologens in der Zeitschrift der DGfM.

    Viele Grüße
    Veronika Weisheit - Pilzberaterin Landkreis Rostock
    Auch Pilzberater können irren, erst recht in einem Forum, deshalb gibt es keine Freigabe von mir, Pilze zu verzehren, auch, wenn diese essbar sind.

  • Hallo Thorsten,


    mit M. rosea habe ich mich vor kurzem beschäftigt, auch den Gröger zur Hand genommen. Er schreibt, M. pura ist


    .... eine sehr variable Art, Schlüssel für die verschiedenen Farbformen in b/13:494 und in c aaO. Fotos in verschiedenen Farbenformen in C. 105-123 und bei Mos & Jül.: M .......


    .... Im Unterschied zu M. pura sind die Lamellen etwas zahlreicher, ...... länger konisch bleibend, satt rosa - St brüchiger? .... mikroskopisch aber blasige Cheilo-Z reichlicher und FrK Muscarin enthaltend.


    M. rosea enthält Muscarin, M. pura offensichtlich nicht. Vielleicht liefert dir diese Quelle noch weitere Antworten.


    LG
    Peter

    "Die, die Kriege von oben führen sind feige Schreibtischtäter, die nicht wissen wie schrecklich Krieg ist".

    Quelle: "Masters Of War", Bob Dylan

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Thorsten,


    ich finde deinen Eifer lobenswert, allerdings sehe ich das ganze etwas kritisch. Wie du vielleicht weißt, habe ich von der Thematik Toxikolige schon etwas Ahnung; von der Analytik solcher Stoffe aber wesentlich mehr!


    Deine Fragestellungen sind sehr interessant, allerdings bedarf es da eher eines Chemikers und Toxikologen als eines Mykologen um die Fragen zu klären. Wenn die Giftstoffe noch unbekannt sind, dann ist die Chance groß, dass diese Stoffe auch noch nicht in den Fruchtkörpern nachgewiesen wurden.


    Es gibt da nämlich 2 Möglichkeiten:


    1. Der Giftstoff ist als Inhaltsstoff in den Fruchtkörpern bekannt, "nur" die toxikologischen Daten fehlen.
    2. Der Giftstoff und dessen Struktur ist noch nicht in den Fruchtkörpern nachgewiesen worden.


    Was das heißt, kannst du dir ja vorstellen. Es müssten von sämtlichen Reinstoffen, anhand von lebenden Säugerzellen und Tierversuchen die toxiklogischen Daten ermittelt werden.
    Wenn der Stoff noch unbekannt ist, dann müssten sehr aufwendige chem. Verfahren zum Einsatz kommen, erstmal die Reinsubstanz zu isolieren und von dieser dann die Struktur zu bestimmen (so was läuft im Regelfall mit LC/MS-MS oder GC/MS und NMR ab). So eine Analyse ist ebenfalls sehr aufwendig und kostet richtig viel. Auch die Versuche für die toxikologischen Daten kosten auch sehr viel. Das kann dann mal schnell in die Hunderttausende gehen.


    Nun meine Frage dazu. Wer soll das bezahlen? Hast du auch schon mal daran gedacht, dass die Vergiftungssymptome auf Mischintoxikationen zurückzuführen sind? Dann hat man kaum noch eine Chance, das rauszukriegen.


    Als "Normalbürger" hast du nur die Möglichkeit die einschlägigen Fachzeitschriften zu studieren und dann ggf. einzelne Artikel per Fernleihe zu bestellen. Ich bin der Meinung, dass dir im Forum da niemand groß helfen kann.


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

  • Hallo zusammen,



    das sind alles sehr interessante Fragen, nur wer soll die beantworten, wenn selbst Mykologen, die sich wissenschaftlich mit der Materie bescchäftigen, darauf nur bei dem einen oder anderen Pilz eine Antwort wissen. Ich denke, darauf kann eigentlich nur ein Giftexperte antworten. Herr Flammer ist ein solcher und der hat ja in seinem Buch "Giftpilze,Pilzgifte" viele Syndrome beschrieben. Wichtig ist in diesem Zusammenhang für mich auch immer die Beiträge eines Toxikologens in der Zeitschrift der DGfM.


    ihr habt recht. Natürlich können wir als Hobby-Mykologen solche Fragen nicht beantworten.
    Manche Fragen hiervon sind sicherlich deutlich komplizierter zu beantworten als andere Fragen.


