Morchelfrühling

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  • Hallo Pilzfreunde,


    ich würde dieses Jahr gern meine ersten Morcheln finden (Spitz- oder Speisemorchel). In den Büchern ist von feuchten Auwäldern die Rede. Bei mir in Reichweite ist nur ein kleiner Bach der teilweise mit ausgedehnten teils auch feuchten Erlenwäldchen gesäumt ist. Könnte das da was werden? Gibt es eventuell ein paar ganz "heiße" Stellen bei denen bestimmte Gegebenheiten zusammenkommen müssen?
    Wie sind eure Erfahrungen?
    Für zahlreiche Infos wäre ich dankbar.


    Schöne Grüße vom Grünling

  • :)Hallo und guten Morgen Grünling,


    ich bin auch noch kein großer "Morchler" aber hier mal meine Erfahrungen/Notizen der letzten beiden Jahre. Leider ist meine direkte Umgebung sehr sauer und ich muss erst mal 20-30 KM fahren.


    Spitzmorcheln, diese in ihrer natürlichen Umgebung zu finden, ist mir noch nicht :( gelungen, aber!! Folgen Stellen solltest Du jetzt suchen und ab Anfang April regelmäßig kontrollieren (Bodenverhältnisse egal). Überall wo Rindenmulch aufgebracht worden ist, Industrie-, Gewerbegebiete, Großmärkte, Möbelhäuser, Behördenzentren und Vorgärten. Sehr gut sind im Wald auch Holzlagerplätze, Kyrill hat bei uns sehr großen Schaden hinterlassen und überall wo Holz gelagert wurde, bleiben große Haufen von Rindenresten an den Wegrändern, da lohnt sich der 8| Blick ganz oft.
    Das sind die einfachsten und sichersten Methoden, bei denen Du bestimmt Erfolg hast.


    Halbfreie/Käppchenmorcheln, Bodenverhältnisse beachten, nicht auf saurem Boden, neutral- kalkhaltig, vorallem in Auwäldern, Bachufern usw. im Traufbereich von Eschen.


    Speisemorcheln, Bodenverhältnisse beachten, nicht auf saurem Boden, neutral- kalkhaltig, bei mir immer in Verbindung mit Eschen, Weißdorn eingestreut, Bärlauch und Orchideen (Zweiblatt, weiß nicht die genaue Bezeichnung) und Waldmeister.


    Verpeln, Bodenverhältnisse beachten, nicht auf saurem Boden, neutral- kalkhaltig, an Wald- und Wegränder, in Parkanlagen unter Weißdornhecken.


    Eins zum Schluss, Morcheln sind schwierig zu finden, sie sind klasse getarnt und erfahrene "Morchler" sagen immer: :D "Es werden mehr Morcheln zertreten als gefunden". Nimm Dir Zeit, knie Dich hin und suche die Umgebung genau ab. Am besten übst Du mit Spitzmorcheln in Mulchbeeten.


    Berichte mal ob meine Tipps geholfen haben und vielleicht kommt ja auch noch ein richtiger ;) "Morchler" mit seinen Tipps rüber.

  • :) Hallo Grünling,


    wenn ich mir "neue" Pilze vornehme, also das Ziel habe in der Saison nach bislang noch nicht gefundenen zu suchen, mache ich mir eine ;) Hilfstabelle. Ich nehme nacheinander meine Pilzbücher und trage in eine vorbreitete Tabelle eine Strichliste über mögliche Fundstellen ein. Mit der Auswertung gehe ich meine "Umgebung/Pilzreviere" durch und schaue nach dem 8| wahrscheinlichsten Fundort. Hier nur mal in kürze der Entwurf einer Tabelle.
    Buch/Fundstelle Saurer Kalkhaltig Esche Weißdorn Auwald
    Buch A
    Buch B
    Buch C
    Buch D
    Buch E
    Summe


    Ganz hat das mit der Tabelle :( nicht geklappt, aber ich hoffe Du verstehst denn Sinn

  • Hallo Holger,


    danke für die ausführlichen Infos. Das mit dem Rindenmulch werde ich ausgiebig überprüfen und dann hoffentlich zum Erfolg kommen.
    Ich werde dann auch bestimmt ganz stolz von den Funden berichten, sollte ich Erfolg haben.
    Wenn es eine Morchel bei mir in den feuchten Erlenwäldern geben sollte, spüre ich sie auch auf, ist versprochen.
    Die von dir beschriebene Vegetation bei deinen Speisemorchelfunden gibts bei uns nicht mal annähernd aber ich leg wie du schon sagst alle Buchinfos zusammen und dann muß das doch was werden.


    Jetzt könnts aber auch langsam mal Frühling werden!


