Brauner Wiesenpilz mit speckigem Hut

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 4.766 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Liebe Pilzfreunde,


    da liest man seit Jahren in diesem Forum mit und kann nicht mal die Gattung der Pilze auf dem eigenen Rasen bestimmen. Könnt Ihr mir helfen?


    Fundort war wie gesagt mein Rasen. Ich wohne hier 10 Jahre und sehe zum ersten Mal diese Pilze, die in einer Gruppe von ca. 20 Exemplaren dort stehen. Diesen Frühling hatte ich meinen Rasen zum ersten Mal überhaupt gedüngt und gekalkt.


    Hut: dunkelbraun mit deutlichem Buckel in der Hutmitte, Durchmesser 1-3 cm, auffallend glatt und speckig.
    Wenn ich meinen Finger darauf halte, klebt es ein bisschen. Die Oberfläche ist aber nicht schleimig/schmierig.
    Am äußersten Rand sind die Hüte ein wenig gerieft. Die Hutmitte ist dunkler als der Rand.


    Lamellen: hellbraun, angewachsen, mit kleiner Ausbuchtung, keine Querverbindungen, aber Zwischenlamellen



    Stiel: hell, glatt, ringlos, cremefarben, ca. 3-4 cm, an der oberen Spitze sind einige winzige Pünktchen wie Schorf erkennbar
    Auch der Stiel ist speckig, ein wenig gummiartig. Es ist nicht möglich, die Stiele durch Knicken zu zerbrechen. Beim Zusammendrücken tritt ungewöhnlich viel Flüssigkeit/Wasser aus.


    Sporenpulver: kaffeebraun, dunkler als die Lamellen


    Ich sehe keinerlei Verfärbungen. Alles in allem erscheinen die kleinen Kerlchen einigermaßen robust, nicht zerbrechlich.


    Leider sind die Bilder sehr schlecht. Durch die Sonne erscheinen die Lamellen heller/gräulicher als sie sind.


    1.


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    3.


    Kann mir jemand bei der Gattung helfen?


    Liebe Grüße
    Uwe

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    das sind Fälblinge.


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Hm, ja, vermutlich. Aber komische Fälblinge mit dem radialfaserigen Hut. Vielleicht aj auch Risspilze, Telamonien (Schleierlinge) oder Erlenschnitzlinge (Naucoria)?



    LG; Pablo.

  • Vielen lieben Dank, Stefan und Pablo.


    Auf Fälblinge wäre ich aufgrund der dunkelbraunen Hüte nicht gekommen. Lamellen- und Sporenpulverfarbe würden passen. Eine längere Recherche nach "meinem Fälbling" brachte nur persönlichen Frust. Von der Farbe käme nach Bildvergleich am ehesten der Kakaofälbling (h. theobrominium) in Betracht. 123 schreibt hier, der Hutrand wäre "gekerbt" (den Ausdruck kannte ich noch nicht). Als Vorkommen würde "Kalk" passen. Dagegen spricht, dass - auch an anderen Quellen - "meist Nadelwald" und "Kakaogeruch" angegeben wird. Einen Nadelbaum kann ich in der ganzen Gegend hier nicht ausmachen. In ca. 10-15 m Entfernung stehen einige Pappeln sowie ein einsamer Schwarzer Holunder. Meine Frau und ich haben noch eine Geruchsprobe gemacht und können weder Rettich (kennen wir gut von Dachpilzen und Rettichhelmlingen) noch Kakao (kenne ich aus meiner Grundschulzeit) bestätigen. Der Geruch ist auch nach längerem Zerreiben zwischen den Fingern sehr schwach ausgeprägt, vielleicht ein wenig "süßlich parfümiert", aber lassen wir das besser. Gminder schreibt wohl zu Recht "Auch die Fälblinge sind eine dieser Gattungen mit vorherrschend braunen Pilzen, die "alle gleich aussehen" ".


    Für die Naucorias spricht nach erster laienhafter Recherche der bei einigen Arten genannte "Buckel" (die sind bei den meisten Exemplaren sehr stark ausgeprägt). Ich sehe aber keine Arten mit einem solch durchgängig cremefarbenen Stiel. Die Dinger sind wirklich von der Spitze bis zur Basis gleich gefärbt und wie feuchtes, geleeartiges Gummi. Knicken ist unmöglich und zum Auseinanderziehen braucht man mehr Kraftaufwand, als es die dünnen Stielchen vermuten lassen. Ich habe auch mal einen Längsschnitt gemacht und sehe einen kleinen Hohlraum. Die Pilze sind in Hut und Stiel sehr stark mit Wasser vollgesogen, das klebt ein bisschen. Die Huthaut ist sehr dünn und auch weitgehend abziehbar, das Fleisch ist wie der Stiel cremefarben.


    Einen schönen Restsonntag, Uwe

    • Offizieller Beitrag


    Hallo,


    na ja. Zumindest für Inocyben sieht mir die Huthaut zu schleimig aus. Ansonsten gebe ich dir vollkommen recht. So ganz ohne Mikrodaten, kanns auch schon mal mit der Gattungsdiagnose hapern.


    l.g.
    Stefan

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Uwe!


    Wahrscheinlich liegt Stefan schon richtig. Fälblinge gibt es ja eine ganze Menge, jedenfalls wesentlich mehr als zB ein BLV mit nur 1200 Arten vermuten lässt.
    Die meisten Arten der gattung sind mir unbekannt, aber ich weiß, daß in den allermeisten Fällen eine Bestimmung nur mit mirkoskopischen merkmalen funktioniert.
    Ist halt auch so eine schwierige gattung...



    LG; Pablo.