was für ein Rötling?

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 1.786 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo zusammen,


    folgende Rötlinge fand ich vorhin auf einer Kuhweide. Die Pilze wuchsen eng aneinander, fast büschelig. Leider habe ich noch keine Literatur über Rötlinge, und bin über jede Antwort dankbar! So, nun die Daten:
    Fundort: Kuhweide
    Hut: ca. 3 -4 cm, feucht klebrig, am Rand leicht gerieft
    Stiel: ca. 7 x 1 cm, feucht etwas klebrig, leicht bereift
    Lamellen: ausgebuchtet angewachsen
    Geruch: etwas mehlartig mit einer Fischkomponente ( extrem wiederlich! )
    Sporen: ca. 10 x 7 - 8 µ


    Wenn noch etwas fehlen sollte, kann ich es gerne nachreichen.


    LG Charlotte












    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    den Gröger Band 1 und/oder GPBW Band 4 hast du nicht? Das wären gute Schlüsselwerke für Rötlinge. Ich kann dir leider kaum weiterhelfen, denn ich hab von Rötlingen kaum Ahnung.


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

  • Tja, jetzt geht die Raterei los. In Anbetracht der Tatsache, dass die Pilze fischig, d. h. vermutlich gammlig riechen, und in Anbetracht der Tatsache, dass der Lamellenansatz des einen Pilzes erkennbar blau ist, könnte man spekulieren, dass diese Pilze ursprünglich mal blau waren und ihre Farbe durch das Vergammeln verloren haben. Weiter gehendes Spekulieren spare ich mir mal. Zumindest aber es gibt blaue Rötlinge mit diesem Habitus, die auf Kuhweiden wachsen.
    FG
    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()

    • Offizieller Beitrag


    Hallo,


    vielen Dank für eure Antworten! Die beiden Bücher besitze ich leider nicht. Offensichtlich wird der Pilz seinen Namen für sich behalten :cursing:


    LG Charlotte


    Hallo,


    nur noch 1-2 Anmerkungen zu guter Literatur für Lamellenpilze.


    Ich kenne leider deine Interessengebiete nicht Charlotte, meine mich aber zu erinnern, dass du schon hier einige Dungascoanfragen gestellt hast. :thumbup:


    Nützliche Bestimmungsliteratur für Lamellenpilze wären:


    Großpilze Baden-Würtembergs alle 5 Bände: Eigentlich unverzichtbar, denn die Ökologieangaben von Pilzfundorten sind da unerreicht. Viele der dortigen Schlüssel sind auch sehr gut; einige hingegen nicht so vor allem die aus Band 2. ;) Die Bauchpilzsektion von Band 2 hingegen ist fantastisch; wurde ja auch von Wulfhardt Winterhoff erstellt. :cool:
    Gröger Band 1+2
    Funga Nordica (englischsprachig); in Kombination mit dem Gröger eigentlich fantastisch zum Schlüsseln von Lamellenpilzen geeignet. Es lohnt sich wirklich Lamellenpilze mit beiden Werken zu schlüsseln.
    Wenn du dann zu einem Ergebnis gekommen bist, dann ist es auf alle Fälle hilfreich einen Bildvergleich (und Vergleich der Mikrodaten, Beschreiung) mit dem Pilzkompendium von Erhard Ludwig zu machen. Die einzige Schwachstelle des Pilzkompendiums ist, dass dieses bis zu Band 3 keine Bestimmungsschlüssel enthält.


    Das eben geschriebene ist nur als Hinweis/Tipp für dich gedacht, falls du in Erwägung ziehst, deine Pilzbibliothek aufzustocken. Ich muss leider auch dazu sagen, dass der Gröger Band 1 und die Funga Nordica meines Wissens nach vergriffen sind.


    l.g.
    Stefan


    l.g.
    Stefan

  • Hallo Stefan,


    diese Literatur ist zwar fantastisch, aber für mich momentan unerschwinglich! Die einzige Literatur in "Buchform", welche ich besitze, sind die 6 Bände "Handbuch für Pilzfreunde" und das ein oder andere Ascomyceten - Buch. Den Rest habe ich ausschließlich von einigen netten Pilzfreunden bzw. aus dem Netz als PDF auf dem Rechner.


    LG Charlotte

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Charlotte!


    Diese Gattung ist aber auch eine der sehre schweren Gattungen. Im Grunde wäre die Literaturliste von Stefan auch in edm ZUsammenhang mit Vorsicht zu genießen. Wirklich Sinn macht im grunde bei so einer Hammergattung nur eine monografische Bearbeitung. Das wäre die letzte Ausgabe des Noorderloos - Werkes.
    Das ist sehr wichtig, weil du mit so einer Literatur auch die herangehensweise an die Gattung wenigstens ansatzweise so erläutert bekommst, daß es nachvollziehbar wird.
    Und das wird besonders relevant, wenn es um die Merkmale (mikroskopisch) der Huthaut geht, um die Schnallenverteilung, Cheilozystiden (alles unerlässliche Details für die Rötlingsbestimmung).


    Allerdings ist es mit Rötlingen schwer, trotz der recht griffigen Mikromerkmale. Denn man braucht auch immer gut ausgprägte Makromerkmale, und sobald da eine Kolelktion nicht mehr frisch ist, geht man häufig in die Irre. So lasse ich zB generell inzwischen Einzelfruchtkörper stehen, die bringen nur Frust. Kollektionen, die zu alt sind oder nur junge Fruchtkörper bieten, untersuche ich ebenfalls nicht.


    Ich halte es durchaus für möglich, daß ein Gattungsspezialist mit der Erfahrung von mehreren hundert untersuchten Kollektionen aus deinem Fund etwas herauslesen kann.
    ich könnte es mit ~ drei Dutzend untersuchten Rötlingen und kaum mehr als einem Dutzend bisher gefundener Arten nicht.
    Aber, wenn du die Chance nutzen willst, dann müsstest du es >hier< versuchen, um tatsächlich die Gattungsspezialisten auch zu erreichen, die die ANfrage hier nicht finden.



    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Charlotte!


    Danke für die Auflösung.
    Vielleicht liegt es nicht an deinem Geruchssinn, sondern viel eher am Alter und Zustand der Fruchtkörper, daß du den Mehlgeruch nicht wahrnehmen konntest.
    Sowas ist halt auch ein vergängliches merkmal.



    LG, Pablo.