Schopftintlingsparty! (+Habichtspilz und meine beste Ausbeute bis jetzt!)

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 4.448 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Alexander.

  • Hallo liebe Pilzfreunde,


    ich wusste bis heute nicht dass Schopftintlinge so gesellig wachsen können! Mitten im Weinbaugebiet. Die meisten waren zwar überfällig, aber über 600g brauchbare Pilze konnte ich noch einsammeln. Und das Beste ist - ich war eigentlich schon fertig mit Pilze sammeln und fuhr einfach nur nach Hause durch die wunderschönen Weinberge in der Pfalz... Die Bilder möchte ich nicht vorenhalten. Das fühlt sich fast wie Prahlen an, und zugegegen - das ist es auch ein wenig :D aber viel mehr ist es die Freude über so einen Fund. Bis heute habe ich Schopftintlinge vielleicht nur 3-4 mal gefunden und gegessen habe ich höchstens nur zwei Stück davon. Es lohnt sich also immer neue Arten kennen zu lernen, egal ob es viel davon gibt oder nicht, und dann einfach Ausschau zu halten und offen zu sein. Irgendwann findet man die Pilze oder die Pilze finden irgendwann uns :cool:


    Heute habe ich auch meine ersten Habichtspilze gefunden. Ich werde sie nicht essen, nur anschauen. Standort: am Wegesrand zwischen Kastanien/Birken/Kiefer Waldstück und Kiefernwald.


    Zwischen den Weintrauben-Reihen waren neben den unzähligen Schopftintlingen noch andere buschelige Pilze. Vielleicht kann jemand die Art auf den Fotos erkennen? Ich frage nur aus Neugier. Ich habe nichts davon mitgenommen.


    So sieht die Ausbeute meiner besten Pilztour bis jetzt aus (nach Gewicht, nicht nach Artenvielfahlt):
    - fast 2kg Maronen
    - ca. 2kg Reizker
    - über 1 kilo Täublinge verschiedener Arten
    - einige violette Lacktrichterlinge
    - Semmelstoppelpilze
    - ein Perlpilz
    - ein kleiner Waldchampignon
    - wenige Kupferrote Gelbfüße
    - >600g Schopftintlinge
    - eine Handvoll Kuhpilze


    Die Schopftintlinge wurden bereits im Butter angebraten und großteils aufgegessen.
    Reizker und Maronen werden gerade geputzt, dann werden sie gebraten und eingefroren.
    Täublinge werden abgekocht und dann teils milchsauer eingelegt, teils mit Essig und Gewürzen eingekocht.
    Aus dem Rest habe ich eine Mischpfanne gemacht (mit wenigen Maronen geschmacklich angereichert), wird auch eingefroren.


    Dafür bin ich aber im Regen ziemlich nass geworden und habe auch etwas gefroren. Aber das ist ein sehr kleiner Preis dafür dass ich im Winter diese leckere Pilze aus der Kühltruhe rausholen und irgendwas daraus für meine Familie und/oder Freunde daraus kochen kann! Auch ein Arbeitskollege soll eine TK-Packung Waldpilze von mir bekommen.


    Ich hoffe dass bei Euch pilztechnisch auch was los ist. Sehr bald wird die Hauptsaison schon zu Ende sein. Zumindest im Süd-Westen Deutschlands lohnt es sich momentan nach Pilzen zu schauen. Es gibt Maronen, Reizker und Täublinge, die großteils frisch erschienen sind. Und Nachtfrost gab es hier noch nicht, soll erst in wenigen Tagen eintreten.

  • Hallo Alexander,
    Herzlichen Glückwunsch zu diesem Pilzfang!!!
    Eines macht mich neidisch. Das sind die tollen Habichtpilze. Nicht, dass ich sie als Speisepilze schätzen würde, ich halte sie eher für mittelmäßig. Ich wohne hier in Südmecklenburg im Sander- also Kiefernwaldgebiet. Als Kind gab es hier Habichtspilze in großer Zahl. Wir haben sie kaum gesammelt, es gab ja genug Pfifferlinge, Steinpilze etc. Seit Jahren habe ich hier keine Habichtspilze mehr. Der Wald hat sich auch total verändert. Die Bereiche unter den Kiefern mit (nur!) Nadelstreu und Flechten sind verschwunden. Inzwischen sind dichte Bestände von Landreitgras und zunehmend Brombeeren dominierend. Die Mykorrhizzapilze gehen definitiv zurück. Offensichtlich sind viel zu viele Nähtstoffe eingetragen worden.
    Viele Grüße
    Manfred

    Ich sag immer "egal", obwohl es nicht egal ist.
    ...naja, egal...

