Hallo, Freunde der LBMs!
Es ist eigentlich kein richtiger LBM, denn er ist gar nicht so klein und auch gar nicht so richtig braun.
Aber es ist ein richtig schickes Pilzchen, das uns da am letzten Samstag bei Offenbach angelächelt hat.
Das Habitat ist ein feuchter, bodensaurer laub- Mischwald an einem morastigen graben entlang, also mit hohem Grundwasserstand und ordentlich feucht. Die Pilze wachsen nicht direkt an Holz, sondern in der Streu des Bodens, umstehenden Bäume sind Birken, Pappeln, Erlen, Rotbuche und Hainbuche.
Eine Verbindung zu Dung kann ich nicht feststellen.
Das Velum ist sehr beständig, wie man sieht, die Hüte bekommen beim Antrocknen im Alter einen Rosaton, der aber später wieder verschwindet. Das Sporenpulver ist nahezu rein schwarz. Die Lamellenschneide ist nicht farblich unterlegt.
Mikroskopische Eckdaten: Hutvelum aus zylindrischen Zellen, keine Pileozystiden oder Haare; Schnallen gelegentlich vorhanden (Huttrama); Basidien vorwiegend viersporig, Cheilos gedrängt, häufig, nur wenige kugelige Marginalzellen zu sehen (unpigmentiert), vorwiegend flaschenförmig, gelegentlich mit undeutlichen, körneligen Anlagerungen;
Pleuros häufig, vorwiegend flaschenförmig, selten fast utriform, gelegentlich subcapitat; Sporen bis 9,5x5, KP groß (>1 µm), deutlich (auch wenn auf meinen Bildern schlecht zu sehen), zentral, Sporen in KOH dunkler, trüb graubraun bis olivbraun
Beim Schlüsseln lande ich irgendwie bei Psathyrella impexa oder Psathyrella senex. Aber irgendwie... Makroskopisch kommt mir das etwas komisch vor und auch die Zystiden (Speziell Pleuros) habe ich schlanker und länger in Erinnerung. Aber ich kenne die Art (impexa s.l.) auch nur von zwei Funden, kenne also die Variationsbreite kaum ansatzweise...
Oben Cheilos, unten Pleuros und Sporen, linke Bildteile in KOH, rechts in H2O:
Alle Bilder werden beim Anklicken groß!
LG, Pablo.