unbekannter Leistling?

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  • Hallo zusammen,


    ich habe heute eine kleine Gruppe von ockerfarbene Leistlingen gefunden. Sie sind ca. 3cm klein, auf Totholz gewachsen (Buche?) und riechen stark, ein bisschen Marzipan-artig. Könnte das ein Trompetenpfifferling sein?



    Und noch eine Reihe Schopftintlinge, weil's so schön war.


  • Hallo Eliva,


    an einen Leistling glaube ich noch nicht. Ich würde eher an Anis-Zähling (Lentinellus cochleatus) denken.


    Viele Grüße
    Manfred

    Ich sag immer "egal", obwohl es nicht egal ist.
    ...naja, egal...

  • Hallo noch mal,
    laut Bon ist der Anis-Zähling "kaum genießbar". Hast Du ihn genossen und fragst deshalb nach Verwechslungsmöglichkeiten?
    Gruß
    Manfred

    Ich sag immer "egal", obwohl es nicht egal ist.
    ...naja, egal...

  • Hier nochmal der Wuchsort:



    [hr]


    Hallo noch mal,
    laut Bon ist der Anis-Zähling "kaum genießbar". Hast Du ihn genossen und fragst deshalb nach Verwechslungsmöglichkeiten?
    Gruß
    Manfred


    Nein, habe ich nicht. ;) Er wird jedoch als Würzpilz empfohlen, deshalb spiele ich mit dem Gedanken.


    Und noch ein anderer mysteriöser Geselle, den ich aber nicht sehr eingehend betrachtet habe. Sehr markant war der Schleim (wie beim Kuhmaul). Unter den Schmierlingen finde ich keinen mit einem solchen Stiel. Vielleicht kennt ihn jemand?


    • Offizieller Beitrag

    Moin!


    Die auf dem letzten Bild sind Träuschlinge, entweder Grünblaue (Stropharia caerulea) oder Grünspanträuschlinge (Stropharia aeruginea).
    Die beiden sind schon jung makroskopisch nur sehr unsicher auseinanderzuhalten (Farbe des Sporenpulvers sollte noch das sicherste merkmal sein), in dem Alter ginge es nurnoch über Mikromerkmale oder eben die Farbe des Sporenpulvers im Abwurf.



    LG, Pablo.

  • War Dein zweiter denn verwaschen bläulich-grün? Das Foto suggeriert das. Ohne ihn von der Seite gesehen zu haben, würde ich nach dem Bild zum Grünspan-Träuschling tendieren. (jung: https://farm6.staticflickr.com…09303355_4f8e4f3c68_z.jpg) Je älter die sind, desto mehr bleichen sie aus.
    Viele Grüße
    Manfred
    [hr]
    :) Pablo, Du bist zu schnell! :)


  • War Dein zweiter denn verwaschen bläulich-grün? Das Foto suggeriert das. Ohne ihn von der Seite gesehen zu haben, würde ich nach dem Bild zum Grünspan-Träuschling tendieren. (jung: https://farm6.staticflickr.com…09303355_4f8e4f3c68_z.jpg) Je älter die sind, desto mehr bleichen sie aus.


    Ja er war so verwaschen grünlich wie auf dem Foto. Allerdings war der Stiehl dunklgrau und schuppig, nicht weiß.
    Aber an viel mehr erinnere ich mich leider auch nicht mehr, heute gab es zu viele Eindrücke...


  • Die auf dem letzten Bild sind Träuschlinge, entweder Grünblaue (Stropharia caerulea) oder Grünspanträuschlinge (Stropharia aeruginea).
    Die beiden sind schon jung makroskopisch nur sehr unsicher auseinanderzuhalten (Farbe des Sporenpulvers sollte noch das sicherste merkmal sein)


    Echt? Ich habe keine Probleme, die auseinanderzuhalten: Wenn man den Ring beachtet, der bei aeruginea ausgeprägt und bei caerulea nur rudimentar vorhanden ist und die weißen Lamellenschneiden bei aeruginea.


    Grüße
    Harald


  • Moin zusammen,


    eliva: Bei den beiden genannten Träuschling-Arten, ist auch der Fundort interessant.
    Zu dem anderen Fruchtkörper:
    Ich habe vor kurzem viele Genabelte Zählinge gefunden
    http://www.123pilze.de/DreamHC…oad/GenabelteZaehling.htm


    @Pablo:
    Bei den beiden geht es soweit ich mich erinnere über die Zystiden (mit Glück).
     