  • Hallo Alexander,
    der "normale" Habichtspilz wächst eigentlich unter Fichten, nicht bei Kiefer.
    Unter Kiefer findest Du den Sarcodon squamosus, den Schuppigen Habichtspilz. der ist auch kulinarisch nicht so prickelnd.
    LG bUlla

  • Hallo Alexander,


    sehr schöne Funde und Bilder :thumbup: Den Habichtspilz hab ich leider noch nicht gefunden. :(


    Dieses Jahr sind mir allerdings auch viele Truppen von Schopftintlingen aufgefallen, leider meist zu dicht an Straßen. :( :(


    Doch letzte Woche fand ich endlich mal ein Grüppchen im jungen Zustand am Waldrand. Und wir haben sie erstmals auch verköstigt. :P


    Wir haben aber paniert und dabei ist der Geschmack wohl nicht wirklich durch gekommen. Man hat irgendwie nur die Panade geschmeckt.
    Genauso wie bei beim Fichtenreizker u. oft beim Parasol, ich muss mir da was anderes ausdenken.
    Beim nächsten Mal werden die auch einfach so wie bei Dir nur mit Butter angebraten. Wie haben die denn Dir geschmeckt?

    Grüße aus dem Moseltal

    Marco
    ----------------------------------------------------------------------------
    Wenn das Leben Dir einen Korb gibt... geh Pilze sammeln. ==18


  • Hallo Kozaki,


    lass einfach die Panade weg, was Du ja auch willst, dann schmecken sie auch. Das Problem mit Schopftintlingen habe ich auch. Entweder wachsen die am Straßenrand oder direkt am Parkplatz. Das geht mir beim Edelreizker übrigens genau so X( . Die scheinen solche Plätze zu mögen.


    Hallo Alex,


    schöne Funde, die hätte ich auch gern einmal :thumbup: .


    VG Jörg


  • Eines macht mich neidisch. Das sind die tollen Habichtpilze. Nicht, dass ich sie als Speisepilze schätzen würde, ich halte sie eher für mittelmäßig. Ich wohne hier in Südmecklenburg im Sander- also Kiefernwaldgebiet. Als Kind gab es hier Habichtspilze in großer Zahl. Wir haben sie kaum gesammelt, es gab ja genug Pfifferlinge, Steinpilze etc. Seit Jahren habe ich hier keine Habichtspilze mehr. Der Wald hat sich auch total verändert. Die Bereiche unter den Kiefern mit (nur!) Nadelstreu und Flechten sind verschwunden. Inzwischen sind dichte Bestände von Landreitgras und zunehmend Brombeeren dominierend. Die Mykorrhizzapilze gehen definitiv zurück. Offensichtlich sind viel zu viele Nähtstoffe eingetragen worden.


    Hallo Manfred!
    Ja, die Veränderungen kann man auch hier im Südwesten in einigen Wäldern beobachten.
    Übrigens, die Habichtspilze wuchsen im Gebiet mit sehr gemischten Vegetation - Brombeeren, Gras, Moos und "nur" Nadelstreu - alles durcheinander. Der Waldboden war an dieser Stelle voll mit Nadestreu aber auch mit Kastanien- und Birkenblätter, wie man auf den Fotos sehen kann.



    Hallo Alexander,
    der "normale" Habichtspilz wächst eigentlich unter Fichten, nicht bei Kiefer.
    Unter Kiefer findest Du den Sarcodon squamosus, den Schuppigen Habichtspilz. der ist auch kulinarisch nicht so prickelnd.
    LG bUlla


    Hallo Ulla!
    Danke für den Hinweis :thumbup: Mir war klar dass ich irgendwelche Art vom Habichtspilz gefunden habe, nicht den Fichten-Habichtspilz (Sarcodon imbricatus). Ich habe gestern keine einzige Fichte im Wald gesehen. Kann man Sarcodon imbricatus und Sarcodon squamosus makroskopisch unterscheiden?



