Sarcodon

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 1.904 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo Leute,


    am Wochenende habe ich einen Stacheling gefunden, den ich noch nicht einordnen kann... Im Moment bin ich noch bei Sarcodon, aber der Habichtspilz ist es wohl nicht. Wurde hier schon kurz diskutiert, aber ich liefere nochmal Infos und Bilder nach.


    Gefunden in Griechenland, Eichenwald mit eingestreutem Wachholder, andere Bäume gab's da nicht, kalkiger Boden.


    Hut ca 9cm breit, dunkelbraun mit leichtem Stich ins bordeaux/lilafarbene, glatt aber nicht samtig oder filzig, ganz leicht geschuppt oder aufgesprungen.


    Stacheln gräulich


    Stiel ca 4-5cm lang, kräftig, Basis normal abgerundet, nicht verdickt. Graubraun, ähnliche Farbe wie die Stacheln, stellenweise etwas gelbbrauner, mit dunklen Pusteln. Stielbasis m.E. nicht andersfarbig, eventuell etwas gräulich, aber Grüntöne konnte ich beim besten Willen nicht erkennen, ebenso keinerlei Gelbfärbung (von außen).


    Fleisch cremefarben, im Stiel stellenweise (an Madengängen) currygelb, auch in der Stielbasis (aber auch hier Madengänge).


    Sporen wollte er nicht abwerfen.


    Geruch intensiv, erdig bis würzig, aber nicht angenehm.


    Geschmack bitter, unangenehm.


    Hab' versucht mich durch diesen Schlüssel zu arbeiten, aber bleibe hängen... Ich bin bei Sarcodon, aber da ich kein Sporenpulver habe, kann ich Bankera erstmal nicht ausschließen. Die soll aber nach Bockshornklee / Liebstöckl / Maggi riechen, das tut meiner definitiv nicht.


    Im Sarcodon-Schlüssel komme ich dann makroskopisch zu den folgenden Arten (allerdings finde ich den Schlüssel nicht 100% überzeugend, daher kann ich auch die anderen nicht ausschließen):
    S. versipellis
    S. lundellii
    S. imbricatus

    S. squamosus
    S. leucopus


    S. imbricatus, squamosus und lundelli sind Nadelholzarten, das passt eher nicht (die Wachholder waren, wenn ich mich recht erinnere, weiter weg). Imbricatus und squamosus haben einen viel zu stark geschuppten Hut. Lundelli ist eine skandinavische Art.


    S. leucopus kommt wohl sowohl in Laub- als auch Nadelwäldern vor, der Hut ist nur leicht geschuppt.
    S. versipellis kann wohl auch beide Wälder, hat aber eine hellbraun-orangebraune Hutoberfläche


    Im Moment passt mir S. leucopus wohl am besten... was meint ihr?


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    Gnüße von Gelbhex-Gnarifa und Fani ausm Süüüüdn! Sonn' is! Gnihihihii! :sun: :sun: :sun:

    Meine Bilder dürfen unter Namensnennung frei verwendet werden (CC-BY Lizenz).

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    imbricatus und squamosus kannst du ausschließen. Die sind das definitiv nicht. Zu den anderen Arten kann ich leider nix sagen. :shy:


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Sarah!


    Oh, du hast ihn nochmal richtig vorgestellt. Super! :thumbup:
    Ich kenne mich in der Gattung zwar kaum aus, denke aber dennoch, daß S. leucopus eine hellere Art sein müsste. Und damit (siehe auch Kommentar im andere Thread), würde ich hier tendenziell eher an Sarcodon versipelle denken. All die Arten mit grobschuppig aufbrechenden Hüten kannst du jedenfalls ausschließen. Davon ist es keine.



    LG, Pablo.

  • Hallo Sarah,
    ich habe den Pilz nach deiner Beschreibung und deinen Fotos zunächst nach OTTO (1987) und dann nach HROUDA (2014) geschlüsselt. Mit beiden Schlüsseln kam ich zu keinem befriedigenden Ergebnis. Nach OTTO blieb als eine von (nur!) drei Laubwaldarten S. lepidus (Hut ohne aufgerichtete Schuppen, Fleisch nicht violettrosa, auch nicht so verfärbend) übrig, der HROUDA-Schlüssel hat mich ins völlige Nirwana geführt. Auch bin ich mir sicher, selbst diese Art nie zuvor gesehen zu haben. Daher kann ich hier nichts beisteuern. Ich hatte Schwierigkeiten bei der Interpretation, ob die Stielbasis graugrün ist oder nicht, tendenziell würde ich ja dazu sagen.
    Theoretisch wäre möglich, dass es sich um einen bisher unbeschriebenen Pilz handelt, es sei denn, in dieser Gegend gibt es Pilzforscher, die ihn ausgeforscht haben. Die Stachelinge in den beiden oben zitierten Schlüsseln sollen alle mittel- bis nordeuropäische Verbreitung haben, d. h. was in Griechenland so rumsteht, könnte darin eventuell fehlen.
    FG
    Oehrling

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    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()

  • Servus,


    ich kenne nur heimische Arten aus Nadelwäldern. Mediterran und unter Eichen sollte es wohl nicht viel geben. Vielleicht schaust Du mal unter Sarcodon quercinofibulatus. Die Art sollte allerdings im Alter aufschuppen, was hier nur ansatzweise zu sehen ist.


    Gruß


    Helmut

  • Danke euch allen - ihr habt euch ja richtig Mühe gemacht, nochmal alles durchzuschlüsseln.
    Ist wohl kompliziert... aber ich weiß ja, wo der wächst, und der wächst da zuverlässig. Beim nächsten Mal nehme ich noch mal ein paar Exemplare mit und weiß ja auch, worauf ich jetzt achten muss. Werde auch nochmal ein paar Leute aus dem Mittelmeerraum fragen, vielleicht hat da noch jemand eine Idee.


    Sarcodon quercinofibulatus ist ja auch nochmal interessant, mal schauen, was ich dazu noch für Infos bekommen kann. Eichenwald / Laubwald passt da ja ganz gut, und auch die Hutfarbe, was ich so auf die Schnelle sehen konnte.

    Gnüße von Gelbhex-Gnarifa und Fani ausm Süüüüdn! Sonn' is! Gnihihihii! :sun: :sun: :sun:

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen!


    Nachvollziehbare Vorschläge. Ich sehe schon, dies ist ein sehr spannendes Pilzchen. :)
    und klar muss man da immer kritisch sein bei solchen Fundstellen, das muss nicht immer exakt eine der bereits beschriebenen Arten sein.



    LG, Pablo.