Gewinnen soll ... 10
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von Unbekannte/r Nr.1 - "Süß, die Kleinen" (6) 60%
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von Unbekannte/r Nr.2 - "Die Geister, die ich rief" (0) 0%
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von Unbekannte/r Nr.3 - "hamburg – das tor zur welt" (1) 10%
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von Unbekannte/r Nr.4 - "Funga verkehrt" (3) 30%
Eins, zwei, drei ... der Mausmann kommt vorbei
vier, fünf, sechse ... dahinter folgt die Hexe
sieben und acht ... "Unheiligste Nacht!"
neun und zehn ... lauf fort, bleib nimmer stehn!
Da sind sie nun, die gruseligen Pilzgedichte.
Ich hoffe, euch gefallen sie.
Zeig mit deiner Abstimmung bitte ein wenig Anerkennung für die gemachte Arbeit der Kreativen. Danke!
Die Umfrage läuft 6 Tage.
[01] Süß, die Kleinen
Unbekannte/r Nr.1
Es gibt ein Tag in jedem Jahr
der unheimlich und sonderbar.
Ein Tag an dem sich in der Nacht
das Tor zur Anderswelt aufmacht.
Das Hier und Jetzt, das Dort verwaschen
man könnte einen Blick erhaschen
hinüber in das Finsterreich
doch hüte dich, sie tuns dir gleich.
Und könnten dann sogleich beschließen
dich heimzusuchen, Blut soll fließen.
Sie wollen sehen Menschenleiden
weil sie uns um das Leben neiden.
So grausam sind die Wesenheiten
von dort aus Altvorderenzeiten
Ob Unhold, Schrecken oder Geist
sie wollen dich, dein Herz vereist.
Nur eines gäbs zur Gegenwehr
ein Blutopfer, das müßte her.
Die dunklen Götter würdens lohnen
dein Leben würden sie verschonen.
Doch heute hat man es vergessen
aus Samhain wurde Halloween
da wird viel Kürbis jetzt gegessen
und Gruselparties sind der Spleen.
Da ziehen Kinder durch die Straßen
erlauben sich dreist anzumaßen
daß ihnen Süßes wohl zustehe
und andernfalls es Saures gäbe.
Doch hütet euch oh Kinderlein
es gibt schon noch die Monsterlein
die kommen zu uns an Samhain
verschlingen dich mitsamt Gebein.
Ein schleimig Ding unter ihnen ist
welches zu gerne Süßes frisst
das du vielleicht grad hast erpresst
beim Klingeln an "All Hallows" Fest.
Monstermegamyxomycet
heißt es, was da hungrig umgeht.
Es riecht das Süße in deinem Magen
und schleicht sich zu dir, will sich laben.
Es kriecht durch Ritzen, Fugen, Spalten
nicht Schloß noch Tür kann es aufhalten.
Geräuschlos wickelt es dich ein
in einem Film aus grellem Schleim.
Du schläfst und nun verdaut es dich
du bist so süß, so leckerlich.
Ratzfatz hat es dich aufgefressen
nichts übrig bleibt, du wirst vergessen.
Drum besser schließe dich gut ein
wenns spukt des nächtens an Samhain.
Und Süßes besser dann nicht essen
sonst kommt vielleicht dich etwas fressen.
Happy Halloween!
[02] Die Geister, die ich rief
Unbekannte/r Nr.2
Es begann mal mit dem Kürbis auskratzen,
darein kamen dann Kerzen in Fratzen.
Doch davon, was heute ist im Gange,
wird einem angst und bange.
Es geht umher ein garstig Ding,
sieht aus wie–™n unbestimmter Schleierling,
Man sieht ihn um die Häuser wuseln,
drinnen kriegt man schnell das Gruseln.
An der Tür da tut er horchen,
will der etwa Leute morcheln?
Und wenn der Abend wird dann länger,
bleibt es nicht beim Einzelgänger.
Wie Hallimasch, ne ganze Meute,
Süßes oder Saures ist ihre Beute.
Doch die wollen auch Bewohner schocken,
sind hinter Ohren kaum erst trocken.
Doch keiner darf zurück erschrecken,
um nicht Elternwut zu wecken.
Am Abend ist man dann erstaunt,
da ist der Nachwuchs mies gelaunt.
Das Licht bleibt an, die Alten sind betroffen,
auch die Tür nen Spalt bleibt offen.
Vorher noch die Grusel-Pose,
geht nachts das Pipi in die Hose.
Mit der Welt, der spirituellen,
sollte man gut sich stellen.
Man kann nicht mit Fingern eben mal schnipsen,
um die Geisterwelt an- oder auszuknipsen.
Anstatt zu feiern mit Bösen und Bengeln,
halte ich es lieber mit Engeln.
Das ist der sichere Hafen,
da können die Kids auch wieder schlafen.
[03] hamburg –“ das tor zur welt
Unbekannte/r Nr.3
man schaut dem mensch nicht in den kopf
nicht gestern und nicht morgen
der mensch in seinem wesen
bleibt den mitmenschen verborgen
mir allerdings nicht denn ich kann
dem mensch in den kopf hineinschauen
ich bin nämlich drin und ganz viele von uns
sitzen auch hinter augen und brauen
sind in anderen menschenköpfen drin
und wir sind alle vollständig vernetzt
man kann schon behaupten wir sind alle eins
(wie einst von frank schätzing geschätzt)
wir haben ziemlich lange geübt
an raupen an wespen und bienen
und schließlich haben wir entschieden
uns der weltherrschaft zu bedienen
natürlich ist der mensch da ein wenig im weg
ist ihnen cordyceps ein begriff?
heute steuere ich allein meinen mensch
und ich glaube ich habe ihn gut im griff
neuerdings spricht er nur noch von pilzen
er heißt michel oder franz oder klaus
und er glaubt allen ernstes
er wäre halb mensch und halb maus
[04] Funga verkehrt
Unbekannte/r Nr.4
An Halloween spielt der Wald verrückt.
die –žbösen–œ Pilze sind verzückt.
Pilze mit Schleiern und Schlieren,
dürfen dann auch mal regieren.
Auch welche, die sonst nie mucken,
können dann mit Tinte spucken.
Die Hexen dürfen dann rocken,
ob mit Netz oder mit Flocken.
All die sonst ein traurig–˜ Dasein fristen,
bläh–™n sich auf wie die Bovisten.
Die grünen Knollis, die üblen Gesellen,
bemalen rosa ihre Lamellen.
Doch Rauköpfe betrügen am meisten,
maskieren sich mit gelben Leisten.
Der Gift-Häubling spielt Unschuldslämmchen,
und mobbt das doofe Stockschwämmchen.
Die Giftlorchel bietet dem Mob die Stirn,
und verhüllt ihr Frühjahrs-Hirn.
Sie ist nun leicht zu haben,
und lockt mit lecker Waben.
Die Panther schwingen ihre Keulen,
und bringen Perlis zum Heulen.
Die Bischofsmütze wird zum Proleten
und erschreckt gern die Boleten.
Auch der Gallenröhrling darf sich belohnen,
und disst all die Maronen.
Dazu zeigt er sich im neuen Kleid,
sein braunes Netz, das war er leid.
Der Steinpilz ist ihm Schnuppe,
er spuckt dem Sammler in die Suppe.
Alles, was sonst darf auf den Teller,
muss diese Nacht in den Keller.
An diesem Tag riecht einer nur frisch,
der Pilz mit Namen "Tintenfisch".