    Nehmen wir mal als Beispiel den Narzissengelben Wulstling. Die Experten kennen Bufotenin, Ibotensäure und Muscimol. Nach meiner Vorstellung muss man doch "nur" noch nach diesen bekannten Stoffen suchen
    (und es muss "nur" noch jemand bezahlen).


    Ich bin selbst kein stolzer Besitzer vieler Ausgaben der "ZMykol". Andere Teilnehmer hier im Forum haben dazu vielleicht schon Veröffentlichungen gelesen, die einen Teil "meiner" Fragen beantworten.
    Was auf den aktuellen DGfM-Listen als Rätsel dargestellt wird, wird nicht in einer alten "ZMykol" bereits beantwortet sein



    Tagedieb: Da scheint der Gröger hinsichtlich des Giftstoffes aber den alten Stand vieler Bücher wiederzugeben.


    Die Information der DGfM, dass durch den Verzehr von M. rosea eine Vergiftung mit dem Bild einer Muscarin-Vergiftung auftreten kann, jedoch kein Muscarin enthalten ist, scheint der letzte - und neueste - Stand zu sein.


    Danke für den Hinweis der Mikro-Unterschiede; ich dachte bislang, dass man die beiden Arten fast gar nicht unter dem Mikroskop auseinanderhalten kann.



    Deine Fragestellungen sind sehr interessant, allerdings bedarf es da eher eines Chemikers und Toxikologen als eines Mykologen um die Fragen zu klären. Wenn die Giftstoffe noch unbekannt sind, dann ist die Chance groß, dass diese Stoffe auch noch nicht in den Fruchtkörpern nachgewiesen wurden.


    Die Fragen für diese Ausgangssituation sind wahrscheinlich nur besonders schwer aufklärbar.



    Naja wie oben an Veronika geschrieben, gibt es noch den dritten Fall (z. B. bei A. gemmata). Ein bekannter Stoff wird in einem Pilz gesucht, weil man ihn vermutet oder erneut in anderen Kollektionen aufspüren möchte.
    Natürlich kosten auch diese Untersuchungen bereits viel Geld.


    Zitat


    So eine Analyse ist ebenfalls sehr aufwendig und kostet richtig viel. Auch die Versuche für die toxikologischen Daten kosten auch sehr viel. Das kann dann mal schnell in die Hunderttausende gehen.
    Nun meine Frage dazu. Wer soll das bezahlen?


    :) Ich weiß nicht, wie weit für solche Themen mittlerweile überhaupt noch großartig Geld abgerufen werden kann.
    Werden den Fachinstituten nicht sogar eher die Geldhähne zugedreht, so dass es derzeit eher ums nackte Überleben geht
    (meine Fragen wären also nur für Zeiten, wo man sich Luxus leisten kann)?


    Zitat


    Hast du auch schon mal daran gedacht, dass die Vergiftungssymptome auf Mischintoxikationen zurückzuführen sind? Dann hat man kaum noch eine Chance, das rauszukriegen.


    Ich fürchte auch, dass wir sehr oft Cocktails haben, wo man über Einzelbetrachtungen von einzelnen Stoffen nicht weiter kommt.


    Zitat


    Als "Normalbürger" hast du nur die Möglichkeit die einschlägigen Fachzeitschriften zu studieren und dann ggf. einzelne Artikel per Fernleihe zu bestellen. Ich bin der Meinung, dass dir im Forum da niemand groß helfen kann.


    Für mich alleine betrachtet gibt es nur diese Möglichkeit des Normalbürgers.


    Es besteht außerdem aber die Möglichkeit, dass andere Teilnehmer im Gegensatz zu mir bereits Veröffentlichungen gelesen haben, die manche Frage aus der Liste bereits (teil-)beantworten.
    Darüber hinaus wissen vielleicht andere Forenteilnehmer offene Fragen zu weiteren Arten, die hier eingereiht werden könnten.


    In Erinnerung an eine besuchte Pilzaustellung und Gespräche von Besuchern mit den Kollegen stelle ich für mich fest:
    Bei toxikologisch relevanten Arten weiß ich auch gerne zumindest darüber Bescheid, dass man noch nicht so viel weiß :) .


    Viele Grüße,
    Thorsten

    Ich finde Giftpilze/Toxikologie sowie kleines Zeugs wie Conocybe und Mycena spannend. Davon kann ich nichts für die Küche oder zum richtig satt werden empfehlen.

    Einmal editiert, zuletzt von wildpflanzenfan ()