    Hallo Alexander,


    sehr schöne Funde und Bilder :thumbup: Den Habichtspilz hab ich leider noch nicht gefunden. :(


    Hi!
    Ich bis gestern auch nicht und habe überhaupt nicht damit gerechnet. Bei uns ist er sehr selten, so gut wie nicht vorhanden. Gleich daneben wuchsen noch viele alte Hohlfussröhrlinge, auch selten und auch direkt am Wegesrand. Diese Stelle habe ich mir gut gemerkt :)



    Dieses Jahr sind mir allerdings auch viele Truppen von Schopftintlingen aufgefallen, leider meist zu dicht an Straßen. :( :(


    Die Pilze auf den Fotos sind auch in der Nähe der Autostrasse gewesen. Sie winkten mir einfach beim Vorbeifahren zu. Diese Strasse ist aber eher wenig befahrene Verbinungsstrasse zwischen zwei Dörfen. Und bis zu ersten Pilzen waren es so etwa 10m Abstand. Die Trauben wachsen ja auch dort, dicht an der Strasse, diese isst man doch bzw. verarbeitet zu Wein.



    Doch letzte Woche fand ich endlich mal ein Grüppchen im jungen Zustand am Waldrand. Und wir haben sie erstmals auch verköstigt. :P


    Wir haben aber paniert und dabei ist der Geschmack wohl nicht wirklich durch gekommen. Man hat irgendwie nur die Panade geschmeckt.
    Genauso wie bei beim Fichtenreizker u. oft beim Parasol, ich muss mir da was anderes ausdenken.
    Beim nächsten Mal werden die auch einfach so wie bei Dir nur mit Butter angebraten. Wie haben die denn Dir geschmeckt?


    Sie haben mir sowie anderen Familienmitgliedern wunderbar geschmeckt. Nicht gerade mein Lieblingspilz, aber eine feine Delikatesse. Ca. 10 Minuten lang leicht goldbraun im Butter angebraten, nur mit Salz und Pfeffer gewürzt und dann aufs Brot. Habe extra dafür frischen Brot vom Bäcker geholt. :)


    Mit Panade habe ich ähnliche Erfahrungen gemacht - es schmeckt zwar, aber nicht nach Pilz, sondern nach Panade. Mit Parasol-Schnitzel war es eine interessante Erfahrung, aber mir schmecken Parasole besser wenn sie nur mt wenig Mehl paniert werden, ohne Ei und Semmelbrösel.



    Hallo Alex,


    schöne Funde, die hätte ich auch gern einmal :thumbup: .


    Hallo Jörg,


    Danke, aber im Vergleich mit dem was Du bei Deinen Parkbegehungen alles findest und zeigst, ist es doch nur eine Kleinigkeit was ich da habe :) Zumindest was die Artenvielfalt angeht.

  • Nanu, so viele, die Habichtsstachelinge verschmähen? Ich finde die sehr lecker (zugegebenermaßen etwas speziell im Geschmack, aber ich mag den), und meine Funde waren auch die mit Kiefer vergesellschafteten (S. squamosus). Ich hielt die kulinarisch sogar für besser, weil sie nie bitter sind.


    Es soll da ja auch noch eine weitere sehr bittere Art geben, die ich aber noch nicht gefunden habe (S. scabrosus).


    Zur Unterscheidung von Fichten- und Kiefernhabichtspilz, gibt es bei 123pilze eine Tabelle, mir gelingt es nur gerade nicht, sie zu verlinken.


    LG, Craterelle


  • Hallo Craterelle,


    Danke füe die Infos :thumbup: Wenn ich Habichtspilze noch mal finde, nehme ich gerne welche zum Probieren mit. Diesmal waren es nur vier Stück, und 2,5 davon habe ich im Wald gelassen. Nur ein Exemplar + eine Hälfte (für das Schnittbild aufgeschnitten) zum Anschauen und Zeigen mitgenommen.

  • Nabend, kleiner Nachtrag, auf einer Wiese fand ich heute ohne die üblichen Anstrengungen ein paar schöne junge Schopfis.... und hab sie mitgenommen.


    Heute abend dann wie empfohlen nur mit ein wenig Öl und Butter angebraten.....mjamm mjam viiiil leckerer als mit Panade :P :P

    Grüße aus dem Moseltal

    Marco
    ----------------------------------------------------------------------------
    Wenn das Leben Dir einen Korb gibt... geh Pilze sammeln. ==18


  • Nabend, kleiner Nachtrag, auf einer Wiese fand ich heute ohne die üblichen Anstrengungen ein paar schöne junge Schopfis.... und hab sie mitgenommen.


    Heute abend dann wie empfohlen nur mit ein wenig Öl und Butter angebraten.....mjamm mjam viiiil leckerer als mit Panade :P :P


    Toll! :thumbup:
    Das bestätigt meine These dass wenn ein Pilzsammler bestimmte Pilze nicht findet, dann finden die Pilze den Pilzsammler von alleine.