Artenvielfalt (Biodiversität) in der Heimat

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 1.765 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Roland11.

  • Hallo Pilzfreunde,


    die immer geringer werdende Gruppe der Menschen, die sich mit den Pflanzen in ihrer Heimat auskennen und diese bestimmen können hat mich dazu veranlasst, mich mit dieser Thematik näher zu beschäftigen.
    Ausschlaggebend hierzu war unter Anderem die jährlich wiederkehrende Aktion der Zeitschrift GEO: "GEO Tag der Artenvielfalt".
    Hierbei werden bundesweit Personen, Gruppen, Schulklassen usw. dazu aufgefordert, in einem bestimmten Gebiet alle Tier und Pflanzenarten zu erfassen und zu dokumentieren, um eine möglichst umfangreiche Bestandsaufnahme unserer Natur zu erhalten.


    In meiner näheren Umgebung gibt es verschiedene Waldgebiete, die ich systematisch absuchen und fotografisch dokumentieren möchte.
    Um nicht gänzlich den Überblick zu verlieren, habe ich natürlich erstmal einige Einschränkungen vornehmen müssen.


    Die erste Frage war: welche Gruppe möchte ich erfassen?
    Hierbei war die Entscheidung relativ schnell getroffen :)
    Es sollten die Pilze werden.
    Zunächst haben mich diese aufgrund ihrer vielfältigen Erscheinungsform und Lebensweise fasziniert.
    Dann fristen sie ein verstecktes Dasein, was die Sache zusätzlich spannender macht :)
    Außerdem sind sie weder Pflanze noch Tier und deshalb besonders interessant.
    Eine Bereicherung des Speiseplans ergibt sich ebenfalls :)
    Und letztlich sind sie fotogen und erschließen ihre Schönheit meist erst bei näherem Hinsehen -
    den meisten Mitmenschen bleibt dies verborgen.


    Die nächste Frage: wie und wo erhalte ich das mir fehlende Fachwissen?
    Schritt eins: dieses Forum - es war ein sehr guter Schritt :)
    Schritt zwei: Fachliteratur - hier wächst meine kleine Bibliothek langsam aber stetig an.
    Zudem ergibt die Suche im Netz eine umfangreiche Ergänzung.
    Schritt drei: Fachkundige Leute - hier habe ich noch keine direkten Kontakte - der erste wird vermutlich unser Förster,
    der mir dabei helfen kann, die Bäume genau zu bestimmen, damit ich das Substrat definieren kann
    und damit die Bestimmung der Pilze eindeutiger wird.
    Mit zwei Jägern habe ich bereits Kontakt aufgenommen - sie werden mir ein paar ihnen bekannte Pilzplätze zeigen
    und ebenfalls bei der Baumbestimmung helfen.


    Die dritte Frage: wo fange ich an?
    Ich habe einen Wald (Bannholz) hierzu ausgewählt, der zum Einen in der Nähe ist (ca. 2km entfernt)
    und zum Anderen überschaubar ist.
    Es handelt sich um einen Mischwald (Hainbuche, Buche, Eiche und verschiedene Nadelbäume.
    Da wir hier ausschließlich Muschelkalkboden haben (basisch) ist dies bei der Bestimmung schonmal eindeutig vorgegeben.
    Die anderen Wälder im Umkreis von ca. 3km sind dann als nächstes dran (Rotbuche, Eiche, Kiefer, Fichte Mischwälder)


    Es ist sicherlich ein Riesenaufwand aber ich habe es mir nunmal vorgenommen - mal sehen, ob ich der selbstauferlegten Aufgabe gewachsen bin.
    Mit eurer Unterstützung denke ich, wird es auch zu schaffen sein.


    Hier noch ein paar Bilder und eine Karte vom "Bannholz".
    Eine Sammelgenehmigung des Försters habe ich bereits für diesen Wald und den danebenliegenden "Hochwald"



  • Gestern war ich erstmals im "Bannholz".
    Bei einem gemütlichen Spaziergang konnte ich bereits einige Baumpilze entdecken (Rötende Tramete, Schmetterlingstramete, Striegeliger Schichtpilz und ein paar noch unbestimmte Gesellen) ;)


    Gibt es von euch ein paar Tipps, wie man hier systematisch vorgeht?


    Das Wäldchen ist ca. 1.200 x 500 Meter groß.
    Ein Rastermaß von 100 x 100 Meter ist vielleicht schon zu groß?
    Hat hier jemand Erfahrung?

  • ...die ersten Bilder:
    RoetendeTrameteTricolor (Daedaleopsis confragosa var. tricolor)


    HerberZwergknaeueling (Panellus stipticus)


    ...und noch zwei mir unbekannte Arten, die sich über das ganze Substrat ausbreiten.
    Ein weißer:


    ...und ein Brauner:


    ...und dann noch dieser hier - vermutlich Zonen-Tramete (Trametes multicolor)
    (siehe auch hier: braune-borstentramete-coriolopsis-gallica-t-3480.html )


  • Hallo Roland!


    Nr.3 ist eine Flechte
    Nr.4 hat wahrscheinlich in diesem trockenen Zustand ein kaum merkliches runzeliges Hymenium (aufgequollen ist es dann besser zu sehen) und hört auf den Namen Meruliopsis corium (Lederfältling). Durch die Farbe nicht beirren lassen, frischwachsend sind sie creme, im Nachwinter rotbräunlich, oft auch stellenweise rötlich von einem Parasiten befallen.
    Nr.5 ist Trametes versicolor (Schmetterlings-Tramete), Tr. multicolor (Zonen-Tramete) hat hauptsächlich Ocker- und Gelbfarben, ist nur selten etwas bräunlich.


    VG Ingo W

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    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

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    Link: APR 2023

    Link: Nanzen 2024

    Link: Einladung APR 2024

  • ...vielen Dank für die Bestimmungen ;)
    Die Flechte (Nr.3) war mir wegen der weißen Farbe aufgefallen und ich dachte: "nimm sie mal mit" :)
    Das wird mir vermutlich noch öfter passieren :)


    Zu 5) ...ich werde sie als Schmetterlings-Tramete akzeptieren ;)