    Ich untersuche dieses Jahr mal wieder einen Kandidaten für den Blauweißen Träuschling (S. pseudocyanea); die Alternative wäre ein Blauer Träuschling, der nicht allzuviel Nährstoff abbekommen hat.


    Ich habe noch kein wirklich sicheres Mikromerkmal im Ludwig gefunden, an welchem ich die beiden(drei) Arten unterscheiden kann.
    Kennst Du ein sicheres Mikromerkmal?


    Viele Grüße,
    Thorsten

    Ich finde Giftpilze/Toxikologie sowie kleines Zeugs wie Conocybe und Mycena spannend. Davon kann ich nichts für die Küche oder zum richtig satt werden empfehlen.

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    • Offizieller Beitrag


    Hallo,


    na ja. Das mag für junge Fruchtkörper gelten. Laut GPBW-Schlüssel ist das einzige Merkmal, neben der Sporenpulverfarbe, zur sicheren Unterscheidung der beiden Arten die Verteilung der Chrysocystiden. Ich muss das auch immer nachlesen; ich kann mir das nicht merken. Ich meine, dass bei einem von beiden die Cheilos als Chrysozystiden ausgebildet sind und beim anderen nicht.
    Nachzulesen, wie bereits gesagt, GPBW Band 4.


    Auf den Ring kann man sich nicht verlassen. Ich hab schon Str. aeruginea ohne Ring in der Hand gehabt.


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Hallo Harald,


    danke für den Hinweis. Das hatte ich vergessen.


    Eine klare "Mikro-Marschrichtung" wäre natürlich super
    (bleibt aber vielleicht Wunschdenken).


    Der Blauton in der Huthaut war wieder schnell flüchtig.
    Allerdings habe ich den Blauen Träuschling vor Kurzem ebenfalls fast ohne Blau gefunden...


    Bei dem obigen Photo fällt mir erst jetzt die Brennnessel und das Laub auf.
    Aber bestimmt haben viele von euch den Grünspanträuschling auch schon einmal bei Brennnesseln im Laubwald gefunden ;)


    Viele Grüße,
    Thorsten

    Ich finde Giftpilze/Toxikologie sowie kleines Zeugs wie Conocybe und Mycena spannend. Davon kann ich nichts für die Küche oder zum richtig satt werden empfehlen.

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  • Hallo Harald,


    vielen Dank für die Bilder. Das sind ja mal blaue Stiele :)
    Bei mir stand der Pilz auf einer reinen Gartenwiese im Gras.


    Den pfeffrigen Geruch könnte ich mir einbilden, vielleicht ganz dezent.
    Helle Lamellenschneiden hat der Fruchtkörper ebenfalls.


    Vielleicht finde ich ja doch noch andere Zystiden als die Flaschen-förmigen.


    Viele Grüße,
    Thorsten

    Ich finde Giftpilze/Toxikologie sowie kleines Zeugs wie Conocybe und Mycena spannend. Davon kann ich nichts für die Küche oder zum richtig satt werden empfehlen.

  • Hallo zusammen,


    Nachtrag zum Blauweißen Träuschling (Stropharia pseudocyanea):
    Ich habe noch den Hinweis gefunden, dass das Fleisch mind. auf Höhe der Stielbasis ocker sein soll.
    Falls die beim Blauen Träuschling eher blau so wie der restliche Stiel sein soll, wäre hier vielleicht ein weiteres Unterscheidungsmerkmal gegeben (Ich komme erst zum Wochenende wieder an meinen Fundort für Blaue Träuschlinge).


    Für Profi-Mikroskopierer :) :
    Falls jemand den Blauweißen Träuschling (Stropharia pseudocyanea) sicher mikrokopisch bestimmen kann, UND Lust dazu hätte einen Fruchtkörper zu untersuchen, mache ich gerne ein Exikat und versende dieses mit der Hoffnung auf Klarheit.


    Bisher spricht nichts von dem, was ich unter dem Mikroskop gesehen habe gegen meine Vermutung.
    Beim Mikroskieren bin ich über das Stadium "Grobes Ausschließen einer Verwechslung durch Überprüfen von K.O.-Kriterien" noch nicht allzuweit hinaus. Wenn ich den Gartenfund sicher als Stropharia pseudocyanea bestimmen/bestätigen lassen kann, möchte ich diesen kartieren.


    Viele Grüße,
    Thorsten

    Ich finde Giftpilze/Toxikologie sowie kleines Zeugs wie Conocybe und Mycena spannend. Davon kann ich nichts für die Küche oder zum richtig satt werden empfehlen.

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