[font="Arial"]Hallo Täublings-Freunde,
ich möchte Euch kurz meine neue Russula-Bestimmungsübung zeigen und würde mich wie immer über Euer geschätztes Feedback freuen:
[/font]
[font="Arial"]Makrodaten:
[/font]
[font="Arial"]Fundort: ca. 550 müNN. ca. N50, O12, bei Kiefer und Fichte.
Fundzeit: 01.07.2016
Wuchsform: gesellig
Hutform: jung: halbkugelig, alt: konvex bis flach
Huthaut-Konsitenz: matt, Rand körnig bereift, matt, alt: samtig
Huthaut-Farbe: jung: Zentrum weinrot: olive-ocker, alt: außen weinrot, Zentrum schwärzlich
Huthaut-Abziehbarkeit: 1/2 abziehbar
Fleischfarbe unter Huthaut: vilolett
Hut-Fraßstellen-Rand-Verfärbung: keine/weiß
Hutrand: rundlich (nicht hochgezogen), jung: nicht gerieft, alt: kaum gerieft
Lamellen: schneeweiß (auch bei alten Exemplaren), keine Y-Gabeln, keine Zwischenlamellen, leichte Queradern
Lamellensprödigkeit: sehr spröde
Lamellen-Stielübergang: nicht geprüft
Stiel: weiß, glatt und mehlig bereift, nicht runzelig, leicht keulig, wattig ausgestopft (alt und jung)
Fleisch: weiß, minimal gilbend
Verfärbungen auf Druck: keine (weder innen noch außen)
Stielbasis: rund
Größe: Hutdurchmesser 3-6 cm, Stiellänge 3-5 cm, Stieldurchmesser ca. 10 mm
Sporenpulverfarbe: IIa im direkten Vergleich mit der Romagnesi-Tafel.
Geruch: völlig neutral (auch Stielbasis Geruch = neutral), auch zerrieben neutral
Geschmack: völlig mild (unmittelbar und auch nach 1 Minute Kauen)
[/font]
[font="Arial"]Mikrodaten:
Sporen:
(6.9) 7.2 - 8.4 (9.2) x (6) 6.1 - 6.9 (7.1) µm
Q = (1.1) 1.14 - 1.3 (1.4) ; N = 29
V = (133) 142 - 207 (229) µm ³
Me = 7.8 x 6.4 µm ; Qe = 1.2 ; Ve = 169 µm ³
Warzenhöhe:
(0.5) 0.6 - 0.69 (0.7) µm
N = 10
Me = 0.6 µm
Das ist B2 nach Woo
Hilarfleck:
rundlich bis polygonal
3.13 - 3.17 x 3.1 µm
Me = 3.1 x 3.1 µm
Apikulus:
1.41 - 2 x 0.73 - 1 µm
Q = 1.4 - 2.4 ; N = 8
Me = 1.7 x 0.9 µm ; Qe = 1.9
Basidien:
4-sporig, keulig
41.2 - 42.5 x 10.9 - 13.4 µm
Q = 3.1 - 3.9 ; N = 5
Me = 41.6 x 12.1 µm ; Qe = 3.5
Sterigmen:
4.94 - 6.8 µm
N = 4
Me = 5.9 µm
Zystiden:
38.3 - 63.06 x 10.3 - 12.1 µm
Q = 3.2 - 6.1 ; N = 5
Me = 45 x 11.4 µm ; Qe = 4
[/font]
[font="Arial"]
[/font]
[font="Arial"]
[/font]
[font="Arial"]Pileozystiden:
keine gefunden
Hyphen-Endzellen und inkrustierte Primordialhyphen:
zylindrich bis leicht kopfig, septiert, gegabelt
4 - 6.1 µm
N = 16
Me = 4.8 µm
Inkrustierungen teils bis 5 µm groß
[/font]
[font="Arial"]
Extra lange inkrustierte Primo mit 140 x 4 µm mit Karbolfuchsin gefärbt:
[/font]
[font="Arial"]Es kamen folgende Täublinge in Betracht:
[/font]
[font="Arial"]Weißblättriger Reif-Täubling (Russula azurea)
makroskopischer Volltreffer, die Sporen sind etwas zu klein aber mit nur N = 29 wohl noch OK.
Fleischroter Speise-Täubling (Russula vesca)
Passt optisch nicht, die Huthaut-Konsistenz passt nicht wirklich, der Hutrand (nicht zurückgezogen) passt nicht, die Stielfleischkonsistenz passt nicht, die Sporen sind zu groß, er müsste Pileozystiden haben und dürfte keine inkrustierten Primordialhyphen haben.
Blaugrüner Reif-Täubling (Russula parazurea)
Die Steilbereifung passt nicht, die Stielfleischkonsistenz passt nicht, die Sporen sind zu groß, das Sporenornament passt nicht, er müsste Pileozystiden haben und dürfte keine inkrustierten Primordialhyphen haben.
Samt-Täubling (Russula amoena)
Die Huthaut-Konsistenz passt nicht wirklich, die olive-ocker-Töne passen nicht, der Geruch passt nicht könnte aber noch sein, der weiße Stiel und die restliche Optik passt überhaupt nicht, die Stielfleischkonsistenz passt nicht, die Sporen sind zu groß.
[/font]
[font="Arial"]Damit nenne ich diesen optisch wirklich sehr schönen Fund Weißblättriger Reif-Täubling (Russula azurea):
Ein stark zerfressenes Exemplar half ebenso bei der Bestimmung:
[/font]
[font="Arial"]
[/font]
[font="Arial"]Beste Grüße
Dieter[/font]