    Viele Grüße vom Grünling

  • Hallo,


    auch ich habe meine ersten Spitzmorcheln unter Eschen in einer dicken Laubschicht gefunden, und gleich eine ganze Menge (sie waren in jedem Jahr wieder dort zu finden). Sobald es im April/Mai warm wird, musst du die Augen aufsperren.
    Es war in einem alten Parkgelände, dass ich den obigen Angaben noch hinzufügen würde. Da wird häufig auch gemulcht, was den Boden schön feucht hält.
    Falls du dich mit der Bestimmung von Eschen schwert tust, dann achte zunächst auf Bäume, die im Gegensatz zu den andern noch nicht oder als letzte ausgetrieben sind. Haben die dann sehr schwarze, gegenständige Knospen, kannst du sicher sein, eine Esche vor dir zu haben.
    Speisemorcheln habe ich noch nicht gefunden.
    Gruß
    Bernd

    Ich bin kein PSV, also gibt es von mir auch niemals eine Freigabe zum Verzehr! Wenn ich "essbar" schreibe, dann bezeichnet das eine Art im idealen Zustand, das lässt sich anhand von Fotos niemals beurteilen!

  • Hallo Grünling,
    weil ich es gerade gelesen habe ... :)


    Wie sieht es denn bei dir aus, bist du fündig geworden?


    Bei uns hat es (glücklicherweise) im ersten Jahr der Morchelsuche mit Speisemorcheln geklappt. ;)
    Morchel - die erste :D


    bis dann,
    Nando

    Seit Ende 2009 bei der Naturfotografie. Aktuelle Kamera: Canon PowerShot SX40 HS, Marumi DHG Achromat +3 Nahlinse und Slik Sprint PRO II. --- Pilzfotos
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    Einmal editiert, zuletzt von Nando ()

  • Ich habe mal zufällig beim Angeln welche gefunden .Waren in der Mulchschicht vor einer Bank am Parkplatz .Mitten in der Stadt.Mitte April vor ein paar Jahren .Hab die aber stehen lassen .


    War diese Woche mal in der Frankischen Schweiz .Außer Fichtenzapfenrüblingen war noch nichts zu sehen .Auch dort soll es Morcheln geben ist ja meist Kalkhaltiger Boden .Entweder ich bin Blind oder es gab halt noch keine .

  • Hallo Nando,


    meine Euphorie vom letzten Jahr ist nach mehreren erfolglosen Ausflügen gesunken. Einzig eine Speisemorchel bei meinen Eltern im Garten auf Rindenmulch konnte ich finden.
    Ich hab noch einen Feuchtwald mit Erlen und Eschen für dieses Frühjahr im Auge. Wenn der auch nichts bringt ist das Thema Morcheln für mich durch.


    Gruß vom Grünling

  • Hallo an alle Suchenden,


    ich komme aus Dresden und bin zwar erst seit einem Jahr hier im Forum, aber Morcheln habe ich leider noch keine gefunden. Ohne Auto bin ich mehr oder weniger nur auf die Dresdner Heide beschränkt und selbst gemulschte Plätze wie Baumärkte usw. scheint es hier so gut wie keine zu geben....:-(
    Kommt jemand aus meiner Gegend und kann mir da einen kleinen Tipp geben wo ich noch suchen könnte? Ich wäre ja schon froh mal eine einzige zu finden!


    Vielen Dank Euch schon mal im voraus!!!

  • Hallo Zimmi,


    ich komme zwar nicht aus Deiner Gegend,kann Dir aber aus meiner Erfahrung ein paar Tipps geben.
    Suche nach Kalkböden,verlassenen Kalksteinbrüchen,Steuobstwiesen auf kalkhaltigem Untergrund, unter Hecken, bei Eschen.Oftmals sind es sehr karge, mit ( Kalk)Steinen durchsetzte Böden.Gib es solche Gegenden, dann halte ab Mitte März die Augen auf.Das ist wörtlich zu nehmen, denn sie sind extrem gut getarnt.An solchen Stellen habe ich in "guten" Jahren sowohl verschiedene Morchel-als auch Verpelarten gefunden.
    Noch etwas:Ich habe viele Jahre gebraucht um dahinter zu kommen wann und wo man sie findet.In typischen Laub-und Nadelwäldern habe ich sie nie gefunden, in Auwäldern auch nicht.
    Da ich neu in diesem Forum bin würde mich die Erfahung/Meinung anderer Pilzfreunde zu diesem
    Thema interessieren.
    Viele Grüße
    Zelli

  • Hallo Psilo,


    seh Dir unbestellte, gepflügte Felder an.Kalkböden/Steine gehen ins ocker-gelbliche bzw. beige.In Kalkgebieten sind alte Gebäude z. B. Kirchen häufig aus diesen Steinen gebaut, Du erkennst sie ebenfalls an der Farbgebung.